Kommt ‘nen Blogger zum Arzt…

Ui, bin spät dran. Komme gerade vom Arzt. Von unserem guten, gar nicht so alten Landarzt. Auch wenn in den Zeitungen oft steht, dass es die eigentlich gar nicht mehr gibt, so ist er doch da. Er hat unsere Waldorfschule mit gegründet und ist tatsächlich ein besonderer Arzt. Einer, der den Menschen sieht und schätzt. Als Zoe geboren wurde, kam er zur ersten Untersuchung zu uns nach Hause. Tatsächlich ein Hausbesuch. Er war 15 Kilometer mit dem Auto gekommen, um sie zu untersuchen und in der Welt willkommen zu heißen. Als Jim sie dann mal, ausgerechnet am zweiten Weihnachtstag, im Kinderwagen die Eingangstreppe runtergeschoben hatte und sie mit dem Kopf auf das Natursteinpflaster geschlagen war, da sind wir zu ihm gefahren. Hatten vorher angerufen und er meinte nur: “Klar, kommt.” Kein Wegschicken ins Krankenhaus. Er hat sie untersucht. Lange angesehen. Gewartet und uns dann nach Hause geschickt. “Ist gut gegangen.” Ohne Röntgen. Es war tatsächlich alles gut gegangen. Nur eine kleine Schramme. Also kann ich sagen, das ist ein Arzt, ein Landarzt im besten Sinne, dem wir vertrauen. Auch wenn wir mittlerweile mehr auf unsere Heilpraktikerin Maria setzen, die mir manchmal wie eine Zaubererin vorkommt.

Weshalb ich beim Arzt war? Was mir fehlt? Ganz genau nix. Denke ich. Gitta Becker hatte letzten Monat in ihrem Blog einen Vorsorgemonat eingelegt. Sie hatte dazu aufgerufen, sich untersuchen zu lassen, um das eigene Darmkrebsrisiko zu senken. Da mein Großvater väterlicherseits an Darmkrebs erkrankt und gestorben ist, was schon über fünfzig Jahre zurückliegt, hatte ich einen Termin vereinbart. Zunächst beim Hausarzt. Der meinte, müsse ich selber wissen, ob ich das will. Durch den Großvater wäre ein etwas erhöhtes Risiko da, aber das würde nicht unbedingt etwas bedeuten. Er hat lange überlegt und dann gesagt: „O.K., mach es“. Hier liegt nun die Überweisung zur Darmspiegelung. Lecker. Ich hoffe, ihr habt bereits gefrühstückt. Bei mir ist es ausgefallen, weil ich nicht wusste, ob ich da nüchtern auflaufen muss. Manchmal ist nüchtern ja irgendwie besser. Keine Ahnung, weshalb.

Im Wartezimmer habe ich dann doch tatsächlich zwei Väter aus der Schule getroffen. Einer hat einen Sohn in Jims Klasse. Wir hatten uns also gestern erst gesehen. Großes Hallo, großes Gequatsche über Gott und die Welt und dann musste ich leider zur Untersuchung. War ein so nettes Geplaudere.

Blutabnahme. Da lief mein Blut in diese Kanülen und der jungen Frau, die mich gepiekst hatte, knurrte der Magen. Hallo? Magenknurren beim Blutabnehmen? Vampirismus in der Arztpraxis. Ich habe versucht, einen Blick auf ihre Eckzähne zu erhaschen, konnte aber nichts sehen. Auf jeden Fall war ich gerüstet für den Fall, dass sie über mich herfällt und mich aussaugt. Man weiß ja nie in diesen Zeiten:)

Anschließend ging es zum Ultraschall. Ich sollte mich schon einmal hinlegen. Da hab’ ich doch gleich die falsche Liege erwischt. Die für das Beautyprogramm. So gemütlich. Ist also doch was dran, an der finanziellen Unterversorgung der Landärzte? Das ganze Regal stand voller Beautyprodukte. War die Liege bequem. Direkt am Fenster, die Sonne schien mir auf den Bauch. Allerdings war es recht kühl, weil das Fenster offen stand und die Heizung ausgeschaltet war. Das Thermometer sagte mir etwas von 12,5 Grad. Alle Achtung, frisch. Der Doc kam und sagte: Ausziehen. Bis auf die Unterhose. Ging. Sportliche Angelegenheit bei 12,5 Grad. Habe dann zumindest das Fenster geschlossen, um den Morgenfrost auszusperren. So ist das auf dem Land, da wird nicht lange gefackelt. Alles eine kleine Nummer netter und härter.

Er hat mich dann komplett abgetastet und alle Organe per Ultraschall gecheckt. Alles bestens. Meinte er. Ja, gute Pflege Herr Doktor. Dann durfte ich noch auf die Toilette und mir wie beim Kindergeburtstag einen Becher beschriften. Die exakte Beschreibung des Docs, wie ich den zu befüllen habe, erspare ich euch. Ich sage nur: Gar nicht so einfach, weil er genaue Vorstellungen hatte, was er von mir haben wollte. Dabei nicht alles vollzustrullen bedarf schon einiger Konzentration, obwohl ich als männliches Wesen das Gefühl habe, hier anatomisch recht praktisch ausgerüstet zu sein. Und dann die Frage: Wie viel? Wie voll soll der Becher denn sein? Vertiefen wir das nicht zu sehr. Nach getaner Arbeit habe ich den weißen Kunststoffbecher in die dunkle Klappe, so eine Pippidurchreiche, gestellt. Da stand schon ein anderer. Ih! Hoffentlich springt da nix über. Da stehen so zwei arme, sich völlig fremde Pipibecher in so einem dunklen Raum und warten auf die Dinge, die da passieren.

