Und dann kam der dicke Papa Bär…

Schon wieder ein Video. Ein Werbevideo. Samsung hat mich angemailt und mich gebeten, den zu posten, wenn ich ihn gut finden würde. Klar, sonst käm der hier nicht rein. Der ist auf Youtube schon über 10.000.000 mal angeschaut worden und hat das Potenzial ganz nach oben zu kommen. Aber Vorsicht: SÄHR BÄRGEFÄHRLICH! Wildnis und Angriff des alten Killer-Grizzlys. Nichts für schwache Nerven, das ist kein Schongang oder Feinwäsche für Warmduscher. Im Gegenteil! Schaut ihn euch an… Viel Spassss satttt.

Ach ja, und dann hat mich Samsung gebeten, folgenden Satz zu posten: Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Samsung Electronics erstellt. Mach ich doch gerne.

There is no other way…

Musik von:

“Start Again” by Alex (feat. Snowflake & Subliminal)
http://ccmixter.org/files/AlexBeroza/31670
is licensed under a Creative Commons license:
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/

“Trotzdem bin ich irgendwie so traurig…”

Reeperbahn. Udo Lindenberg. Jan Delay. Kürzlich im Radio gehört. Ist einfach so schön, die Generationen verschmelzen zu sehen, zu hören.Erinnerungen, neue Eindrücke. “… bei Rock am Ring, seh ich 6.000 Leute spring’n, trotzdem bin ich irgendwie so traurig…” Jan Delay näselt. Udo nuschelt wie er es immer getan hat.

Damals schon. Anfang der Achtziger, Klassenfahrt nach Meran. Der Busfahrer, der Sohn des Busunternehmers, ein Freak, hatte ‘nen Walkman. Ey. Das war… Unbeschreiblich. Musik zum Mitnehmen, überall hören. Jeder durfte mal. Mixed Tape. Nina Hagen und Udo Lindenberg. “Kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier…” oder “Um mir ein Bett im Moos zu bauen…”

Das Leibgedächtnis, das Körpergedächtnis. Ein Geruch, eine Situation, ein Klang und die Leute in der Bibliothek im Oberstübchen fangen an zu laufen, zu raufen, mit Udo zu saufen. Eierlikör. Magic Moments. Radioflashs unterwegs. Ich hatte den Song gehört, als ich auf dem Weg zu meiner Mutter war. Formalitäten erledigen. “Trotzdem bin ich irgendwie so traurig…” Udo. Mein Vater. Jan Delay. Alles eins. “…ich steh cool in Venezia, mit ‘nem Drink in Harrys Bar…” Da gibt es die Fotos auf der Rialtobrücke. Beim Papa an der Hand. Kleiner Blondschopf, Mädchenlocken, nackte Beine, Wollhose, dicker Windelpo. 1967. Blick nach oben. Papa. Es ist schön, wenn die Zeiten verschwimmen, wenn die Traurigkeit in die Erinnerung fährt, wenn das Lächeln färbt. Obsiegt.

Ich hätte euch hier gerne das Originalvideo präsentiert, aber das ist nicht von Jan Delay und Udo Lindenberg in Youtube eingestellt. Ein professioneller Live-Mittschnitt eines Konzerts auf dem Kampnagel in HH. Damit ist nicht klar, wer die Rechte hat und ich mag mir keine Abmahnung von einem dieser geleckten Abmahnungs-Rechtsanwaltshaie einfahren. Deshalb hier nur der Link. Viel Spaß. Udo Lindenberg feat. Jan Delay – Reeperbahn 2011 (What It’s Like)

Lana Del Rey – Born To Die

Wer ist diese Lana Del Rey? Seit dem Hype um Video Games, über 22 Millionen mal geklickt auf Youtube, höre ich sie immer wieder. Im Radio. Plötzlich die Stimme. Das ist anders als bei anderen Interpreten, Songs, Stars. Da ist eine Aura von Heiligkeit. Irgendetwas hat sie oder irgendetwas trifft bei mir einen Nerv. Vielleicht, weil sie als Jugendliche einen Kirchenchor in ihrer Heimatstadt Lake Placid geleitet hat?

Lana Del Rey ist Tochter eines Unternehmers und Wissenschaftlers. Sie kommt aus behüteten Verhältnissen, zog mit 14 in ein Internat und ging mit 18 nach New York. Sie sang. Nahm eine Platte auf, bekam dafür 10.000 $, die sie unter anderem in eine Lippen-OP investierte. Sie zog in einen Trailer-Park vor den Toren Manhattans, lebte dort über ein Jahr, ging zurück nach New York, lebte mit ihrem Freund drei Jahre in der Bronx, begann zu studieren.

