Monday, bloody Monday:)

Oh, Mann. “Den Typen kann man echt nicht allein lassen.” Hat kürzlich jemand gesagt. Zu mir. Monday, bloody Monday:)

Yesterday. All my trouble seemed so far away. Ich war dran mit kochen. Lachs, Kartoffeln, Möhren. Bis zu den Kartoffeln bin ich gekommen. Dann fing das Küchenmassaker an und es wurde blutig. Wer keine blutrünstigen Geschichten oder tiefere Verletzungen mag, sollte hier aussteigen. Schönen Tag.

Für alle anderen. Tja. Ich hätte Dark Shadow mit Johnny Depp nicht sehen dürfen. Die Kartoffeln hatte ich also geschält und gewaschen. Jetzt wollte ich sie noch halbieren und teils vierteln, damit sie im Dampfgarer nich so lange brauchen und schön auf den Punkt gar sind. Alle. Leider, leider war mein Kopf mal wieder in Wolkenkukuckucksheim unterwegs. Irgendwelche Gedanken. Das Messer, das große, lange, mit dem ich am liebsten arbeite, hatte ich die Tage zuvor geschärft. Abgezogen.

Ich setze also das Messer an, zerschneide die Kartoffel und spüre einen Schmerz in meinem linken Zeigefinger, der die Kartoffel gehalten hat. Leider so, dass es ihn erwischt hat. Wer sich in Gefahr begibt. Da lag die geteilte Kartoffel und die eine Hälfte bedeckte den Finger. Ich wusste, was es zu sehen geben wird, ist nicht schön. Ich habe das Messer aus der Hand gelegt und die Kartoffel zur Seite. Mein Finger. Noch dran. Aber. Ein Teil der Fingerkuppe ab. Loch im Finger. Noch blutete es nicht. So eine Hohlkehle. Und daneben lag das Stück der Fingerkuppe. Haut und ein wenig Fleisch. Sauberer Schnitt. Mist.

Kürzlich habe ich mir erst einen neuen Personalausweis machen lassen. Mit Fingerabdrücken. Wächst das nach? Muss ich den neu machen? Fragte ich mich. Oder bleibt da jetzt ein Loch?

Dann musste es schnell gehen. Das Blut kam. Viel Blut. Blutender Blogger. Ich habe mir die Küchenrolle geschnappt und bin ins Bad. Mein Plan: Den abgeschnittenen Teil wieder draufsetzen und verbinden, damit die Blutung stoppt. Die Zeit lief, weil ich um 14 Uhr einen Telefontermin mit einer Kundin hatte und Zoe abgeholt werden musste. Kochen konnte ich knicken. Noch wollte ich heldenhaft Ela nicht ins Boot holen und sehen, dass ich alleine zurecht komme. Die Wunde ausgewaschen, das Stück Haut eingesetzt. Sah komisch aus. Ach ja, verkehrt herum. Dann stimmt der Fingerabdruck komplett nicht mehr. Mein naiver Gedanke. Egal. Ich habe dann Pflaster gesucht, nur noch ganz kleine von Ikea mit Nilpferden drauf. Super. Also zurück in die Küche zum Verbandskasten.

Keine Mullbinde mehr da. Mist. Nur Pflaster. Dieses fiese braune mit den Löchern in der Mitte. Ich habe versucht, es so auf die Wunde zu kleben, dass das Hautstück an der richtigen Stelle ist. Zu viel Blut. Überall auf der Anrichte. Weiße Fahne. Habe Ela angerufen. Houston, ich habe ein Problem. Sie hat mich gerettet, weil sie wusste, wo noch Mullbinde ist. Wir haben kurz diskutiert, wie das jetzt zu verbinden ist, aber dann hat mir Frau Doktor Redeverbot erteilt. Gut. Kann auch mal nix sagen. Für mehrere Sekunden:)

Dicker weißer Verband. Fertig um 13:58 Uhr. Timing. Mir war ein wenig schummerig. Egal. Telefonieren. Ela hat das Kochen übernommen, dafür bin ich heute dran. Habe ja noch neun Finger ohne Blessuren…

