Nichts weiter als ein guter Tag

Sonnenuntergang

Morgens aus dem Bett steigen mit dem kleinen Glück an den Füßen.

Deutschland ist gerade bewegt. Flüchtlinge. Die Medien müssen sich um Themen keine Sorgen machen. Ich freue mich, dass es eine Wende gegeben hat. In den Medien. Selbst die Bildzeitung. DIE BILDZEITUNG. Anfang der Neunziger die Stimmungsmache, das Boot sei voll. Da gingen die Streichhölzer an, die Feuerzeuge entzündeten sich.

Gut, gerade auch. Heidenau. Damals waren es Hoyerswerda und Solingen. Heute Aufmärsche mit Kindern an der Hand. Die schweigende Kanzlerin, zunächst. Pfiffe, Gegröle. Es ist ruhig geworden um die, die auf der anderen Straßenseite stehen. Außenseiter sind sie im eigenen Land, das sie nach dem Vater benennen. Ihre Nacken haben sie tätowiert wie ihre Herzklappen – mit Kreuzen, die Haken haben.

Und sie stehen mehr denn je auf der anderen Seite der Straße als einsame Gestalten, die das Echo der Demokratie erleben. Gutmenschen werden sie genannt, die guten Menschen, die jetzt im Rampenlicht stehen, die das Zepter in die Hand genommen haben, die Deutschland vertreten. 700 am Dortmunder Bahnhof. Die Messehallen in Hamburg. Am Bahnhof in München. Kuscheltiere für Kinder auf der Flucht. Begrüßungen. Hilfe. Lächeln. Welcome Refugees. Heidanei, wer hätte das gedacht.

In der Agentur habe ich nun einen Kollegen aus Afghanistan. Er freut sich, hier zu sein. Wir unterhalten uns auf Englisch. Seine Frau ist hier, sein Kind. Die Taliban. In die Schusslinie gekommen. Es gibt sie überall, diese Menschen der anderen Straßenseite, diese Menschen, die einfach keine Ruhe geben können, die terrorisieren müssen, die keinen Frieden in sich tragen. Unruhige Geister, unzufrieden, nervös, Schuld suchend, Schuldige.

Nun liebe ich dieses Land. Manchmal kommen die Zweifel. Heidenau, die Kinder an den Händen. Marschieren für den Hass. Das Foto des vollgepissten Deutschen im Nationalmannschaftstrikot aus Hoyerswerda. Keine schönen Bilder.

Klar, da ist noch die mahnende CSU. Die Richtigmacher, die als einzige wissen, was richtig ist und wo das alles hinführt. Fast so schlimm wie Jan Fleischhauer, der scheinbar gerne in Heidenau dabei gewesen wäre. Der jetzt schon weiß, wo das alles hinführt und am Ende seines schwarzen Kanals das dunkle Ende sieht. München ist München, nicht Bayern. Aber selbst die CSU ist nicht Ungarn, und Fleischhauer nicht Orban. O.K.

In Deutschland wird gemacht, getan, gesorgt, umsorgt, begrüßt, zusammengerückt. Das ist gut für unser Land, weil es sich anders erlebt. In einem anderen Kontext des Funktionierens. Mitfühlend, gebend, großzügig, offenherzig.

Und die von der anderen Straßenseite, die Schreienden, die haben dazu beigetragen, dass dieses Land sein Herz entdeckt hat. So funktioniert Demokratie, das sind Anstöße, Impulse. Aktionen und Reaktionen, die den Hass in den Schatten stellen. Sie sehen, die dunklen, gestiefelten Gestalten, sie im Blick halten, aber nicht beachten. Stattdessen die beachten und achten, die es jetzt brauchen. Ein guter Demokratie-Deal, der dieses Land heller macht.

Heute Abend bin ich mit dem Trecker und Zoe auf die Höhe über dem Dorf gefahren. Von dort sieht man weit ins Land hinein. Die Sonne ging unter, alles lag friedlich und still. Gute Nacht Ahmad, gute Nacht Alima. Schlaft gut. Mögen eure Träume gut sein.

