RAR, Roaarrrrr, Rock am Ring, Metallica…

Ach, was war das erst eine schwere Geburt.

Fahren, nicht fahren. Wie wird das Wetter, bekomme ich Karten. Im Zelt oder was? Mein letztes Festival war gefühlte Leben entfernt. Rock am Ring Anfang der Neunziger – da habe ich noch in Aachen studiert. Und jetzt? Passe ich da noch rein? Wo ich sonst Damien Rice & Co. höre?

Dann der Anruf. Wir haben Tickets. Samstag, Backstage. Angel. Rettung naht. Ist doch schön, wenn es easy ist, so easy. Und wenn das Netzwerk klappt. Also Samstagmittag los, um rechtzeitig zu den Stranglers auf der Alternatebühne da zu sein. Wer waren die Stranglers? Ich hatte keine Ahnung, bis ich die Musik hörte. Die sind seit den Seventies unterwegs. 40 Jahre. Do you remember Golden Brown?

Da stand ich nun zwischen all den jungen Menschen in ihren Festival-Outfits – junge Frauen in Gummistiefeln, zugedröhnte junge Männer, grauhaarige Silverager, tätowierte Unter-, Mittel- und Oberarme. Da habe ich mir auch ein Tattoo besorgt. Ein Totenkopf auf den Oberarm. Henna. Eine Woche.

Die Sonne schien, am Jägermeister-Promo-Holzhaus „Zum röhrenden Hirschen“ fuhr alle Viertelstunde ein röhrender Hirsch als Kuckucksuhr aus dem Dach und röhrte. Dazu Highspeed-Blasmusik, Jägermeister und Ballermann-Party. Eine riesige Kirmes dieses Rock am Ring. Eingerahmt von der Grand-Prix-Strecke der Platz voller Fressbuden, Verkaufsstände und Menschen, Menschen, Menschen. Und Musik. Laut. Wild. Klar.

Center-Stage. Die große Bühne. Refused. Da wurde es richtig laut und mittendrin haben die Young Guns Pogo getanzt – nicht immer ganz schmerzfrei. Einstimmung auf Späteres – auf Billy Talent und dann METALLICA zum Schluss. Ist schon ein geiles Gefühl, wenn die Menge rockt. Mittendrin. Zwischendurch haben wir Pete Doherty gehört, der nicht jeden Song zu Ende gebracht hat, aber doch einigermaßen konzentriert wirkte. Ein guter Singer-Songwriter. Allein auf der Bühne mit Gitarre, Mundharmonika und zwei Balletttänzerinnen im Tütü. Skurril.

Anschließend Billy Talent und dann um 23 Uhr METALLICA. Groß, laut, voll. Heavy. Meister des Rocks und der großen Gesten. Feuerwerk, Gitarren, der gigantische Bass. Fetter Sound. Hier der Link zur Aufzeichnung des gesamten Konzertes:) Da standen wir vorne rechts, 40 Meter von der Bühne zwischen all den Hardcore-Fans und haben mitgerockt. Heavy Metal. Eine eigene Welt. Viel Power, auf der Bühne, im Publikum.

Am Ende hatten wir 10 Stunden Musik gehört, waren mitten in der Nacht wieder Zuhause. RAR. Roaaarrrr. Die Ohren fiepsten. Um kurz vor Fünf im Bett. Hardrock im Körper. Die volle Dröhnung. Geil:) Und Anfang Juli dann Damien Rice in Paris. Warum nicht die ganze Bandbreite?