Werwölfe, Werwölfe und ein Düsterwald

Ein Dorf in Unruhe. Tatsächlich haben sich Werwölfe unter die Bevölkerung geschlichen und gehen Nacht für Nacht ihrem schrecklichen Handwerk nach. Es wird Tag und wieder hat es einen guten, braven Bürger erwischt. Da formiert sich Widerstand. An allen Ecken wird getuschelt und gerätselt. Wer ist Bürger, wer Werwolf? Am Tage lässt sich das kaum ausmachen, weil alle so aussehen, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Doch in der Nacht… Ausgerechnet in dieser prekären Situation helfen die Seherin und die Hexe. Früher als Esoterikspinnerinnen abgetan, haben sie nun den Blick dafür, wer was ist. Gemeinsam mit der Heilerin können sie Unheil abwehren. Aber: Schaffen sie es rechtzeitig, alle Dorfbewohner zu schützen und die Werwölfe zu entlarven?

Die Werwölfe von Düsterwald ist ein Gesellschaftsspiel für 8 bis 18 Teilnehmer/innen. Ein großer Spaß, wie ich auf der Klassenfahrt kürzlich und nun gestern Abend feststellen durfte. Wir hatten uns mit vier Familien getroffen, um einen Abend lang zu spielen. War das lustig. Alle saßen an einem Tisch und bekamen ihre Spielkarten. Zunächst weiß niemand, wer Werwolf und wer braver Bürger ist. In der Nachtphase müssen alle die Augen schließen, nur die Werwölfe nicht. Die verständigen sich mit Blicken und Gesten untereinander und einigen sich, wen sie ins Jenseits schicken. Dann sagt der/ die Spielleiter/in, dass es Tag wird und ein Opfer ist nicht mehr dabei. Die Rätselei und das gegenseitige Beschulden nehmen ihren Lauf…

Es werden Beweise gesucht. Indizien. „Klar, das war doch eine alte Rechnung zwischen Bruder und Schwester. Da muss doch der ein Werwolf sein!“. „Ich ein Werwolf? Nein. Bin ein braver Bürger. Überleg doch mal. Ich habe doch eben geholfen, den X als Werwolf zu entlarven…“ Und dann kommen noch die Spezialfiguren ins Spiel, die alles noch spannender machen. Die Bürger/innen einigen sich, wer Werwolf sein könnte. Es werden verschiedene Spieler/innen angeklagt und es kommt zur Abstimmung. Wer die meisten Stimmen bekommt, scheidet aus dem Leben. Oh. Leider trifft es nicht immer Werwölfe, weil die braven Bürger/innen eben auch ab und an den Lügen und Intrigen der Werwölfe auf den Leim gehen. Manchmal verraten sich aber auch Werwölfe, weil sie in der Nacht laut tuscheln oder etwas Dummes zu ihrer Verteidigung sagen oder sich all zu sehr als vermeintlich brave Bürger/innen in den Vordergrund spielen.

Und dann gibt es natürlich die Skandale. So wie gestern Abend. Erste Runde, erstes Opfer. ICH! Frechheit. Aber das ist noch nicht alles. Wer gehörte zu den mich killenden Werwölfen??? ELA! Ist das vorstellbar? Ein echter Skandal. Große Lettern auf der Titelseite meiner persönlichen Bildzeitung. Ich war sprachlos. Da hätte man doch mal über ihr kleines Zahnproblem sprechen und eine familieninterne Lösung finden können. Ein wenig sozialtherapeutische Romantik. „Meine liebe Werwölfin Ela, natürlich bin ich als braver Bürger auch in schwierigen Zeiten für dich da und helfe dir, deine kleine Blutsucht in den Griff zu bekommen.“ Nix. Biss und aus die Maus.

Im nächsten Spiel war sie wieder Werwölfin, aber ich war Seher und durfte deshalb heimlich unter ihre Karte schauen. Das hat sie dann leider das Leben gekostet. Rache ist süß. Grrrrrrr. Und lustig. Wir haben so viel gelacht. Denn es gibt zum Beispiel auch ein Liebespaar, das leider immer zusammen stirbt. Die müssen also zusammenhalten. Ein Bürger ist Amor und wählt anfangs still und unerkannt das Liebespaar aus. Alle haben die Augen geschlossen und der/ die Spielleiterin tippt die beiden an. Die wissen dann, dass sie zusammenspielen. In einer Runde war ich Amor und habe Zoe und Jim zum Liebespaar gemacht. Die haben sich natürlich beim Erkennen gleich durch Gekicher verraten. Süß. Also für die Ferien ist das Spiel wirklich super. Spannend und spaßig.

