lullipulli-wischiwaschi-lullaby-smooth-blogging:)

Heute ist der Blogger so.

Tülü. Was soll ich sagen? Ach ja, ich schreibe. Nothing. Den Blindtext zum Leben. Ich mache mal eine Pause. Denke an nichts. Entlastungstag. Morgens irgendwann nach dem Kaffee und dem Aufstehen kommt üblicherweise der Gedanke: Was blogge ich? Heute auch. Normalerweise nehme ich dann, was dran ist. Ein Thema, das beschrieben werden möchte. Von mir. Das sich aufdrängt.

Heute drängt sich ein Thema auf, über das ich nicht schreiben kann. Möchte. Es ist kompliziert. Und viel zu schön und unwahr. Also segle ich am Thema vorbei und schreibe diesen Pausenfüller. Gehe heute in den Modus lullipulli-wischiwaschi-lullaby-smooth-blogging:) Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen. Aber das ist ein Zustand. Leicht schwebend. Nicht mit der Erde verbunden. Ein wenig nur von Schwerelosigkeit. Keine Saltos oder so wie in der umherkreisenden Raumstation. Nur leichte Bewegungen. Die Arme leichter, der Kopf, die Füße, die Beine und schwereloses Lächeln, das die Lippen befreit und den Mund ins Smiling zieht.

Leichtigkeit als leichter Rausch. Nichts Schweres, nichts Fassbares, keine Wirklichkeit, keine Wahrheit, kein Plan, kein X, kein U. Ihr könnt mir nicht folgen. Wie auch. Diesen Weg heute Morgen muss ich alleine gehen. Das ist in Ordnung. Also schreite ich barfuß in mein kleines Paradies und sehe, was die Vögel machen, die Blumen, die Kirschen und vor allem die Rosen dort vorne. Ein schöner Duft in Wonderland. Ach ja. Der Schmetterling dort ist nun wirklich eins zu viel. Kitsch. Was solls?

Nun also werde ich mir den Cooper schnappen und mich vom Acker machen. Es wartet das Leben mit Arbeit und Handfestem. Da muss ich mich vorbereiten, den Fallschirm anlegen, um nach dem Absprung langsam auf dem Boden der Tatsachen anzukommen. Hallo Welt, da bin ich, sanft gelandet und doch wieder mit beiden Füßen auf dem Boden. Später. Bis dahin segle ich und fliege mit den längst abgereisten Mauerseglern durch die Luft. Mit weit ausgebreiteten Armen im Supermann-Kostüm. Ihr Lieben. Schön. Ja. Ich wünsche euch einen guten Tag. So einen, der mit seiner Leichtigkeit schön berührt. Die richtigen Stellen, Punkte. Der nicht wie ein Schwertransporter vorbeizieht. So ein anderer. Ich kann es nicht beschreiben. Bestimmt wisst ihr es irgendwie. Was habe ich gelacht heut Nacht…

Morgen dann wieder mehr. Ela hat da ein Thema angedeutet. Muss sie fragen, ob ich darf. Manchmal ist es ja schrecklich, mit einem Blogger zusammenzuwohnen, der einfach alles verarbeitet. Wir werden sehen. Und dann wird es auch wieder gehaltvoller und spannender und erdiger und dann geht wieder die Post ab mit Karacho. Ach ja. Hm. Ciao. Ciao. Grins. Lullaby.

Was nehme ich nur für ein Foto zu einem solchen Text? Ah, ich weiß, das passt…

Flying Circus

Am Morgen Gedanken wie Schwalben am Himmel
die Tür öffnet sich
ein Cappuccino schwebt auf den Hocker neben dem Bett

Die Musik beginnt
Lenny
wie schön, mein tanzender Freund
einen Augenblick später
werde ich an seiner Seite sein
den Blick aus dem Fenster
durchs Tal
auf den Hügel
der Hund neben mir
tanzt mit

Es kreist
seit langem mal wieder mein Vater
scheine zur Ruhe zu kommen
vermisse ihn
den alten Filou
die schlechten Witze
das schelmische Grinsen
die Wärme
Junge

Wenn Tage wie diese beginnen
mit Tanz durch die Wohnung
gedankenumherfliegende Augenblicke
schweben
landen
aufschlagen
erheben
wünschen
sehnen
tanzen

Wochenende
irgendein Freitag Ende August
im Jahr 2012

Der Spaziergang wartet
die Jobs haben ihre Wurzeln in meinen Kopf geschickt
suchen nach Nahrung
all die Buchstaben da oben

Manchmal denke ich
vielleicht sind irgendwann alle weg
das letzte Wort ist geschrieben

Ist dann auch gut?

