It’s springtime:)

Cooper und ich schlurften heute Morgen über die große Wiese Richtung Mühlenberg. Da leuchtete plötzlich von Süd-Südwest her dieser unendlich weiß blühende Weißdorn. Musste ich sofort hin und mir anschauen. Am Busch lugten dann überall diese frechen kleinen Blüten mit ihren gelben Stempeln hervor. Die reckten sich um die Wette in den Himmel. Und tatsächlich summte es überall. Die Bienen sausten mir um den Kopf und die Kamera. Weil der Wind die Zweige rüttelte, war es schwierig die Blüten fotografisch einzufangen. Musste auf Windstille warten, scharft stellen und knipsen.

Highway to hell:)

Kleine Landpartie gestern Abend mit meinem Farmer Baujahr 1961. Der wird 50. Wir waren auf dem Rückweg von Freunden und haben uns über die Felder und Wirtschaftswege ins Tal gestürzt. Hinter uns erzeugte die Sonne im Untergang eigentümliche Farben. Weil sehr wenig Licht da war, musste ich in Photoshop nachhelfen und an den Reglern für Schärfe, Kontrast, Klarheit und Temperatur ziehen und drücken. Das ist das Ergebnis. Highway to hell:) Or to heaven?

Weshalb Kerle Probleme mit Waschmaschinen haben

Harley Davidson SPORTSTER, Porsche 911 Turbo, Lambhorghini Countach… Das sind Teile, die gestandenen Männern Tränen in die Augen treiben können. Benzingespräche, PS liegen in der Luft, Sprüche: Hubraum kannst du nur durch eins ersetzen – Hubraum. Kürzlich hatte ich das Vergnügen, in einem amerikanischen Dodge Charger bei einem Kunden mitzufahren. Benzingespräche. 425 PS. 6,1 Liter Hubraum. Der hörte sich nicht nur an wie ein Rennwagen. Waren wir schnell.

Freude am Fahren, Technik, die begeistert. Um hier mal kurz in die Werbeschublade zu packen. Tief rein. Jetzt bringen wir mal ein paar andere Namen ins Spiel. Miele, AEG, Bauknecht, Bosch, Siemens, Samsung. Die produzieren auch Technik. Geile Teile. Statt 6,1 Liter Hubraum haben die bis 7 Kilogramm Fassungsvermögen. Echte Helden des Alltags. Die laufen teils rund um die Uhr und nehmen, was kommt. Schmutzwäsche aller Couleur und Art und Weise. Waschautomaten. Frontlader, Toplader. Waschmaschinen. Maschinen. Ich habe mir mal so ein Königsteil, nein, ich müsste sagen Königinnenteil rausgesucht. Die Miele W 6576 WPS Premium Edition. Rolls Royce. Mit patentierter Schontrommel, LED-Trommelbeleuchtung und besagtem 7 KG Fassungsvermögen sowie bis zu 1.600 U/min-Schleudergang. Pure Kraft und Leistung. Hey, die kann was. Die zieht was weg. Und das mit Energieeffizienzklasse A+++. Die braucht für einen Waschgang keine KWh Strom.

Ein Wunderwerk der Technik und trotzdem. Ich muss es zugeben. Sie haut mich nicht vom Hocker. Zieht mich nicht magisch an und tatsächlich – selbst wenn wir sie hätten, ich wollte nicht viel mit ihr zu tun haben. Ein Phänomen. Gestern war eine Kundin bei mir im Büro. Sie kam als Parlamentärin ihres Unternehmens und wir besprachen den Entwurf eines Internetauftrittes. Wird eine schöne Sache. Neben allen Details schweifen die Gespräche zwischendurch ab. Das geschah, als Ela wegen der Grafik hinzukam. Plötzlich drehte sich das Gespräch im wahrsten Sinne des Wortes ums Waschen. Ela meinte: “Das mache ich hier bei uns komplett.” Und die Kundin meinte: “Mein Mann hängt höchstens mal ab. Wir haben mittlerweile zwei Maschinen weil die Jungs so viel Sport treiben.” Hm. Fiftyfifty. Erwischt. Breitseite aus der Frauenecke. Sie sagten das ganz ohne Vorwurf, beiläufig.

Beide haben das akzeptiert. Ich könnte mich jetzt verteidigen und erzählen, was ich so alles übernehme. Da ließe sich eine Verteidigungsstrategie aufbauen, euer Ehren. Aber das lasse ich mal. Gehe ich lieber der spannenden Frage nach, weshalb Männer zum Beispiel durchaus kochen und gerne kochen, der Waschmaschine und deren Inhalt aber gerne den Rücken zukehren. (Falls das tatsächlich so ist?) Ich weiß es nicht. Das heißt, ich weiß es nicht im Allgemeinen. Also empirisch wissenschaftlich hinterlegt (was ich eher nur bedingt und eingeschränkt schätze). Wenn ich in mir selber stöbere, komme ich zu einem emotional vagen Ergebnis. Ich kann nur sagen, mein Inneres lehnt das ab. Macho? Keine Ahnung. Vielleicht stammt das aus der Zeit, als unsere Kinder Babys waren. Ich erinnere mich an komplette Waschmaschinenladungen mit Minisocken und Unterhemdchen. 10.000.000 Teile in einem Wäschekorb. Allein das Aufhängen. Das Befestigen eines Minisockens mit einer Riesenklammer und das wieder und wieder, bereitete mir Unwohlsein. Und dann das Zusammenlegen, gerade streichen. Wem gehört denn jetzt diese Unterhose? Stapel bilden. In den Schrank räumen. Chaos, Fluch, Abneigung. Zutiefst.

Ela macht das mit einer bewundernswerten Ruhe und Gelassenheit. Sie schmeißt sich ein Hörbuch rein und los geht’s und schon ist sie fertig. Ich quäle mich durch die Wäscheberge, die für mich härter sind als die Besteigung eines Viertausenders. Mental nimmt mich das mit. Mein Körper fühlt sich unwohl, windet sich, die Haut passt nicht, die Finger haben ein komisches Gefühl. Komisch. Wäscheallergie. Ich weiß, ich weiß. Mitleid habe ich nicht zu erwarten und wahres Verständnis wohl nur von Leidensgenossen.

Was ich zu meiner Verteidigung vorbringen kann, euer Ehren: Ich versuche es trotzdem regelmäßig und ich übernehme andere Haushaltsaufgaben, um dieses Manko zu kompensieren. Fiftyfifty-Ausgleichsleistungen. Was psychologisch dahinter steckt? Bemühen wir einfach die Entwicklungsgeschichte des Mannes. Jäger. Da sind 425 PS deutlich besser geeignet als 7 KG Fassungsvermögen. Vielleicht sind wir einfach noch nicht so weit…

Dann bin ich mal auf das Echo gespannt:) Gnade! Euch einen schönen Frühlingstag im Weichwaschgang mit Lenorduft und den aprilfrischen Farben des Lebens. Vielleicht wagt ihr mal ein Experiment? Männer an die Maschine. Im Eigen- und Gegenüber-Versuch. Würde mich interessieren, was rauskommt. Empirisch. Aber bitte keinen Stress…

FUKUSHIMA GROUND zero

Die Türme
fielen ins Wasser

Die Wellen schlugen hoch

Flugzeug
Mensch
Kamikaze

Wo waren wir
2001/ 2011

Die Kinder
spielten
spielen
Spiele

Rom
Arena

Die Löwen
sind los

Kratzige Pfoten
bissige Zähne
Spuren im Fleisch
im Blut

Lotusblüten weiße Lilien
FUKUSHIMA GROUND zero
GROUND zero Zwo

april 2011