Jetzt sitze ich hier und habe gleich einen Kundentermin. Internetseite durchsprechen. Vorher werde ich noch schnell eine Kleinigkeit essen und trinken. Auffüllen. Euch wünsche ich einen schönen Tag. Vielleicht macht ihr euch ja auch mal Gedanken, ob ein Vorsorgetermin für euch eine gute Sache wäre. Macht mal. Ansonsten: Schönes Wochenende!!!

Opa, Papa, Mama in Tränen!

Gut, gut, Gitta. Mach’ ich. Schreibe über den Tag gestern. Er war: Sehr intensiv. Jims Klasse hat 38 Schüler/innen, die alle irgendwie mitgespielt haben. Allerdings gibt es zwei Besetzungen. Einmal spielt die eine Hälfte den Hauptpart und die anderen sind die “Masse”, und einmal ist es genau anders herum. Morgens spielte Jim Mr. Ross. Er ist in “Die Welle” der Lehrer, der seine Schüler/innen in das Experiment treibt. Auf der Bühne also überwiegend Schüler/innen, die Schüler/innen spielen. Zunächst cool. Die Jungs haben Football im Kopf, die Mädchen Jungs. Sprüche fliegen über die Bühne. Geschichtsunterricht. Mr. Ross spricht über das Dritte Reich, zeigt einen Film. Schock, Betroffenheit. Und es steht die Frage im Raum: Wieso konnte das passieren?

Die Schüler/innen verstehen es nicht. Mr. Ross versteht es auch nicht. Zur nächsten Stunde überlegt er, die Kinder das Phänomen des Gruppenzwangs erleben zu lassen. Er lockt sie in eine Falle, ködert sie mit Disziplin und Gruppengefühl. Der notorische Außenseiter der Klasse lebt plötzlich auf, schiebt sich in den Vordergrund, wird akzeptiert. Das Unheil nimmt seinen Lauf, die Dinge eskalieren. Es entsteht ein Zwang in der Schule. Die “Weißhemden” zwingen die anderen in ihre Bewegung. Wer nicht mitmacht, ist der Feind.

Auf der Bühne sehe ich meinen Jungen als Mr. Ross. Wie er überlegt, leidet, sich windet, wie ihm das Experiment einfällt, wie er es umsetzt, wie er mit seinen Schüler/innen spielt. Gänsehaut. Für mich war es einfach unfassbar. So intensiv, das ich tatsächlich immer wieder Tränen in den Augen hatte. Am Ende löst Mr. Ross die Situation auf. Er lässt “Die Welle” antreten. Die berühmte Szene 30. Jim steht alleine oben auf der Bühne. Vorne am Bühnenrand im Scheinwerferlicht. Agitiert. Eiskalter Blick. Ganz ruhige Stimme. Im Saal sitzen 250 Zuschauer/innen. Im Publikum die Mitglieder der Welle. Der große Showdown. Mein Kleiner ganz groß. Neben mir sitzt mein Schwiegervater mit Tränen in den Augen, auf der anderen Seite Ela.

Jim zieht das durch. Tut so, als wäre er weiter für die Bewegung. Lässt zwei “Verräter” auf die Bühne zerren. Ist perfide, gemein. Fragt, was nun mit denen geschehen soll? Töten? Quälen? Foltern? Die Mitglieder der Welle weichen zurück. Mr. Ross löst die Szene auf. Es war ein Experiment. “Seht ihr, wie weit das führen kann? Vor einer Woche noch, konntet ihr euch nicht vorstellen, wie weit Menschen gehen. Und nun seht selbst, was aus euch geworden ist. In euren weißen Hemden unterdrückt ihr Mitschüler/innen. Ihr habt geprügelt…” Das war pure Gänsehaut. Jim hat das ohne ein kleinstes Wanken durchgezogen. Jeden Satz gesetzt. In einer Ruhe und Kraft, die mir fast unheimlich war. Puh.

Großer Applaus. 38 auf der Bühne. Gutes, sehr emotionales Theater. Die sind jetzt einen Schritt weiter. Gestern Abend dann, hat die zweite Besetzung gespielt. Ela hat sich danach als Elternvertreterin auf der Bühne bei allen Unterstützern bedankt. Was sah die Frau gut aus. Und was war sie aufgeregt. Sie hat mich um Hilfe bei der Rede gebeten. Fiftyfifty. Und dann steht sie da oben und zieht das souverän durch. Das war ziemlich sexy:) Heute Abend ist Jim wieder an der Reihe. Meine Eltern kommen mit und eine Freundin. Eine Kommilitonin, die Jim schon seit kurz nach der Geburt kennt. Und die ihn, sie ist Lehrerin, seit frühster Kindheit mit bestem Lesestoff versorgt hat.

