Vier Punkt Drei

Also heute mache ich mal einen auf Autozeitung.

Sorry, ich weiß, das ist hier ein ganz schönes Rumgehampele, das zwischen Gefühl und Ratio so puppenlustig hin und her springt. Aber, jetzt mal Butter bei die Fische, so ist es doch. Ich meine, was soll ich sagen. So läuft Leben. Heute bist du hier, morgen. Und so weiter. Mal so, mal so. Manchmal fliegst du Kettenkarussell oder sitzt in Bars am Mittelmeer, manchmal stehst du am Straßenverkehrsamt in der Schlange und ziehst Nümmerchen.

Nach DAS LEBEN IST SCHÖN also nun so eine Männerecke. Die Zahl oben, die steht für einen komplett faktischen Wert. Da lässt sich nichts dran rumdeuteln, rumerklären. Ist so. Vier Punkt Drei steht für 4,3 Liter auf 100 Kilometer. So viel Diesel hat mein neues Auto zuletzt durchschnittlich verbraucht.

Es war für mich eines der zentralen Kriterien beim Kauf. Ich wollte eine Karre, die nicht schluckt. Der Wagen vorher war bei 6 Litern, dieser nun sollte deutlich weniger verbrauchen. Weil ich einfach keine Lust habe, beim Tanken immer so ein komisches Gefühl zu haben. Ich mag es, wenn es entspannt ist. Und das ist es, wenn ich meine Kohle nicht einfach zum Auspuff rausblase und der Tankwart so ein glückliches Lächeln bekommt, wenn ich vorfahre.

Denn es ist so: Mit einem Auto kauf man sich Kosten. Eine bestimmte Jahresfahrleistung – sagen wir zum Beispiel 20.000 Kilometer, steht für eine gewisse Menge an verbranntem Kraftstoff. In meinem Fall Diesel. Unter anderem. Bei 7 Litern auf 100 Kilometer und einem Dieselpreis von 1,45 € würde man für diese gefahrene Strecke 2030,00 € an Spritkosten im Jahr zahlen. Bei einem Verbrauch von 4,3 Litern wären es 1247,00 €. Das wären also 783,00 € und einige Kilo CO2 weniger.

Einfach, weil man ein anderes Auto gewählt hat. Nicht einmal unbedingt ein schlechteres. Es sind die TCO, die Total Cost of Ownership, die sich hier bemerkbar machen. Klar, meistens geht es in erster Linie um Style und Prestige. Man mag diese Marke und jenes Modell, weil da eine gewisse Freude am Fahren versprochen wird oder ein Gefühl von noch mehr Freiheit. Image.

Nun ist es aber halt immer die Frage, kann man sich das, will man sich das wirklich erlauben? Oder lässt man sich vielleicht blenden, erfüllt sich einen Traum und zahlt und zahlt und zahlt? Ich möchte ein Auto haben, das möglichst wenig nervt und unauffällig seinen Dienst tut. Das mich sicher, zuverlässig und günstig dorthin bringt, wo ich hin möchte oder muss.

Wer vor dem Kauf wissen möchte, was die Kiste wirklich so Monat für Monat kostet, kann den ADAC fragen. Die haben einen Autokosten-Rechner, der sagt, was Sache ist. Da gibt man einfach die Zahlen aus dem KFZ-Schein ein und schon ist man ein klein wenig schlauer. Das ist spießig? Nö. Das sind wenige Klicks, die schlauer machen.

Und dann gibt es noch eine zweite Möglichkeit, zu checken, ob einem die anvisierte Kiste wirklich gefällt. Einfach mal fahren. Wie? Nun, mieten. Dann kann man auch mal testen, ob die Freude wirklich so groß ist. Und ob die teils sehr engagierten Verbrauchsangaben der Autohersteller auch wirklich stimmen.

Ich glaube, dass da manchmal Werte stehen, die gewürfelt sind. Bei meinem Auto nun haben sie gestimmt. Der ist mit 3,9/4,2/5,2 im Mix angegeben. Beim ersten Tanken war er noch bei 5,5 Litern, aber das habe ich als Eingewöhnungsphase interpretiert. Außerdem musste ich auf der Autobahn mal richtig Gas geben, um den Rußpartikelfilter frei zu blasen. Die setzen sich bei Dieseln manchmal zu. Dann ziehen die nicht richtig und verbrauchen mehr. Deshalb müssen die auf Temperatur gebracht werden, damit die Partikel wegbrennen.

Habt ihr ein Auto im Visier, dass euch gefällt, habt ihr beim ADAC gecheckt, ob es bezahlbar ist, könnt ihr es einfach für zwei, drei Tage mieten und testen (wenn es ein Gebrauchtwagen ist, den ihr nicht beim Händler Probefahren könnt). Mein Papa hat immer gesagt: Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was besseres findet. Manchmal sind Autos eben einfach mehr Schein als Sein. Mietwagen sind gar nicht mehr so teuer. Marke und Modell sind frei wählbar. Alles easy.

So, nun ist aus meiner Autotrilogie ein Fünfteiler geworden – und wie das mit dem anderen Auto beim TÜV gelaufen ist, habe ich noch gar nicht erwähnt. Ich denke, hier mache ich mal Schluss mit dieser Männerecke und Autos und Felgen und Verbrauchswerten. Ich wollte es einfach mal gesagt haben, nö:)

6 Antworten auf „Vier Punkt Drei“

  1. Lieber Jens,

    nene, das meinst Du doch nicht im Ernst, oder? Meinst Du wirklich, daß es Frauen nicht interessiert, wie viel ihr Auto verbraucht, wie viel ihr Auto im Monat kostet? Jens, ist Dir Dein Auto zu Kopf gestiegen?

    LG
    Annegret

  2. …also, mich interessiert der Spritverbrauch nun wirklich nicht! Ich frage mich höchstens, wie viel Wind ich brauche, um wieder schleunigst über den Ozean ans andere Ende der Welt zu kommen, dort, wo das Leben schön ist! Und da heißt es doch eindeutig: Buddha bei die Fische! Nirvana ist kein Ort – also brauche ich weder Sprit noch Wind…Mit diesem unqualifizierten Beitrag empfehle ich mich für den heutigen Tag!
    Ahoi!
    Holzbeinpiratin

    1. Buddha bei die Fische ist wirklich gut. Respekt! Da werde ich am nächsten Flautentag mal drüber nachdenken. Herzlichen Dank für diesen doch sehr qualifizierten Beitrag, der mich ins Spritsparnirvana lockt:)

      Auf, auf zu neuen Ufern!

      Grüße, Grüße

      Käpt’n Dieselkutter

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