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Gespräch mit Noel

Auch in einem kleinen Dorf bekommt man nicht alles mit. Die rasende Zeit ist ein Vorhang, der sich vor die Wahrnehmung legt. Wow, klingt gut. Respekt. Hab ich mir gerade ausgedacht.

Heute kam ich wegen Kopfweh früher von der Arbeit. Vorgestern München bis in den späten Abend, gestern Texten und Steuer, heute eine Präsentation, da hat der Kopf NIET gesagt.

Als ich Zuhause ankam, merkte ich: Schönes Wetter, die Sonne scheint. Also bin ich raus, um mein Fahrrad zu reparieren. Neue Bremsen, Break Shoes, damit ich mich in Italien von den Höhen einigermaßen sicher in die Tiefe stürzen kann (Ich bin Kurt, ohne Helm und ohne Gurt).

Ein letzter, kurzer, nervöser Mailcheck im Office und dann raus. Die Vordertür nach Westen, die drei Stufen. Da sah ich einen Zwerg auf einem kleinen roten Fahrrad am Rande des Schulhofs den Bornerweg (born to be wild) runter rasen. Ohne Helm. Dorf. Wie früher. Du überlebst es und wirst hart oder überlebst es und wirst hart.

Speed. RÄÄspekt. Kleiner Mann, Ole. Ich wusste nicht, wer das ist. Erst dachte ich, der größere der beiden Brüder aus dem Nachbarhaus. Aber ohne Helm? Never. Dann ging alles schnell. Zoe kam runter, umarmte mich auf der Treppe “Hallo Daddy” und begrüßte die beiden Jungs aus der Nachbarschaft. Die waren um die Hausecke gekommen, zu schnell, um der Radfahrer gewesen sein zu können. Und dann kam er. Rote Hose, rotes Poloshirt, Kragen hochgeschlagen, alles dreckig, blonde Haare auf 5 Millimeter, grüne Augen, fester Blick. Abenteurer, Gefahrensucher, Alpha-Alpha, echter Racker.

Ich habe die Kinder begrüßt und den “Neuen” gefragt: Wie heißt du? Noel. Ah. Zoe hat mir dann gesagt, der Bruder von. So, klar, sieht man. Oben aus der Straße. Der war doch kürzlich noch ein Baby. Ich habe mein Fahrrad repariert, die Kids haben sich aufgelöst.

Später. Meine Bremsen waren erneuert, funktionierten, quietschten nicht. Ich war oben in meinem Zimmer, als die Türklingel ging. Oje, unten. Ela hatte gerade einen Yogakurs. Also bin ich schnell runter. Paketdienst? Ich hörte etwas von Schwester und sah Elas verstörten Blick. Noel. Er fragte nach Elas Schwester. Zum Spielen. Zoe. Was für ein Kompliment.

Ich habe Noel übernommen, damit Ela weiteryogan konnte. “Wo ist das Mädchen?” Ah. Zoe. Die hat jetzt bestimmt keinen Bock, mit einem Fünfjährigen zu spielen. Also habe ich frech gelogen. “Nicht da.” Ja, denkste. Von wegen. Noel sah mich an: “Wo ist sie?” “Keine Ahnung, bei den Nachbarskindern?” “Ruf sie an.” “He?” “Auf ihrem Handy?” “Hat sie nicht dabei.” “Wieso?” MANN! Also hat sich Noel auf die Treppe gesetzt. Erst mal überlegen, was zu tun ist. “Ich muss nach Hause” “Ah, gut, dann geh doch.” “Jetzt noch nicht.”

Die kleine Hand rutschte in die Hosentasche und fingerte ein Kaubonbon raus. Mit den kleinen Fingern zack, zack ausgepackt. Zwei Bisse weg. Dann drückt er mir beiläufig das Papier in die Hand. Wortlos. Selbstverständlich. Erwachsene sind Diener der Kinder. Antworten geben, Papier entsorgen. Lustiger kleiner Kerl. “Ich fahr mal gucken.” Und weg war er. Aufs Rad und Vollgas. Irgendwann wird Noel ein Auto haben und ein Motorrad. Das wird lustig… Nosbach, schnall dich an, setz den Helm auf, es kommen noellige Zeiten.

