Sprechen wir über die Schönheit des Seins

Sprechen wir über Leben, Liebe, Leidenschaft.

Was hält uns, trägt uns, führt uns.

Leitet dorthin, wo es schön ist. Wo ist es schön?

Ästhetik, Schönheit, Wohlgefühl. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Ideale. Ist das Leben ideal? Nun.

Die Schönheit des Seins. Ich gebe zu, ich war einmal jünger und euphorischer. Der Lack hat Kratzer bekommen, der Wind draußen weht kalt und aus anderen Richtungen. Schlicht. Gefallen tut mir das nicht. Ein gutes Wort: Mitnichten. Es trägt Abscheu in sich, da spürt man Widerwärtigkeit, eine tiefere, unschöne Form der Ablehnung. Ich lehne es ab.

Wen interessiert das. Das Fragezeichen spare ich mir.

Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Und ein Lamm. Und eine Hand, ein Herz.

Den Blick richten, nicht den Menschen.

Eigentlich ist alles um uns herum wirklich schön. Wie sehr ich mich abends auf mein Bett freue. Licht aus, kuscheln, einmummeln, wegdösen. So warm, so weich, so jede Nacht. Einfach geschenkt, dieser Event Nachtruhe. Am Morgen aufwachen, in Gedanken die Kaffeemaschine anwerfen. Oh.

Den Tag beginnen, zum Fenster rausschauen, die Zeiten fliegen sehen, das Schauspiel draußen. Kostenlos. Die Blätter, die Wolken, das Wiegen, das Ziehen. Geschenkt.

Alles ist schön.

Mit der rosa Brille?

Nun. Ein wenig nachhelfen schadet nicht. Was soll das schlechte Leben nutzen? Waaaas???

Es ist eine Frage, den Blick zu wenden, ohne wegzuschauen. Das ist die Kunst des Glücklichseins. Nicht naiv sein, aber sich auch nicht verzehren. Auflösen, wegblättern, verbrennen.

Ich bin einmal in einer Nacht verbrannt. Es war ein Fehler, ich habe das zugelassen, ich hätte es nicht tun sollen. Heute ist da ein Pfosten in die Erde gerammt, der mir sagt: Kehr um mein Engel. So ist Leben, so ist Erfahrung, so ist es, das eigene Leben zu leben. Entscheidungen zu treffen, prägende.

So lange wir es in der Hand haben, sollten wir die Hand nutzen und das Leben an der Leine durch unser Glück führen. Alles andere wäre dämlich. Hoheit nennt man das. Hoheitsrechte am Tun, am Glück, am Sein.

Segeln, dorthin, wo es schön ist. Goethe, Wagner, Nietzsche, die sprachen von Elysien, dem irdischen Paradies. Elysien ist kein Ort, kein Rom, Paris, New York. Elysien ist die Zartheit unserer Seele. Die feine austarierte Möglichkeit, das Sein mit zarten Gesten anzuleiten, schön zu sein. Früher hätte ich gesagt, in jedem Augenblick haben wir die Möglichkeit. Das sag ich nimmermehr. Ab und an nur dran zu denken, wie schön das Innere in Wahrheit und in Wirklichkeit ist, ist mehr, als man zu hoffen wagen kann. Ist es ein Kompromiss?

Keine Ahnung. Ich weiß von Tag zu Tag immer weniger. Weil es mich nicht mehr interessiert. Nackt ist alle Theorie. Die Demut hilft, das Sein von Schund und Dreck zu lösen.

Wie immer auch. Am Abend später ruft das warme Bett. Zu schön.

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