Wie leicht ist leicht?

Die weiten Nullen hinterm Komma
Sonnenstrahl in der Hand
Vogel auf der Schulter
Kind im Arm

Wie weit ist weit
wie klein ist klein
wie sanft ist sanft

Trage, hebe, spüre
kaum Gewicht

Ein Blick
der strahlt

Die Hand
davor
mich zu berühren
spürbar schon

Schweben im Traum
Fliegend
hoch

Wie hoch ist hoch

Moment in der Luft
das erste Mal
bei dir

Noch flüchtig
ohne Griff

Ein Ahnen
das nichts wiegt
nur schwingt
bewegt
erschließt
verwöhnt
entführt
liebkost

You know

märz 2012

Entlieben

Vorn an den Fingern
ganz vorn
noch eben
zu spüren

Rot, warm
Liebe

Weiche Schnur

Flügel heben
Schleife lösen
vom Fuß

In die offene Hand
wie aufgeregt
Herzen schlagen

Flieg
noch ein Kuss

Flieg
noch ein Blick

Nimmermehr
zurück

Noch Flaum
dort
dort
dort

Gehen

märz 2012

Zweizwölf, PUNKT

DIFFERENZIEREN
hat sie geschrieben

Von dem Baum
den Joints und Jack Daniels

Dem durchs Haar Streichen
endlosem Küssen

when my body is with yours

Der Blick in den Himmel
Fenster im Dach
Spiegelbild oben
die Hand
vorsichtig

Das Herz aus der Schachtel
liegt dort
die Schnüre hängen herab
über den Rand

Jedes Geräusch
laut

Jedes Gefühl
Sturm

Jedes Wort
Tiefe
tief

Killing me softly

märz 2012

Ich bin glücklich

Am Morgen schon
das leichte Grinsen

Fuß vor Fuß
aus dem Haus

Den Anker versenkt
die Steine verschenkt
das Schwert vergraben
den Ballast über Bord
Sandsäcke geleert

Leichtes Grinsen, breit

Fuß vor Fuß ins Tal hinab
die Worte schon

Fast

Den Weg entlang, den Bach

Am Ende
wo er steht
mein Baum
die alte Frau

Die Wiese
nach der Sternennacht
in Tau gedeckt
von Hardenberg

Fast fliege ich
die Worte in der Brust

Die Schuhe aus
den Stacheldraht im Schwung
der Tau, die Frische
Sonnenglitzern

Das T-Shirt weg
die Hose

Nackt ins Gras

Millionen Berge
Gänsehaut

Auf jedem Gipfel
eine Kuppel Glas

So kalt, so frisch, so wach

Stehe
die Arme weit
die Sonne brennt
in jedem Glas
und schickt mir
ihre Kraft
so tief

Da kommen sie
die Worte
endlich!

Alles fällt
und geht
und stürmt
und weiß
schallt zurück
ICH BIN ÜBERGLÜCKLICH

märz 2012

Losbinden

Das Wasser nicht berühren
das Rot der Herdplatte
die Wärme des Ofens
gerade so weit weg

Ein um einen Vogel gewickeltes Wollknäuel

Wolken ziehen durch den Kopf
ins Ohr hinein
zum Ohr hinaus

Leichtes Beben der Straße
des Bodens
unter den Füßen

Flügelschlag
streift Schlaf
aus den Augen

Spüren über die Ferne
das Geheime
empfinden

Signale
Ungesagtes
Verbliebenes

Teegewärmtes Porzellan in der Hand
eine porzellangewärmte Hand auf dem Rücken

Hände öffnen

Reduzieren
Atem, Herzschlag
Gewicht

Schwere fallen lassen

Schweben, lieben
lieben, schweben

Losbinden

märz 2012