Und was ist das mit der Angst?

Gestern habe ich den Bericht über den Börsencrash geschrieben. Daraufhin kommentierte Tine “da schwingt Angst mit”. Das hat mich beschäftigt. Aus verschiedenen Gründen. Ich denke vor allem, weil ich gerade etwas dünnhäutig bin. Am Wochenende habe ich ein Schreiben von der Polizei bekommen, im dem mir mitgeteilt wurde, dass gegen mich wegen Tankbetrugs ermittelt wird. Auf der Rückfahrt aus Italien hat ein Kassierer scheinbar irgendetwas durcheinander gebracht und so wurde meine Säule als nicht abgerechnet vermerkt und automatisch ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Unschönes Gefühl, als Betrüger verdächtigt zu werden. Und viel Arbeit, das alles dezidiert aufzuklären.

Dann hat mich meine Mutter angerufen und mir gesagt, dass mein Patenonkel gestorben ist. Ich hatte keine sehr intensive Beziehung zu ihm, habe ihn aber sehr geschätzt und gemocht. Am Freitag fahre ich zur Beerdigung. Am Montag dann der Börsencrash und die Berichte einer neuen bevorstehenden Rezession der Weltwirtschaft. Ich denke, in diesem Umfeld habe ich tatsächlich etwas wie Angst empfunden, obwohl ich dafür nicht sonderlich empfänglich bin. Einerseits. Ich bin schon Fallschirm gesprungen, auf 4.000 Meter hohe Berge geklettert, windsurfe in der Brandung oder allein weit draußen auf dem Meer, ich gehe alleine in die Berge oder klettere mit meinen Sohn frei im Fels…

Andererseits habe ich manchmal Existenzangst. Ein Relikt meiner Kinderzeit, als ich meiner Mutter am Monatsende öfter Geld von meinem Sparkonto geliehen habe, weil es sonst irgendwie nicht weitergegangen wäre. Mein Sparbuch habe ich vor meinem Vater versteckt, weil die Gefahr bestanden hat, dass er es abräumt. Mein Vater ist ein netter und in seiner Menschlichkeit durchaus beeindruckender Mensch, dem ich mich sehr, sehr verbunden fühle, der aber leider nie mit Geld umgehen konnte. Da gab es immer wieder Schwierigkeiten, in die ich mich als Kind dummerweise eingemischt habe. Deshalb ist es mir scheinbar wichtig, meine Familie besonders abzusichern. Dummerweise als Freiberufler, der keinerlei feste monatliche Einnahmen hat. Selbstverständlich arbeite ich an diesen Gefühlen und werde da auch Stück für Stück gelassener…

Neben den Dingen, die in den letzten Tagen geschehen sind, habe ich mich mit meinem Sohn Jim viel über das menschliche Gehirn unterhalten. Jim ist ein Wissenschaftler. Vom Typ her, ein wissenshungriger Informationsverschlinger. Ela hatte ihm aus der Bücherei ein dickes Buch zum Thema Gehirn mitgebracht. Das schleppt er seit Tagen mit sich rum und liest und liest und fragt mich und erklärt mir. Was ihn am meisten fasziniert, ist das Zusammenspiel von Bewusstsein und Unterbewusstsein. Dass das Bewusstsein Erfahrungen filtert und sie dann ins Unterbewusstsein einsickern lässt. Da liegen sie dann, unsere Erfahrungen und Glaubenssätze und Ängste. Zum Beispiel Spinnenphobien. Absolut irrational. Von den Tierchen in Deutschland geht keinerlei Gefahr aus. Aber: Im Unterbewusstsein fest verankert – Spinne gleich eklig gleich Gefahr also schreien und flüchten. Über Hypnose ist der Zugang zum Unterbewusstsein möglich und hier lassen sich Annahmen, Glaubenssätze, Denkmuster, Ängste bearbeiten. Jim hat mir hier ein spannendes Video gezeigt: Hypnose selbst machen! Fand ich sehr spannend, erhellend und das passte super zu dem, was mir Jim alles zur Funktionsweise und zu den Mechanismen des Gehirns erzählt hat. Wenn euch das Buch interessiert, findet Ihr es hier.

Zurück zur Angst. Wir können also mit unseren Ängsten umgehen. Die sind nicht einbetoniert, sondern wandelbar. Auch ein Grund für mich, zu meditieren. Ruhig zu werden und zu sehen, was tatsächlich ist. Der Angst das Irrationale zu nehmen. Danke Tine für deinen Kommentar gestern, der mir ein guter Impuls war.

