Skelettierte Türme, Musiknervensäge und ein echter Impala

Impala_red

Wenn einer eine Reise tut…

Man. Das Wochenende zog sich hin. Am ersten Mai, war ich allein unterwegs, nachdem niemand Lust hatte, mich zu begleiten. Selbst Herr Cooper hatte keine Zeit. Freitag habe ich gearbeitet. Mehr oder weniger. Und Samstag bei Freunden im Garten Steine geschleppt, arrangiert, zu Mauer aufgeschichtet. danch traf mich ein Gefühl. Sehnsucht. Ich wollte, ja, nach Essen. Also habe ich mit Ela alles abgesprochen, habe meine sieben Sachen gepackt und bin abgeflogen. Viveka von der Arbeit abholen. Spät am Abend.

Sonntag haben wir uns aufgemacht, die Zeche Zollverein zu erkunden. Schönes Wetter, blauer Himmel, angenehme Temperaturen. Wir haben vor dem Ruhrmuseum geparkt und haben uns in Zweisamkeit treiben lassen. Schön. Die Ausstellungen ließe uns kalt. Ins Dunkle eintauchen, wenn der Himmel strahlt? Non, merci. Das Museum ließen wir links liegen, um tiefer in das Gebiet einzudringen. Hin zur Kokerei.

Konstruktion_red

Da mussten wir am Eingang er Ausstellung vorbei. Ein Plakat verriet den Titel: 1914. Das Foto mit den Soldaten mit den Gasmasken das Thema: Krieg. Och nö. Zudem lief schreckliche Musik, die sich sphärisch an jedes Luftmolekül klammerte, um anzulocken. Pah! Au Mann. Die Musik, sehr schwer, traurig, schräg, intellektuell, hat schon ein wenig weh getan. Ich war froh, als wir den Schallraum verlassen haben, auch wenn von Ferne ab und an ein Akkord des Schreckens herüber wehte. Wer macht so etwas? Wer zielt darauf ab, Menschen an sonnigen Sonntagen dermaßen zu belästigen? Ist das Kunst, oder kann das weg? Bitte. Tonne. Mit allem Respekt. Herrje.

Wir retteten uns. Selbständig. Distanz zum Klang. Alles große Bilder, aber ich wollte nicht fotografieren. Zunächst. Zu gelernt, all das. Industriekultur. Rost, Rohre. Also folgten wir einem Weg, der von Bauzäunen gesäumt war. Allen Ortes wird dort gebaut, entsorgt, verändert, gerettet und weiß der Himmel was getan.

Schornstein_red

Am Ende des Wegs bot sich uns dann ein unerklärliches Schauspiel. Ein alter Reisebus, ein Cateringzelt, eine gelber Ciröen-Transporter aus der alten Zeit und Tische und Stühle in der Sonne. Eine Rast. Eine Möglichkeit, verwöhnt zu werden. Mobile Gastronomie. Und: Ein himmelblauer Chevrolet Impala. Erinnert ihr euch? In diesem Blog. Kürzlich. Das Buch eine Autors aus Essen(Kaffeetrinken in Cabutima mit Wolfgang Cziesla), in dem genau so ein Auto vom Protagonisten gefahren wird. Die Kreise schließen sich, das Schicksal wirft einem Dinge vor die Füße.

Wir nahmen Platz, unterhielten uns mit dem Wirt, ließen uns zwei Rotwein einschenken und schauten dem Treiben zu. Dort stand neben dem Impala eine alter Reisebus und Menschen waren damit beschäftigt, Dinge in die Halle hinter uns zu transportieren. Und aus ihr heraus. Unerklärlich.

Dann gesellte sich der Fahrer des Impalas zu uns und erzählte uns eine Geschichte. Dafür liebe ich dieses Ruhrgebiet. Also die Menschen. Offen, frei, verrückt. Er erzählte von einem Freund, der mit seiner Frau vor Gericht landete. Seine Frau hatte Salat angerichtet, ohne ihn ausreichend zu waschen. Das Ergebnis war ein knirschendes Geräusch auf den Zähnen. Und dieses Gefühl. Also echauffierte er sich und sprach von Schmirgelpapier Schmirgelpapier?, fragte die Frau.

