Mela Chus Wertheim KunstBasar in Köln

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KunstBasar Chu Galerie, Köln Hansaring 12. Letztes Wochenende. Hier einige Impressionen – Haus, Kunst, Künstler. Mela Chu hat die wunderbare und für Köln besondere Veranstaltung zusammen mit Oliver Struch und Kathrin Labza initiiert und organisiert.

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Trash/Treasure, Köln. Kosmischer Staub.

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Michael Staab „Educating Ficus – Eine Baumschulung “ – Performance Jennifer Silke.

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Sebastian Linnerz, Installation.

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move, move, move it:)

Lust auf Eis

Yes Sir, mir ist nach tanzen. Heute Nachmittag habe ich nicht getextet, konzeptioniert, gedacht, gewerkelt, weil ich in der Schule beim Schullaufbahngespräch war. Weil allmählich die Schulpflicht in Freiwilligkeit übergeht, sollen die jungen Menschen sich mal Gedanken machen, was werden soll. Wie es mit Schule und so weitergeht.

Da können also wirklich alle über Namentanzen und so ablästern (zum Beispiel Harald Schmidt, dessen Kinder selbst eine Waldorfschule in Köln besuchen), aber es muss hier mal geschrieben werden: Zumindest unsere Waldorfschule hier in Dieringhausen ist die geilste Schule der Welt. Was die alles machen, mitgeben – für das Leben lernen wir. Aber volles Programm. Wenn einem Lehrerinnen und Lehrer gegenübersitzen, in deren Augen es leuchtet, die am Nachmittag dort sitzen, obwohl sie wohl eigentlich frei hätten und mit vollem Herzen dabei sind, die etwas zu sagen haben, die hingeschaut haben, dann ist das ergreifend. Wenn ein Schulbesuch beseelt, kann die Sache mit dem Namentanzen nicht so ganz verkehrt sein. Musste mal gesagt werden und jetzt is auch gut.

14 Uhr, Klassenzimmer, eine Lehrerin und ein Lehrer haben uns erwartet. Wir als Eltern rechts und links, zuhören. Sehr interessant. Die Schüler/innen schreiben im Vorfeld auf, was sie vor haben und wie sie sich einschätzen. Dann gibt es detailliert Feedback und Tipps und es werden Wege aufgezeichnet. Wir haben zwar als Eltern dagesessen, aber wir waren eigentlich schon raus. Das regeln die Jugendlichen alleine. Ich muss zugeben, das ist ein gutes und gleichzeitig merkwürdiges Gefühl nach all den Jahren der Fürsorge, Pflege, des Mitdenkens, Organisierens… Ach.

Nach 20 Minuten war das Gespräch vorbei und wir sind gefahren. Ein gutes Gespräch, wieder eine gute Erfahrung. Nach Hause. Nachmittag gelaufen, weil ich da war, hab ich den Fahrdienst übernommen. Die Mädels zum Tanzen gebracht, eine Stunde Pause. Da habe ich mir die Kamera geschnappt und den Herrn Cooper und bin raus in die Sonne. Also ehrlich. Dieses Gefühl, als wäre ich ein frisch geschlüpftes Schneeglöckchen.

Und dann, und dann. Auf der Heimfahrt. Radio an und da war der Song, den ich seit geraumer Zeit immer wieder gerne höre. So ein Hit, der den Popo im Fahrersitz tanzen lässt. Move your ass, baby. Fahren und tanzen, tanzen und fahren. Die Moderatoren erzählten dann, dass der Song auf einem neuen Album ist, das jetzt raus kommt. Freitag, glaube ich. Sie sprachen von Clubs und Groove und überhaupt. Da spürte ich die Frühlingsgefühle. Tanzen. Move your body, shake your hipps.

