Saturday Night in Köln

Samstagnacht in Köln. Wir wollten uns mit Barbara und Norbert treffen. Eigentlich hier in Mühlhausen, aber die Wochenenden bei Künstlerfreunden sind rar. Auftritte, Jobs. So haben wir uns im Belgischen Viertel verabredet. In der Malschule Reinkarnation. Ein Auftritt von Barbara und Doris mit ihrem Programm Interstellar. Gerne. Immer wieder gerne.

Wir konnten in Barbaras Wohnung schlafen. Von dort haben wir uns am frühen Abend aufgemacht. Von Deutz an den Rhein auf die gegenüberliegende Seite des Doms. Die Sonne ging unter, die Betonstufen am Ufer waren voller Menschen. Es war warm im Oktober, ein Wettergeschenk, eine Sommerverlängerung.

Dort saßen wir und schauten wie alle. Dann machten wir uns auf den Weg. Über die Kaiser-Wilhelm-Brücke quer durch die Stadt ins belgische Viertel. Der Auftritt. Wir kamen zu spät. Ich hatte die Einladung falsch gelesen. 19.30 statt 19.00. Ohne Brille. Egal. Wir sahen, hörten das Ende und tauchten ein, halfen beim Abbau, verstauten die Bühne im Kombi und ergatterten einen Tisch draußen in einer Pizzeria. Aßen, tranken, lachten, lebten Köln. So schön. Mit Doris und Martin, Norbert kam später aus Düsseldorf und irgendwann fanden wir uns tanzend in der Wohngemeinschaft wieder. In der Bar zum Hotel, in dem Viveka und ich früher einmal im Fotografenzimmer übernachtet hatten. Wir tanzten und irgendwann war es 5 Uhr morgens. Wie die Zeit vergeht. Und wir machten uns auf den Weg nach Deutz. Mit niemandem bin ich so gerne unterwegs wie mit Viveka. Schlendern, schauen, staunen, lachen. Um 05:40 Uhr im Bett. Glücklich. Kölner Nächte.

Was ihr auf überhaupt gar keinen Fall wissen dürft

Viveka hat mich gebeten, nicht darüber zu sprechen. Also schreibe ich. 2018 werden wir zusammenziehen. Uah. Yep. Endlich. Dann werden wir seit 6 Jahren zusammen sein und unendliche Autobahnkilometer zurückgelegt haben, um einander in den Armen zu liegen.

Man weiß nie, wie die Dinge geschehen, wie sie sich entwickeln. Anfangs waren wir naiv, so naiv, wie man anfangs ist. Zwischendurch waren wir frustriert und haben manchmal geglaubt, alles sei nur ein Traum, eine Fatamorgana, eine einzige Vorstellung.

Wir haben gestritten, waren verzweifelt, haben uns zusammengerauft, haben die Hoffnung verloren, haben die Hoffnung gewonnen, waren am Boden und dann im Himmel und bei den Sternen.

Wochenendbeziehung. Ist man dann nur halb so lang zusammen? Zählen die Tage, an den man nur telefoniert und mailt, nicht?

Egal.

Jetzt.

Es wird konkret. Nun geht es um Möbel, Zimmer, Übergabe, Job. 2018 werden Viveka und ich zusammenziehen. Wir werden hier auf dem Land leben in diesem Haus. Es wird unser Haus sein, unser Leben. Wir werden überlegen, wie wir alles angehen, wir werden planen und im emotionalen Chaos versinken. Ich freu mich darauf. Es wird intensiv werden. In alle Richtungen. Max habe ich es eben gesagt. Er hat gelächelt.

Existenziell wird es werden. Nach all den Jahren neu. Es kribbelt. Es berührt.

Aktuell sind wir in einer Phase, in der wir uns beschäftigen. Unseren Hunger stillen nach Inhalten. Nach berührt werden. Ibsens Peer Gynt. Chabrols Vor Einbruch der Nacht, Sautets Mado, Anfang November Romeo und Julia in Köln. Heute haben wir den ersten Aufzug gelesen.