Es ging hin. Es ging her. Er fuchtelte mit dem Messer und die Anwältin der Frau schrieb einen Brief, in dem von Bedrohung die Rede war. Zack, traf man sich vor Gericht. Nun ging es um den gesamten Kontext des gemeinsamen Lebens. Der Freund, ein südländischer Einwanderer, verstand die Welt nicht mehr. Was so alles auf den Tisch kam. Führen Frauen Checkliste? Tagebuch heißt das! Ah!

Die beiden Männer dachten sich, jetzt schlägt das Imperium zurück. Und so bereiteten sie sich als Freunde gemeinsam auf den nächsten Prozesstag vor. Sie schrieben auch eine Checkliste. Das machte es für den Richter schwierig, über Schuld und Unschuld zu urteilen. Und so kam die Frage auf, ob die beiden lieber Sterne oder Erdewollten? Also Frieden oder Krieg? Man einigte sich. Im Wesentlichen ging es wohl darum, dass der Salat einfach besser gewaschen wird.

So saßen wir in der Sonne, schauten auf den alten Bus (der Fahrer hatte mit ihm früher eine Baskettball-Mannschaft der 2. Liga gefahren, die regelmäßig beim Überholen neuerer Reisebusse ihre nackten Popos zum Gruß an die Scheibe drückte), tranken Wein, ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen, schauten dem unerklärlichen Treiben an diesem verlassenen Ort zu und lauschten Geschichten, die einfach angeflogen kamen. Wir fühlten uns sehr wohl.

Irgendgwann waren wir die letzten. Alle hatten eingepackt und da saßen nur noch Viveka und Jens auf Stühlen, die im gelben Citröen erwartet wurden. So gingen wir, ließen uns Treiben, gerieten auf Abwege und ich bekam Angesichtes dessen, was zu sehen war, doch noch Lust auf Knipsen.

Türme1_red

Türme2_red

Ach, es war schön. Abenteuer. Die Welt da draußen mit ihren Schauspielen. Schön. Einfach schön.

Und wie die Bäume ausschlagen…

Trieb2_red

1. Mai. Tag der Arbeit. Frei. Dann mal ein Hoch auf die Arbeit. Ich habe sie auf einer kleinen Wanderung durch die Landschaften der Umgebung gefeiert. Allein unterwegs. Viveka musste arbeiten. Herr Cooper war heute Morgen bereits familienintern anderweitig gebucht. Zu spät gekommen. Die Nacht war lang, in den Mai getanzt im Dorf unten. Zu Fuß durch die Nacht zurück.

Ei_red

Mittags habe ich mir dann die Kamera geschnappt und bin los. Fernab der Wege. Querfeldein. Über Wiesen, durch Wälder, ein kleines Stück an der Straße entlang. Ich musste feststellen: Wir haben zu wenige Bezeichnungen für all diese Grüntöne. Moosgrün, Grasgrün, Dunkelgrün, Hellgrün… Da war doch die Sache mit den Inuit, die 100 Bezeichnungen für Weißtöne haben sollen. Oder ist das ein Märchen?

Trieb3_red

Die Natur ist gerade so schön. Von den Bildern her für mich die schönste Zeit des Jahres. Alles so frisch, klar, prall, saftig, wachsend, sprießend, jung, optimistisch. Die Wiesen stehen hoch mit vollem Blatt. Jetzt schon. Bald kommt der erste Schnitt, dann ist es Aus mit den vom Löwenzahn gelb leuchtenden Wiesen. Viele Löwenzähne haben sich schon in Pusteblumen verwandelt, von denen ich heute einige weggepustet habe. All die kleinen Fallschirmspringer im Wind.

Trieb4_red

Und die tanzenden Schmetterlinge. Zitronenfalter, Pfauenaugen und so kleine weiße mit stylisch hübschen Flügelspitzen in Orange. Die lassen sich leider nicht fotografieren – fliegen einfach weiter.

