Der Herr Cooper!

Herr Holmes hat Herrn Watson an seiner Seite, Herr Schönlau den Herrn Cooper. Als persönlichen Assistenten auf morgendlichen Streifzügen, Abenteuertouren und kleinen Entdeckungsreisen. Dass er ein guter Assistent ist, der seinen Weg geht und konstruktiv zu diesem Blog beiträgt, das zeigen die Fotos aus fünf Jahren unseres Zusammenseins und unserer intensiven Zusammenarbeit.

Cooper ist übrigens über Retriever-in-Not zu uns gekommen. Eine Organisation, die Hunde aus schlechter Züchtung befreit und gewissenhaft nach neuen Herrchen sucht. Wir sind zweimal kontrolliert worden.

Wir haben mit Cooper ziemlich viel Glück gehabt. Er ist ein Rüde, der sich eher unterwirft. Kein Machogehabe, rumgebelle. Er bellt im Jahr vielleicht zwei Mal. Zum Beispiel, wenn ihn im Wald eine Maus erschrickt. Dann zuckt er zusammen und lässt einen tiefen Beller los. Dann wiederum erschrecke ich mich, weil ich dieses Geräusch kaum kenne. Und dann stehen da ein Hund und ein Mann im Wald und schauen sich verdutzt an.

Cooper ist für die Kinder ein kleiner Bruder. Sie erklären ihm viel, wovon er wenig begreift. Er ist nicht gerade wissbegierig und hat lieber seine Ruhe. Vor dem Ofen zum Beispiel, lässt er sich auf Höchsttemperatur aufheizen, um danach die Tür zu öffnen, um sich in den kühlenden Durchzug zu legen. „Mensch Cooper, mach‘ die Tür zu, es zieht!“ Keine Reaktion. Ein sehr geduldiges Tier. Überhaupt schläft er gerne lange und viel. Nervös wird er nur, wenn es raus geht und wenn es Futter gibt.

Er hat mal den Futtereimer umgeworfen und den halben Inhalt gefuttert. Das war die Ration für 10 Tage. Muss man sich mal vorstellen, wie es einem danach geht. Er hat dann eine Woche nichts mehr bekommen, weil es so lange dauerte, bis der dicke Bauch wieder weg war. Hat der gelitten.

Ich kann mir ein Leben ohne Cooper gar nicht mehr vorstellen. Wenn er ankommt, mich so ansieht und raus will oder gestreichelt werden will. Ein ziemlicher Kuschelbruder, wie mal ein Kellner mit berlinerischem Akzent anmerkte. Der sagte auch zu mir, als er ihm Wasser geben wollte unter dem Tisch: „Vati, jib Strippe.“ Ich sollte mehr Leine geben. Mit Hunden erlebt man was.

Übrigens ist Cooper ein absoluter Optimist. Jeden, egal ob Mensch oder Tier, begrüßt er schwanzwedelnd. Selbst knurrende Artgenossen. Dann traut er sich ran und wenn die beißen wollen, läuft er weg. Ein absoluter Gute-Lane-Hund. Er liebt Frieden. Ein wahrer Pazifist. Das schätze ich sehr an ihm. Was ich am meisten an ihm mag, ist seine dicke Nase. Die ist so schön. Manchmal pack ich sie freundschaftlich. Er lächelt dann. Kann er. Ehrlich.

Ob ich Cooper liebe? Nicht so wie Menschen. Meine Familie. Aber schon ziemlich. Wer kein Tier hat, kann sich das nicht vorstellen. Wer eins hat, weiß Bescheid. Hätte ich so auch nicht gedacht, aber für mich ist der Herr Cooper einfach einzigartig und unverzichtbar. Geworden.

Euch einen schönen Tag. Ciao. Jens & Cooper.

10 Antworten auf „Der Herr Cooper!“

  1. Hallo Jens,

    Dein Hund Cooper und Mr. Watson haben eines gemeinsam: Sie sind elegant. Aber ich weiß nicht zu sagen, ob Mr. Watson so schreckhaft wie Cooper war. Das macht ihn schon fast – wie soll ich das sagen? – weiblich. Wegen einer Maus erschrecken ?! Ich kann gut verstehen, daß ihr ihn nicht vermissen möchtet. Wir haben zwar kein Haustier – meine zwei Racker reichen mir – aber als Bauerntochter liebe ich die Tiere. Wie niedlich sind kleine, rosa Ferkel, kleine Kälbchen, die gerade auf der Welt, sofort versuchen, aufzustehen und zu laufen …

    Viele Grüße

    Annegret

    P.S.: Das Wetter weiß nicht, was es will. Es wechselt ständig zwischen grauen Wolken
    und blinzelnder Sonne. Und bis Freitag wird es 17 Grad warm.

