Party powered by Spotify

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Ihr Lieben. Jetzt sind wir also einmal mit den Majas untergegangen und Mr. Obama hat uns mehr oder weniger über die Klippe springen lassen. Und? Wir leben noch. Na, wenn das mal nicht ein Grund zum Feiern ist. Was macht eigentlich Griechenland?

Ich hoffe, ihr seid gut reingekommen in die 13, die ja eine merkwürdige Zahl in unserem Kulturkreis ist. Schwarzer Kater von links und Vollmond und überhaupt. Hätte ich nicht schon die durchaus anspruchsvolle, herausfordernde 12 gepackt, vielleicht würde ich mir Gedanken machen. Aber so… Wisst ihr. Meinetwegen. Ich halte in diesem Jahr den Ball flach, stürze mich weder auf Optimismus noch auf Pessimismus. Kommt ja eh, wie es kommt. Ich bin bereit…

Seid hier die Weihnachtsferien toben und die Kids Zuhause sind, habe ich wieder einiges gelernt und neu erfahren. Zum Beispiel, dass es ein Programm gibt, das Spotify heißt. So eine Art Online-iTunes. Jim hat mir davon erzählt. Ich habe es mir heruntergeladen, dachte, ja, wieder so was Neues. Es hat mich nicht so interessiert. Aber dann. Manno. Ich hatte euch ja schon von Colleen erzählt. Eine französische Musikerin aus dem elektronischen Umfeld, deren Musik ich mag.

Auf youtube eingegeben: Kaum was gefunden. Sehr mager. In Spotify eingegeben und zack waren alle Alben seit 2003 da. Natürlich nicht zum Runterladen, sondern „nur“ zum Online-Hören. Also habe ich mein Laptop an die Anlage angeschlossen und munter gehört. Jetzt ist das natürlich so eine Sache. Ich meine, wenn ich auf youtube mir Songs anhöre, ist das Werbung für die Interpreten. Ich höre die und denke: Hey, die Platte willste haben. Tja, aber mit Spotify steht die Musik ja permanent online bereit. Also eigentlich müsste man gar keine CDs mehr haben, so lange man online ist. Oh, oh.

Oder habe ich da irgendetwas noch nicht kapiert? Silvester jedenfalls waren Freunde da und wir wollten nicht nur futtern und feuern, sondern auch ein wenig Party machen. Also habe ich in meinem Zimmer das Bett abgebaut, das Laptop hochgefahren, Spotify gewählt und dort fertige Playlists mit guter Tanzmusik geladen. Die stammen von irgendwelchen Menschen im Netz, die so nett waren, ihre Playlists der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Ich selbst hatte nämlich keine Zeit, mich einen Nachmittag hinzusetzen und Musik zusammenzusuchen.

Lustig war dann am Abend – die Musik war wirklich gut -, dass Spotify ab und an mit Werbung unterbrochen hat. Nach dem Motto: „Na Süßer, willst du nicht die Premium-Version? Dann höre ich auch auf, dir mit Werbung auf den Keks zu gehen“. Nun, so lieb hab ich Spotify nun auch noch nicht gewonnen, dass wir gleich heiraten und einen Güteraustausch erwägen müssten. Aber zum gemeinsamen Feiern reicht es schon… Silvester-Party powered by Spotify. Plötzlich hat man als Privatmensch einen Sponsor in den eigenen vier Wänden. Verrückte Welt, oder?

Spotify gibt es übrigens seit März 2012 in Deutschland. Das Stockholmer Unternehmen bekommt die Musik legal von den Plattenfirmen und zahlt über Werbung bzw. Abonnements dafür. Wer mehr wissen möchte, findet kostenfreie Infos auf Wikipedia ohne Werbeeinblendungen.

8 Antworten auf „Party powered by Spotify“

  1. Hallo Jens,

    ne, ne, ne, das ist nicht das Gleiche. Wenn ich irgendwo schöne Musik höre – auch wenn ich sie dauernd dort abrufen könnte – so kommt doch eine kleine Stimme in meinen Kopf, die sagt: „Mußt Du haben!“ Ist so wie mit eingenen Büchern. Will ich in die Bücherei gehen, um mir „Cristobal oder Die Reise nach Indien“ holen, wenn mir gerade danach ist, in meinem Lieblingsbuch von 2012 zu schmökern? Nein. Ich möchte in mein Bücherregal greifen …
    Bei Musik und natürlich auch bei Büchern geht das natürlich nur über eine lange fiktive Liste, der notwendigen Mäuse wegen. Aber auf etwas Gutes kann ich gut warten. Und verzichte da mal ab und zu auf andere Sachen.

