Eine Frau
auf einer Wiese
auf einem Zeh
die Augen
freuen sich
Sie weiß schon
was jetzt kommt
Ihr gerader Rücken
neigt sie den Kopf
leicht nach links
dreht ihre
rechte Schulter ein
Der Flügelschlag der
weit gestreckten Arme
Da hebt sie ab
nimmt ihre Hände vor die Brust
dreht sich
in der Luft
Dann steht sie still
stürzt runter
Kopf voraus
Sie breitet Ihre Arme aus
streift mit der Nase kurz
den Boden
Den Bauch schiebt sie
nach vorn
sie kennt den Trick
und zieht den Kopf zum Himmel
Die Arme legt sie an den Körper
von ihren Schultern wirft sie
den Ballast
Jetzt steigt sie hoch und höher
im Bauch ein Kribbeln
ansonsten voller Glück
jens schönlau, februar 2006
Lieber Jens,
ja, Frau – und auch Mann – ein Thema, das nie ausgeht.
Frau und Mann
unterschiedliche Wesen
und doch kann
keiner ohne den anderen
und es ist immer so gewesen
Viele sonnige Grüße
Annegret
Nachtrag:
Eine wundervolle zeitlose Lyrik!