Lone at the beach

Still with you.

Everything is beautiful, when I’am with you.

Jens hatte mir einen Kaffee ans Bett gebracht. 7.30 Uhr. War verabredet. Verwöhnaroma. Menschen können so nett zueinander sein- Love it. Verwöhnt zu werden und zu verwöhnen. Mit dem Lächeln spielen, es zaubern, in Gesichter, auf Lippen. Und es von dort…

In die Joggingschuhe. Cooper lächelte. Auf die Piste. Maikäfertal am Meer. Im Süden, hinter dem roten Leuchttutm die dunklen Wolken, im Osten die aufgehende Sonne. Alleine. Ein Hund, ein Mann. Niemand unterwegs. Keine Menschenseele. Alles für uns. In der Mitte der Straße leichten Fußes, tänzelnd. Freude. Luft so satt, Licht so kitschig. Und du dabei. When I’am with you. Könnte tanzen, drehen, springen. Fallen lassen in den Sand. Singe tatsächlich. Wie gestern auf dem Rad, Schlangenlinien, Füße in die Höhe, grinsen, Coopers verdutzter Blick. Der spinnt, der Typ.

Den Weg zum Meer. Leuchtende Schaumkronen. Die Sonne so flach über allem, der Strand so weit. Leer. Nur ein Hund, ein Mann. Und du. Losgelaufen. Nach vorne, zu den Wellen, zum Klang. Den Strand entlang, Richtung Strandpavillon. Mit dem Wind, getragen wie die spielenden Vögel. Wie leicht ist leicht, wie hell ist hell. Arme ausgebreitet, das Mantra in den Wind gerufen, soll es mitgenommen werden, berühren. Om bensa sato samaya… 100 Silben.

Ich wollte nur kurz laufen. Warm up. Tag beginnen im Schwung. Den Herrn an meiner Seite bewegen. Den guten. Die Seele. Sitze jetzt hier auf dem fetten Ledersofa. Musik läuft, Sonnenstrahlen fallen in den Raum, durch die windbewegten Bäume, tanzen, auf meinem Körper, umgarnen mich. Diese Insel ist ein Spiel, eine Verführung, ein Aufgesogensein. Herr Cooper liegt vor dem Sofa. Kitschidyll. Kann bitte jemand den Kamin entzünden.

Immer weiter den Strand entlang ohne Gedanken. Bis es zu weit ist, um umzukehren. Das Haus auf Stelzen taucht auf. Im Sonnenaufgangslicht. Die Welt so weit, der Horizont bis zum Sanktnimmerleinstag. Der Sand so weiß, vom Wind getragene Sandschlieren. Alles in Bewegung. Der Sand trägt meine Füße, Muscheln. Mit dir und doch lone at the beach.

Kein Fotoapparat, das alles festzuhalten. Egal. Laufe quer über die Insel zurück. Pünktlich zum Frühstück. Die große Runde. Alle da. Alle Dienste getan. Lachen. Kaffee. Erdnussbutter. Bömsbrot. Dein Blick. In die Augen sehen. Memorieren, Erinnerung tragen, lebendig halten. Leben wie ein Streicheln, sanftes Anheben, Abheben. Fliegen, Segeln, den Boden nur leicht berühren.

Die Kinder, Jugendlichen sind am Strand. Lassen den Drachen steigen, die große Lenkmatte, die zieht und zerrt. Kerlsdrachen. Feuer, Kraft, Kräftemessen. Energie. Hier läuft ruhige Musik. Gespräche auf den anderen Sofas. Ich für mich. Glaskugel des Denkens, Fühlens. Öffnen, schließen, Rückzug, Kontakt.

Heute Mittag gibt Ela eine Yogastunde. Bin dabei. Vorher ins Jacuzzi. Und Bad putzen, mein heutiger Dienst. Gerne. Machts gut. Bin wieder weg. In mir. Bei dir.

Die Liebesgedichte, die ich irgendwann schreiben werde. Die Worte ordnen sich. Suchen ihren Weg. Gehen Hand in Hand. Schritt für Schritt. Worte wie Küsse.

2 Antworten auf „Lone at the beach“

  1. Hi Jens,

    wie lese ich diesen Text…? Ich – die Literatin in mir – würde ihn gerne surreal lesen. Zu zweit allein am Strand. Ein Hund, ein Mann. Ein Du, dann, eingeflochten… ein Teaser. Ein Text, der neugierig macht.
    Ich denke an Projekt Elaine… das begann so spannend – verlor sich leider in den Wellen alltäglicher Pflichten, versandete leise…

    Dieser Text hier, denke ich, ist dennoch keine Anfang einer Erzählung… Ich warte auf die Gedichte. Ich dachte, als ich meinen Blog schloss, ich würde hier hin und wieder eins dazuschreiben können. Würde, zuweilen, eine virtuellen Musenkuss bekommen…
    Schau’n wir mal…

    Ich wünsche dir, lieber die Liebe Liebender, viel Glück!
    filo

    1. Hi filo,

      du weißt ja, wie das ist. Es braucht. Entwickelt sich. Dann. Ich tanze gerade auf vielen Hochzeiten, arbeite viel, schlafe wenig, bin unterwegs, blogge, mache, tue. Das surreale ist die Anwesende/ Nicht-Anwesende. Meine Geliebte. Ein komplex-komplexes-Thema, das Gedichteschreiben nicht einfacher macht. Es ist und bleibt alles ein wenig kompliziert, wo ich es doch normalerweise eigentlich einfach gerne einfach habe. Verrücktes Jahr, verrücktes Leben. Ich werde sehen.

      Das Glück kann ich brauchen, obwohl es mir durchaus immer wieder Geschenke macht und alles andere als abwesend ist.

      Liebe Grüße

      Jens

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