Trieb5_red

Zwischendurch habe ich all diese hübschen, zarten Triebe fotografiert. War das schön. So viel Zeit zu haben. Kein Termin, der drängt. Einfach gehen, schweigen, schauen, knipsen. Kurz vor meinem Ziel, einer kleinen Ausflugs-Schankwirtschaft (eigentlich nur eine kleine Holzhütte), bin ich noch in ein Sumpfgebiet geraten, dass zudem von umgefallenen Bäumen schwer passierbar gemacht wurde. Klettern, schauen, wo man hin tritt. Auch wieder so viele Grüntöne. Sumpfgras, Moose.

Gras_red

Jetzt sitze ich auf meinem Bett, bin also nach einigen Stunden wohlbehalten zurückgekehrt, und warte auf einen Hamburger vom Grill, den mir Jim angeboten hat. Bin gespannt, ob er dran denkt. Machts gut, einen schönen Feiertag noch.

Austin_red

Mein neues Revier im Revier

Brücke_5_red

Maikäfertal. Das ist seit Jahren mein Heimatrevier. Herr Cooper und ich. Ab und an ein Reiter, einmal im Jahr ein Jäger, der Revieransprüche stellt, sein Wild vor mir und Herrn Cooper schützen will. Ansonsten: Jeden Tag anders. Wolken, Sonne, Schnee, Grüntöne, Brauntöne, Vogelstimmen, mal ein Storch, Rehe, kürzlich ein wunderschöner Feldhase, die Wiesen mal so, mal so. Immer im anderen Look. Ein Tal, 1.000 Gesichter. Jeden Tag neu, faszinierend.

Brücke_2_red

Brücke_3_red

Brücke_4_red

Und nun?

Essen. Wo einen das Leben so hintreibt. Die Woche zuvor hier. Viveka auf dem Lande. Eier suchen, Osterfeuer, Dorfleben. Diese Woche: Herr Schönlau in der großen Stadt. Fast. Essen Werden, Baldeneysee am Fuße der Villa Hügel. Am See entlang. „Hallo Fredo“. Ins Haus am See. Im Liegestuhl sitzen, in die Welt schauen, auf die Segelboote, die Villa, ein Schwatz mit Patrick über Gott und die Welt und Essen und Kultur und Liebesleben und. Anders, als das Maikäfertal. Anders aufregend. Menschen, Gespräche. Veränderung.

Brücke_red

Mit den Rädern um den See. Weite. Schauspiele. Vögel, Kormorane, Enten, Gänse, Reiher in Hülle und Fülle. Und sogar ein Feuchtgebiet mit Schildkröten. Schildkröten! Fehlten nur die Krokodile. Ab 18 Uhr kostenlos in die Gruga. Park, Blumen, Arrangements.

Waggon_red

Zugtür_red

Lok_red

Es ist ein Mindflug, eine Kopfreise zwischen den Welten. Hier, dort. Andere Umstände, Konstellationen. Bilder. Eine Bereicherung, keine Frage. Anders und irgendwie genauso schön. Viele Eindrücke. Bilder. Fotos. Stadt, Land, Liebe. Ein verrücktes Spiel.

Tulpen_red

Tulpen_2_red

Le soir rouge

red moon

Es gibt so kulminierende Zeiten. Manchmal, da passiert nichts. Man könnte von Ruhe oder Langeweile sprechen. Es sind Millimeter, die den Unterschied machen. Gefühle fallen von Klippen, Stimmungen fliegen, landen, steigen, erobern. Nichts ist fest, alles ist in Bewegung. Man würde gerne. Zementieren. Betonieren. Festhalten. Aber genau dann, wenn man glaubt, man könne greifen, nun, in diesem Moment, hätte man es, dann: Puff. Ciao. Aufgelöst, weggebeamt, schön hinterher winken. Bis bald, liebes Glück, Schöngefühl.

Heute Abend hatte ich die Qual der Wahl. Die große Entscheidung. Fußball oder Yoga. Dabei ging es zunächst nicht um Bayern/Real, das Hinspiel des Champions League-Halbfinales. Nein. Ganz profan: Training. In den letzten Wochen habe ich es verpasst. Nun, ich soll nicht lügen. Es ist noch ein wenig anders. Ganz ehrlich? Wir hatten Spiele. Ü32. Über 32 Jahre. Tja. Und da bin ich nicht mehr dabei. Zu alt. 49. Ja, es schmerzt. Zugegeben. Was soll ich sagen? Natürlich. Selbstverständlich. Alle sagen, 49 ist kein Alter. Alles im grünen Bereich. Klar. Nur auf dem Platz bin ich raus. Also hatte ich kein Training, weil Meisterschaftsspiele stattgefunden haben, an denen ich nicht teilnehmen konnte. Fußballer-Frührente. Und dann war da noch viel Arbeit. Lange Tage. Nun ja. Ausreden gibt es immer.

