Hey Ho. Ward ihr alle artig? Stiefel voll? Haut mal rein ins Dolce Vita. Bei mir gabs Haribo und Ritter Sport und Zwergennikoläuse von Kinderschokolade. In der zweiten Runde. Denn in der ersten Runde war es in diesem Jahr Mr. Schönlau himself, who gave the Part of the Saint. Gestern Abend noch. Kurz vor Toreschluss. Uibuh.
So, wo fange ich an. Zunächst einmal Positionsbestimmung. Planet, Erde. Ort, mein Schreibtisch. Ist gerade ein wenig schizo. Also jetzt sitze ich hier, also heute und arbeite als Freier. Texter, wohlgemerkt, obwohl mein Job durchaus manchmal Züge von Prostitution hat. Immer häufiger werde ich der Ansprechpartner für den Quickie, die schnelle Nummer zwischendurch. Mail rein, Klamotten vom Leib und dann ist es auch schon wieder gut. Die Welt ändert sich, die Loyalität, die Anhänglichgkeit, die Kontinuität ist heute eine andere. First question at all: How many Bucks? Schon vom Thema abgekommen. Musste mal gesagt werden.
Gestern Abend. Agentur, Attendorn, Heimweg, Olpe, Muckibude. Kabinengespräche unter Männern. Nach dem Training, ich komme rein, stehen sie da. Kerle. Kenne ich vom Sehen. Grinsen, schmunzeln, lachen. Einer erzählt von dem, der vorher geduscht hat und schon gegangen ist. “Da kommt der pudelnackt aus der Dusche, zieht sich sein T-Shirt über, setzt sich mit dem nackten Arsch auf die Bank, ih, und riecht dann an seiner alten Unterhose.” Allgemeines Boah, übel, ah. Ein anderer, nun inspiriert: “Ich kann ja die Typen nicht verstehen, die nicht duschen. Da kommen die vom Training, ziehen die Trainingshose aus, die Unterhose nass geschwitzt und die ziehen dann ihre Jeans drüber und ab nach Hause.” Allgemeines Boah, übel, ah. Ein älterer Sportler kommt rein von der Fraktion Karate oder Thai- oder Kickboxen. Der Erste, der mit der Nackten-Hintern-Story geht auf ihn zu. Nimmt ihn in den Arm. Oh. “Ich wünsche dir nächste Woche alles, alles Gute.” Alle gucken. Antwort. “Mein Lieber, ich wünsche dir für jeden Schritt deines Lebens alles, alles Gute.” Erneute Umarmung. Aus dem Hintergrund: “Heiratet doch.” Allgemeines Lachen. Grinsen. Ich bin gerührt. Männer sind, mit Abstrichen in puncto Unterhose, eine feine Sache.
Von der Muckibude bin ich dann über eine festgefahrene Schneedecke, vorbei an liegengebliebenen Lastern nach Hause und gerade noch rechtzeitig in den Supermarche im Nachbardorf, um mir bei der Firma Lindt einige Kleinigkeiten auszuborgen. Käuflich, versteht sich. Ein Deal. Heute Morgen ging der Wecker um 5.30 Uhr. Atemberaubend. Kurzer Herzstillstand. Was soll das denn? Rudy, mach du das. Also raus, ich. Aus meinem Kuschelbettchen gewühlt. Frische Unterhose, muss ja auch mal gesagt werden. Ich habe da nämlich so schöne neue von der Firma Puma, die sitzen sehr angenehm. Reinschlüpfen, wohl fühlen. Das Gummi ist sanft auf angenehmen Körperkontakt justiert. Da rutscht nichts und da zwackt nichts, was wirklich keine Selbstverständlichkeit ist, weil Männerunterhosen mit ihren verschiedenen Aufgaben im Detail doch wirklich durchdacht sein müssen. Von wegen einfach Stoff nehmen, ausschneiden, zusammennähen, Gummi dran, Peng. Oh, nein. Es gibt da statische Notwendigkeiten, die eine Shortkonstruktion zu einer Engineering-Aufgabe machen. Puma hat definitiv hervorragende Unterhosenkonstrukteure, die ihr Handwerk verstehen. Keine Frage. Übrigens trage ich, damit der Blogger ganzheitlich erkannt wird, am liebsten Shorts, also diese Unterhosen mit Beinchen. Ein wenig Retro. Die anderen, die ohne Beinchen, ich denke die heißen Slips, lehnen meine Kinder ab und schmähen sie mit dem Begriff “Eierkneifer”. Die allgemeine Beschreibung im momentanen Sprachgebrauch dürfte sein: Geht gar nicht. Vernichtendes Urteil, dem ich mich jetzt einfach mal anschließe.
Jesses Maria, wie bekomme ich denn nun die Kurve zu den Winterfotos? Kommt einfach mit. Lest weiter, wundert euch nicht, bleibt dran, kommt an die Hand, bitte in Zweierreihen aufstellen und schön am Rand bleiben. Warmen Kakao gibt’s später, gelle. Heute Morgen. Nachdem ich meinen Job als The Saint und Papa, was so ziemlich das Gleiche ist, erledigt hatte und Auto und Treppe von Schnee und Eis befreit hatte und die Kinder mit dem Bus entflohen waren, haben sich Herr Cooper und moi auf den Weg gemacht. Was für eine Luft. Minus zwei Grad, frisch, wunderbar gereingt, super zu atmen. Eine Wohltat. Premium, sag ich. In fetter Dunkelheit, durchbrochen vom Licht des Mondes, dem Kometen der Feuerwehr und den Lichterketten, die die Nacht zum Tag machen. Ich habe mir die Kamera geschnappt. Zeit. Luxus. Kein Weg zur Arbeit. Heute 9 Uhr Arbeitsbeginn, die Zeit vorher für mich. Luxus (Sagte ich schon, Herr Schönlau, bitte vermeiden Sie Dopplungen. Was? Leck mich.). Fotografieren, qui, qui, und in Ruhe bloggen. Stressfrei. Wie schön. Mit Schokolädchen. Vorher jedoch mit Herrn Cooper ins Tal, wo die Autos fuhren. Ich sah nur die Lichter, war natürlich sofort angefixt, habe die Gelegenheit beim Barte des Propheten geschnappt (heißt doch so, ne!) und abgedrückt. Die Kamera schneller als mein Schatten gezogen und Piff-Paff-Peng im Kasten. Gar nicht so einfach. Viele Schuss Munition sind da draufgegangen. Peng, Peng. Schnee, Dunkelheit, Lichter. Schöne Sache auch. Und irgendwas muss ich ja fotografieren, weil Unterhosen is ja nich. Schon gar nich in der Kabine der Muckibude. Obwohl das echt mal ne Story wäre. Ihr würdet es nicht glauben…