The Washing-Machine-Gun-Gun-Gun…

In the eye of the Tiger. Dam – Dam, Dam, Dam – Dam, Dam, Dam… Sylvester Stallone, Rocky Balboa – The Italian Stallion.

Heute kommt so eine Art Wort zum Sonntag in Form eines “Radiobeitrages der katholischen Kirche”. Da sprechen Menschen zu mir, die sich einen Anlass gesucht haben. “Nehmen wir diesen Hamsterkäfig, ist das Leben nicht ein ewiges…”. Und ich habe nun die Waschmaschine. Drehen wir uns nicht permanent…

Yes. Vollwaschgang allerorten. Und Herr Schönlau mittendrin in dem Versuch, Ordnung zu wahren und Spassss zu haben. Was manchmal nicht ganz so einfach ist, wenn links und rechts die Fetzen fliegen. So viel los. Mit den Menschen um mich herum. Viel Bewegung, Unruhe. Es ist die Umbruchszeit Herbst/Winter, da liegen die Nerven bis Weihnachten blank. Also sollte man sich sagen: Ruhig, Brauner. Slow down. Sei die Sonne in deinem Universum. Easy. Cool.

Ja, ja. Einfach gesagt. Da bist du dann tatsächlich in deinem Universum per Raumschiff unterwegs. Wie Laika im Sputnik. Du drehst dich um und siehst: Da steht plötzlich 13.11.2012 auf dem Tacho. Eintrag ins Logbuch des Raumschiffes Enterprise… Scottie, beam me up. Tatsächlich fliegt die Welt mit Hitghspeed und manchmal ist es dann so, dass wir nur die Kandidaten sind. Laserfeuer von rechts, zieh die Enterprise rum. Mach 13 Tausendeinhalb. Weg hier.

What shall we do with the drunken sailor? Am Wochenende schon wollte ich bloggen. Über Victoria’s Secret Fashion Show. Die größte Unterhosen- und Wonderbra-Laufsteg-Präsentation in New York. Ein mit 5.000 Steinchen und einem nicht ganz preiswerten Zentralstein gut gefüllter BH, der sich mit seinem Wert von 2,5 Millionen Dollar ein schönes Dekolleté (das Wort musste ich in seiner Schreibweise dann doch googlen, weil mir ein “e” gefehlt hätte. Noch nie verkauft das Wort. Kommt in meiner Werbung bislang nicht vor. Habe ich die falschen Kunden? Wäre doch mal spannend…) gesucht hat. Dann aber war ich kurz auf facebook, wo ich auf die Geschichte eines Mannes in Berlin gestoßen bin, der sich gerade mit “Sanktionshungern” beschäftigt. Er empfängt Hartz IV und kämpft gegen Hartz IV-Sanktionen. Er hat sein zuständiges Amt bewusst so lange provoziert, bis es Sanktionsmaßnahmen durchführen musste. Nun ist sein Satz um 90% auf rund 37€ im Monat gekürzt worden. Das reicht nicht. Also hungert er. Die Botschaft: Seht zu, liebe Leute, dieser Staat hat Gesetze, die Menschen in der Konsequenz verhungern lassen.

Also haben wir auf der einen Seite einen sündhaft teuren BH und auf der anderen Seite einen hungernden Hartz IV-Empfänger. 2,5 Millionen Dollar versus 37€. Wofür hätte ich mich entscheiden sollen? Beide Themen hintereinander? Manchmal ist diese Welt komisch. Ich habe mich rausgezogen und dem Privaten verschrieben. Sonntag war ich mit den Jungs in Köln auf der “größten Party der Welt”. Wir haben einen Tag lang den 11.11. gefeiert und einfach nur Spass gehabt. Und was soll ich sagen? Das ist gar nicht so schlecht. Einfach mal rausziehen aus dem “Eye of the Tiger”. Das Leben umarmen und die Probleme und Widersprüche der Welt die Probleme und Widersprüche der Welt sein lassen. Nicht, weil man eh nichts tun kann, aber, weil man die Sonne des eigenen Universums bleiben sollte, um auch für andere scheinen zu können. Auf Dauer. Die guten, teuren Batterien von Duracell, die den Affen noch lange trommeln lassen, wenn die anderen schon keinen Ton mehr von sich geben. Acht geben. Haushalten.

14 Antworten auf „The Washing-Machine-Gun-Gun-Gun…“

  1. “Nicht, weil man eh nichts tun kann, aber, weil man die Sonne des eigenen Universums bleiben sollte, um auch für andere scheinen zu können. ”

    DAS printe ich mir off und pinne es an meinen Kuehlschrank of many delights.

    ;-)

  2. Hallo Jens,

    schöner kann man das nicht sagen:

    “Das Leben umarmen und die Probleme und Widersprüche der Welt die Probleme und Widersprüche der Welt sein lassen. Nicht, weil man eh nichts tun kann, aber, weil man die Sonne des eigenen Universums bleiben sollte, um auch für andere scheinen zu können.”

    Da muß man nichts mehr sagen.