Also habe ich mich heute auf das Training gefreut. Es war mir lieber als Yoga. Männerschweiß, Sprüche, Tackling, rennen, schreien, vollenden. Weil die Bayern gespielt haben, waren wir nur zu acht. Vier gegen vier. Keine große Sache, ein kleines Hin und Her. Geklicker. Aber dann. Ich hatte meine schwarzen kurzen Hosen angezogen, die Kaiser geschnürt, das neuseeländische Nationaltrikot der Rugby-Mannschaft übergeworfen und war aufgelaufen, als wollte ich Christiano Ronaldo ins Hallo stellen. Voll motiviert, gut gelaunt, mit voller Freude auf das, was kommt.

Es kam anders, als ich dachte. Manchmal ist das Leben spontan. Die Dinge ändern sich, die Erwartungen verfliegen wie Wasser auf der heißen Herdplatte. Wusch. Plötzlich, vom einen auf den anderen Augenblick hatten wir einen Gegner. Die trainierende A-Jugend. Junge Kerle im besten Alter. 17, 18 Jahre jung. Holla die Waldfee. Respekt. Ausdauer, Wille, Schnelligkeit, Können, Stärke. Mir fiel so manches Wort ein. Am Ende ließ sich alles in dem Wort Respekt verdichten.

Ich wollte nicht verlieren. Nicht so kurz nach meinem 49-zigsten Geburtstag untergehen. Gegenwehr, aufbäumen, zeigen, was da ist. Lief gut an. Die jungen Götter klebten am Ball, spielten jeder für sich Traumfußball. Kaum vom Leder zu trennen. Tja. Aber. Es fehlte was. Die Konsequenz. Das Durchsetzungsvermögen. Und so konnten wir atmen, Luft holen, reagieren, kontern. Und. Obwohl. Ich eigentlich. Verteidiger bin, ging ich nach vorn und hatte die ausgesprochen wunderbare Gelegenheit, Tore zu machen. Buden. Zu vollenden. AAAHHH! Ego, Leuchten, Heiligkeit, Wunderbarigkeit.

Während des Spiels, das kurz vor dem Spiel der Bayern gegen die Reals stattfand, hörten wir plötzlich die Blaulicht-Sirenen. Und: Jetzt schließt sich der Kreis. Spätestens hier beginnt das Kulminierende. Das neue Feuerwehrauto aus MÜNCHEN war eingetroffen. Unsere Feuerwehrjungs aus der Nachbarschaft waren gestern nach München gefahren, um den neuen Wagen (der sich offiziell Fahrzeug nennt) abzuholen. Eine sündhaft teure Kiste, die sich die Gemeinde kaum erlauben kann. Aber bei Autos der Farbe Rot werden Männerherzen nunmal weich. Also: GEKAUFT. Weil die Karre so groß ist, muss nun auch das Feuerwehrhaus komplett umgebaut werden. Das erklärt die Riesenbaustelle mit Kran vor unserem Haus. Nichts bleibt, wie es ist. Immer hat einer eine Idee, wie es noch besser geht. Deutschland. Investieren, machen, tun, verändern, Aktionismus. Keine Ruhe in keinem Augenblick. Ein durchgeknalltes Land.

Auf jeden Fall wussten wir, das Fahrzeug ist da. Angekommen. Wir spielten zu Ende, gönnten den Young Gunss das letzte Tor, das ihre Niederlage bei weitem nicht abwenden konnte und machten uns mit einem Bier in der Kabine und einer heißen Dusche fit für das Spiel der Fußballgiganten. 22 Kerle in Madrid auf dem Platz. Ein Name größer als der andere. Die Bayern überlegen, die Madrilenen die Gewinner. Diese Bayern haben zwar ordentlich Dampf gemacht, aber immer, wenn es drauf ankam, vorne gestanden. GESTANDEN! Keine Bewegung, die bei den Madrilenen zu Fehlern hätte führen können. Hätte führen können. Ein erbärmlicher, langweiliger Konjunktiv, der beschreibt, was nicht passiert ist. Keine Überraschungen, keine genialen Pässe, keine geschaffenen Räume, kein Pass in die Tiefe. Nothing. Zwei Konter von Ronaldo & Co., ein Tor, eine Bayern Niederlage. LANGWEILIG.

