Wie ich dich sehe
mit vollen Segeln
Du streckst dich
so schön
In die Haare
gelockt
Zuversicht
Wir könnten
einander
Auf Zehen
gereckt
nach Verlangen
Umgarnen in Tränen
Streicheln
Fingerspitzen
auf der Brust
lassen
in Freiheit
fEBRUAR 2017

Landleben, Lyrik & Lebensgeschichten von Jens Schönlau
Wie ich dich sehe
mit vollen Segeln
Du streckst dich
so schön
In die Haare
gelockt
Zuversicht
Wir könnten
einander
Auf Zehen
gereckt
nach Verlangen
Umgarnen in Tränen
Streicheln
Fingerspitzen
auf der Brust
lassen
in Freiheit
fEBRUAR 2017
Der Tätowierer am Altar neben dem Schokoladenspringbrunnen
die weiße Angorakatze mit orangenen Augen und Chanelduft
Calla aus den Gewächshäusern der Großeltern
die Musik aus fernen Zeiten mit Seele
sagen wir Billy Paul und Me and Mrs. Jones
In diesen Wänden der Wahrheit können wir es uns erlauben
abzuschwören
Dein Gesicht unter der Mütze mit Tasche ist das Schönste überhaupt
Die Tür aus Stahl der Verlässlichkeit
Blut auf unseren Opferbrüsten, Tintenbilder
Das Geschrei und Verbrennen draußen ist nur ein Traum
Räkeln auf dem Eisbärfell des Vergessens
Streicheln, küssen, küssen
Die schönen Gedanken mit feinem Gebäck füttern
Himbeeren und Champagner
jANUAR 2017
Lippen im Staub
gefesselt, beschwert
gebunden
mit Striemen
Den Pflock
mit Ellenbogen
langsam
sehr langsam
ein wenig
und mehr
Der Horizont
Staub
Wüste
Tornado
Die Reiter
mit Schwertern
und Lanzen
ihr Argwohn
Die Sonne
Highnoon
Zenit
Stirn
Nase
Ohren
verbrannt
Der Boden
er zittert
die Hufen
die Füße
der Elefanten
Würde
der Pflock
sich lösen
bitte
jetzt
Ihr Kuss
auf Pille
die Hand
auf der Brust
in leisen
Wogen
gestreichelt
Als letzter
Gedanke
Am Rücken
die Flügel
Die Kette
vom Fuß
schnell
und endlich nun
Zurück
in die Höhle
das Haus
die Schnecke
verschlungen
Es lebt sich
gebunden
ein wenig
wund
Am Horizont
Schritte
Um die Hüfte
der Ring
aus Eisen
geschmiedet
mit Hand
und Schwung
Die Seile
gezurrt
im Kreuz
über Rücken
und Beine
Über die Hand
der Skorpion
Unsere Nasen
so kurz
voreinander
In den Betten
Montmatre
le coeur
Das Tosende
draußen
am Kai
die Mauer
am Hafen
Möwen
Brötchen
mit Fisch
So zart
wie dich
hab ich nie
was gespürt
Die Reiter
bis Abend
sie eilen
Die Fesseln
die Sonne
gezurrt
Es bleibt
nur die Flucht
in die Gärten
Zu Blüten
und Früchten
mit Duft
Entfliehen
mit Händen gebunden
vergehen
in jenem
Moment
Die Augen
sie schließen
und wachen
Der Körper
grad eben
verlassen
Am Boden
die Seile
und Eisen
und mehr nicht
als Spuren im Sand
januar 2017
Zu Zeiten Jesu Christus
oder um 3067
hab ich vergessen
Von einem Planeten
hab ich mich gestürzt
in diesem Anzug
Supermann
Der war mit Alufolie beklebt
und Liebe und Glitzer
Von einem Einmeterbrett
als Abschussrampe
bin ich gesprungen
in den freien Fall
Ich weiß noch
das Gefühl war Porno
Den Leuchtring
am Finger
die Schweißerbrille
für alle Fälle
das Butterbrot
die Apfelsine und Tee
Erst war es glühend heiß
am Bauch
dann luftleer
Ein Vogel
flog an meiner Seite
ohne Flattern
Pirouetten schlug ich
mit geschlossnen Augen
dachte
an dich
vielleicht
ein Kuss
beim Wiedersehen
Es waren Jahre
die mir durch die Haare glitten
kein Wort
kam über meine Lippen
nur einmal kurz
ein Schrei
Als hätt’ der Himmel
mich irgendwie
geküsst
Auf meine Flügel
waren Sterne einst
geklebt
Und nun
nur einer
am letzten Ende noch
ein wenig Kleber
der ihn hält
Kein Happyend
mit Kuchen
Geduld noch
die Sterne
stehen gut
und irgendwo
ein Mond
der lächelt
jUNI 2016
In sich tragen
die Kette
aufgereihter
Nimm die Finger
von der Perle
bitte
Zerschlagene
gehaucht noch
leicht
beschlagen
Schlinge
Die Sanften
die Liebsten
wie Rausch
Worte
auf die Haut
Babyhände
Niveaduft
Die liebsten Sätze
aus allen Zeiten
Allheilmittel
Küsse
knapp unter dem Ohr
Du weißt
noch
ich weiß
wir wissen
Blicke
Fingerkuppenberühren
Zurücklehnen
Augen schließen
verdammtes Lächeln
Auf dem Behindertenklo
unter der Dusche
im Licht
gebadet
Die Perlen
zu ordnen
die Tage
zählen
Über die Lippen streichen
mAI 2016