Herrje. Heute wird es sich herausstellen. Rom in Not. Zoe geht, wie die meisten hier wissen, auf eine Waldorfschule. Dort gibt es eine kleine Landwirtschaft mit Gemüsegarten und Ställen. In den Ställen wohnen Schafe und Hühner. Um die Tiere muss sich natürlich gekümmert werden. Die müssen auf die Wiesen gelassen werden, brauchen Wasser in der Tränke. Das macht in der Hauptsache ein Tierpfleger, ein Vater von Kindern an der Schule, unterstützt wird er aber von den Schülern und Schülerinnen der Schule. Es gibt einen Dienstplan, jeder und jede muss sich mal um die Tiere kümmern, die Verantwortung für eine Zeit übernehmen.
Momentan hat Zoe Tierdienst. Das bedeutet, neben dem Unterricht kümmert sie sich mit anderen eine Woche lang um die Tiere. Das gehört zum Waldorfkonzept. Gestern nun kam sie in den Stall, da war etwas mit dem Schaf Stummel geschehen. Große Aufregung. Als der Tierpfleger kam, lag Stummel draußen auf der Wiese auf dem Rücken. Er hat das Schaf umgedreht, aber es konnte sich nicht richtig bewegen. Die Hinterläufe waren gelähmt, der Tierarzt musste kommen.
Zoe hat erzählt, wie sich Stummel nur mit den Vorderläufen bewegt hat. Eher ein Robben, denn ein Gehen. Armes Tier. Zoe ist dann sofort in Tränen, weil sie das mitfühlt. Als sie nach Hause kam und das erzählt hat, liefen auch ein paar Tränen. Die Kinder haben sich um Stummel gekümmert, konnten aber weiter nichts tun, als dem Schaf im Stall Ruhe zu gönnen. Der Tierarzt meinte, Schafe seien sehr starke Tiere und er hoffe, dass sich Stummel eventuell wieder berappeln könne. Ansonsten müsse das Tier wohl eingeschläfert werden. Ups. Harte Wahrheit, Wirklichkeit.
Großes Drama, das Leben. Dinge passieren, die uns so gar nicht gefallen. Ich bin gespannt, wie das heute weitergeht und was Zoe erzählt, wenn sie aus der Schule kommt. Stummel war gestern schon großes Thema beim Mittagessen. Wir werden sehen. Ich denke, der Tierdienst ist ihr momentan wichtiger als alles andere. O.K. Das sind Erfahrungen, die gehen sicherlich tiefer als Englischvokabeln. Das Vokabelnlernen lässt sich nachholen. Drücken wir Stummel die Daumen.
Nachtrag:
Stummel geht es gut! Sie, eine Schafdame, war nachts gefallen und hatte sich dumm zwischen Brettern verkeilt. Sie kam einfach nicht hoch. Weil es so kalt war, war alles irgendwie eingefroren und sie konnte die Hinterläufe nicht bewegen. Am nächsten Tag hat sie noch leicht gehinkt, konnte dann aber wieder laufen und LEBT! Zoe war sehr glücklich.
Hallo Jens,
hoffentlich geht es dem Schaf Stummel bald wieder besser. Ich finde es super, daß die Kinder in der Waldorfschule mit dem wirklichen Leben und mit Tieren in Kontakt kommen. Da könnten sich andere Schulen so manchen abschauen. Ich erinnere mich an den Sachkunde-Unterricht meiner Kinder. Vieles davon war nur graue Theorie.
Klar ist das nicht einfach für die Kinder, wenn sie dann sehen müssen, daß es den Tieren vielleicht auch mal nicht gut geht. Oder wenn es schlimmer kommt. Aber das ist Leben! Hauptsache, sie werden in der Schule und Zuhause dabei begleitet und mental unterstützt.
Viele Grüße
Annegret
Hi Annegret,
drücken wir die Daumen. Ich finde die Sache mit den tieren auch gut, wobei ich ungern Waldorfschulen mit anderen Schulen vergleiche. jede Schule hat ihre Vor- und Nachteile. Da ist die Waldorfschule keine Ausnahme. letztlich steht und fällt alles mit den menschen, die den Unterricht bestreiten. Die Schule kann letztlich nur für einen guten Rahmen sorgen.
Zoe nimmt das zwar mit, aber sie ist ein ziemlich toughes Kind. Kommt es hart auf hart, beißt sie mit Tränen in den Augen die Zähne zusammen und tut, was getan werden muss. Sie hat mich schon oft überrascht. Bin gespannt, wie es heute wird und wie die Geschichte für Stummel ausgeht. Wir werden sehen.
Liebe Grüße
Jens
Hallo Jens,
wenn ich jetzt nachfrage wie es dem Schaf Stummel geht, trete ich da in einen Fettnapf?
Herzlich
Gitta
Hi Gitta,
Stummel geht es gut! Sie, eine Schafdame, war nachts gefallen und hatte sich dumm zwischen Brettern verkeilt. Sie kam einfach nicht hoch. Weil es so kalt war, war alles irgendwie eingefroren uns sie konnte die Hinterläufe nicht bewegen. Am nächsten Tag hat sie noch leicht gehinkt, konnte dann aber wieder laufen und LEBT! Zoe war sehr glücklich.
Liebe Grüße
Jens