Es kribbelt. Es ist bewegend. Nach all der Zeit könnte ich weinen. Und gleichzeitig verstehe ich nichts von dem, was das Leben ist und mit uns macht. 2012 noch war alles ganz anders. 2018 wird nach einer Phase der Kulmination etwas Neues beginnen, das Bedeutung haben wird. Nun.

Der wunderbar wundersame Peer Gynt am Schauspiel Köln

Ach, was für ein schöner Abend! So erfrischend, so theatrig, so ein schönes Schauspiel voller Bilder, Sprache, Musik, Bühne, Kostüme.

Lange nicht mehr war ich im Theater. Die Aufführungen in der Waldorfschule meiner Kinder. Klassenspiele. Berührend. Aber in einem Stadttheater? Ich weiß nicht, wann zuletzt. Ich hatte mich nach meiner Zeit als Regieassistent am Nationaltheater in Mannheim entfremdet. War von Hans-Ulrich Becker zu Wally Bockmayer gewechselt und bin dann irgendwann in die Werbung.

Aber das Gefühl habe ich nie verloren. Die Sehnsucht auch nicht. Wenn das Saallicht ausgeht, der Vorhang langsam den Blick frei gibt und der Beleuchter die Lichtstimmung 1 hochfährt. Peer Gynt. Gespielt von einem 8-köpfigen Männerensemble unter der Regie des Intendanten Stefan Bachmann. Die schlichte Bühne mit großem, schrägem Drehkreis in der Mitte von Olaf Altmann und die Kostüme von Jana Findeklee und Jogi Tewes.

Acht Männer auf der Bühne. Jörg Ratjen, Nicolas-Frederick Djuren, Marek Harloff, Niklas Kohrt, Justus Maier, Max Mayer, Seán McDonagh, Peter Miklusz. Sieben plus Peer Gynt (Jörg Ratjen). Die Sieben spielen alle Rollen des Stücks. Sie sind Trolle mit langen Penissen, die Geliebte, ertrinkende Seemänner, Verrückte, Sklavinnen, Dorfbewohner, ein Geist, eine Braut, ein Schmied und einiges mehr.

Was ist das überhaupt für ein Stück? Eine Traumwelt, eine Abenteuerromanze, ein Märchen. Egal. Zu Beginn betritt Peers Mutter die Bühne. Ein Mann im grob-grünen Strickkleid. Sie stemmt ihre gespreizten Beine gegen die Wand der hohen Seite der Drehbühne und gibt sich ihren Wehen hin. Oben auf der Bühne erscheint Peer Gynt im babyblauen Strickanzug. Ibsen ist Norweger, die Kostüme sind gestrickt. Nicht im klassischen Muster, aber mit grober Nadel. Teils.

Die Reise beginnt. Peer fantasiert und lügt sich durch das Leben. Wird begehrt und ausgestoßen, verachtet und geliebt. Er will sein Ich entdecken, er will frei sein, er will lieben. Solvejg, das Mädchen aus seinem Dorf. Die Einzige, für die er neben seiner Mutter empfindet.

Fast drei Stunden dauert das Stück. Das kann im Theater lang werden. Wenn es nicht gut läuft sogar sehr lang. Das ist an diesem Abend nicht der Fall. Die Männer spielen um ihr Leben. Gehen tief in ihre Rollen, werden von einem maximal präsenten Gynt mitgezogen und geben alles. Die Trollfrau im grünen, gestrickten Tanga-Bikini. Wie eine Elfe über die Schräge der Drehbühne tanzend. Sich Peer im Geschlechtsakt hingebend. Später wird sie ihm einen Sohn gebären. Peer könnte im Reich der Trolle aufgenommen werden und entsprechend der Losung “Troll, sei dir selbst genug!” leben. Vielleicht sogar glücklich werden.