Nosbach – Munich – Nosbach – Italy:)

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Große Welt. Big Business.

Mögt ihr Flughäfen? Ich mag sie. Liebe sie. Drehkreuze. Kosmopolitische Sammelplätze.

Es sind die letzten Tage. Arbeit. Wie ihr an meinen Blog-Schreibzyklen merkt, bleibt wenig Raum. Viel zu tun. Freie Jobs. Agentur. Steuer. Ich bin recht eingespannt, ohne, dass es zu viel wäre. Aber eben ausreichend. Ausfüllend.

Heute Morgen ging der Wecker um 4:30 Uhr. Ein Termin bei einem Münchner Kunden. Ein Workshop, um Fragen zu beantworten und Lösungen zu finden. In den nächsten Wochen. Vor und nach meinem Urlaub. Am Abend vorher Hemd bügeln, Schuhe putzen, Sakko rauslegen. Eintauchen in diese Welt. Es ist schön, mitzuspielen. Nicht im Äußerlichen, aber in den Themen, den Diskussionen, den Fragen, Schwierigkeiten. Es ist schön, Antworten zu suchen, zu finden, Probleme zu lösen, die Kuh vom Eis zu holen.

Und es ist schön, etwas zu erleben. Morgens mit dem Kollegen über die Autobahn zu heizen, sich zu verstehen, einen Kaffee hinter dem Sicherheitscheck zu trinken, die Beschleunigung beim Start zu spüren, die Flügel zu sehen, das Verschwinden des Bodens, das plötzliche Aufgehen der Sonne über den Wolken, das weiche Bett da unten.

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Mit dem türkischen Taxifahrer in die City, dem es nicht gefällt, dass die Griechen von Europa unterstützt werden. “Dieser christliche Club.” Und, dass die Türkei nicht in die EU gelassen wird. “Jährlich 11 % Wachstum, aber jetzt will die Türkei auch nicht mehr.” Er hätte uns gerne am Abend wieder zum Flughafen gefahren. Part 2. Hey!

8 Stunden Workshop. Konzentriert. Mitschreiben, mitdenken. Lösungspfade anlegen, Testfragen stellen, Fakten sortieren, auf wichtige Zwischentöne hören. Anschließend zum Japaner. Sushi. Taxi. Flughafen. Boarding. Über die Wolken. Home sweet home.

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Im Bus vom Flieger zum Terminal saß ein Niederländer neben mir. “Lufthansa. Würde ich so mit meinen Kunden umgehen, hätte ich keine mehr.” Ah ja. 21.20 Uhr. Ich war schon im Abendmodus. Runterfahren, entspannen, alle Aufregung gehen lassen. OM! Was habe ich an mir, dass solche Statements anzieht. Morgens der Taxifahrer, abends der Mann im Bus neben mir. Die Welt ist schön! Ich sehne mich nach positiven Botschaften! Ein wenig Freude, Harmonie. Früher hieß das: Friede, Freude, Eierkuchen.

Nun ja, was will man von der Welt erwarten?

22:20 Uhr – arrival. At home. Ah. Das Telefon ringt, Viveka. Rettung naht. Sie hat eine außerordentlich schöne Stimme. Mein Herz hüpft. Ich habe ihr all die Fotos gemailt. Bin ich unterwegs, schieße ich Fotos mit dem Handy. Dann weiß sie, dass ich sicher gelandet bin. Fotos von Flughäfen und vom Flug. Weite Welt, eng zusammen. Es ist schön, wenn da jemand ist, der die Fotos empfängt. Noch schöner ist es, wenn man denjenigen, diejenige liebt. Oh ja. Sehr. Im Sommer werden es drei Jahre sein. Drei Jahre seit dem Sommer 2012. Italien. Eine unglaubliche Zeit. Die Erinnerung so frisch, vieles da.

