CIRCLES und die Number 5 – sie lebt, heißt es:)

Heute wird es ein wenig abstrakter. Das liegt an einem Job, an dem ich gerade arbeite. Eine Namensfindung, bei der ein Name jenseits der Konvention gesucht wird. Nicht ganz einfach, weil das ein riesiges Fass ist. Rein theoretisch geht alles, letztlich überzeugend ist wenig. Das ist eine Sache von Fingerspitzengefühl. Suchen auf der Mikroebene. Spüren, wann es Klick macht. Passt. That’s it. Eine Angelegenheit zwischen Eiertanz und Husarenritt. Feinfühlig und volle Kraft voraus.

In letzter Zeit habe ich viel fotografiert. Anders als sonst. Das Ländliche, die Landschaften sind in den Hintergrund getreten, das Abstrakte, das Reduzierte in den Vordergrund. Nun habe ich meinen Ordner der Fotos der ausgewählten FAVORITES der letzten Zeit geöffnet und die Ansicht auf „groß“ gestellt. Da sprangen sie mir ins Auge, die CIRCLES. Ich habe ziemlich viele Kreise fotografiert. Gullideckel, Deckenlampen, Reifen und einen niederländischen Bierdeckel und mehr.

Es gibt also eine Art Linie. Ich könnte mich jetzt tiefenpsychologisch fragen, was das bedeutet. Mache ich natürlich nicht, weil Hobbypsychologie der Anfang vom Ende ist. PENG! Also lasse ich das lieber und frage mich, was diese meist formatfüllenden Kreise ästhetisch bedeuten. Die Antwort: Weiß nicht. Kreise. Groß. In einem Rechteckformat – also mit Hintergrund an den Seiten. Da wirken die Kreise wie Knöpfe, wie Buttons, auf die man drücken kann. Um irgendetwas in Gang zu setzen. Also ein Anfang, eine Initiation, ein Aufbruch. Der Kreis. Wo fängt er an, wo hört er auf? Es geht rund. Dreht sich im Kreis. Harmonie. Gleichgewicht, keine Seite ist stärker. Ich mag sie, die Kreise. Die olympischen Ringe. Vielleicht ist es der Frieden, den sie ausstrahlen. Das In-sich-Ruhen.

Noch etwas ist mir aufgefallen. Da sind plötzlich drei Fotos, die die Nummer 5 tragen. Mehr oder weniger offensichtlich. Nun bin ich hier seit Tagen im Kunstgespräch mit Monja, die sich Plasmogen 5 nennt. Wir sprachen über die 5. Zufälle. 5. 5. 5. Jetzt habe ich sie 5x. Zeichen. Coelho. Immer wieder. Was hat es mit der 5 auf sich? Wieder: Keine Ahnung. Nun muss ich auch nichts krampfhaft hinein interpretieren, aber ich frage mnich dennoch, welche Bedeutung hat die 5 im Zahlensystem. Sie ist auf dem Weg zur 10 die Mitte. Fragen wir die WIKIPEDIAISTEN:

„Ganze Zahlen, die im Dezimalsystem als letzte Ziffer eine Null oder Fünf haben, können ganzzahlig durch fünf geteilt werden. Alle ungeraden Vielfachen von fünf enden wiederum mit der fünf (alle geraden mit der Null).

Die 5 ist die sechste Zahl der Fibonacci-Folge.
Die Fünf ist eine Fermatsche Primzahl: 5 = 2^{2^1}+1 und die kleinste Wilson-Primzahl.
Es gibt genau fünf platonische Körper.
Es gibt genau fünf Tetrominos.“

Mathematisch gesehen vielleicht interessant. Fünf platonische Körper. Weshalb ausgerechnet fünf?

„Zu den Grundlagen des Islam gehören die Fünf Säulen. Muslime verrichten fünfmal am Tag das Gebet.
Im Christentum sind die Fünf Wundmale Christi Gegenstand der Andacht und Verehrung.
Nach taoistischer Tradition gibt es die fünf Elemente Wasser, Feuer, Erde, Holz und Metall. In der westlichen Tradition gibt es nur vier Elemente; Aristoteles nahm jedoch den Äther als fünftes Element an, daher der Ausdruck Quintessenz.
Die Fünf ist in vielen östlichen und westlichen Kulturen die Zahl der Liebe als unteilbare Summe der männlichen Zahl drei und der weiblichen Zahl zwei. Sie galt als die Zahl der Liebesgöttin Venus.
In der chinesischen Zahlensymbolik hat die Fünf eine besondere Bedeutung. Da die Vier in chinesischer Tradition als schlechte Zahl gilt, gibt es außer den vier Himmelsrichtungen Norden, Süden, Osten und Westen noch eine fünfte, senkrecht nach oben.“