Goldrausch und Börsencrash

Börsenabsturz. Weltwirtschaftskrise die Zweite? Gestern war ich den ganzen Tag unterwegs. Als ich abends zurückkam und kurz meine Mails und Spiegel-Online checkte, staunte ich nicht schlecht. Der Dax ist abgestürzt und hat ein Zweijahrestief markiert. Super. Ich erinnere mich noch gut an den September 2008, als uns die Finanzwelt um die Ohren flog. In Amerika hatten sie die Lehmann-Brothers zum Teufel geschickt. George Dabbelju war nicht mehr lang im Amt, Obama noch nicht im Amt. Wahlkampf. Da haben alle irgendwie versäumt, die Traditions-Investmentbank zu stützen. Und dann war sie pleite und der ganze Kladderadatsch begann. Mein Telefon wurde leiser, klingelt nur noch selten, ein Kunde von mir ging in die Insolvenz mitsamt einer schönen, unbezahlten Rechnung. Harte Zeiten.

Und nun? Kommt das jetzt alles zurück? Die Banken leihen sich untereinander wieder kein Geld. Parken es in Europa lieber bei der EZB, als es anderen Geldhäusern, die es gut gebrauchen könnten, zu leihen. Herrje. Damals wurden sofort Konjunkturprogramme initiiert. In Deutschland die Abwrackprämie und das Konjunkturprogramm II. Es floss jede Menge Geld, das die europäische Schuldenkrise bewirkte. Ist die Rechnung nicht aufgegangen?

Hat Al Quaida gewonnen? Die hatten mit dem Fallen der Türme Anfang des Jahrtausends den großen Börsencrash und die anschließende große Wirtschaftskrise befeuert. Dann wurde jede Menge billiges Geld über die Niedrigzins-Politik der amerikanischen FED unter Alan Greenspan in den Markt gepumpt. Um zu retten. Allmählich berappelte sich die Wirtschaft, aber die Zinsen blieben niedrig. Die Banker wussten nicht wohin mit dem Geld und boten armen Menschen in Amerika billigstes Geld an, um Häuser zu kaufen. Die waren so froh und stolz, ein eigenes Haus zu besitzen. Die Häuserpreise stiegen, die Wirtschaft erholte sich, die Zinsen stiegen. Auch für die Häuser. Die ersten Menschen mussten ihre Häuser verkaufen. Mussten. Zwangsversteigerung. Dabei ging viel Geld verloren. Das Geld der Menschen, die ihre Häuser wieder hergeben mussten und das Geld der Banken, weil die für die Häuser nicht mehr das bekommen haben, was vorher bezahlt wurde. Geld musste allerorten abgeschrieben werden, ging in Flammen auf. Banken weltweit waren über Finanzprodukte in diesen Prozess involviert. Es sah schlecht aus.

Also retteten die Staaten die Banken, gaben ihnen Geld und ließen sie Stresstests machen. Super. Die wurden mehr oder weniger bestanden. Aber, jetzt heißt es, durch die Schuldenkrise in Europa und die Wirtschaftskrise in Amerika mit hoher Arbeitslosigkeit stehen die Banken doch nicht so gut da. Da wird gemunkelt, viele wären Wackelkandidaten. Wer? Die Banken leihen sich kein Geld, was dazu führt, dass die Banken auch irgendwann den Unternehmen kein Geld mehr leihen. Wir haben also letztlich eine “es ist kein Geld da-Krise”. Und dieses Mal können die Staaten nicht einspringen, weil die verschuldet sind. Teils hoch, sehr hoch verschuldet. Für einige Kandidaten wird es eng. Vertrauen schwindet, niemand weiß, was passiert. Wer noch Geld hat, parkt es im vermeintlich sicheren Gold-Hafen. Heute wieder ein neuer Goldpreis-Rekord.

Nun sitz ich hier und blogge und kann dem ganzen Treiben nur hilflos zusehen. Was ist nur los mit dieser Welt? Da blickt doch keiner mehr durch. Und vor allem: Niemand hat eine Lösung oder auch nur eine Idee, wie wir aus diesem Desaster dauerhaft wieder rauskommen. Ich bin gespannt. Wenn das so weitergeht, habe ich bald wieder viel Zeit fürs Bloggen. O.K.

Nachruf auf Birne!