Manchmal geschieht es
dass mir Menschen nicht glauben

Das klingt zu schön

Was ist Wort
was ist Tat

Sprache, Sprache, Sprache

Heute ist kein Tag
einen Text zu schreiben

Die Luft
die ich atme
trägt Fragen

Diese sentimentalen Tage

killing me softly

How to say NO!

Wie ihr wisst, komme ich als Blogger aus der Richtung Frauenzeitung. Brigitte Woman, die Zeitschrift für die Frau ab 40. So eine Frau wohnt hier bei uns und so liegt hier ab und an das Magazin hier und dort. Da schaue ich dann rein und lese und finde manches gut, wenn es nicht ganz so frauenspezifisch ist. Ein Thema, das auch mich als Mann über 40 zugegebenerweise interessiert ist: FIGUR. Also meine, nicht die der Frauen über 40. Also ich meine, die natürlich irgendwie auch, aber anders. Anderes Thema. Ach. Mann. Jetzt habe ich den Einstieg vermaselt. Am Ende sollte irgendwie Brigitte-Diät stehen. Egal. Lest einfach weiter…

Letzten Winter habe ich zugenommen. In einem für mich neuen und bis dahin unbekannten Maße. Ich habe das nicht so richtig mitbekommen, weil ich bis zum Frühjahr keine Waage hatte. War nie ein Thema. Kleines Röllchen am Bauch, ein wenig joggen, etwas weniger essen und das Röllchen war weg. Nun aber war das Röllchen deutlich größer und nicht nur vorne am Bauch. Es hatte sich wie ein Stillkissen um meine Hüften gelegt und war gewachsen. Ganz von alleine.

Irgendwann dachte ich, ihr kennt das vielleicht, UPS! Dieser schreckliche Moment der Wahrheit, wenn man/frau erkennt, dass die Form geweitet ist. Selbstbild und Spiegelbild sind plötzlich nicht mehr deckungsgleich. Da steht was über. Die inneren Argumente, die versuchen den Skandal zu vertuschen, die PR-Kampagne der wachsenden Fettschicht, die einen auf „freies Essen für alle und kippt die tägliche Kaloriengrenze“ macht, das alles versagt plötzlich. Das investigative Kleinhirn schickt den Wallraff, der es schonungslos aufdeckt: Baby, du wirst dick!

Shit happens könnte man sagen. Is halt so. 47, da kann man mal auseinandergehen und die Kontrolle einstellen. Jetzt bringe ich es mal, dieses ganz bestimmte hallo. HALLOOO??? Dick? Nicht mit dem Commander. Sagt die Schaltzentrale im zentralen Nervensystem. Könnt ihr knicken. Wie sieht das denn aus? Vor allem musste ich erstmal ein halbes Vermögenn investieren, um mich mit neuer Kleidung in angemessener Passform einzudecken! Nicht mit mir! Tja, und dann ging die Luzie ab. Krisensitzung im Verdauungstrakt. Es muss etwas geschehen. So geht das nicht weiter.

Ein hier jetzt nicht näher zu beschreibendes Lebensereignis hat dann dazu geführt, dass ich die Nahrungsaufnahme drastisch heruntergefahren habe. Die Killerkilos purzelten wie die Purzelbäume und zack war ich tatsächlich 10 Kilogramm leichter. Eine enorme Summe. 10 Kilo Hantel, jaaa… Fühlte sich auch super an, obwohl mein Umfeld mich plötzlich vermehrt zum Essen einlud und was von schmal geworden und so weiter sagte. Meine Oma meinte immer Spinnewibb, was meines Dafürhaltens so viel wie Spinnengewebe heißt und wohl irgendwie für transparente Dürre steht. Da gabs dann immer einen Extraschlag Suppe, die ich nicht mochte. Mit Schweinefleisch und Fett. Kotz. Oma hats gut gemeint und war auch eine tolle Frau, aber eine wochentags miserable Köchin, weil sie drei Jobs parallel gemacht hat. Meine Oma Erna. Hab sie wirklich lieb. Hier Junge. Beim Abschied 10 Mack. In die Tasche. Kullertränchen. Ihr Spinnewibb. Wie kam ich darauf? Ah ja.

Nun waren die Kilos weg. Und ich war froh. Und ich wollte das halten, weil sich das beim Sport gut und leicht anfühlte und vor dem Spiegel einfach besser aussah. Ja, da gibt es eine gewisse Eitelkeit. Ich gestehe. Haben wir die nicht alle? Haben wir?

