I proudly present the one and only Gustavo Dudamel (powered by arte)

Kennt ihr Gustavo Dudamel?

Gestern. Ostersonntag. Ich war bei meiner Mutter und ihrem Freund in der Eifel. Die beiden sind wirklich nett und als Paar, ich sage es jetzt einfach mal respektlos, süß. Der Freund meiner Mutter ist über 80 aber mehr als fit. Er ist Sportlehrer, Bergsteiger, Skilehrer… Morgen fahren die beiden nach Österreich, wo er ihr Skifahren beibringt. Sie hat Angst vor den steilen Bergen, er lässt sie. „Nur, wenn du willst. Wir haben alle Zeit der Welt.“ Hut ab. Freut mich.

Ich war mit den beiden alleine, weil mein kleiner Bruder mit seinem Sohn bei einem Motorcrossrennen war (die beiden sind ein Team, mein Neffe ist der Cross-Fahrer), mein großer Bruder hatte Zahnweh, Jim segelt mit Freunden in Norddeutschland und Zoe wollte an zwei Referaten arbeiten. Also hatte ich die beiden für mich allein – und den Spargel, der für einige mehr gereicht hätte. Ein vorzügliches Ostermahl mit leckerem rheinhessischen Rose Rosé.

So, nun aber zu Gustavo. Nach dem Essen war ich noch nicht müde – Zeitumstellung und so. Normalerweise wäre ich noch ein wenig im Netz abgetaucht, aber Mama hat kein W-Lan (wäre ein schöner Buchtitel). So bin ich mit Ostersüßigkeiten vor der Glotze hängengeblieben. Erst Bruce Willis und dann Thomas Gottschalk auf arte. Hä? Thomas Gottschalk? arte? YES. Nix Gummibärchen oder so. Er präsentierte mir Gustavo Dudamel – den Chefdirigenten der Los Angeles Philharmoniker. Und dieser Dudamel steht für eine Wahnsinnsstory. FAZ vom 22.08.2007: „Gustavo Adolfo Dudamel Ramirez, am 26. Januar 1981 in der venezolanischen Provinz geboren, war zehn, als seine Großmutter ihm einen Taktstock schenkte: Grund genug, gleich ein Violin- und danach ein Dirigierstudium zu beginnen. Mit 14 übernahm er sein erstes Orchester, wenig später das Simón Bolívar National Youth Orchestra of Venezuela – und wurde bald zur Symbolfigur einer einzigartigen Klassikbegeisterung in seinem Land. Zum „heißesten neuen Dirigenten des Planeten“ ernannte ihn die „Times“ im vergangenen Jahr.“

Damit nicht genug. Das Ganze hat auch noch einen sehr sozialen Hintergrund – Wikipedia: „Das Simón-Bolívar-Jugendorchester ist das führende von mittlerweile 30 professionellen Orchestern, die zur Fundación del Estado para el Sistema de Orquesta Juvenil e Infantil de Venezuela (FESNOJIV) gehören. Das staatlich geförderte Programm hat das Ziel, Kindern und Jugendlichen – insbesondere solchen aus schlechten sozialen Verhältnissen – eine fundierte musikalische Ausbildung zu ermöglichen und ihnen eine andere Lebenschance zu geben. 350.000 Teilnehmer in 180 Zentren erhalten unter anderem kostenlos Leihmusikinstrumente von dem überall so genannten «sistema», einem weltweit einmaligen System.“

Was für eine Geschichte. Und nun ermöglicht es arte auch noch, den Beitrag inklusive Konzert einzubetten. Ich kann euch also einladen, hier im fiftyfiftyblog die LA Philharmoniker unter Gustavo Dudamel mit der Gustav Mahler Symphonie No. 1 in D-Dur zu hören. Die kompletten Infos sowie ein Kurzvideo findet ihr hier auf der arte-Seite. So, denn mal viel Spaß mit Gottschalk, Dudamel und Mahler (hört sich an wie ne Anwaltskanzlei aus Duisburg oder so:) – jetzt mal nich so frech, Herr Schönlau. Respekt vor der Klassik. O.K.). Vorhang auf…

P.S. – wer sich für die Nutzungsbedingungen rund um das großzügige Embedden von arte-Beiträgen interessiert, findet die passenden Infos hier.

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4 Antworten auf „I proudly present the one and only Gustavo Dudamel (powered by arte)“

  1. Hallo Jens,

    Gustavo Dudamel muß bis morgen warten. Bin gerade erst aus der Heimat zurück. Das mit Deiner Mutter finde ich so was von stark. W-Lan – Genau das Thema hatten wir gestern auch. Mein Vater hat einen Computer. Den hat er sich angeschafft, weil er viel in Sachen Ahnenforschung macht. Die Daten lassen sich viel besser auf Computer archivieren als auf „Zetteln“. Jetzt fragte mein jüngerer Bruder, der Lehrer ist, ob unser Vater sich nicht auch Internet zulegen möchte. „Warum? Das brauche ich nicht.“ Nun ja, mein Vater ist 84 Jahre alt. Von dem „neumodischen Krams“ hält er nicht viel.

    So, ich freue mich auf mein eigenes Bett. Letzte Nacht war zu kalt und die Matratze so was von hart.

    Dir, Jens, wünsche ich einen guten Wochenstart.

    LG
    Annegret

    1. Hi Annegret,

      das Alter und das W-Lan – wenn man dieses Computerzeugs beruflich nicht braucht, ist es schon eine Anstrengung, sich da einzuarbeiten. Andererseits ist es auch ein Luxus, das Gedöns nicht zu haben und seine Zeit nicht online zu verlieren. Kann man so und so sehen. Für uns, denke ich, gibt es kaum eine Alternative. Muss. Da laufen einfach zu viele Kontakte drüber.

      Liebe Grüße

      Jens

      P.S. – Kalt und harte Matratze, uah.

  2. Hallo Jens,

    ja, Dudamel ist ein neuer Stern am Himmel. Sein Engagement ist super. Musik kann wirklich verbinden. Danke fürs Präsentieren.

    LG
    Annegret

    1. Hi Annegret,

      ist doch schön, dass immer wieder neue Menschen so schöne und gute Sachen machen – und es gibt so viele, die nachwachsen und immer wieder dafür sorgen, dass die Welt ein wenig besser und angenehmer wird.

      Liebe Grüße

      Jens

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