Im Landschaftsstudio!

Bin noch ganz weihnachtsbelämmert. Mangare. Lecker gegessen. Habe eben unseren Bauern getroffen, der klagte. So viel. Das könnte man über vierzehn Tage verteilen. Die leckersten Sachen und man will sie nicht mehr. Kann sie nicht mehr sehen. Jetzt ist hier alles in Nebel gehüllt. Der Schnee liegt höher und höher. Was wegtaut, fällt in der Nacht neu. Das Wasser verdunstet, schwebt in Form kleiner Teilchen an den Himmel und fällt direkt wieder herab. Mir aufs Dach und vor die Füße. Was bin ich in den letzten Wochen mit Cooper durch tiefen Schnee gewatet. Anstrengend.

Heute Morgen nun, nach erneutem Schneefall in der Nacht, Nebel. Komplett zugezogen. Suppe. Als ich oben auf der Wiese mit dem kleinen Baum ankomme, steht der da, als wäre er in einem Fotostudio aufgestellt. Drumherum ein Schneeteppich, der wiederum von Nebel umhüllt ist. Wie oft habe ich diesen Baum jetzt schon fotografiert? Und immer denke ich, jetzt müssten doch alle Bilder im Kasten sein. Jetzt könnte doch nichts Neues mehr kommen. Und dann sieht er wieder anders aus.

Etwas weiter lagen, ein sehr poetisches Bild, Herbstblätter oben auf dem Schnee. Eine Windböe muss sie aus den Bäumen auf die Wiese getragen haben. Sanft auf die Schneeoberfläche drapiert. Leider in der Schönheit des Augenblicks fotografisch nicht festhaltbar. Zumindest nicht von mir. Vielleicht aber war diese Schönheit des Augenblicks auch nur in meinem Herzen entstanden. Wer weiß schon, was wir immer so sehen.

So viel für heute. Nur ein kleiner Text. Muss Weihnachten mit den vielen Erlebnissen, die ich gar nicht alle schildern kann, noch verdauen. Manchmal ist gelebte Zeit so komprimiert. Ich wünsche euch eine schöne Zeit zwischen den Jahren. Ciao.

4 Antworten auf „Im Landschaftsstudio!“

  1. Hallo Jens!

    Ich kann deine Worte gut nachvollziehen. So viel leckeres Essen, aber jetzt ist erstmal Schmallhans Küchenmeister, dem Magen zuliebe. Wir haben eine sehr schöne Weihnachtszeit verbracht und nun leben wir in die Tage hinein, Freunde treffen, spazieren gehen und genießen.

    Liebe Grüße

    Raoul

    1. Hi Raoul,

      ja, jetzt ist mal Schluss. Sonst starte ich zu schwerfällig ins neue Fußballjahr:) Wir gehen glech hir um die Ecke Skifahren. Mit kleinem Lift. Im Sauerland.

      Liebe Grüße

      Jens

  2. Hallo Jens,

    ja, ein und derselbe Baum kann sich immer wieder anders darstellen. Wunderbar.
    Heiligabend war schön, mit meinen Kindern. Am ersten Weihnachtstag kam meine Schwester, ein großes Donnerwetter. Sie hat furchtbar geschimpft, weil ich alter Schisterhase nicht mitfahren wollte. Nachdem ich dann ein Ströphchen geheult und auf die Schnelle gepackt hatte, fuhr ich doch mit. Und meine Schwester erwies sich als prima Fahrerin. Auch gestern, als wir zurückfuhren: Bei uns konnte man keine 10 m weit sehen, dickste Nebelsuppe, Neuschnee über Nacht, Nebenstraße aus dem Dorf, die nicht geräumt wird. Bis ins Dorf half Dein Spruch und geschlossene Augen. Dann war der Nebel weg. Meine liebe kleine Schwester, Power für zwei. Ja, ich höre Dich: Vertrauen ist alles. Ich weiß es.

    Viele Grüße

    Annegret

    1. Hi Annegret,

      schön, dass alles geklappt hat. Am Donnerstag hättest du in unserem Auto sitzen sollen. Blitzeis. Ich dachte, das wäre so ein typischer Panikmache-Begriff. Bis Ela und ich auf dem Rückweg vom Sport eine Straße hinauffuhren, nicht weiterkamen und rückwärts wieder runterrutschten. Ich konnte das Auto gerade noch in einen Schneehaufen lenken. Zwei nette Menschen haben uns dann geholfen, den Wagen rauszuschieben. Ich bin dann ganz langsam rückwärts runtergerutscht mit dem Auto. Unten konnten wir wenden und einen anderen Weg nehmen. Holla. Adrenalin. Abenteuer. Aber auch uns ist nix passiert. Ich freue mich, dass du so eine nette und resolute Schwester hat, die dich zu nehmen weiß:)

      Liebe Grüße

      Jens

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