Zuhause haben wir dieses Internet angeworfen und haben die Kollegen der Organisation grenzenloser Beschallung (youtube) gebeten, uns das mal vorzuspielen. Meine Kids kannten den Song, die Historie der Videos und auch die anderen Songs des Interpreten. Da war der Daddy mal wieder im Winterschlaf und hätte früher aufstehen müssen. Egal. Wir haben den Song angeschmissen und die Küche beim gemeinsamen Spülmaschineausräumen gerockt. Hier der Song. Darin geht es um 50 Dollar T-Shirts, Secondhand-Shops und diesen ganzen Marken-Konsum-Wahn. Also auch noch politisch korrekt. Geht doch:)

Aber damit nicht genug. Gibt man den Kids diese Beschallungsseite an die Hand, sprudelt es nur so. Hey, das, do you know anything about Harlem Shake? Äh, nö. Hinterm Mond bei den sieben Zwergen. „Man, musste wissen, musste gucken, sonste bisse hinten dran.“ O.K. – supi, denn mal die Regler hoch und auch noch den Tisch abgeräumt, denn ganz so doof is Papi auch nich.

Wollt ihr Harlem Shake erleben, so komplett, dann gebt doch bitte einmal bei Youtube „do the harlem shake“ ein. Das lässt den Bildschirm tanzen! EHRLICH!!! Macht mal. Und dann klickt ihr euch durch die Spots. Wirklich lustig. Die Welt ist verrückt, wird immer verrückter und keiner merkt es. Außer der fiftyfiftyblog, der Augen und Ohren offen hält, um zu sehen, was geht. Ne, Alter. Deine Mudder… Ach nö, andere Baustelle. Genug beschallt, gelallt, ich winke ab und schiebe von dannen und probe meinen eigenen Harlem Shake mit 20 Dollars in my pocket:) Bye.

Passt wie Faust aufs Auge:)

Manchmal passt es einfach. Eben komme ich vom Fußballtraining und musste mich von meinen geliebten Fußballschuhen mit den drei Streifen verabschieden. Kaiser 5, der Klassiker. Es kommt die Zeit. Nun. Abschied tut weh. Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt, aber da hängen Emotionen dran. Siege, Niederlagen, Flanken, die angekommen sind und die anderen, die eben nicht… Pech. Die Jungs sagen immer: Fußball wäre für mich ein Traumspiel, wenn ich nicht mit dem Ball zurechtkommen müsste. Ts. Danke auch.

Heute hat mich der Ball gleich zweimal hammergranatenmäßig getroffen, aber bekanntlich kennen Männer ja keinen Schmerz. Den hab ich einfach aus dem Trikot geschüttelt. Nicht gerührt, obwohl ich das innerlich schon war. Sondern weggeatmet. Wozu so ein Geburtsvorbereitungskurs doch nützen kann.

Am Ende war das dann vergessen und wir hatten quasi in letzter Sekunde den Ausgleich erzielt. (Ich gebe zu, ich war heute Trainerersatz, weil der Trainer Geburtstag hat und sein Frau ihn irgendwohin entführt hat – und das an einem Montagabend!!! TRAINING! Nun gut. Er konnte nicht anders. Zurück zum Thema: Als wir den Ausgleich erzielt hatten, habe ich Kraft meines Amtes abgepfiffen und das Unentschieden als absolut Parteiischer über die Ziellinie gerettet. Wer weiß, was beim nächsten Gegenangriff geschehen wäre. Nicht auszudenken.)

Lange Rede, kurzer Sinn. Trotz Unentschieden waren am Ende meine Fußballschuhe hin. Zuhause wollte ich dann mal schnell bei der Firma Google anfragen, ob die nicht einen Fußballschuh-Einkaufstipp für mich haben. Aber, was für eine besondere Begebenheit. Da lag eine Mail bei mir im Postfach von der Firma Zalando, die Schnäppchen auf einer besonderen Seite anbot. Unter anderem: JA! Fußballschuhe zum sogenannten absoluten Vorteilspreis. Bingo. Weshalb in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist. Auf jeden Fall kann ich die Seite guten Gewissens allen empfehlen, die Fußballschuhe benötigen, ihre Frühjahrskollektion auffrischen möchten oder was für die Wohnung brauchen oder für den Sport oder sonstwas. Vielleicht findet ihr auch schöne Dinge für euch, die den Frühlingsanfang angenehm begleiten. Viel Spaß beim Stöbern:)

Ein Blick auf und in die Villa Hügel/ Essen

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Ich mag Essen. Die Stadt, den Baldeneysee. Von dort schaut man auf die Villa Hügel, über die ich im letzten Jahr in der Biographie von Bertolt Beitz gelesen habe. Ich habe eine Freundin besucht, wir sind am See entlang geschlendert und wieder habe ich die Villa vom Hügel herab durch die Bäume blinzeln sehen.