Es ist der Kampf um dieses Glück. Dieses eigene Glück zwischen Peer Gynts Fantasie und der Wirklichkeit der Welt. Jörg Ratjen spielt das wunderbar eindrucksvoll. Nuanciert zwischen Wut, Trauer, Verzweiflung, purer Lust, Angst und kindlicher Naivität. Es ist ein stilles Glück, ihm vom Zuschauerraum aus zusehen zu dürfen. Dieses Theater in diesen Zeiten. Diese gleichbleibende, fortwährende Faszination. Man könnte denken, das analoge Spiel auf der Bühne sei ein Anachronismus. Ist es nicht. Weil es um den Menschen geht. Um das Reflektieren des Menschseins. Ganz besonders in dieser Inszenierung.

Man leidet mit. Als die Mutter stirbt. Peer war lange weg, war reich geworden und wieder arm, hatte Amerika bereist und Marokko, war in der Irrenanstalt gelandet, war dort zum Kaiser aufgestiegen, hatte nach Gold gesucht und wurde auf dem Weg in die Heimat ein Schiffbrüchiger, der mit Geistern kämpft. Ein Stehaufmännchen. Einer, der sich die Schlinge um den Kopf legt, um ihn dann irgendwie wieder herauszuziehen. Durchgehend konfrontiert mit den Wirren der Welt. Und doch so voller Gefühl. Seine Mutter stirbt und er ergeht sich in Hoffnung. Als sie schon reglos hinter ihm liegt, spricht er weiter von Zukunft. Er will nicht. Er will die Dinge nicht wahr haben. Will sich der Realität auf keinen Fall stellen. So ist es ein Gag am Rande, dass seine weißblonde Perücke irgendwie auch an die Haare dieses amerikanischen Präsidenten erinnert. Peer Gynt ist ein Meister der “alternativen Wahrheit”. Als er sich von seiner Mutter dann doch verabschiedet und sie am Fuße der Drehbühne langsam aus dem Geschehen herausfährt, entsteht eines der schönsten Bilder dieser Inszenierung.

Und es sind viele schöne Bilder. Sehr schöne Bilder. Als das Schiff untergeht, rollen die ertrinkenden Matrosen im schummrigen Licht über die sich bewegende Schräge der Bühne. Poetik. Ästhetik. Ich staunte wie ein Kind. Diese Vorstellung hat auch etwas von Zirkus. Die acht Männer in ihren skurrilen Kostümen und Bewegungen. Ein wenig auch ein Schaubunden-Theater der Skurrilitäten. Das macht sehr viel Spaß. Das ist frech, lebendig. So wie die Sprache, in die immer wieder Begriffe der Jetztzeit eingeflochten sind, um die Ibsenschen Reime zu durchbrechen.

So viele Bilder noch in meinem Kopf. Die Sklavinnen mit den Peitschen, der reiche Peer mit seinen Doppelgängern hoch oben am Bühnenrand, der heranschleichende Tod mit der riesigen Suppenkelle, der Freudsche Irrenarzt und seine wahnsinnigen Insassen (darunter ein Albert Einstein), die singenden, schreienden Matrosen oben am Bug, die weggejagte Braut im weißen Kleid, der hausbauende Gynt mit der Axt, die Trolle in Strickhöschen, die von hoch oben gesprochene Predigt des Pfarrers, die erblindete Solvejg, die ihren lange ersehnten Peer im Schoß wiegt. Und, und, und. All das in einer Atmosphäre aus stimmigem Licht und passender Musik. Nicht Grieg, Beatles und Co. Passend. Berührend. Wie die ganze wunderbar wundersame Vorstellung, die ausverkauft war. Ein starkes Schauspiel in einer starken Inszenierung. Draußen in Mülheim am richtigen Ort.

Wie ist das eigentlich, auf dem Land zu leben?

Spielt ihr manchmal mit dem Gedanken? Rauszuziehen? Die Stadtgrenzen hinter euch zu lassen? Wer macht das?

Nun, ich habe das gemacht. Vor vielen, vielen Jahren. Aber es war kein Rausgehen oder Rückzug, sondern eine Heimkehr. Letztlich folge ich alten Pfaden und Mustern. Meine Kindheit habe ich auf dem Land verbracht. Wesentlich, unter anderem, in Kaisersesch in der Eifel. An meiner Seite war eine Hündin namens Jimmy, die ich von meinem Schulkollegen Mario übernommen habe, weil seine Familie sie in der Wohnung nicht mehr halten durfte. Weil ich es bis heute liebe, Probleme zu lösen und Wege zu finden, habe ich mich ihr angenommen. Das war 1975, ich war 10 Jahre alt und musste meine Mutter überzeugen. Das war mir gelungen.