Eine Beschreibung gibt es hier.

Blogger erbt Mercedes Benz!

Ja, tatsächlich. Der Blogger bin ich. Tatsächlich habe ich ein hoch offizielles Schreiben von einem westfälischen Amtsgericht bekommen. Manchmal träumt man ja von dem verschollenen Erbonkel, meistens den aus Amerika, der einem mal eben so ein paar Millionen über den Tisch schiebt. Weil man ja ins Jenseits so gar nichts mitnehmen kann, wie diese ganzen ägyptischen Grabfunde beweisen. Aller Schmuck noch da. Gold, Juwelen, Geschmeide.

Nun ist ein solcher Onkel, genauer gesagt Großonkel, in mein Leben getreten. Ein gewisser Heinz-Gustav Hermann Soundso. Ein Cousin meiner Großmutter mütterlicherseits, wie ich durch ein Telefonat mit meiner geliebten Frau Mama erfahren habe. Auf jeden Fall ist dieser entfernte Verwandte im Februar kurz vor seinem 81. Geburtstag verstorben, ohne dass er jemals meine Lebensbahn gekreuzt hätte. Nun gibt es aber ein deutsches Erbrecht, weil der Nachlass ja geregelt sein muss. Und über dieses Erbrecht ist er nun doch noch mit mir in Kontakt getreten. Schriftlich mit Brief und Siegel. Amtsgericht.

Also erbe ich: Wie ich von meiner Mutter erfahren habe, einen Mercedes Benz. Also nicht gleich die ganze Firma, sondern, um es genau zu sagen, einen Gebrauchtwagen. Und um das hier weiter auszuführen und zu spezifizieren: Einen Mercedes Benz aus dem Jahr 1993 mit rund 120.000 Km auf dem Tacho. Leider ist das nicht alles, was ich erben soll. Da sind noch die Ausstattung einer kleinen Wohnung, die nun ziemlich schnell zu räumen ist und eine ausstehende Steuerschuld. Risiko. Mercedes Benz? Steuerschuld? Und ein kleines Giro-Guthaben.

Die ganze Wahrheit ist: Bisher haben alle Erben das Erbe ausgeschlagen. Zunächst wurden meine Mutter und 13 andere Verwandte angeschrieben. Weil die diesen Onkel gar nicht kannten, haben die abgelehnt. Deshalb bin ich jetzt mit vielen anderen Kindeskindern an der Reihe. Mit dem Ablehnen. Ich habe nämlich schon ein Auto und genug damit zu tun, meinen kaputten Kühlschrank wieder flott zu kriegen. Obwohl: Vielleicht tut es ja der Kühlschrank von Heinz-Gustav Herman noch? Jetzt werde ich pietätlos. Natürlich trauere ich ein wenig. Weil sein Nachname der Geburtsname meiner Oma ist. Also doch irgendwie nah. Und ich stelle mir dann ja auch gleich immer alles mögliche vor und frage mich, weshalb sich da keiner der nahen Verwandten kümmert und ob da ein glückliches oder unglückliches Leben vorliegt und solche Sachen. Wie ist er gestorben? Einsam in der kleinen Wohnung, die nun geräumt werden muss oder was? Herrje! Der Ärmste. Oder vielleicht war ja alles ganz anders…

Auf jeden Fall darf ich nun zum Amtsgericht in Gummersbach und dort auf die Nachlasstelle, um den Benz weiterzureichen. Da kommt dann demnächst ein weiteres Schreiben, dass nun Jim und Zoe einen Benz geerbt haben. Und die unbezahlten Steuern und die Wohnungseinrichtung und so. Zoe will wahrscheinlich alles gerne haben. Ne, ne. Auf die Nummer verzichten wir jetzt mal. Ist ja nicht so, dass da nicht so schon genug zu tun wäre. Ich will dann bald einfach nur noch in den Urlaub und gut ist…

Herrje, achje der Kühlschrank friert!

Ganz schön kalt in Deutschland. Jetzt friert sogar unser Kühlschrank. Und das sogar so sehr, dass er Eis ansetzt. So was aber auch. Ich glaube tief hinten drin hinter dem Gemüse voller Eisblumen habe ich kleine Eisbären Kasatschok tanzen sehen. Ehrlich! Kalinka, Kalinka.

