Ihr Liebsten, ihr wisst, ab und an spielt die Liebe im fiftyfiftyblog eine Rolle. Fifty/Fifty. 1 + 1.
Heute bin ich dem Gefühl sehr nah gekommen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich ist die Liebe in ihrer Klarheit nur selten zu greifen. Spürbar, ja, als eine Ahnung, dass sie da ist. Sie ist da, ich weiß es, aber manchmal steht sie nicht auf der Bühne, nicht im Rampenlicht. Sie übernimmt andere Aufgaben hinter der Bühne. Gibt Anweisungen, regelt, schafft Möglichkeiten. So etwas in die Richtung. Am Morgen musste ich in die Agentur, um ein Auto zu holen, um morgen in die Schweiz zu fahren. On the road.
Zoe war mitgekommen, um zu sehen, wo ich arbeite. Sind Zoe und ich unterwegs, hören wir Pop. Radio. Die Sonne schien, wir cruisten über die Landstraßen, zehn Kilometer am See entlang, der im Sonnenlicht funkelte. Eine unglaubliche Ruhe und Entspanntheit. Ein sehr schönes Gefühl. Ich denke, das war der Einstieg, die Landebahn für die spätere Erfahrung, die ich einen Moment lang machen durfte.
Wir kamen zurück. Alles easy. Jens stand in der Küche, ich gesellte mich zu ihm, um das Essen vorzubereiten. Ein größeres Essen, weil Ela und ihre Yoga-sku:l heute einen Kurs bei uns im Haus haben. Im großen Klassenzimmer. Es sollten viele kommen, aber es haben einige abgesagt. So war im großen Klassenzimmer genügend Platz, dass auch Jens und ich mitmachen konnten. Ein etwas höheres Niveau als in unserer Anfänger/innen-Gruppe mittwochs.
75 Minuten Yoga. Thema war Öffnung. Sich öffnen für Frühling und Sommer, teils mit sehr anspruchsvollen Übungen. Tief rein in die Übungen. Am Ende dann Shavasana. Nach der Anstrengung die totale Entspannung. Der Körper jubiliert, freut sich extrem. Alles anspannen, die Knie auf die Brust ziehen, tief einatmen, Gesicht zusammenziehen, jeden Muskel anspannen. Und: Loslassen. PENG!
Mich haut das jedes Mal weg. Decke über den Körper. Gut fühlen. Komplett. Wie auf Pille. Ich lag da, alles war hell, leicht. Ich dachte an sie. An unsere Verbindung. Da hatte ich ein Bild vor Augen, ein Empfinden für das, was Liebe im Wesen ist. Das war eine schöne Erfahrung und Erkenntnis. Leider kann ich euch das so nicht wiedergeben, weil es zu banal klingen würde. Aber es hat mit unsichtbaren Fäden zu tun, die unerklärliche Verbindungen schaffen. Mit Rezeptoren, die passen. Ein Codesystem. Es ist ein Zusammenwachsen, das in der Tiefe davon abhängt, wie viele Fäden übergehen und wie sich das anfühlt. Ist es gut, ist das wie bei Handschmeichlern. Fein geschmirgeltes Holz, polierte Steine, die in der Sonne gelegen haben. Oder so.
Zusätzlich sind es schöne Bilder. Metaphern. Ein leuchtender Pfirsich, ein lächelnder Apfel, ein Himmel im Spiel der Sonne und der Wolken. Immer auch ein wenig kitschig. Als ich da lag, sah ich sie in ihrer ganzen, kompletten Schönheit und wusste, was da ist. Was alles diese Verbindung schafft, diese Liebe ausmacht. Es war wie ein Werbeclip. Das war ein guter Film, der mich tief lächeln ließ. Dann hat uns Ela aus dem Shavasana geholt. Zu früh, wie ich immer denke. Manchmal bin ich störrisch und bleibe liegen, zieh mir das komplett rein. Durch die Nase. Heute hatte ich vorher gelobt, brav zu sein und allen Anweisungen exakt zu folgen. Yes, Seargant, Sir. Geht. Lieber wäre ich noch ein wenig durch diesen Spot geflogen. Als Seelenjunkie.
Nun gut. Eine weitere Erkenntnis: Yoga kann was. Die Welten, die wir nicht sehen, empfinden.