Irgendwann werden wir zusammenziehen, wenn unsere Kinder uns nicht mehr brauchen, wenn der Job getan ist. Momentan hangeln wir uns von Wochenende zu Wochenende. Und bald. Unglaublich. 3 Wochen gemeinsam in Italien. Mein Herz hüpft. Vorfreude. In meinem Büro stapeln sich Zelte und Schlafsäcke. Zoe, ich, Viveka und ihr Sohn. Patchwork, complete. Sonne, Meer, Ruhe im Kopf. Ihr könnt euch nicht vorstellen…

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Willkommen in der oberbergischen Provence – in der wunderschönen Gemeinde Reichshof

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Kennt ihr die Gemeinde Reichshof? Die A4 von Köln Richtung Olpe und dann die beiden letzten Ausfahrten? Kommt mal vorbei. Schnell. Denn jetzt gerade blüht der Löwenzahn. Noch. Denn: Der erste Schnitt, der gute Schnitt ist fällig. Silage. Bis Mitte Mai ist es hier wie in der Provence, nur anders. Aber irgendwie. Also es gibt da Stellen, da sind die Wiesen in die Landschaft geschwungen. Rundungen, Hügel in Täler abfallend, in die kleinen Bachläufe. Und alles in sattem Löwenzahngelb. Dazu Grüntöne ohne Ende in allen Nuancen. Birkengrün, Eichengrün, Buchengrün, Tannengrün, Lärchengrün, Grasgrün. Ganz hell, die jungen Triebe, das frische Gras.

Viveka und ich durften es am Wochenende erleben. Ein lange Wanderung über die Höhen mit Weit- und Nahblick. Mitten drin. Hier ein paar Fotos. Schöne Zeiten wünsche ich euch.

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Großes Drama um Herrn Cooper

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Herrje.

Mittwochabend gegen 19 Uhr. Nach heftigen zwei Wochen Konzeptionsphase kam ich aus der Präsentation. Nach Hause. In die Alte Schule. Unten lief der Yoga-Kurs für Einsteiger, Zoe war beim Tanzen und Jim saß am Rechner und programmierte. Post-Familien-Idylle 2014. Der Ofen bollerte, ich freute mich auf meinen Yoga-Kurs ab 19.30 Uhr. Entspannung, loslassen, durchbluten, entdenken, fliegen. POFF.

Da lag er. Im Ofenzimmer mittendrin, wedelte mit dem Schwanz. Ich raste vorbei, sagte “Hallo Coopi”, tätschelte seinen Nacken und stürmte zu Jim ins Zimmer. “Papa, hast du gesehen, mit Cooper stimmt was nicht.” Wie? Hä? Mein knackiger alter Knabe? Am Morgen noch durch den Wald. “Er kann nicht aufstehen. Seine Beine zittern.” Schock, Not. “Junge, was machst du. Komm, steh auf, lass dich nicht hängen.” Sein Blick verriet mir: Reitet ohne mich weiter!

NEIN, Baby, das kannste knicken. Nicht mit dem Commander. Und wenn die Apachen zu Tausenden kommen, wir schleifen dich mit bis ins Fort Laramy und bringen dich zu Doc Snyder. Da lächelte er schon ein wenig, hob die hängenden Ohren, brachte ein kleines Leuchten in die Augen und schöpfte Hoffnung. Langsam versuchte er, aufzustehen. Die rechte Vorderpfote gestreckt, die Linke, langsam die Hinterläufe. Eine Sekunde, da saß er auf seinem schwarzen Labrador-Hintern und sah mich verzweifelt an. “Es geht nicht, Boss. Lass mich einfach sterben.”

Locker bleiben, ne. Mir wurde ein wenig schummrig. All diese übertrieben verzweifelten Horror-Erstgedanken. Was ist, wenn er gelähmt ist? Hat er Krebs? Organe? Hüftverschleiß? Hüftdysplasie. Die eingefahrene Gedanken-Konventions-Autobahn. Die bösen Wörter aus dem Giftschrank. Das Hirn greift im Archiv in die erste Dokumentenreihe auf Griffhöhe. Da steht der ganze Belletristik-Mist des Gewöhnlichen. Die Schlagzeilen der Magazine und einfachen Lösungen. Man muss schon ein wenig tiefer gehen, um die Oberfläche des eigenen Denkens zu verlassen.