Nun, was ist geschehen? Lokaler Klimawandel hin zur Eiszeit. Mit lokal meine ich begrenzt auf unseren Einbauboliden der Firma Miele. Eigentlich ein nettes Teil mit Null-Grad-Fach, was das Gemüse lange frisch hält. Macht Sinn, weil wir einmal die Woche im Bioladen einen Gemüse-Großeinkauf tätigen. So ganze Äcker und Gärten und Obstplantagen leer räumen. Da muss das Zeug schon ein wenig halten. Das mit dem Halten macht bislang unser Fridgefreund. Nun aber hat er sich entschieden, übereifrig zu werden. Vielleicht will er eine Stromerhöhung oder den nächsten Karrieresprung zum Eisschrank angehen und schaffen. Das Zeug dazu hat er. Aber meine Devise ist ja: Dort agieren, wo einen der Trainer hinstellt. Der Trainer bin übrigens ich.

Mich habe ich heute mal wieder in ein Solinger Großraum-Büro gestellt. Abfahrt 07:35 Uhr, Heimkunft 20:30 Uhr. Zwischendrin habe ich geschrieben, geschrieben, geschrieben. Über Kleidung. Klamotten. Jedes einzelne Stück in die Hand genommen und mir überlegt, wie ich diese tollen Sachen ins rechte Licht rücken kann. Deshalb erst jetzt der Blogbeitrag. Ist grad echt wuselig und ich muss mal zum Thema zurückkommen. Mr. Cold.

Gestern also sagte Ela: Jens, der Kühlschrank macht Mucken. Da ich hier die Hausmeisterfunktion habe, bin ich gleich zur Sache gekommen und habe mir den kühlen Kerl vorgenommen. Betriebsanleitung Kapitel Fehlerursachen. Nothing. Also: Try the Hotline. Angerufen und direkt mit einer freundlichen Mitarbeiterin verbunden worden, die auch nix wusste. Sorry, der Fehler ist mir noch nie untergekommen. Schade auch. Sie hat mich an die Kundendienst-Hotline verwiesen, die mir gleich einen freundlichen Mitarbeiter vorbeischicken wollte. Moment! Erst mal rechnen. Und nachdenken. Da fiel mir der freundliche Elektriker aus dem Nachbardorf ein, der schon einmal vor zehn Jahren einen Kühlschrank von uns repariert hat. Angerufen, erreicht, bequatscht. Zehn Minuten später ruft er mich zurück und meint: Habe gerade mit einem Miele-Freund telefoniert. Der meint: 24 Stunden ausschalten und dann wieder einschalten und in 95 % aller Fälle ist der Keks gelutscht. Äh, das Teil repariert. Äh, der Kundendienst überflüssig. Äh, der Fehler behoben.

24 h war heute Nachmittag. Miste. Sind bei den 5 % Restrisiko. Man muss ja auch mal Pech haben. Dürfen. Ist ja langweilig, wenn alles so glatt läuft. Darf ich als Hausmeister mal wieder mit freundlichen Elektrikern und deren Miele-Freunden telefonieren. Die Kuh muss doch vom Eis zu kriegen sein oder in diesem Fall das Eis aus unserem Kühlschrank. Wollen ja nicht wochenlang Brokkoli am Stil lutschen. Mal sehen, was passiert. Ich mach mal Feierabend und mutiere vom Texter über den Hausmeister zum Familienmenschen. Mal ein wenig kümmern gehen. Ciao, ciao.

Gone with the wind…

Sorry! Habe mich letzte Woche dünne gemacht, ohne Bescheid zu sagen. Weil ich heute Abend als Betreuer mit Jim auf Klassenfahrt an die Ardeche fahre, musste ich die Woche über ein doppeltes Arbeitspensum absolvieren. Hinzu kamen Briefings, Meetings und einen Tag war ich auswärts gebucht.Dann musste ich noch meine Steuer machen und meinen fiftyfifty-Anteil zum Familienleben beisteuern, was mir wahrscheinlich nicht ganz geglückt ist. Ich habe geschrieben, geschrieben, geschrieben als gäge es kein Morgen. Jetzt bin ich ziemlich in den Fritten, weil ich gerade noch Küche und Bad geputzt habe und nun noch packe. Nächste Woche bin ich also weg. Wenn ich wiederkomme, steht wieder viel Arbeit an, weil ich dann Ende Juli nach Italien verdampfe. Also wieder vorarbeiten. Das Ende der Krise ist nun auch in der Kommunikation angekommen. Was ja auch sehr schön ist. Endlich wieder voll ausgelastet arbeiten. Mit Schwung macht das viel mehr Spaß. Bis bald. Macht es gut. Vielleicht überbrückt ihr meine Abwesenheit mit ein wenig Stöbern im Blog. Gedichte lesen, Elaine, alte Beiträge, Fotos gucken… Ist ja mittlerweile ein bisschen was da:) Ciao.Euch eine gute Zeit. Erholt euch ein wenig vom fiftyfiftyblog, der ja manchmal auch einfach anstrengend ist. Kommentare schreiben, Kommentare schreiben…