    1. Hi Annegret,

      damit wir seine Eleganz halten, hat er feste Futterrationen – der ist nämlich ein Nimmersatt. Und ein Herzchen. Weil er so schwarz ist, haben viel Angst vor ihm. Als Hundehalter kann ich aber nicht sagen: „Der tut nichts!“ Das sagen alle. Nur bei Cooper ist es tatsächlich so, dass er nur spielen will. Aber der Satz ist durch…

      Liebe Grüße

      Jens

  2. ..man muss ihn einfach mögen. Ich hätte auch gern Hund, Katze, Maus…seufz…aber leider lässt der Job das nicht zu :-(

    LG & Herrn Cooper mal knutschen

    Jenny

    1. Bei uns geht’s auch nur, weil wir Zuhause arbeiten. Da kann er bei uns in den Büros liegen während der Arbeit. Und da ich keinen Arberitsweg habe, außer die Treppe runter, kann ich die Zeit morgens für einen Spaziergang nutzen. Ich mag das sehr. Raus in die Natur bei jedem Wetter. Deshlab lebe ich hier draußen in der Prärie.

      Herrn Cooper werd ich von dir knutschen – wird er sich freuen. Der liegt schon vorm Ofen…

      Liebe Grüße

      Jens

  3. Nino ist unser zweiter hundischer Mitbewohner. Ihn haben wir aus einem Tierheim nahe Berlin geholt, wurde bei Minustemperaturen samt Geschwisterhund und Mutter im Wald ausgesetzt. Und dann sah er uns, kam im Alter von ungefähr 4 Monaten mit wehenden Ohren auf uns zugewackelt. Da war es dann gleich um drei Frauenherzen geschehen. Nun wird er im Dezember 10 Jahre alt, und die Ohren wackeln immer noch, wenn er rennt und er wirkt irgendwie immer noch jugendlich.

    Er hat nicht das Hundfutter umgeworfen, nein, er hat sich eine Ente von der Anrichte geholt, schön knusprig gegrillt, wir haben sie als zäh empfunden, er nicht, mich traf der Schlag.

    Ein schönes Wochenende, Dir, lieber Jens, Deiner Frau, den Kinder und klar doch Herrn Cooper

    Herzlich
    Gitta

    1. Mit den lieben Vierbeiner gibt es so viele Geschichten zu erzählen. Die sind einfach eine ziemliche Bereicherung. Wir haben mal für das große Weihnachtsmenü sündhaft teuren Trüffel-Käse gekauft. Sollte das Dessert-Highlight werden. Cooper. Oooh. Der Rabauke. Ein Gourmet-Labrador. Ich finde es immer so schön, wenn Cooper sich abends ganz gemütlich vor den Ofen legt. Das macht er wie Clarence der Löwe aus Daktari. Erst legt er die Hinterbeine so schräg auf den Boden, dann den Popo und dann des Rest. Dort mimt er dann einen englischen Edeljagdhund, was ihm aber keiner abnimmt.

      Dir und deiner Familie auch ein schönes Wochenende

      Jens

      P.S. – Ela und ich sind jetzt am Dienstag in Berlin, haben aber leider keine Zeit für einen Kaffee, weil wir eintrudeln, den Termin haben und wieder abfliegen. Nur ein kurzes Intermezzo. Im Augenblick ist so viel zu tun, ich habe direkt am Mittwoch wieder einen Termin. Heißer Herbst.

  4. Hallo Jens,

    schöne Vorstellung des Herrn Cooper. Seine Beschreibung erinnert mich stark an meinen Hund. Liebt Frieden, ist immer gut gelaunt und bellt fast nie … kommt mir alles sehr bekannt vor. ;o)

    Wenn Alex seine jecken 5 Minuten hat (und das kommt trotz seines hohen Alters immer noch regelmäßig vor), dann rutscht ihm beim Toben in ganz seltenen Fällen auch mal ein „Wuff!“ raus. Dabei erschrecke ich mich dann auch, weil es eben so selten passiert. Manchmal habe ich sogar das Gefühl Alex erschreckt sich dann selbst. ;o)

    Mein Mann hätte sich auch nie vorstellen können, wie sehr man einen Hund ins Herz schließen kann. Als wir uns kennenlernten, hatte er Angst vor Hunden und fand sie eigentlich durchaus verzichtbar. Allerdings hat er dann sehr schnell gemerkt, was er all die Jahre zuvor verpasst hatte. Hunde tun uns Menschen einfach gut! Das können aber nur die wissen, die das Glück haben einen Hund zu ihrer Familie zählen zu dürfen. ;o)

    Ich wünsche dir und deiner Familie noch viele, viele schöne Jahre mit Cooper!

    LG Lydia & Alex ;o)

    1. Hi Lydia,

      die wilden fünf Minuten, so nenen die Kinder das, hat Cooper auch regelmäßig. dann tobt er wie ein wilder ums Haus, über Wiesen oder durch den Wald. Die Kinder lachen sich dann kaputt und feuen sich total. Überhaupt ist ihr „kleiner Bruder“ für sie wirklich Gold wert. Sind die Eltern doof, ist Cooper der super Tröstehund. Der bringt tatsächlich viel zusätzliches Lachen und viel zusätzliche gute Laune in die Familie. Die Entscheidung für Cooper war wirklich einfach nur gut.

      Ich wünsche dir und deiner Familie auch weiterhin viel Spaß mit Alex.

      Liebe Grüße

      Jens

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