Da geht sie hin. Die Birne. Also nicht der ehemalige Kanzler. Also nicht Helmet! (Ihr erinnert euch? Jim Jarmuschs Night on Earth – Armin Müller-Stahl als ostdeutscher Taxifahrer Helmut). Die Birne mit den 60 Watt verlässt uns. Ab heute dürfen nur noch Lagerbestände dieser mittelhellen Glühbirnen verkauft werden. Danach ist Schluss mit dem schönen Licht. Wegen CO2. Die Umwelt. Braucht einfach zu viel Energie, dieser Edison-Klassiker. Weil man da einen minikleinen Glühdraht hat, durch den sich eine Riesenmenge Strom so durchquetscht, dass das Teil zu leuchten anfängt. Effizient ist das nicht. 5 % Licht, 95 % Wärme.

Stattdessen: Energiesparlampen. Die brauchen nur einen geringen Teil des Stromes, um genauso hell zu leuchten. Allerdings: Dieses Licht! Mit dem Charme einer Neonlampe, einer Bahnhofsgaststätte nach Mitternacht. Keinerlei Romantik. Einfach hell. Und außerdem sind in den Dingern seltene Erden drin und giftiges Quecksilber. Ts. Nicht unbedingt die wirklich gute Alternative. Bei Energiesparen ja, beim Giftmüllvermeiden und kuscheligem Wohlfühlen: Nein. Oder? Später dazu mehr…

Also was tun? Komplette Lagerbestände aufkaufen? Hamstern? Sich dem nostalgischen Geistern hingeben? Also wirklich: Irgendwie verschwinden da immer mehr Dinge meiner Kindheit und meines bisherigen Lebens. Irgendwann ist dann auch das Auto mit Verbrennungsmotor weg. Ein wenig habe ich das Gefühl, in ein Übergangszeitalter hineingeboren worden zu sein. Mit einem Bein stehe ich in einem bald vergessenen Gestern, mit dem anderen versuche ich mit der Zukunft um die Wette zu laufen. Meine Kinder glauben jetzt schon manchmal, ich käme aus dem Museum. “Wie war das mit den Schallplatten?” Ich könnte denen Geschichten erzählen. Wie das früher war. Zum Beispiel in den großen Ferien. Aber da beschleicht mich das Gefühl, die würden das so wahrnehmen, wie ich früher “Ferien auf Immenhof”. Leicht spießig konservativ.

Zurück zum Thema. Ich wollte mich der Sache ja nun doch mal ernsthaft nähern und habe “Alternative Glühbirne“ gegoogelt. Und wer erschien? Die Lippische Wochenschau mit einem Artikel. Da steht einiges drin zum Thema Energiesparleuchten und dass die Zukunft wohl LEDs sind. Mit meinem oben geäußerten Quecksilber-Vorurteil (muss ich wohl einräumen) räumt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hier auf. Da steht alles Wissenswerte zum Thema Energiesparlampe. Tatsächlich verbraucht eine Glühbirne mehr Quecksilber als eine Energiesparlampe. Miste. Wieder ein Argument weg.

Dort gibt es auch einen Link zur Stiftung Warentest, die dort ein erstaunliches Testergebnis veröffentlicht. Unter Preis-Leistungssieger bei den Glühbirnen-Alternativen steht da: “Als preisgünstige Alternative empfehlen die Tester gute Kompaktleuchtstofflampen, die nur wenige Euro kosten. Beste Noten erzielten hier die Osram-Lampen Duluxstar und Duluxstar Mini Twist. Fast ebenso gut waren Go On! vom Hagebaumarkt und Philips Tornado Turbo.”

Alle Achtung. Beste Noten für die Billigmarke Go On! aus dem Hagebaumarkt. Wer hätte das gedacht. Nur: Das schöne, schöne gemütliche Licht der alten 60 Watt Glühbirnen bringt das nicht zurück. Das steht jetzt im Museumsregal gleich neben den Immenhof-Videos, die auch längst ausgedient haben. Wie schnell das geht… Bleiben die Kerzen. Die schönen alten Kerzen. Oder?