Die 5 ist die Zahl der Liebe. Das höre ich gerne, da steige ich ein. Geht doch. Man muss immer nur lange genug forschen, um auf das Wesentliche zu treffen. 5/LIEBE. Wow! Als unteilbare Zahl. Schön poetisch. Nummer 5 lebt bedeutet also die Liebe lebt. Unter uns. Überall. Ich wohne in der Hausnummer 5. In Holland habe ich nach dem Bierdeckel mit der Nummer 5 gegriffen. Und auf dem Foto auf dem Düsseldorfer Flughafen ist eine Säule am Rande mit der 5 beklebt. Ich werde die Augen offen halten und sehen, wie das mit der 5 weitergeht. Kreise und Fünfen. Weil es meine Welt spannender macht, nehme ich beides als alles entscheidende Zeichen, die mich lenken und leiten. So einfach ist das – einfach Augen auf und still folgen. Ja, Schicksalsmeister, ja:)

P.S.: Gebt einfach mal die Zahl 5 unter GOOGLE ein. Interessantes Ergebnis. Zeichen:)

Warten.

… ist nicht meine Stärke.

Zur Zeit ist das Thema Warten in meinem Leben sehr präsent. Ich warte. Bin ausgebremst. Gerade in dieser Woche stehen grundlegende Entscheidungen, Veränderungen an. Ich weiß noch nicht, was kommt, wie ich mich entscheide. Was sich mir bietet. Ich führe Gespräche – beruflich, privat. Vielleicht wird alles anders. Was für ein Jahr.

In diesem Warten-Kontext habe ich gerade Fotos von Trash Treasure aus Köln entdeckt. Eine Serie, die wartende Menschen zeigt. Fotos voller Details. Körperhaltungen. Äußerst spannend. Und inspirierend.

Heute haben wir Jim und seinen Freund vom Flughafen in Düsseldorf abgeholt. Ich habe meine Kamera mitgenommen, um dieses Abhol-Event fotografisch festzuhalten. Denn es waren nicht nur wir da, sondern auch eine ganze Reihe anderer Menschen. Vor allem Freundinnen aus der Klasse, die frei hatten wegen einer Zeugniskonferenz. Die Mädchen hatten 12 Himbeertörtchen zur Begrüßung gebacken. Es gab ein Banner mit der Aufschrift „Welcome back, boys!“ und Gekreische, als Jim und sein Freund mit ihren Rucksäcken durch die Automatiktür traten.

Großes Hallo. Küsschen, Umarmungen, Fragen, Fragen, Fragen. Die beiden taten mir fast schon leid. Dann großes Picknick mitten im Flughafen mit Kaffee, Brownies (hat Zoe gebacken) und den Himbeertörtchen.

Irgendwann habe ich mich weggestohlen. Zum Fotografieren. Den Flughafen durch die Linse sehen. Da fiel mir der Eingang auf. Das Foto oben. Ein Taxi fuhr vor, überall wiesen Schilder den Weg oder gaben an, wie man sich zu verhalten hat. Go. No Go. Leitsymbole. Notausgang. Ich habe den Moment ihn ein Bild gepresst, um ihn anzuhalten. Zuhause habe ich in bearbeitet, um ihn zu einem Bild zu machen. Verfremdet. Leuchten. Gold. Bright. Hell. Licht, Glitzer, Spiegelungen. Anhalten, warten. STOPPTASTE. Aus dem Irrsinn des Flughafens raus, die Geräusche eliminieren, das Rumhetzen ausblenden, den Lärm – Flugzeuge, Autos, Menschen. Stimmen, Schritte. STOPP.

Warten. Was passiert, wenn man wartet? Was sind Wartezeiten für das Leben? Pausen? Verschenkte Zeit? Unnütze Zeit? Wozu…

Ein spannendes Thema, das sich in der Stadt wohl besser einfangen lässt. Hier auf dem Land gibt es keine wartenden Menschen. Zumindets nicht sichtbar. Wer unterwegs ist, bewegt sich. Steht nicht, wartet auf nichts. Ich warte. Ich könnte Selbstportrtaits schießen. Nein. Vielleicht finde ich einen anderen Blick. Mal sehen.