Sorry. Zur Zeit kann ich euch nur Schiermonnigkoog bieten. Alle anderen Themen dieser Welt gehen an mir vorbei. Gut so. Keine Lust auf Zypern, Euro, Krise, Weltgedöns. Der Kapitalismus mit seinen Strömen von sonstwas nervt. Kohle von A nach B und in die Taschen von X nervt. War da nicht mal was von sozialer Marktwirtschaft? Nutzung der Kräfte. Teamwork. Wenn’s ums Geld geht, hört die Freundschaft auf. Europa. Freunde. Ah ja.
Die Niederländer hier haben uns sehr nett aufgenommen, auch wenn es eine Win-Win-Situation ist, in der Wohlfühlen in harter Währung bezahlt wird. Aber, muss ich sagen, nicht ganz. Gestern ging eine Scheibe zu Bruch. Jungs, Fußball, Tor, Klassiker. Und? Hat der Facilitymanager einfach repariert. Keine Versicherung, keine Haftpflicht, keine Kohle, kein Gedöns. “Ach, Jungs. Das muss so.”
Bei uns in der Eifel hieß das früher “klarer Menschenverstand”. Nur was Sinn hat, wird gemacht. All diese Geldausdenkungen haben aber leider oft nur einen egoistischen Sinn, wodurch das Wort Sinn letztlich im wahrsten Sinne des Wortes korrumpiert wird. Es macht keinen Sinn, seine Mitmenschen zu verarschen. Schlichtweg. Es macht keinen Sinn, dass es einigen auf Kosten vieler gut geht. Klappt nicht. Nehmt Familien oder Kindergeburtstage – einige haben viel, andere nicht. Da ist die Party am Ende. Kotz. Macht man nicht. Eine Sache von Anstand, Sitte, Kinderstube. Nur weil Leute eine Krawatte tragen, sind sie eben nicht gut erzogen. Hinter mancher Krawatte verstecken sich immense Mistkerle in Cerutti und Boss.
Ich schreibe das, weil ich es hier gerade anders erlebe. Es heißt, und die Geschichte lügt in diesem Punkt nicht, der Kommunismus sei tot. China. Haken dran. Turbokapitalismus in Parteibuchrot. Nord-Korea? Kuba?
Pariser Kommune? Kommune 1? Ja. Hat alles nicht geklappt. Keine Ahnung, weshalb. Gier. Egoismus. Honeckers Pornosammlung. Idioten. Sollte nicht sein.
Menschen sind einfach nicht ganz einfach und stehen sich letztlich selbst im Weg. Der demokratisch angehauchte Kapitalismus ist die Lösung? Keine Ahnung. Spaß macht das nicht. Da sind noch einige fette Bugs drin.
Nun bin ich hier gerade auf Schiermonnigkoog und darf das temporäre Zusammenleben von 16 Menschen (zwei sind heute nachgereist) erleben. Und ja, es macht Spaß. Weil es auf Basis von Menschlichkeit funktioniert. Macht Sinn. Arbeitsteilung in der Küche, im Haushalt, beim Einkaufen. Alle dabei. Früher in der WG ging das auch. Und: Es macht Spaß. So ganz falsch kann soziales Miteinander nicht sein. Gut, fängt jetzt einer an, sich mehr zu nehmen, würde es schwierig. Weil es dann keinen Spaß mehr macht. Muss man zu viele Regeln machen, also Politik, macht es auch keinen Spaß, weil es dann total unentspannt wird. So what?
Ich denke: Die Lösung ist THE ISLAND IN THE SUN. Nicht in der Karibik, sondern Zuhause. Rausnehmen, Arschlecken. System bye, bye. Einsehen, dass das Ego am allerbesten in Gemeinschaft lebt, weil es keinen Spaß macht, teuersten Rothschild-Wein allein zu kippen. Dann lieber irgendeinen Cotes du Rhone mit Freunden. Oder ein paar Bier. Ego, Dünkel ade. Sich danach sehnen, dass es allen gut geht. Freunden, Familie, Nachbarn. Nicht drüber, sondern auf Augenhöhe. Teilen. St. Martin. Kommune 2.
Nach den Parolen hier noch einige Fotos vom Tag. Viel Spaß euch.