Totale Mondfinsternis und Sommersonnenwende!

Ganz schön was los am Himmel. Heute Abend dürfen wir wohl bei klarer Sicht eine wunderschöne totale Mondfinsternis erleben. Mama Erde schiebt sich so zwischen Sonne und Mond, dass letzterer fast komplett in unseren Kernschatten eintaucht. Lieber Mann im Mond, sorry, heute Abend brauchst du eine Leselampe, um den Erdenkindern Geschichten vorzulesen. Der ganze Spuk wird so richtig sichtbar, nachdem die Sonne untergegangen ist. Vier Stunden lang muss der arme Mond ohne Sonnenlicht auskommen, bevor er dann gegen 23 Uhr irgendwas wieder bestrahlt wird und dann als fetter, runder Vollmond am Himmel prangt.

Das Schöne an der Mondfinsternis wird wohl sein, dass der Mond durch Rotlicht von der Erde angestrahlt wird. Fragt mich bitte nicht, wo das her kommt. Auf jeden Fall verspricht das sehenswert zu werden, zumal eine Mondfinsternis gerne als Zäsur gesehen wird und gute Möglichkeiten des Neuanfangs bietet. Sofern man/ frau die sucht. Damit wird das heiter, illustre, ästhetisch anspruchsvolle Himmelsspiel zu einer guten Möglichkeit, lange Aufgeschobenes in die Hand zu nehmen. Morgen dann:) Die letzte Mondfinsternis dieser Art liegt übrigens bereits elf Jahre zurück. Ist also kein Durchschnittsereignis der Kategorie „Guck ich mir nächstes Jahr an“.

Gleichzeitig bewegen wir uns mit riesigen Schritten auf die Sommersonnenwende zu. Am 21. Juni, das ist nächste Woche Dienstag, dürfen wir den längsten Tag des Jahres begehen. Bitte tut mir den Gefallen und versucht den Tag positiv zu sehen. Also nicht: Oh, nein, jetzt werden die Tage schon wieder kürzer und der Herbst steht vor der Tür. Bis dahin ist noch viel Zeit – Sommerzeit. Denn mit der Sommersonnenwende beginnt der Sommer. Und der darf in diesem Jahr ja quasi machen was er will, weil wir bis jetzt schon einen super Sommer hatten.

All die Sonnentage bislang, die wir schon hatten, gehen doch schon über die Zahl der Sonnentage eines gewöhnlichen deutschen Sommers der letzten Jahre hinaus. Also: Genießt! Vielleicht sollten wir uns das wirklich von den Schweden abgucken und ein Mittsommerfest feiern. Die kürzeste Nacht und den längsten Tag des Jahres zelebrieren. Wir können ja klein anfangen mit draußen sitzen und Sonnenuntergang schauen. Vielleicht gibt es ja bei euch einen schönen Platz, wo ihr der Sonne beim Untergehen schön zuschauen könnt. Bei uns ist das oben der Modellflugplatz mit Blick bis nach Köln (zumindest bilde ich mir immer ein, die Spitzen des Doms zu sehen).

Ein paar Tage später, am 24. Juni, ist dann Johannistag. Der Tag des Apostels Johannes der Täufer. Vielerorts werden am späten Abend Feuer angezündet, um die Dämonen und bösen Geister zu vertreiben, die mit ihren magischen Kräften und dunklen Gedanken nichts Gutes im Sinn haben und seit jeher versuchen, die Ernte durch Hagel, Blitz und sinnflutartige Regenfälle zu zerstören. Von daher sollte an diesem Abend zumindest eine Kerze brennen, um Schlimmeres zu verhindern. Man weiß ja nie…