Ruhe bewahren! Bewahren Sie Ruhe. Frauen und Kinder zuerst! Die Fakten. Fakten, Fakten, Fakten. Die Stupidität des Focus-Billig-Journalismus. Aber: Klar. Man braucht die Basis. Eckdaten. Hat das Tier Schmerzen? Wo sitzen sie? Also habe ich so getan, als wäre ich ein Veterinärmediziner und habe meinen haarigen Kollegen untersucht. Keine Akutschmerzen, die zu Fiepen oder Abwehrverhalten geführt haben. Schon mal nicht schlecht. Nachdenken. Wirken lassen, wie Viveka immer sagt. Die Lösung ist da. Im All unterwegs und muss nur gegriffen werden.

Ich habe ihn auf sein Kissen getragen und bin zum Yoga. Vielleicht ist es ja gleich wieder weg… War es nicht. Einmal ist er aufgestanden, hat sich zwei Schritte vom Kissen weggeschleppt. Was für ein Bild. Oh, der Ärmste. Hexenschuss. Der Gedanke war mir gekommen. Aus dem All gegriffen. Die Information abgerufen. Herr Dr. Prof. Vet. Schönlau in Aktion. Natürlich im Konjunktiv. Könnte sein. Wahrscheinlich. Vielleicht.

Warten wir die Nacht ab. Am nächsten Morgen. Keine Veränderung. Herr Cooper liegt, wedelt mit dem Schwanz, steht aber nicht auf. Kacke. Und jetzt? Tierärztin. Schon ewig nicht mehr gebraucht. Aber jetzt. Die Assistentin wohnt nebenan. Dorf. Ich rufe an und sie kommt sofort. Schaut, misst Fieber. Vertreten, wahrscheinlich, vielleicht. Verspannt. Wir entscheiden, ihm ein Schmerzmittel zu geben. Wirkt. Herr Cooper steht auf, geht. Ein Wunder! Rettung. Wasser zu Wein. Wir drehen unsere Runde. Auf dem Rückweg des kurzen Gassitrips muss ich ihn tragen. Er ist einfach stehengeblieben. Kopf runter, Ohren hängen gelassen. Reite ohne mich weiter! Never. Also habe ich ihn mir auf die Arme geladen und ihn aus der Schusszone gebracht. Kameraden for ever.

Und jetzt? Puh. Entwarnung. Er läuft wieder. Normale Runde am Morgen. Das Joggen danach habe ich ihm erspart. Leichte Bewegung. Gestern habe ich ihn den Tag über immer wieder massiert. Die Muskelstränge in der Hüfte waren knallhart. Vertreten, Zugluft, keine Ahnung. Die Gespräche laufen immer gleich: Herr Cooper, was ist passiert? Gab es einen Augenblick, in dem Sie einen besonderen Schmerz verspürt haben? Keine Antwort. No way. Der Mann hat Charakter.

Und es auch genossen. Alle haben sich gekümmert. Was ist das Tier verhätschelt worden. Massiert, gestreichelt, gut zugeredet. Alle waren für ihn da. Ich hatte schon das Gefühl, dass er sich die Nummer für Augenblicke der Nichtbeachtung merkt. Einfach mal nicht aufstehen, dann machen die wieder diesen Zirkus. Das ganze Programm mit Leckerli, Streicheleinheiten, süßen Worten… Menschen sind manchmal so einfach zu durchschauen und zu steuern.

Mir ist nach der Präsentation der zweite große Stein für diese Woche vom Herzen gefallen. Läuft. Das Leben, der Job, der Hund.

P.S. – Coopers altes Foto oben habe ich für filo rausgesucht, damit sie den fiftyfiftyblog wiederkennt:)