Hat trotzdem Spaß gemacht der Abend. Denn meine Alten Herren haben gegen die Jugend gewonnen, das neue Feuerwehrauto ist angekommen und alle im Dorf sind glücklich und zufrieden (Gute Nacht, Johnboy). Ab in die Betten, dem Tag Adieu sagen und sich auf das Tagwerk eines neuen Tages freuen. Ich werde im Job ein neues Medium bespielen. Was eine klassische Broschüre werden sollte, hat sich zu einer digitalen Präsentation mit einem verspielten Programm entwickelt. Ich schreibe nicht nur, sondern überlege mir eine mit visuellen Effekten gespickte Präsentation. Für einen Termin in München. Im Mai und im Juni wird es mich dorthin verschlagen. Herr Schönlau auf Reisen. Als festangestellter Texter kommt man rum. Raus aus dem Büro, rein in die Welt. Gefällt mir. Kriegt ’nen Like und ’nen Smiley:) Ciao. Schlaft gut, träumt süß, bessert euch.

Ach ja: Die Überschrift. Le soir rouge. Der rote Abend. Das bezieht sich auf die Bayern-Trikots und das neue, sensationell fantastische neue Feuerrwehrauto (in Fachkreis einfach das neue Fahrzeug genannt).

Lodernde Feuer & mysteriöse Federn

Feder_red

Ostern auf dem Land ist schlichtweg schön. Vor allem, wenn das Wetter mitspielt. Das hat es in diesem Jahr getan. Wunderbares Auferstehungswetter. Mein Geburtstag fiel auf den Karfreitag, nachdem ich 1965 am Ostersonntag geboren bin. 1976 hatte ich auch am Ostersonntag Geburtstag, was das nächste Mal erst wieder im Jahr 2049 der Fall sein wird. Das ist so das Lebensalter, wo ich auch an Auferstehung denken werde.

In diesem Jahr gab es im Dorf wieder ein Osterfeuer, nachdem der Bauer über Jahre hinweg seine Wiese nicht mehr zur Verfügung gestellt hatte. In einem Jahr hatte es ein wenig Chaos gegeben. Müll, Feuerreste, aufgewühlte Wiesen… Dieses Jahr ein neuer Anlauf, und? Es hat geklappt. Zwei junge Männer haben sich der Sache angenommen und die Aktion durchgezogen. Holz besorgt, aufgeschichtet, bewacht…

So konnten wir am Ostersonntag auf der Höhe unser dörfliches Osterfeuer erleben. Viveka, ihre und meine Kinder und ich saßen am Feuer. Auf einer alten Couch. Gemütlich und warm und schauten in die Flammen und übers Land, wo überall die Flammen loderten. Ich muss dann zwar immer an die Scheiterhaufen denken, die hier im Mittelalter auch brannten, finde dann aber doch schnell zum gemütlichen Teil des Abends zurück. Sieht einfach schön aus.

Am Ostermontag sind wir dann auf eine merkwürdige Erscheinung gestoßen. Zaunpfähle im Wald mit weißem Federschmuck. Auf jedem Zaunpfahl längs des Weges eine weiße Feder. Bald sahen wir, weshalb. Der Weg führt zu einem hölzernen Kreuz inmitten der Landschaft. Hier hat wohl eine Prozession der Katholiken stattgefunden. Weißes Federn als Friedenszeichen? Keine Ahnung.

In diesem Jahr sind die Wiesen jetzt schon gelb vom blühenden Löwenzahn. Das sieht so schön aus. Grünes Gras, satt gelbe Blüten, blauer Himmel mit weißen Wolken. Fast ein wenig kitschig. Egal.

Osterfeuer 1_red

Osterfeuer 2_red

Osterfeuer 3_red