Das Wochenende begann mit dem Blick in den IKEA-Katalog. Ela blätterte Freitagabend darin und ganz so, wie der Katalog das will, entstand in ihrem Kopf eine Einrichtungslösung für unseren Flur. Dort steht das Telefon auf einem weißen Kasten mit Schiebedeckel. Dahinter ist eine weiße Wand, die durch das Anlehnen während des Telefonierens schon seit geraumer Zeit nicht mehr weiß ist. Kommt man in die Wohnung rein, fällt der Blick genau dort hin.
Ein weiteres Problem dieses Flures ist seine Kargheit. Wir richten sehr spartanisch ein, weil wir wenig Zeugs rumstehen haben wollen. Viele fragen, wo unsere Sachen sind (Ganz ehrlich? Auf dem Speicher!). Nun hatte Ela am Freitag in besagtem schwedischen Möbelhaus (bei der WM 2006 sangen die deutschen Fans im Spiel gegen Schweden provokativ “Ihr seid nur ein Möbellieferant!”) eine Magnettafel in weiß entdeckt. Format 77 x 37. Daran lassen sich beispielsweise Familienfotos und andere Farbtupfer magnetisch befestigen. Wir haben uns auf den Weg gemacht – nach Siegen. Denn gleichzeitig waren da noch neue Vorhänge für unser “Paradezimmer” im Katalog. Wir haben uns vorgenommen: Nur die Sachen und dann ist gut!
Im Möbelhaus kam natürlich fast alles anders. Die Vorhänge (solche zum Schieben in einer Aluleiste) hatten die falsche Farbe und für Zoes Zimmer tauchte plötzlich eine Lösung für ihre neue Musikanlage auf. O.K. Dann fanden doch noch, neben den Magnettafeln, wieder ein paar Kleinigkeiten den Weg in den Korb. Naja. Als wir unten ins Hochregallager kamen, brauchten wir einen Wagen für Zoes neues Regal. Regal drauf, Zoe drauf und los. Im Hintergrund spielte ein netter Popsong und Zoe und ich tanzten mit dem Wagen durch die hohen Gassen (da war doch was mit Wilhelm Tell: Durch diese hohle Gasse…). Als ich den Wagen nach einer eleganten Drehung gerade in Fred Astaire-Manier losließ und die Hände nach oben warf, war Ela deutlich zur Seite getreten (die gehören nicht zu mir) und einige andere Besucher/innen starrten uns an. Sie haben wirklich gestarrt. Ich musste dann schnell den rollenden Wagen samt Zoe und Regal vor dem Einschlag in einen Kartonstapel retten. Is noch Mal gut gegangen. Wir haben und ein wenig gehen lassen.
Sonntag war großer Montagetag, nachdem Ela und ich am Samstag rund fünf Raummeter Holz auf Ofenlänge gesägt und in den Keller transportiert haben. Ela an de Kreissäge, ich an der Schubkarre. Fifty-fifty. Sonntagmorgen hat mich Zoe mit Krach in ihrem Zimmer geweckt. Sie hat ihr Regal mit Inbusschlüssel montiert. Ela hat sich dem Flur angenommen und ihn weiß gestrichen, währen Jim und ich Ravioli mit Pfifferlings-Parmesan-Füllung hergestellt haben. Die Pfifferlinge hatte ich morgens im Wald gesammelt. Während Jim die Füllung zubereitet hat, habe ich den Teig gefertigt und die Nudelmaschine aufgebaut. Nach dem Essen war der Flur getrocknet und Jim und ich haben die Magnettafeln angebracht. Ein kulinarisch, brennholz- und einrichtungstechnisch äußerst erfolgreiches Wochenende. Und über die kleine IKEA-Showeinlage werden Zoe und ich wohl noch länger gemeinsam schmunzeln. Hi.
Ich wünsche euch eine konstruktive Woche mit guten Erlebnissen. Viel Spaß und Freude. Jens.