Also sind wir raufgefahren, haben uns beim Wachmann an der Pforte zwei Tickets gekauft und sind vorgefahren – auf den Parkplatz. Den Weg sind schon viele Persönlichkeiten gefahren – nun also auch wir. Die Sonne schien überraschenderweise und es lag andeutungsweise ein wenig Frühling in der Luft. Schöne Bilder in einem schönen Park. Knips.

Drinnen eine Ausstellung rund um die Geschichte der Firmen Krupp und Thyssen. Es gab viel zu lesen, wozu ich keine Lust hatte. All dieses Wissen, all diese Zahlen und Stammbäume und Fotos von Familienmitgliedern. Gähn. Die Straßen auf dem Weg zur Villa waren schon mit Kruppschen Vornamen verziert. Arnoldstraße, Eckbertstraße, Klausstraße, Haraldstraße. Fehlte nur die dicke Berta. Scherz beiseite.

Mir war nicht nach Lesen und Ausstellungsobjekten. Mich haben vielmehr Details interessiert. Die vielen Kronleuchter, riesige Vorhänge, das gebogene Glasdach. All so Dinge, die im normalen Leben so nicht vorkommen und von daher besonders sind. Hier eine Auswahl der Dinge, die meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben.

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Eine Frage des Überlebens…

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Es geschehen Zeichen und Wunder, hat mein Vater früher immer gesagt. Das ist wohl ein Bibelzitat, wie ich annehme. Und wieder einmal zitiere ich Coelho, der von den Zeichen spricht, die es zu erkennen und zu deuten gilt auf dem Weg.

Und was lag jetzt bei mir auf dem Weg? Ein toter Maulwurf. Da lag er, schön, schneebedeckt, mit roter Nase und vollkommen tot. Nun kann ich nicht sagen, dass ich sonderlich morbid bin oder einen Faible für das Tote a la Harald & Maude habe. Nein. Der Tod beschäftigt mich nicht sonderlich und ich habe auch relativ wenig Angst und Respekt vor ihm. Wenn es sein soll, O.K. Ich hoffe, der Maulwurf hat ähnlich gedacht und ist jetzt dort, wo Milch und Honig fließen und vielleicht kann er dort sehen. Vielleicht wird er als ein Wesen wiedergeboren, dass er lieber ist. Sein wird. In sieben Wochen. Ich drücke ihm die Daumen.

Worum geht es jetzt also hier? Nennen wir es einmal Vergänglichkeit. Eine Sache, die uns Menschen nicht sonderlich leicht fällt. Die man eher gerne auf die lange Bank schiebt, bis es sich nicht mehr ignorieren lässt. Irgendwann wird es eng. Enger und enger. Falten, Alterung, Ausfälle, Krankheiten, Gejammer.

Nun ist das keine aristotelische Weisheit. Bewahre. Wissen wir alle, weil wir das selbst von Tag zu Tag erleben. In meinem geliebten Buddhismus ist aber nun gerade diese Vergänglichkeit ein zentrales Moment. Die Logik ist in etwa folgende: Wir leben unser irdisches Leben als wiedergeborene Wesen. Der eine ist Maulwurf, der andere Erdmännchen und manche sind Menschen. Wobei die Tendenz, Mensch zu werden, zunehmend ausgeprägt ist. Man könnte von einem Trend sprechen. Sieben Milliarden.

