Vom Landleben & Goldfischteich zum Gespräch mit Van Gogh in Paris

Goldfischteich, Rinder am Hang, ein Uhu im Steinbruch. Und ein paar Tage später: Van Gogh im Musée d’Orsay, Ricard im Marais, Feuerwerk in Paris. Zwei Welten – ein Leben dazwischen.

Wenn ich in Mühlhausen draußen im Garten vor dem alten Steigerhaus sitze, dann auf der weißen Eisenbank am Teich. Viveka hat sie mitgebracht, als sie 2018 von Essen hierher gezogen ist. Seitdem ist sie unser fester Platz am Wasser.

Der Teich ist klein, vielleicht 1.000 Liter. Goldfische gleiten zwischen Seerosen, unter der Weide. Wenn ich am Haus entlang nach Westen schaue, sehe ich die Rinder. Sieben Tiere am Hang. Dahinter beginnt der alte Steinbruch – Naturschutzgebiet. Manchmal ruft der Uhu.

Das ist unser Alltag. Kein romantisches Landleben: ganz normal. Und genau deshalb gut.

Von hier aus nach Paris. Die große Stadt, das, was hier fehlt. Die Stadt der Liebe, niemals zerbombt, alles schön. Einfach schauen, aufsaugen, ergriffen sein. Elegante Menschen, Menschen ohne Habe und Bleibe. Alles nebeneinander, die Party, der Tourismus, das einfach Leben, die große Kunst. 

Wenn du aus einem 30-Seelen-Dorf kommst, staunst du einfach nur Bauklötze. Immer wieder neu, obwohl ich, wir, so oft hier waren.

Airbnb am Montmartre. Kleine Wohnung mit Balkon, Blick auf den Park. Die Metrostation ist gleich um die Ecke. Wir sind unterwegs, Viveka und ich.

Notre-Dame: Die Schlange reicht fast bis zur Seine. Wir mogeln uns rein – ein bisschen Glück, ein bisschen Instinkt. Ja, war nicht fair, aber wir hatten keine Zeit zu verschenken. Innen: Licht, Weite, ein Moment der Ruhe. Vor meinem inneren Auge sehe ich die Flammen, das Einstürzen des Daches.

Am Abend: Musée d’Orsay. Van Gogh. Ich bleibe lange vor ihm stehen. Schaue ihn an. Und er schaut zurück. Diese Augen, diese Farbe, dieses Getriebensein. Daneben Monet, Manet, Renoir. Und der Blick durch die riesige Museumsuhr zurück auf Montmartre.

Später: Le Pick Clops im Marais. Gerade noch einen Platz draußen bekommen. Zwei Ricard, gutes Essen, Gespräche, die fließen.

Dann diese Nacht.

PSG gewinnt die Champions League. Paris tobt. Feuerwerk am Eiffelturm. Überall Polizei, Sirenen, Menschen, junge Männer voller Emotion. Die gegen Wände treten, schreien, jubeln, fast explodieren. Die letzte Metro ist weg. Wir gehen zu Fuß – durch Paris, an Polizeisperren vorbei, ein Fan läuft auf uns zu und brüllt uns an. Enthemmt. Die Champs-Élysées entlang, bis zum Montmartre. Um vier Uhr morgens sind wir wieder da.

Was das mit dem Landleben zu tun hat?

Mehr, als es scheint.
Denn erst in der Bewegung erkenne ich, was mich trägt.
Und erst in der Stadt spüre ich, wie sehr ich das Land brauche.

Was bleibt?

Ich brauche beides.
Den Ricard im Le Pick Clops im Marais – und unseren Garten mit Teich.
Die Uhr im Musée d’Orsay – und die Stille im Steinbruch.
Das Chaos – und die Kuhweide.

Wenn ich weg bin, fehlt mir Mühlhausen.
Aber Paris bleibt auch.

🦶 Fußnote der Bewegung

Zwei Tage, zwei Städte, zwei Körper.

📍 Donnerstag: 25.477 Schritte – 15,87 km
📍 Freitag: 33.338 Schritte – 23,18 km
📍 Samstag: 31.239 Schritte – 21,33 km

Paris hat uns laufen lassen. Von Notre-Dame bis Le Pick Clops, vom Musée d’Orsay bis zum Eiffelturm – durch die Nacht, zurück zu Fuß zum Montmatre.

In vier Tagen 70 km. Ich hatte tatsächlich zwei fette Blasen am rechten Fuß. 

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P.S. – bei uns wird gerade in der Nachbarschaft ein altes Fachwerkhaus verkauft. Ein Künstlerhaus mit Atelier. Nur so.

Wärmepumpe im Altbau – raus aus dem Öl

2016 habe ich das Haus gekauft. Solide Substanz, schönes Grundstück, etwas Patina – und eine alte Ölheizung. Über die nächsten vier Jahre sollte sie mich beschäftigen. Störungen, Wartungen, Heizölpreise. Die Anlage war überfällig, der Tank riesig, der Komfort überschaubar.

Also begann ich, mich zu informieren. Energieberater, Heizungsbauer – sie alle rieten: „Nimm Öl. Funktioniert, ist günstig, du hast doch alles da.“ Auch in der Fußballkabine die übliche Meinung: „Wärmepumpe im Altbau? Das geht nicht.“

Aber ich wollte kein Öl. Kein fossiles System mehr, keine Preisexplosion, keine Abhängigkeit. Also habe ich selbst gerechnet. Grob, aber brauchbar. Für unsere 157 qm hatten wir zuvor jährlich rund 2.000 Liter Heizöl verbraucht.

Die Technik: Viessmann, Palazetti & Co.

