WHY? – #kobanê

Fuck!

Es ist wirklich grausam und nicht auszuhalten. Früher, in den Western, da kam im letzten Augenblick John Wayne mit der Kavallerie angeritten und hat gerettet, was das Zeug hält.

Momentan könnte die Kavallerie, aber sie tut es einfach nicht.

Gestern, Donnerstag. Morgens hatte ich einen Job. Rechnungen schreiben, Haus putzen. Parallel: Liveticker. Kobane, Syrien. Seit 18 Tagen versucht IS, die Stadt einzunehmen. Gelingt es, geschieht Schreckliches. Psychopathen voller Hass und jenseits aller Menschlichkeit. Aliens von einem anderen Stern. Wir hatten immer Angst, dass Außerirdische landen. Hey, es ist geschehen. 2014. Sie sind da.

Sie rücken vor auf die letzte Bastion. Eine Stadt an der Grenze zur Türkei. Eine Seite direkt an der Grenze, drei Seiten in Richtung Syrien. Von hier kommen die IS-Idioten. Mit erbeuteten Panzern, Artillerie. Komplett ausgerüstete Monster mit allem, was man braucht, um Unheil anzurichten.

In der Stadt, kurdische Kämpfer. Und Kämpferinnen. Ausgerüstet mit Kalaschnikows und einigen Panzerfäusten, RPGs. Sie wissen, dringt IS in die Stadt, folgt das komplette Programm. Auf Menschen entladener Hass. Also kämpfen sie. Auf Twitter kommen die News, die deutschen Medien berichten nicht oder nur sporadisch. Nur eine weitere Stadt, die fällt. So scheint es.

Aber so ist es nicht. Ich denke, es ist ein Wendepunkt. Ein unrühmlicher. Während die IS fast in der Stadt ist, halten sich alle, die unterstützen könnten, zurück. Bislang nur Lippenbekenntnisse. Gestern hatte die Türkei einen Parlamentstermin. Am Nachmittag. Kobane war schon fast in den Händen der IS, da entschied das Parlament sich, einzugreifen. Irgendwie.

Aber. Die Türkei greift nicht ein. Die Panzer stehen an der Grenze. Mit Fernrohren verfolgt die Armee die IS-Angriffe auf Kobane. Die Türkei schaut zu, ohne einzugreifen. Lässt IS freie Hand. Scheinbar in Abstimmung mit den USA, die sporadisch angreifen, ohne die IS-Kämpfer wirklich zu treffen. Was ist da los?

Hieß es nicht, man wolle gegen IS antreten? Die EU erklärte Donnerstag, man wolle sich gemeinsam gegen IS stellen. Und?

Mann. In Kobane bewahren sich die Menschen eine letzte Kugel, um nicht in die Hände der Schlächter zu fallen. Es sind Bilder zu sehen, die alte Frauen mit Kalaschnikow zeigen. Da ist die Rede von Kämpferinnen, die Selbstmord begangen haben, bevor sie in die Hände von IS gefallen wären.

Hilft niemand, weil es Kurden sind? Keine Peschmerga, sondern kurdische Volksverteidigungseinheiten (YPG) und Frauenvolksverteidigungseinheiten (YPJ)? Sorry, ich verstehe das nicht. IS will Kobane einnehmen, um strategische Vorteile zu nutzen. Sind sie die in der Stadt, wird es schwer, sie wieder hinaus zu bekommen. Aber die Welt schaut zu, wie sie näher kommen und irgendwann…

Liegt es vielleicht nicht im Interesse der Türkei, dass die Kurden sich halten? Und halten sich die USA zurück, weil sie die Türkei brauchen, um Stützpunkte zu haben, von denen aus operiert werden kann?

Ich weiß nur, es ist zum Verzweifeln. Kobane lässt mich nicht los. Ich verstehe nicht, weshalb alle zuschauen und es geschehen lassen, obwohl sie intervenieren können. Sind es Dienstwege? Müssen erst Anträge eingereicht werden oder gibt es da ein politisches Interessenskalkül?

Diese verfickten Interessen, die es geschehen lassen. Politik ist ein mieses Geschäft. Und die Medien schauen einfach weg. Eiskalt. Würde es Twitter nicht geben, wäre es so, als gäbe es den Konflikt nicht. Unglaublich. Bleibt nur, die Infos aus der Twitter Timeline hinaus zu filtern. Hier der Link.

Es wird wirklich Zeit, den IS-Psychopathen den Garaus zu machen. Bitte, liebe Kavallerie, reitet los. Barack!!!!!!!

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