Sie säen nicht, sie ernten nicht und der Herrgott nährt sie doch…

Steinpilze. 2013
Steinpilze. 2013

Wäre schön, wenn das überall so wäre und der Herrgott seine gütige Gnade allenthalben ausschenken würde. Nun gut, lassen wir das, wo sich gerade Franziskus anschickt, in die Fußstapfen seines Namenspatrons zu schlüpfen. Scheinbar hat er vor, seine Sache richtig gut zu machen. Würde das klappen, würden sich die Institutionen mit den großen Kreuzen auf ihr Kerngeschäft Barmherzigkeit konzentrieren (und sich nicht in zwielichtigen Bankgeschäften oder theoretischen Theologiefragen verlieren, schließlich gibt es fernab der Klosterbibliotheken einiges zu tun) wären wir schon deutliche Schritte weiter. Jeder, was er kann.

Erntedank steht an. Dankesrituale, um die Götter für die nächste Saison gnädig zu stimmen. Eine reiche Ernte wird dieses Jahr eingefahren. Von mir. Da wäre unser eigener Garten, der Salat, Kräuter, Zucchini, Kürbisse und Mangold abgeworfen hat und noch abwirft. Geile Sache. Tür auf, raus in den Garten, Mittagessen holen. Oder zumindest einige Zutaten.

Und dann gibt es noch den Wald. Der hat dieses Jahr schon für einige Pfifferlings-Naschereien gesorgt. Auf Toast, so wie Jim sie am liebsten isst, oder mit Spaghetti oder als Risotto. Ich war echt zufrieden mit der Pilzsaison. Dachte: Hey, thanks. War lecker. Aber. Also wirklich. Nach dem einsetzenden Regen hat sich plötzlich was getan. Steinpilze. Die sind so beliebt, dass man wirklich ziemlich schnell sein muss. Einen Tag zu spät und die Würmer und Schnecken haben ihr Werk verrichtet. Unbrauchbar.

Nun gibt es Steinpilze bei uns nicht so in den Mengen wie die Pfifferlinge, aber, ja tatsächlich, in den letzten Tagen hatte ich Glück. An den gewissen Stellen sprießten wunderbare Prachtexemplare. Fest, schwer, groß. Zarte Farben, kompaktes Fleisch. So, wie sie sein müssen. Zuhause habe ich sie in ganz dünne Scheiben geschnitten, damit sie trocknen können. Denn momentan habe ich keine Zeit für gutes Kochen. Deshalb trockne ich sie und harre den Dingen, die da kommen. Heute habe ich eine gute Flasche Chianti geschenkt bekommen, da sollte sich doch ein Steinpilz-Gericht finden lassen, das, wie heißt es so schön, korrespondiert. Barock ausgedrückt:)

Wenn ihr Ideen, Tipps oder Rezepte habt…

Die beiden fetten Steinpilze waren von heute Morgen, die Pflaumen unten von gestern. Von meiner Mutter in der Eifel. Da bin ich nach den Feierlichkeiten zu ihrem fünfundsiebzigsten Geburtstag im Pflaumenbaum rumgekraxelt und habe eine schöne Ernte eingefahren, die ich Zuhause zusammen mit Viveka in Pflaumenkuchen verwandelt habe. Ein Wunder! Es ward Licht und es duftete und die frisch geschlagene Sahne fand ihren Weg und alles fuhr hernieder in unsere kleinen, süßen, runden Bäuche. Schmatz!

Ist doch immer wieder schön, so’n bisschen was essen. Und am Wochenende dürften die Pfifferlinge wieder so weit sein… Es hört nicht auf. Lecker. Grins.Ciao.

Pflaumen. 2013
Pflaumen. 2013

2 Antworten auf „Sie säen nicht, sie ernten nicht und der Herrgott nährt sie doch…“

  1. Hallo Jens,

    da läuft einem ja das Wasser im Munde zusammen. Pilze, Pflaumen. Lecker, lecker, lecker.

    Als Kinder haben wir früher Champignons gesucht in unseren Wiesen. Wenn man dann mit einem Eimerchen nach Hause kam, war man ganz stolz. In Butter gebraten – oh, was war das ein besonderer Schmaus!

    Als Kinder hatten wir Kirschen, Birnen, Pflaumen, Äpfel. Manchmal konnten wir es nicht abwarten, bis die Früchte richtig reif wurden. Aber dafür nahmen wir das anschließende Bauchdrücken in Kauf. Und meine Oma zuhause trocknete Apfelscheiben. Mein Opa schob im Winter Äpfel in den uralten Holzherd, den wir auch noch in unserer Küche hatten neben dem elektrischen Herd. War das schön, die weichen, warmen Äpfel auszulöffeln!

    Meine Kindheit war eine erfüllte Zeit!

    Liebe Grüße

    Annegret

    1. Hi Annegret,

      lecker, lecker. Kleine Köstlichkeiten aus der Natur. Champignons habe ich als Kind auch gesucht. Mit den Jungs und ner Bratpfanne und ner Zwiebel und Butter und Feuer. Und dann direkt an Ort und Stelle. Hm.

      Kindheit auf dem Land. Deshalb wohnen wir hier, weil ich das Zoe und Jim auch bieten wollte. Deine Erinnerungen hören sich an wie Bullerbü. Eine erfüllte Zeit. Wie schön.

      Liebe, liebe Grüße

      Jens

      P.S. Ich melde mich mal ab, weil ich gleich nach Spanien fliege. Bis Sonntag. Ciao.

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