Als wiedergegorene Wesen haben wir Karma angesammelt. Gutes, schlechtes. Wer einer alten Frau sicher über die Straße hilft und dadurch seinen Bus verpasst, der bekommt Karmapunkte. Sagen wir mal genau 100 Pluspunkte. Bingo. Wer aber auf dem Weg zum Bus die alte Frau anrempelt, so dass sie stürzt und sich womöglich verletzt, und dann nicht stehenbleibt, um ihr zu helfen und sich zu entschuldigen, der macht Miese. Minus 500. Sagen wir mal.

Nun gibt es den Spruch: Man sieht sich im Leben immer zwei Mal. Das bedeutet übersetzt: Nichts wird vergessen. Allerdings sehe ich das nicht so wie die Flensburger Verkehrssünder-Datei. Da gibt es keine Institution über allem, die Karmapunkte verwaltet, ausschüttet, verzinst. Keine Sünde, die Auge um Auge, Zahn um Zahn vergolten, gerächt wird. Das wäre so in etwa der Gottgedanke der Weltenlenkung fernab des Ichs. Nach meinem Verständnis geht es dem, der hilft, einfach besser, weil er sich mit sich wohler fühlen kann. Er hat von der Frau ein Lächeln, einen Dank und einen Händedruck bekommen. Er nimmt den nächsten Bus, sitzt am Fenster, schaut raus und ist mit sich und der Welt im Reinen. Ein guter Tag. Macht er das öfter, hat er viele gute Tage, die ihm sagen: Das Leben ist schön. Wir alle sitzen in einem Boot, halten zusammen, reiten die Welle und führen miteinander ein gutes Leben. Der Mann speichert für sich positive Information, baut gutes Karma auf.

Number 2. Der Rempler. Schafft es, den Bus zu bekommen. Springt rein, zeigt seine Monatskarte, knallt sich irgendwo genervt hin und hadert mit dem Leben. „Selbst Schuld, die blöde Kuh, weshalb läuft sie mir auch in den Weg. Die ist doch Rentnerin, was macht die um die Uhrzeit auf der Straße? Die arbeitende Bevölkerung von ihrem Job abhalten. Selbst schuld…“ Und so geht es den ganzen Tag. Er erzählt es Kollegen/innen, um sein blödes Gefühl los zu werden. Er sieht eine Verschwörung. Die ganze Welt stellt sich gegen ihn, nimmt den Kampf mit ihm auf, versucht ihn aufzuhalten, ihm ein Bein zu stellen. Solche Szenen häufen sich, die Mitmenschen werden immer feindlicher. „Nur Arschlöcher und Idioten.“ Und fertig ist das selbstgemachte Unglück, weil die Trennung von den anderen da ist, was keinen Spaß macht. Die 500 Negativ-Karmapunkte sind also ein Individual-Baustein des eigenen Unglücks.

Und was hat das mit Vergänglichkeit zu tun? Nun, wir haben nur eine gewisse Zeit auf diesem Planeten. Irgendwann geht es uns wie diesem netten Maulwurf von nebenan. Game over. Dann sollten wir unser Karma so weit im Griff haben, dass wir gutgelaunt wiedergeboren werden. Denn Karma zieht sich durch. Anlagen nimmt man mit. Und so bewegt man sich Stück für Stück in die eine oder andere Richtung. In einem Leben, in vielen Leben. Und: Ganz egal, ob man an Karma und Wiedergeburt oder sonstwas glaubt, nett sein hilft immer, besser durchzukommen. Das heißt natürlich: Nicht zu Idioten, die Nettigkeit ausnutzen wollen. Also kein Idiotenmitgefühl, denn das bringt einen selbst und auch den Idioten nicht weiter. Ergo: Carpe diem. Was draus machen aus dem, was uns in unserer persönlichen worldshow an Möglichkeiten geboten wird. Xavier Naidoo singt von einem Weg, der nicht einfach ist. Glaubenssatz, Karmaeinschränkung. Es hilft schon ungemein, den Weg als einfach zu definieren und die Steine darauf als Glücksbringer oder Lutschbonbons oder Zauberkugeln oder Freunde auf dem Weg. Das lässt lächeln und beschwingt weiterziehen…

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