Vorbei, vorbei – vorbei, vorbei. Muss man eigentlich nix zu sagen. Ist ja Privatkram, deren Bier, äh Champagner. Nur, nur. Da ist noch was. Mich stört da was. Ich finde da etwas nicht gut. Und zwar die PR-Kampagne, die da wohl dahinter steckt und eine Botschaft in die Welt, in die Familien trägt, die nicht gut ist.
Da heißt es in etwa: “Wir lieben uns weiter, werden uns immer lieben.” Warum gehen beide dann auseinander? Die Antwort: Weil wir uns auseinandergelebt haben. Wird das nun die Standardformel in den nächsten Monaten? Für alle Paare, die sich zwar lieben, wo es gerade aber nicht so gut läuft? Die beiden sind Stars, die Fans haben, die deren Leben verfolgen, die sich an deren Leben orientieren. Da entsteht Verantwortung. Natürlich könnte man sagen, wer sich an Seal und Heidi Klum orientiert, ist selbst schuld.
Nur so einfach ist das nicht, wenn eine solche PR-Maschinerie wie in diesem Falle läuft. Klar, beide haben ein Problem, eine Schlammschlacht auszutragen. Sich nach sieben Ehejahren und vier Kindern später zornig zu trennen. Seal will gerade seine neue Platte Soul 2 rausbringen, da passt keine Disharmonie. Die passt überhaupt nicht. Wie würde Heidi Klum in den teuersten Kleidern der Welt aussehen, wenn ihr Gesicht verheult ist und der Kajal als schwarze Spur durchs Gesicht läuft? Wenn es da Ehrlichkeit geben würde? Echte Gefühle? Kann man ja gut verstehen, dass sie die nicht in die Öffentlichkeit tragen wollen. Aber eine so verkorkste Botschaft absetzen?
Da dürften sich also die PR-Berater der Marken Klum und Seal hingesetzt haben, um eine Strategie zu entwickeln. Und die lautet: Wir halten den schönen Schein aufrecht und benutzen das Modewort “Liebe”. Das benutzen gerade alle. Alles ist aus Liebe gemacht, überall steckt Liebe drin. “Ich liebe es” trötet es selbst aus den amerikanischen Frittenbuden. Hallo? Könnt ihr mal bitte die Finger von dem Wort Liebe lassen, wenn ihr damit nicht umgehen könnt?
“Wir haben uns auseinandergelebt, aber lieben uns. Jetzt zählen vor allem die Kinder, wir wollen keine Schlammschlacht.” Hey! Wenn ihr euch noch liebt, dann lebt euch gefälligst wieder zusammen. Was ist denn “auseinanderleben” für ein Magerquark-Argument? Das kann doch nicht sein. Sich mal lieber trennen, weil es im verflixten siebten Jahr nicht mehr so läuft, weil es schwierig wird, die Flugpläne zu koordinieren. An erster Stelle stehen die Kinder? Ja, die stehen an erster Stelle. Wenn man sich entscheidet, vier Kinder in die Welt zu setzen, dann hat man eine Verantwortung. Und wenn man sich sieben Jahre lang als Traumpaar vermarktet hat, reicht “auseinandergelebt” als Botschaft für die Welt nicht. Liebe Heidi, lieber Seal, denkt bitte noch mal darüber nach, was ihr da gerade macht. Glimmer hin, Glamour her. Übernehmt Verantwortung für euer Handeln und seht nicht die ganze Welt als Business, in dem jedes Mittel recht ist.