Ich habe mich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe von Viessmann entschieden – ein zukunftsfähiges Heizsystem, das auch im Altbau funktioniert. Kombiniert mit einem 600-Liter-Wasserspeicher und einem wasserführenden Pelletofen von Palazetti entsteht daraus eine klassische Hybridheizung im Altbau: strombetrieben und mit nachwachsendem Rohstoff ergänzt. Bei Bedarf (z. B. knackiger Frost) liefert der Pelletofen zusätzliche Heizleistung.

Die Anlage hat insgesamt rund 30.000 Euro gekostet. Etwa die Hälfte davon wurde gefördert – ein gutes Gefühl, wenn der Staat mitzieht. Der Unterschied zu einer neuen Ölheizung lag für uns bei rund 7.000 Euro. Davon haben wir innerhalb von fünf Jahren etwa 4.500 Euro über gesparte Heizkosten wieder hereingeholt.

Infos zum Haus

Baujahr 1900, 1992 kernsaniert – Fassade isoliert und verschiefert, Dach neu gedeckt und gedämmt. Fenster Doppelverglasung – 2012. Denkmalschutz. Eine typische Ausgangslage für viele, die sich fragen: Kann ich im Altbau die Heizung tauschen – ohne Komplettsanierung?

Der CO₂-Vergleich

Vorher, mit Öl:

  • 2.000 Liter Heizöl pro Jahr
  • Emissionen: rund 5.920 kg CO₂ jährlich

Jetzt, mit Wärmepumpe + Pellets:

  • 3.500 kWh Strom (deutscher Strommix): 1.124 kg CO₂
  • 800 kg Pellets (entspricht ca. 4.000 kWh): 112 kg CO₂
  • Gesamt: 1.236 kg CO₂ pro Jahr

Ersparnis: jährlich etwa 4.684 kg CO₂ – das entspricht einer Reduktion von rund 79 %. So lässt sich CO₂ sparen durch moderne Heiztechnik, auch im Bestand.

Wirtschaftlich? Ja.

Als der Ölpreis zwischendurch durch die Decke ging, lagen unsere Heizkosten rund 900 Euro pro Jahr günstiger, als wenn wir weiterhin mit Öl geheizt hätten. Aktuell würden 2.000 l Heizöl 1.926,00 € kosten, für Strom und Pellets haben wir letztes Jahr ca. 1.150,00 € bezahlt. Der Preisvorteil einer Wärmepumpe im Altbau liegt also aktuell bei 700–800 € im Jahr. Hier ein Blick auf die Heizkosten der letzten Jahre.

Selbst wenn sich die Preise wieder nivellieren – langfristig wird fossile Energie nicht günstiger. Und je mehr der CO₂-Preis steigt, desto attraktiver wird die Wärmepumpe. Das Ganze wird zusätzlich durch attraktive Förderung für Wärmepumpen gestützt – ein entscheidender Hebel bei der Entscheidung.

Fazit: Rechnet, plant, entscheidet selbst

Die übliche Mär von der Wärmepumpe im Altbau ist überholt. Es hängt zwar vom Dämmzustand, von den Heizflächen und vom System ab – aber vor allem davon, wie man die Umsetzung angeht. Moderne Wärmepumpen mit Pellets als Ergänzung machen den Schritt raus aus dem Öl realistisch – auch ohne Fußbodenheizung.

Jetzt haben wir ein zuverlässiges, zukunftsfähiges Heizsystem, mit minimalem CO₂-Ausstoß. Die Bude ist warm – und bei Bedarf sorgt der Pelletofen für Gemütlichkeit. Mein Rat: Traut euch zu rechnen, informiert euch unabhängig, und denkt beim Sanieren weiter als nur ans Heute.

Wer sich über Fördermöglichkeiten informieren will, findet Details bei der BAFA – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

Erinnernd

Zartheit 

Dem Setzling Anmut verleihen

In Farben

Ocker, Umbra, Siena, Vermilion

Marena, Indigo

Leuchtend

Weinende Farben

Tränen in Spuren 

am Fuße eins

Sah euch

vernahm euch

vergaß euch

Aber nun

leuchtend

an den Wänden meines Herzens 

aPRIL 25

INTERSTELLAR 2 2 7 – im Frühjahr 2-0-2-5

Der Gärtner deckt getrost das Winterhaus
Schon der Citronen und Orangen ab,
Der blaue Himmel ruhet über uns,
Und an dem Horizonte löst der Schnee
Der fernen Berge sich in leisen Duft.

Torquato Tasso

Kurz gesagt, für mich ein Text, der sich eingebrannt hat. Im Studium habe ich über Torquato Tasso geschrieben. Ich habe ihn damals gefühlt. Goethe wie den verzweifelten Dichter.

Weshalb dieses Zitat?

„INTERSTELLAR 2 2 7 – im Frühjahr 2-0-2-5“ weiterlesen

Mit Wärmepumpe Altbau heizen

Funktioniert eine Wärmepumpe in einem Altbau? Ein Wärmepumpe in einem alten Haus?

Die lapidare Antwort erhielt ich nach dem Fußballtraining der Alten Herren in der Kabine: „Wärmepumpe im Altbau funktioniert nicht.“

Normalerweise halte ich die Klappe bei solch „brisanten“ Themen, weil es einfach nichts bringt. Wenn die BILD sagt, alles grüne Scheiße, dann wird aus Annahme Fakt.

Nun habe ich aber 2020 gegenüber dem Widerstand von Energieberater und beratenden Heizungsfirmen die Entscheidung getroffen: Luft-Wärmepumpe.

Ich hatte in der Fußballkabine also Erfahrung mit dem Heizsystem, als ich erwiderte: “ Mein Haus wurde 1900 gebaut, die Wärmepumpe ist super. Alles schön warm, viel, viel günstiger.“

Die Antwort: „Nein, Wärmepumpe im Altbau funktioniert nicht.“

ALTER!

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