Werwölfe, Werwölfe und ein Düsterwald

Ein Dorf in Unruhe. Tatsächlich haben sich Werwölfe unter die Bevölkerung geschlichen und gehen Nacht für Nacht ihrem schrecklichen Handwerk nach. Es wird Tag und wieder hat es einen guten, braven Bürger erwischt. Da formiert sich Widerstand. An allen Ecken wird getuschelt und gerätselt. Wer ist Bürger, wer Werwolf? Am Tage lässt sich das kaum ausmachen, weil alle so aussehen, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Doch in der Nacht… Ausgerechnet in dieser prekären Situation helfen die Seherin und die Hexe. Früher als Esoterikspinnerinnen abgetan, haben sie nun den Blick dafür, wer was ist. Gemeinsam mit der Heilerin können sie Unheil abwehren. Aber: Schaffen sie es rechtzeitig, alle Dorfbewohner zu schützen und die Werwölfe zu entlarven?

Die Werwölfe von Düsterwald ist ein Gesellschaftsspiel für 8 bis 18 Teilnehmer/innen. Ein großer Spaß, wie ich auf der Klassenfahrt kürzlich und nun gestern Abend feststellen durfte. Wir hatten uns mit vier Familien getroffen, um einen Abend lang zu spielen. War das lustig. Alle saßen an einem Tisch und bekamen ihre Spielkarten. Zunächst weiß niemand, wer Werwolf und wer braver Bürger ist. In der Nachtphase müssen alle die Augen schließen, nur die Werwölfe nicht. Die verständigen sich mit Blicken und Gesten untereinander und einigen sich, wen sie ins Jenseits schicken. Dann sagt der/ die Spielleiter/in, dass es Tag wird und ein Opfer ist nicht mehr dabei. Die Rätselei und das gegenseitige Beschulden nehmen ihren Lauf…

Es werden Beweise gesucht. Indizien. “Klar, das war doch eine alte Rechnung zwischen Bruder und Schwester. Da muss doch der ein Werwolf sein!”. “Ich ein Werwolf? Nein. Bin ein braver Bürger. Überleg doch mal. Ich habe doch eben geholfen, den X als Werwolf zu entlarven…” Und dann kommen noch die Spezialfiguren ins Spiel, die alles noch spannender machen. Die Bürger/innen einigen sich, wer Werwolf sein könnte. Es werden verschiedene Spieler/innen angeklagt und es kommt zur Abstimmung. Wer die meisten Stimmen bekommt, scheidet aus dem Leben. Oh. Leider trifft es nicht immer Werwölfe, weil die braven Bürger/innen eben auch ab und an den Lügen und Intrigen der Werwölfe auf den Leim gehen. Manchmal verraten sich aber auch Werwölfe, weil sie in der Nacht laut tuscheln oder etwas Dummes zu ihrer Verteidigung sagen oder sich all zu sehr als vermeintlich brave Bürger/innen in den Vordergrund spielen.

Und dann gibt es natürlich die Skandale. So wie gestern Abend. Erste Runde, erstes Opfer. ICH! Frechheit. Aber das ist noch nicht alles. Wer gehörte zu den mich killenden Werwölfen??? ELA! Ist das vorstellbar? Ein echter Skandal. Große Lettern auf der Titelseite meiner persönlichen Bildzeitung. Ich war sprachlos. Da hätte man doch mal über ihr kleines Zahnproblem sprechen und eine familieninterne Lösung finden können. Ein wenig sozialtherapeutische Romantik. “Meine liebe Werwölfin Ela, natürlich bin ich als braver Bürger auch in schwierigen Zeiten für dich da und helfe dir, deine kleine Blutsucht in den Griff zu bekommen.” Nix. Biss und aus die Maus.

Im nächsten Spiel war sie wieder Werwölfin, aber ich war Seher und durfte deshalb heimlich unter ihre Karte schauen. Das hat sie dann leider das Leben gekostet. Rache ist süß. Grrrrrrr. Und lustig. Wir haben so viel gelacht. Denn es gibt zum Beispiel auch ein Liebespaar, das leider immer zusammen stirbt. Die müssen also zusammenhalten. Ein Bürger ist Amor und wählt anfangs still und unerkannt das Liebespaar aus. Alle haben die Augen geschlossen und der/ die Spielleiterin tippt die beiden an. Die wissen dann, dass sie zusammenspielen. In einer Runde war ich Amor und habe Zoe und Jim zum Liebespaar gemacht. Die haben sich natürlich beim Erkennen gleich durch Gekicher verraten. Süß. Also für die Ferien ist das Spiel wirklich super. Spannend und spaßig.

Eine Beschreibung gibt es hier.

Frauen. Fußball. Freude.