Ich aß also wieder und stellte fest, dass mit dem Essen die Kilos kamen. Zurück. Wo waren die? Verreist? Ich kaufte mir eine Waage, um dem mal auf den Grund zu gehen. Wog mich täglich und konnte tatsächlich den wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen viel essen und an Gewicht zunehmen herstellen. Ein durchfressenes Wochenende bedeutete tatsächlich 2 Kilo. Peng drauf. Nee, ne? Dachte ich. Das is ja Kacke. Überleg, Krisensitzung, was tun? Da kam mir eine Idee. Weniger essen. Und? Funktioniert. Auf nix achten, außer abends nicht die fetten Scheiben Brot, sondern einfach weniger essen. In der Summe. Der essensreduzierte Ansatz. Dann habe ich gemerkt, dass das nur funktioniert, wenn man ein Wort benutzt: NO! Nein.

Denn: Hey, dieser Körper ist echt manchmal unverschämt. Lockt an den Kühlschrank, lässt die Hand ausfahren und mal eben schnell nebenbei was im Mund verschwinden. Da kann man nur tatenlos zusehen.Der wirft dauernd so ein „nur einen Happen“ oder „ich habe Hunger“ oder „ein wenig Appetit“ in den Raum. Schwupps! Kau. Schluck. Da kann man nur sagen: NO! Je öfter man das macht, desto weniger wiegt man. Genial! Genau genommen habe ich die NO-Diät entwickelt. Letztlich ist es nämlich wirklich so, dass dauerhaftes Gewicht halten von einem verlangt, das man/frau das bei uns vorherrschende Überangebot an Nahrungsmitteln mit einem Nein von sich hält. Negiert. Willentlich.

Mit dem Nein und dem inneren Willen zum Neinsagen arbeite ich nun seit einem halben Jahr und ich kann berichten, es funktioniert. Das Gewicht hat sich, ganz ohne Kalorienzählen, auf einen schönen Wert eingependelt, den man ruhigen Gewissens in der Badehose präsentieren kann. Macht Spaß, wenn nichts übers Bündchen hängt. Gibt ein nettes Körpergefühl. Ein klein wenig Lenny:)

P.S. – Selbstverständlich meine ich das wohl dosierte Nein mit Genussfaktor jenseits des Schlankheits- und Essstörungswahns.

11:11 Uhr – jemand denkt an mich…

Kennt ihr dieses Spiel? Meine Kinder sind da Spezialisten. Jedes Mal, wenn sie eine gedoppelte digitale Uhrzeit sehen, rufen sie „Jemand denkt an mich!“.

Ganz ehrlich? Manchmal bin ich ein wenig neidisch, weil ich dann denke „Och, jetzt könnte auch jemand an mich denken!“ Aber ich bin meist selbst in Gedanken oder beschäftigt. Zum Beispiel mit Lenken, Schalten, Bremsen oder Gucken, was ich beim Autofahren neben Musikhören und Nachsinnen auch manchmal mache. Und beim Regen noch die Scheibenwischer bedienen, und wenn diese schon abgenutzt sind, dann geht der Regen von der Scheibe einfach nicht runter. Dann wird es Zeit, sich neue zu besorgen. Naja, im Auto geschieht es sehr häufig, dass Gedanken von außerhalb hereinfliegen: „14:14…“ Großes Hallo neben mir oder von der Rückbank. Die haben einen siebten Sinn.

Oder beim Kochen. Oder generell in der Küche. Da haben wir eine digitale Uhr am Backofen, die regelmäßig Gedankenverbindungen anzeigt. Leuchtdioden auf ON. Jim ist der Weltmeister in der Wahrnehmung der Jemand-denkt-an-mich-Uhrzeiten. Es ist ein wenig wie Sternschnuppen entdecken. Ein schönes Gefühl. Gestern und heute nun habe ich jeweils um 11:11 Uhr die Nachricht unten rechts auf meinem Bildschirm empfangen. Kindliche Freude. Jemand denkt an mich. Das ist doch schön. Und ich, ich denke zurück. Das ist Social Media ganz ohne Datenverkabelung durch die Tiefen der Erde oder per Funkmast. Undigital Wireless Human Messages (UWHM) – die Verbindung, über die sich sieben Milliarden Menschen an den Händen halten und in mehr oder weniger engem Kontakt stehen. 11:28 Uhr. Ich schicke eine Botschaft raus. Augen schließen, Antenne auf Senden, Konzentration, Bündeln und weg. Liebe und Lächeln sind unterwegs. Falls nicht angekommen, schaut mal in eurem Spameingang. Vielleicht habt ihr gedacht, es wäre Werbung oder Quatsch mit Soße.

Meine Mutter hat früher, als ich Kind war, oft von Gedankenübertragung gesprochen. Ich glaub, da ist was dran. Muss ja. Mama irrt nich…