Frau am Bach

Unter dem Schirm
in einer Glasperle

Pfauenauge
im Haar

Geschichten des
fließenden Wassers

Wellen umspülen
die Zeh’n

Ein Blatt
schwebt, tanzt

Kein Plätschern
das sie hört

Ihr wäre
nach mehr

Kommt sie
die Liebe?

Oder nur
ein Fisch

oktober 2010

7 Antworten auf „Frau am Bach“

  1. Hallo Jens,

    ein wunderschönes Gedicht hast Du gestern geschrieben, mir scheint, eher ein sommerliches als ein herbstliches, fast ein Liebesgedicht. Diese Leichtigkeit !Schöööööööön!!!!
    Gestern war Krise hoch drei, denn Sohnemann macht sich keine Freunde mit seinen “Ausflügen”. Hoffe, daß sich das bald klärt. Er, mit so vielen schönen Worten im Kopf, hat es gerade nicht leicht.

    Guten Morgen

    Annegret

    1. Hi Annegret,

      es freut mich sehr, dass es dir gefällt. Ja, eher Sommer. Aber es lag lange in der Luft. Da kommen einige Erinnerungen zusammen. Auf dieses Gedicht habe ich lange, lange gewartet. Der Titel Frau am Bach ging mir seit Ewigkeiten durch den Kopf. Hat gehakt, gewartet. Im Augenblick ist es hier sehr unruhig und ich hätte niemals gedacht, dass da jetzt was rauskommt. Der Impuls, jetzt doch zu schreiben, kam von filomena. Sie hat mit Ihrem Kommentar zu Landschaft innen so viel Ruhe und Besonnenheit ausgestrahlt, da war plötzlich ein Augenblick Raum da. Schön, dass sich so etwas überträgt. Und nun bin ich froh, dass der Text geschrieben ist. Das ist, als ob man einen verloren gegangenen Ggenstand sucht. Gefunden. Puh.

      Tja, dein Sohnemann. Was will man sagen, wenn er Angst vor Veränderung hat? Will man ihm einen Vorwurf machen, dass er abhaut? Schwierig. Du kannst ihn ja nicht einfach ins Leben rausschubsen, wenn es ihn so quält. Manchmal muss bei Kindern, in diesem Fall Jugendlichen, die härtere Erfahrung her. Die müssen mal frieren, die müssen mal total nass geworden sein und die müssen auch mal richtig Angst gehabt haben. Immer eine Sache des Fingerspitzengefühls: Wann ist genug? Letztlich muss er raus in die Welt, früher oder später. So schwer es fällt, ich denke Geduld und eine gewisse Art von Gutlaunigkeit trotz Stress dürfte der beste Weg sein. Aber was rede ich, du weißt selbst am besten, was zu tun ist. Niemand kennt ihn so wie du.

      Liebe Grüße

      Jens

      1. Hallo Jens,

        vielen Dank; so ein schönes Kompliment! Freu’ mich, wenn meine Lyrik so eine Wirkung haben kann. Die Ruhe: die erlebte ich letztes Wochenende. Bin noch ganz verhaftet mit dem Ort, in dem ich mich in Landschaft und Tun verlor…

        Viele schöne Grüße
        filomena

  2. Hallo, Jens,
    Das Gedicht ist sehr schön. Ich denke dabei an ein Gemälde, in warmen, lichten Farben gemalt. Es hat solche Leichtigkeit und ist in so wenigen Worten geschrieben. Trotzdem habe ich das Gefühl, es ist ein ganzes Leben darin mit Sinnlichkeit, Hoffen und Bangen und Enttäuschung. Ach, wenn ich mich so ausdrücken könnte.
    Liebe Grüße
    Grete

    1. Liebe Grete,

      es ist tatsächlich wie ein Gemälde. Ich habe es lange in mir getragen – ein ganzes Leben nicht, aber es steht für Vieles. Die meisten Worte sind weggelassen. Es steht nur das da, was für das Bild wichtig ist, um es entstehen zu lassen. Den Rest hast du gefühlt. Das freut mich sehr, sehr. Vielleicht komme ich Schritt für Schritt dem näher, was ein wirklich gutes Gedicht ausmacht. Sicherlich kannst du dich auch so ausdrücken. Die Worte sind in uns allen vorhanden. Es geht nur darum, sie in sich zu finden. Ich kann sehr gut verstehen, wenn Menschen das nicht wollen. Es kann einen verrückt machen.

      Vielen, vielen Dank für deinen Kommentar

      Jens

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