Wir haben die Chance, Fußballweltmeister zu werden. Fußballweltmeisterin im eigenen Land. Sommermärchen 2011. Nach dem Auftaktsieg gegen Kanada in Berlin nun heute Abend also das nächste Spiel gegen Nigeria. Es wird spannend und ich glaube, so allmählich kommt in Deutschland WM-Fieber auf. Gestern Abend habe ich im Sportstudio während des Laufens Brasilien gegen Australien gesehen. Enge Kiste. Kurz vor Schluss große Gelegenheiten. Eine Australierin allein vorm Tor. Ein sanfter Heber hätte genügt. Aus vollem Lauf zieht sie drüber.

Danach Bilder von der WM. Glückliche, verkleidete, geschminkte Menschen vor den Stadien. Super Stimmung. Und was für ein Wahnsinnsding am Sonntag: 73.000 Zuschauer/innen in Berlin. Es freut mich, dass es so gut läuft. Dass die Namen der Spielerinnen bekannter und bekannter werden: Angerer, Krahn, Bartusiak, Peter, Bresonik, Kulig, Laudehr, Garefrekes, Okoyino da Mbabi, Behringer, Prinz, Popp, Grings, Bajramaj und dazu die Vornamen Nadine, Annike, Saskia, Linda, Kim, Simone, Kerstin, Celia, Melanie, Birgit, Alexandra, Inka, Fatmire. Hier findet ihr eine Übersicht des gesamten Teams mit Infos zu allen Spielerinnen des Kaders.

Am Sonntag das Eröffnungsspiel habe ich natürlich nicht gesehen. Schande! Eine Kundin von mir, die in Berlin im Olympiastadion war, hat schon mit mir geschimpft. Wo war ich? Auf dem Fußballplatz. Ich bin gegen den SSV Odenspiel aufgelaufen. Der SSV Odenspiel veranstaltet in jedem Jahr eine Sportwoche immer am gleichen Wochenende. Und in diesem Jahr ist das ausgerechnet mit dem Eröffnungsspiel der WM zusammengefallen. Nun fusionieren wir mit unserem Verein aktuell mit eben diesem SSV Odenspiel, damit wir gemeinsam einen Kunstrasenplatz bekommen. Da konnten wir das Freundschaftsspiel nicht absagen, weil das gegenüber der neuen Vereinshälfte so gar nicht nett gewesen wäre. Denn traditionell gibt es von beiden Vereinsseiten tiefe Ressentiments. Die bösen Schmähgesänge der letzten Jahre sind nicht vergessen. Und nun setzen wir uns in ein Boot und spielen zusammen. Sensible Kiste. Und da wir am Sonntag dünn besetzt waren, musste ich ran. Als alter Harmonieler war es mir wichtig, gegenüber dem SSV Odenspiel ein positives Zeichen der Freundschaft zu setzen. Think global, act local!!!

Also steige ich dann heute Abend zusammen mit Zoe ins Geschehen ein und freue mich auf Deutschland – Nigeria. Da wir ja, wie mittlerweile wohl bekannt, keinen Fernseher haben, sind wir auf den Livestream der ARD angewiesen. Dann lohnen sich mal die Rundfunkgebühren, die ich für meinen PC zahlen muss. Ich hoffe nur, der Stream läuft gut durch und ruckelt nicht. Bin gespannt. Die Chancen dürften sehr gut stehen, denn das letzte Spiel gegen Nigeria wurde mit 8 : 0 gewonnen. Überhaupt gab es zuletzt nur Siege. Wer hier gerne ein paar mehr Infos hätte, bekommt die beim Kicker.

Der hat auch schon die voraussichtliche Aufstellung veröffentlicht: Angerer – Bresonik, Bartusiak, Krahn, Peter – Laudehr, Kulig – Garefrekes, Okoyino da Mbabi, Behringer – Prinz. Das würde bedeuten, dass in der Anfangsformation Prinz und Mbabi die Positionen tauschen. Wahrscheinlich setzt Sylvia Neid im Sturm auf die Erfahrung von Birgit Prinz: 128 Tore in 213 Länderspielen. Das Duell Behringer – Bajramaj scheint für die Frankfurterin auszugehen, was die Startformation betrifft. Bleibt nur: Daumen drücken und abwarten, wie Frankreich gegen Kanada spielt. Ich freue mich. Auf alles, was da kommt. Vor allem auf das Finale am 17. Juli:)