Heute Morgen haben wir den Verband gewechselt. War natürlich durch das getrocknete Blut alles festgeklebt. Würde der kleine Hautfetzen halten oder würde ich ihn mit dem Verband abziehen? Auf Anweisung der Frau Doktor Richter habe ich den Finger samt Verband unter Wasser gehalten. Hat funktioniert. Ließ sich super lösen und tatsächlich war das Hautstück fest in der Wunde. Sah zwar nicht gut aus, aber ich meine, klar – großes Messer. Jede Menge Betaisodona drauf und ab die Post. Ich musste wieder die Klappe halten. Jetzt tippe ich hier lustig mit erhobenem Zeigefinger, was uns sagen will: Aufpassen! Aber wem sage ich das…

6 Antworten auf „Monday, bloody Monday:)“

  1. Mann-oh-Mann,
    Männer und ihr Werkzeug. Schön scharf. Und somit schön scharf abgeschnitten. Darum sollten kleine Messer für kleine Kartoffel verwendet werden und nicht das große, scharfe Hackebeilchen. Nene, uns könnte das nicht passieren! Oder?

    LG
    Annegret

    P.S.: Heile, heile, Segen,
    drei Tage Sonne, dann tut’s nicht mehr weg.

    1. Liebe Annegret,

      es kommt der Tag, da muss die Säge sägen und das Messer muss massakrieren. Pech gehabt. Nicht aufgepasst und in ein paar Tagen – so ich nicht an Wundbrand sterbe – ist alles wieder gut. zeichen. Konzentrieren. Aufpassen. Auf der Erde leben, nicht mit dem Kopf in den Wolken. Die Botschaft ist schon angekommen: Ins eigene Fleisch geschnitten.

      Könnte wem nicht passieren? Frauen? Also ich habe im letzten jahr Ela verbunden, als sie sich ihren Finger filetiert hat. Geht auch. Messer sind emanzipiert, die schneiden in jedes Fleisch:)

      Danke für den Heilespruch.

      Liebe Grüße

      Jens

  2. Guten Morgen Jens,

    ich habe ein ähnliches Massaker das Du beschreibst mit einem Teppichmesser und meinem Ringfinger veranstaltet (Messestand aufbauen)… ich weiß heute noch nicht wie ich das geschafft habe. Ich darf dir versichern – es wächst nach – je nach Größe braucht es seine Zeit. Ich muss jetzt doch mal meine Diamantlupe holen und gucken ob mein Fingerabdruck beschädigt ist? ;-)

    Dir eine weiterhin schnittfreie und gute Woche!

    LG, Danièle

    1. Hi Danièle,

      das ist für dich wahrscheinlich noch beeinträchtigender. Ich habe zum Tippen ja noch die anderen Finger, aber goldschmieden ist da wahrscheinlich eine andere Nummer. Wahrscheinlich bleibt eine Narbe. Ein kleiner Kreis. Egal. Falten, Narben. Lebensgeschichte. Gut, wenn man eine hat:)

      Dir auch eine schöne, verletzungsfreie Woche!

      Jens

  3. Tja, wo gehobelt wird fallen Spaene. Ich hab auch schon zahlreiche Narben von Bekanntschaften mit Messern, Reiben oder dem heißen Backofen. ;-) Ich bin einfach ein Schussel . Trotzdem koche ich gerne :-) Wünsche Deinem Finger gute Heilung. Liebe Grüße Bianca

    1. Wohl wahr. Ab und an passiert es halt. CUT! Wird schon seinen tieferen Sinn haben. Meine Hände haben da auch einige Geschichten zu erzählen. Sollte ich mal Enkel haben, werde ich ihnen die Messerabenteuer ihres Großvaters erzählen. Im Elsaß. Ela und ich hatten uns gestritten. saßen an einem Bach. Ich schnitzte sauer an einem Stock herum. Ratsch. Aua. Das war genau der falsche Moment. Shit happens:)

      Danke für die Wünsche und bitte: Pass auf dich auf:)

      Liebe Grüße

      Jens

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