    LG
    Annegret

    1. Liebe Annegret,

      vielen Dank. Dann lass ich das auch mal so stehen und freue mich still:)

      Ich wünsche dir einen schönen Tag – herzliche Grüße

      Jens

          1. Vielleicht bringst Du ihn noch auf Deinem Tumblr. Dann verbreitet er sich. Jens-Schönlau-Spruch-Worldwide!

  3. Lieber Jens,

    wo hast Du die Ruhe Deiner Texte gelassen? Wo ist Deine Ruhe, Deine Innerlichkeit? Was ich meine ist, dass Deine Texte von früher, sagen wir vor dem Tag X der Trennung, sehr viel ausgeglichener waren, zumindest kamen sie mir so vor. Wenn ich heute lese, bekomme ich ein Gefühl als ginge ich darin verloren, aber nicht um dann “neu gewürfelt und zusammen gesetzt” wieder zu finden, sondern um gehetzt aus dem Text heraus zu kommen. Keine Kritik nur Fragen und Staunen. Ich muss bei manchen Deiner Texte mich scho manchmal zwingen bis zum Ende zu lesen, weil sie Hektik vertreiben mich verwirren, ohne mich dabei irgendwo wieder abzuholen und zur Erde zurück zu beamen.
    Ich weiß Du genießt Dein Leben zur Zeit, aber wenn ich ehrlich bin und das bin ich immer :-), dann habe ich das Gefühl, dass Du eine Hetzerei lebst. Wie sollst Du schöne Moment, Gerüche, Augenblicke konservieren können, wenn Du Dir dazu gar keine Zeit lässt? Nein, nein, keine Vorschrift, keine Befehle, aber Anmerkungen, dass nicht jeder Wandel immer zum Vorteil ist. Wandel muss auch nich timmer Vorteil sein. Wandel ist, er kommt, ob wir wollen oder nicht. Gestalten wir Wandel und gestaltet der Wandel uns? Oder etwas von beidem? Im Moment verirre ich mich gerade, weil ich Dich nicht beleidigen will, weil selbst die angebrachte Kritik mir nicht zusteht, ich schreibe sie dennoch. Ich würde mir mal wieder einen tiefen, gemütlichen Text von Dir wünschen, den ich mit einer Tasse Tee in der Hand lese, einen aus dem ich ohne inner Hektik heraus gehe und sage: Wow! Das war Hammer. das war es für heute, nun kann mir nichts mehr passieren. Verstehst Du was ich meine? Du schreibst heute rasante Texte, bei denen zu lesen ich selbst atemlos werde.
    Tut mir leid, wenn ich schreibe wie ich Dich und das was Du schreibst im Moment empfinde. Ich hoffe Du kannst meine ernsten Worte verzeihen. Ich will bleiben können und lesen dürfen.

    Herzlich
    Gitta

    1. Hi Gitta,

      du hast sicherlich recht. Ich lebe gerade sehr schnell, weil ich sehr, sehr viel arbeite. Den Blog schiebe ich dazwischen. Irgendwie. Daswar vor zwei Jahren anders. Ich habe morgens gerade keine Stunde Zeit, zu schreiben. Das ist ein Kompromiss. Das ist mein Leben aktuell. Ja, da ist viel Speed drin. Sitze viel im Auto, habe Kundentermine, Briefings, Meetings, schreibe Konzepte, Texte und habe einen ziemlichen Output. Heute ist es mal ruhig, weil ich morgen präsentiere und gerade die Grafik noch am Drücker ist. Wieder raus auf die Straße, auf die Autobahn. Das ist die Krux. Natürlich schlägt sich das auch in den Texten nieder. Es passiert so viel – 2012 ist ein für mich unfassbares Jahr. Ich werde sehen, ob ich da mehr Ruhe rein bekomme – danke für den Hinweis. Ich selbst habe natürlich nicht den Abstand zu den Texten, weil ich sie schreibe. Mal sehen, ob ich da was ändern kann.

      Liebe Grüße

      Jens

  4. Oi, harter Tobak, der da gerade über Dich hinein prasselt.
    Aber ein Blog ist ein Tagebuch, keine Wohlfühlbücherwand aus der man nach Gusto ein “nettes” Textlein ziehen kann. Auch, aber nicht immer. Das Tagebuch ist die Notwendigkeit im Wirrwarr. Ist das Wirrwarr. Ein Tagebuch kennt keinen Abstand. Es will die Emotion pur, jenseits von intellektueller Überarbeitung – ist sozusagen der Orgasmus. Alles andere ist die Zigarette danach.
    AHOI!
    Holzbeinpiratin
    P.S. Liebe Gitta, das soll auch kein Angriff auf Dich sein, Du hast mich mit Deinem Kommentar zum Nachdenken gebracht.

    1. Hi Piratin,

      als freier Texter bin ich einiges gewohnt und habe Nehmerqualitäten wie ein baseball. Das kann Herr Schönlau schon ab. Und: Recht hat Gitta natürlich auch. Und du auch. Und ich versuche, da was draus zu machen. Insgesamt freue ich mich über die sehr lebendige fiftyfifty-community.

      Liebe Grüße

      Jens

  5. Ich stimme der Holzbeinpiratin zu. Jens, wenn Dein Leben gerade so wuselig ist, ist das eben so. Und Dein Blog ist ja schließlich kein “Schöne-Geschichten-Blog”. Deine Postings sind weiterhin sehr interessant.

    LG
    Annegret

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