Viveka hat mich gebeten, nicht darüber zu sprechen. Also schreibe ich. 2018 werden wir zusammenziehen. Uah. Yep. Endlich. Dann werden wir seit 6 Jahren zusammen sein und unendliche Autobahnkilometer zurückgelegt haben, um einander in den Armen zu liegen.
Man weiß nie, wie die Dinge geschehen, wie sie sich entwickeln. Anfangs waren wir naiv, so naiv, wie man anfangs ist. Zwischendurch waren wir frustriert und haben manchmal geglaubt, alles sei nur ein Traum, eine Fatamorgana, eine einzige Vorstellung.
Wir haben gestritten, waren verzweifelt, haben uns zusammengerauft, haben die Hoffnung verloren, haben die Hoffnung gewonnen, waren am Boden und dann im Himmel und bei den Sternen.
Wochenendbeziehung. Ist man dann nur halb so lang zusammen? Zählen die Tage, an den man nur telefoniert und mailt, nicht?
Egal.
Jetzt.
Es wird konkret. Nun geht es um Möbel, Zimmer, Übergabe, Job. 2018 werden Viveka und ich zusammenziehen. Wir werden hier auf dem Land leben in diesem Haus. Es wird unser Haus sein, unser Leben. Wir werden überlegen, wie wir alles angehen, wir werden planen und im emotionalen Chaos versinken. Ich freu mich darauf. Es wird intensiv werden. In alle Richtungen. Max habe ich es eben gesagt. Er hat gelächelt.
Existenziell wird es werden. Nach all den Jahren neu. Es kribbelt. Es berührt.
Aktuell sind wir in einer Phase, in der wir uns beschäftigen. Unseren Hunger stillen nach Inhalten. Nach berührt werden. Ibsens Peer Gynt. Chabrols Vor Einbruch der Nacht, Sautets Mado, Anfang November Romeo und Julia in Köln. Heute haben wir den ersten Aufzug gelesen.
Es kribbelt. Es ist bewegend. Nach all der Zeit könnte ich weinen. Und gleichzeitig verstehe ich nichts von dem, was das Leben ist und mit uns macht. 2012 noch war alles ganz anders. 2018 wird nach einer Phase der Kulmination etwas Neues beginnen, das Bedeutung haben wird. Nun.