    Und Werbeunterbrechungen – Welch ein Graus! Ja, ja, ich bin abhängiger Mensch. Sind wir nicht alle ein wenig lasterhaft?

    LG
    Annegret

    1. Hi Annegret,

      im Buddhismus ist es ein Ziel, Anhaftung aufzugeben. Auf dem Weg der persönlichen Befreiung ist es durchaus sinnvoll, Ballast abzuwerfen. Ich möchte nicht irgendwann containerweise Habseligkeiten hinterlassen, die dann andere für mich entsorgen müssen. da kommt dieses digitale Zeitalter gerade recht. Nicht immer mehr CDs horten, sondern die Musik online hören. Kostet im Monat 4,99 bzw. 9,99. Dafür kann man werbefrei alles hören. Sich Playlists anlegen. es entsteht viel weniger Müll und die Plattenfirmen bekommen ihr Geld von Spotify. Wenn ich rechne, was ich sonst für CDs ausgebe, die sich stapeln…

      es ist schwierig, sich umzustellen, aber wir sollten das immer üben. Und Dinge, die vielleicht besser sind, nutzen. Offen gegenüber Neuem bleiben. Es zumindest versuchen… Allerdings: Auch ich mag meine CDs:)

      Liebe Grüße

      Jens

      1. Hallo Jens,

        ja, ja, hat nicht jeder so seine eigene kleine Abhängigkeit? Von Containergroßen Hinterlassenschaften bin ich noch weit, weit entfernt.

        LG
        Annegret

        1. Hi Annegret,

          das ist gut, dass du nicht so viel Zeug hast. Bei uns ist so viel dazu gekommen. Allein das ganze Renovierungszeug und die Holzsachen – Spaltet, Kreissäge, Motorsäge, die Gartenwerkzeuge… Ach. Endlose Liste. Aber Landleben braucht so einiges. Und dann bin ich ja auch Windsurfer, Bergwanderer, Jogger, Skifahrer… Alles mit Ausrüstung. Hallenfußballschuhe, ein Paar Fußballschuhe für tiefe Böden, eines für Kunstrasenplätze. Ich muss also noch viel loswerden, bis ich mit leichtem Gepäck unterwegs bin.

          Liebe Grüße

          Jens

          1. Hallo Jens,

            Sachen, die man benötigt für Arbeit oder Sport, sind notwendig. Es sei denn, Du möchtest barfuß Fußballspielen, mit einer Sense den Rasen „mähen“ …
            Dahingegen sind Bücher und CDs privater Luxus, persönliches Gepäck, das ich aber auch gerne mit anderen teile. Balance ist da für mich der entscheidende Aspekt. Und natürlich ein wenig Fütterung der Seele.

            LG
            Annegret

  2. Guten Morgen,

    Spotify? Bisher nichts von gehört. Mir geht es ähnlich wie Annegret: wenn mir was richtig gut gefällt, will ich es haben! Aber für so nebenbei, wenn der Rechner eh läuft… ich werd es mal ausprobieren! Interessieren tut es mich auf jeden Fall!

    Und da dies ja mein erster Post in 2013 ist: ich wünsch dir und deiner Familie ein gutes positives 2013!

    Viele Grüße
    Claudia

    1. Hi Claudia,

      mir geht es auch so. Ehrlich. Ich finde den Gedanken nur so schön, nichts mehr physisch besitzen zu müssen. Im Buddhismus nennt sich diese Erscheinung Anhaftung. Letztlich an der Vorstellung, wir könnten etwas besitzen. Ein Haus, einen Hund, einen Menschen – oder eben CDs. Dabei, tja, nur ein Augenblick und alles ist vorbei und nichts lässt sich mitnehmen. Und unsere Wohnungen sind schon so voll. An die CDs hinten kommen wir ewaig nicht mehr ran. Und so viele hören wir gar nicht mehr. Entwachsen. Wir Menschen sind komisch. Menschen eben.

      Dir auch noch einmal alles, alles Liebe für 2013. Vieel Spaassss.

      Liebe Grüße

      Jens

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