Ja, Lana Del Rey hat studiert. Vier Jahre lang. Philosophie mit Schwerpunkt Metaphysik. Sie liebt Gedichte von William Blake und die Autoren der Beat-Generation: “Allen Ginsberg hat mein Leben verändert.” schreibt die FAZ.

Nun wird ihr vorgeworfen, sie sei eine künstlich geschaffene Pop-Ikone mit durchgestyltem Image. Angeblich wehrt sie sich dagegen. “Ich bin nicht in erster Linie ein Künstler. Zuerst bin ich ganz andere Dinge… Wenn das noch größer wird als jetzt, muss ich mich hinsetzen und nachdenken, was ich tun soll.” (FAZ) Im Radio hieß es schon, ihre erste Platte Born To Die sei ihre letzte gewesen.

Das wäre schade. Ich würde es vermissen, im Auto von ihr überrascht zu werden. Berührt, fasziniert, verwirrt. Nun werde ich mir die Platte kaufen. Was man hat, hat man. Dann werde ich sehen, wie es mit Lana und mir weitergeht. Ich meine mit Lana und ihrer Karriere und der Authentizität und der Heiligkeit. Ihr Name ist übrigens – natürlich selbstverständlich – ein Kunstprodukt ihres Managements. Lana stammt von der sieben Mal verheirateten Hollywood-Legende Lana Turner. Del Rey war der Name eines Autos – des Fords Del Rey. Das soll ihre amerikanischen Wurzeln unterstreichen, den Glamour mit dem amerikanischen Traum verbinden. Alte Zeiten heraufbeschwören in einer Zeit, in dem dieser amerikanische Traum so viele Flecken bekommen hat. Fast hätte ich geschrieben Blutflecken, aber nur fast. Hier noch eine Video Game Version als Youtube-Video:

Kuschelig kuschelnde Kuschelstunden

Nun habe ich euch hier die letzten Tage ordentlich frösteln lassen mit kalten Landschaften, Gerede über Hochs aus Sibirien und einem Video, bei dem es einem eiskalt wird. Um euch wieder ein wenig aufzuwärmen und die schönen Seiten des Winters und dieser Frostperiode in Erinnerung zu rufen, hier nun ein Sonntagsnachmittagsvideo. Bitte entschuldigt die nicht optimale Tonqualität. Ich habe hier mit dem internen Mikro der Kamera gearbeitet – ich spare noch auf das externe Mikro:)

Am Samstag telefonierte ich lange mit einer Freundin, die mir ein wenig von Winterblues erzählte. Richtig, dachte ich, habe ich manchmal auch. Nur gerade diesen Winter nicht, weil ich ihn schlichtweg vergessen habe. Es war zu viel los bisher und jetzt habe ich auch keine Lust mehr, in das Thema einzusteigen. Ist doch wesentlich schöner, es sich gemütlich zu machen. Feuer im Ofen, ordentlich einheizen, schöne Musik hören (live eingespielt), Kaffee, Kuchen – weil wir Besuch hatten gab es einen Marmorkuchen und Käsekuchen. Da lag Verwöhnaroma in der Luft.

Die Frage ist doch immer: Hast du’s schön? Lautet die Antwort “Nein”, bleibt nur die Aufforderung: Dann mach es dir schön. Winterblues raus, kuschelige Gemütlichkeit rein. Warum nicht? Es dauert nicht mehr so waaaahnsinnig lange, dann ist da der Frühling und so ganz allmählich klingen die Winterkuscheltage aus. Können wir jetzt noch mitnehmen – gerade jetzt. Wann gibt es da eine bessere Gelegenheit als bei dieser Kälte? Ich wünsch euch schöne Winterstunden und Spaß mit dem Video. Dass es so kurz ist, hängt mit dem familieninternen Timing zusammen. Gerade, als ich die Aufnahme gestartet hatte, kam der Besuch. Jim hat dann übernommen und so blieben nur 40 Sekunden, bevor es in der Wohnung laut wurde. Aber es wären auch eh zu viele Daten gewesen, das Hochladen auf Youtube dauert dann ewig. Wenn es euch gefällt, könnt ihr es euch ja zweimal ansehen.