Mit Jimmy lief ich durch die Wälder. War gerne mit meinen Gedanken für mich. Jimmy ging ihren Weg, Cooper geht seinen Weg, ich meinen.

Was ich sagen möchte: Man zieht nicht aufs Land. Man ist dort Zuhause oder nicht. Hier gelten eigene Regeln und Gesetze und Gepflogenheiten, gegen die man rebellieren kann. Die Erfahrung zeigt: Man reibt sich auf. Einen Kompromiss finden oder untergehen und zurück in die Stadt.

Das Wichtigste sind die Nachbarn. Aufeinander zugehen, sich helfen, einander lassen. Eigentlich wie in einer guten Beziehung. Das hat viel mit Freiheit zu tun. Die Freiheit des Andersdenkenden. In der Stadt kann man einfach die Leute wählen. Sich verabreden, die Straßenbahn nutzen, die U-Bahn, den Bus. Das ist hier ein wenig anders. Man muss klar kommen. Man muss reden. Man muss lassen können. Und dann wächst man zusammen und weiß, was man aneinander hat. Für lange Zeit. Weil man nicht umzieht, eine neue Wohnung sucht, der Nachbar geht. Man bleibt. Alle bleiben. Es ist ein auf Dauer ausgerichtetes Projekt.

Eben habe ich mit meinem Nachbarn das Hühnergehege mit einem Netz überspannt. Die Bergischen Kräher haben versucht, auszubrechen. Eines der Hühner hatte es geschafft. Über den Zaun, ab durch die Hecke und es ward nimmer wieder gesehen. Der Fuchs. Dann sitzt man vor der Werkstatt und redet über vieles. Über Hühner und einiges mehr.

Wahrscheinlich werde ich nicht mehr in die Stadt zurückkehren. Mir würde die schöne Einsamkeit fehlen, das alleine sein Können. Aber. Natürlich. Liebe ich die Stadt, die Kunst. Nächste Woche werde ich mir in Köln Peer Gynt ansehen. Ibsen. Hinfahren, zurückkehren. Die Welten verbinden.

Diese verflixten Social Media

Ey, Leute, kommt, ihr kennt das.

Ja, wenn man nicht gerade 17 ist und in den ganzen Kram reingeboren, dann lebt man die Social Media zwischen Faszination und Abneigung. Hat man ein Problem, wenn man mehr facebooked als ins Kino geht oder Bücher liest?

2010 bin ich eingestiegen. fiftyfiftyblog begann und ich wollte ein berühmter Blogger und Influencer werden. Ja, manchmal mache ich mich ein wenig lächerlich. Aber, das ist nicht schlimm. Ich komme damit klar. Um den Blog nach ganz oben in den Himmel des Interesses zu hieven, wollte ich die sozialen Medien nutzen. So macht man das. Verlinkt, posted usw. Hat auch irgendwie funktioniert. Und hätte besser funktioniert, wenn ich das Ganze, wie ich das aus meinem Job kenne, zielgruppenspezifisch angegangen wäre. Hatte ich keine Lust zu. Wollte dann doch eher spielen und frei schreiben und tun und lassen, was ich will.

Das hat mir viel Freude bereitet und tatsächlich habe ich im Blog gute Stunden verbracht. Habe mit Sprache gespielt, mich ausgetauscht, habe die Fotografie entdeckt, weil ich Fotos brauchte und bin oft an die Schamgrenze gegangen. Das hat mich verändert. Lockerer gemacht. Mir ist es heute ziemlich egal, was Menschen von mir denken.

Und parallel bin ich in die Social Media eingestiegen. Habe alles mal ausprobiert. Zunächst Twitter. Das habe ich sehr ernsthaft betrieben und heute sind da immer noch über 6.000 Follower. Allerdings bin ich nie richtig mit diesen 140 Zeichen klargekommen. Das tut weh. Trotzdem mag ich Twitter und habe zuletzt auch wieder mehr Engagement gezeigt. Zwischendurch habe ich Tumblr und Pinterest ausprobiert. Aber: Nicht wirklich mit warm geworden.

Facebook ist mein Ding. Ab und an lade ich neue Freunde hinzu, die natürlich keine Freunde sind. Menschen, die mich interessieren könnten. Ich mag es, in der Küche zu sitzen, und die Bilder und Geschichten durchlaufen zu lassen. Da sind meine Kinder, meine Brüder, Kollegen, Freunde aus Nosbach, Köln, Kollegen, Schulfreunde, Künstler, Gleichgesinnte. Es ist bunt. Viel besser als die Nachrichten. Obwohl. Erst lese ich Spiegel Online am Morgen, dann öffne ich Facebook. Allerdings nicht jeden Tag. Oft lebe ich auch tagelang ohne. Freue mich dann zu sehen, was geschehen ist. Oben diese kleine rote Zahl. Benachrichtigungen.

Der angenehme Nebeneffekt: Ich arbeite in der Branche. Kommunikation. Eigentlich wollte ich Bauingenieur, Meeresbiologe, Surflehrer auf Fuerteventura und letztlich Theaterregisseur werden. In einer alten Fabrikhalle wohnen, mit Freunden über das Leben sprechen, die Zeit diskutieren, die Welt retten. Mindestens. Hat sich anders entwickelt. Mein Papa sagte immer: Erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt. Yep. Hat sich als durchaus wahr erwiesen.

Kommunikation. Die Social Media gehören dazu. Für uns sind das Kanäle. Wenn man sie für Kunden nutzen möchte, muss man wissen, wie sie funktionieren. Wie sie ticken. Welche Sprache dort gesprochen wird, wie die Mechanismen sind. Nach sieben Jahren habe ich ein ganz gutes Gespür. Allerdings: Die Zeit bleibt nicht stehen. Manches war gestern, manches kommt heute neu hinzu und auch morgen werden neue Möglichkeiten auftauchen.

Aktuell war ich nun gefragt, Instagram zu verstehen. Was ist der Reiz? Was ist die Methodik? Was ist das Herz? Am Wochenende habe ich einen Account eröffnet. Direkt am Anfang habe ich dort meine Kinder getroffen, die sich von Facebook verabschiedet haben. Ich weiß jetzt, weshalb. Die Psychologie einer Generation. Mit Jim habe ich mich unterhalten und er konnte mir ziemlich genau sagen, weshalb.

Nun könnte man rein theoretisch den Social Media absagen und sein Leben elektronisch-digital auf Null schrauben. Askese. Klingt verheißungsvoll und rein. Om. Nur. Die Neugierde. Das Neue entdecken. Vasco da Gama. Um den nächsten Felsen herum segeln. Was mag da sein? Es ist ganz einfach spannend und unterhaltsam. Manchmal wahrhaft befremdlich. Weil unbekannt. Weil anders als alles andere vorher. Hat Social Media Nebenwirkungen? Bekomme ich Akne oder Krebs oder psychisch-soziale Störungen?

Wer weiß? Aber: Egal. Hauptsache es macht Spaß. Mein Papa: Leute, wollt ihr ewig leben?

Letzten Endes werden wir zu keinem Ergebnis kommen. Wir sind die ersten Affen, die diesem Versuch beiwohnen. Später einmal wird man über uns lächeln. Und, bitte, löscht alle meine Posts. Es könnte peinlich werden. So, als wäre man ein Mensch, der zum ersten Mal ein Feuer sieht. Wahrscheinlich alles ein wenig eckig und unbeholfen. Wie erste Funksprüche.

Aber: Ich möchte sie nicht missen. Und ich freue mich über dieses leichte Prickeln, das Instagram in mir auslöst. Entdecken, wie es funktioniert. Tatsächlich möchte ich immer nur spielen. Ausprobieren. Den Social Media Baukasten zum Glühen bringen. In diesem Sinne. Wir posten uns auf Facebook, Twitter, Instagram…