Ich hoffe, Jim hält durch. Der geht ziemlich auf dem Zahnfleisch. Die Proben waren anstrengend, gestern Abend war er spät im Bett, heute Morgen musste er um sechs Uhr raus und er hustet und schnieft. Morgen hat er dann frei. Der Große. Was für ein Kerl. Ich muss wohl nicht mehr sagen, wie verdammt stolz ich auf ihn bin. Und auf diese ganze Klasse. Rampensäue. Keine Angst. Voller Selbstvertrauen. Auch dank eines Lehrers, der sie machen lässt. Der alle mitnimmt. Dem standen gestern auch die Tränen in den Augen, weil er seine Klasse am Ende des Schuljahres verlässt. Dann übernimmt er die erste Klasse und betreut sie acht Jahre – bis zum Achtklasspiel, wenn die alle groß sind und ein Stück weit ihren eigenen Weg gehen… Überwiegend als starke, gefestigte Persönlichkeiten.

Poetic Landscapes – unterwegs im Zauberwald

Wie ihr merkt, schreibe ich momentan nicht über die weite, weite Welt. Fukushima, Libyen lasse ich im Blog links liegen. Dieser Frühling ist einfach zu schön, um ihn unbemerkt im Rauschen der Zeit vorbeiziehen zu lassen.

Die letzten Tage waren recht unruhig. Deshalb ist mein lieber Hund Cooper etwas zu kurz gekommen. Gestern Abend zum Beispiel konnten wir ihn nicht mit ins Theater nehmen. Heute Morgen lag er dann ein wenig frustriert im Körbchen, weil auch der Morgenspaziergang gestern wegen Besuchs reichlich kurz ausgefallen war. Er war wirklich zu bedauern, wie er da vollkommen eingerollt, eingeschneckt lag. Die Schnauze tief im Körper vergraben, nur zwei traurige Augen schauten aus dem wuscheligen Frühjahrsfell. Ela und ich haben ihm gemeinsam eine extra Portion Streicheleinheiten zukommen lassen. Aber nix. Kein Schwanzwedeln, kein Leuchten in den Augen. Deshalb hab ich ihn mir geschnappt. “Coopi, raus in den Wald.” Da ging es ihm schon besser. Wir sind mit dem Auto rauf gefahren, weil die Sonne gerade aufgegangen war. Dann ist es auf der Höhe so schön. Am dicken Stein.

Dort zog es uns in die Kyrillfläche. Ein mehrere Hektar großes Gebiet, wo Kyrill außer vereinzelten Birken alles umgeworfen hat. Nun wachsen da Brombeeren, Vogelbeeren, jede Menge kleine Birken. Ein Urwald. Cooper und ich haben uns einen Wildpfad gesucht. Rehe sind irgendwie auch Menschen. Die laufen gerne immer die gleichen Wege und trampeln kleine Pfade in das Unterholz. Die führen, wenn man sie erkennt, einigermaßen bequem durch das Gewuchere.

Mittendrin wurde es, je tiefer wir da hineinkamen, immer verwunschener. Denn dank Kyrill stehen überall Baumstümpfe oder es ragen die ausgerissenen Wurzeln der riesigen Fichten hoch in die Luft. Es kam mir fast märchenhaft vor. In dieses Gestrüpp verirren sich sonst wohl nur Wildschweine und Jäger, aber keine Spaziergänger. Mir war, als wäre ich in das Reich der Feen, Elfen, Nixen, Fluß- und Quellengeister, Alben, Kobolde und Zwerge vorgedrungen. Und plötzlich dachte ich: Vielleicht sind das gar keine Wildpfade. Ui. Tatsächlich führten die kleinen Wege immer wieder zu Lichtungen, kleine grüne Inseln mit Grasbewuchs. Wunderbare Picknickstellen mittendrin. Da liegen sie wahrscheinlich, die Zwergen und Feen, wenn die Sonne untergehen will und die Nacht Einzug hält.

Viel gab es zu entdecken und tatsächlich glaubte ich fast, ich müsste nur irgendwo einen Grasbüschel anheben, um auf kleine Bettchen, Tischchen und Tellerchen zu schauen. Fast. Ich habe euch einige Fotos von unserem Ausflug mitgebracht, die diese besondere Stimmung aber leider nicht wiedergeben können. Vielleicht war die auch nur in meinem Kopf. Verrückter Kerl. Auf jeden Fall: Ich mag solche Orte. Und ich mag es, dort umherzustreifen und die Dinge mit anderen Augen zu sehen. Die ausgeblichenen Äste der gefällten Fichten werden zu Rippen von Walskeletten, Baumstümpfe zu Elefantenfüßen, Grasbüschel zu Karibikinseln… Macht so einfach mehr Spaß, die Welt zu sehen. Und es ist aufregender. Auch für Cooper, der jetzt wieder glücklich ist und lächelnd in seinem Korb pennt. Alter Halunke.

Euch wünsche ich auch einen aufregenden Tag. Positiv aufregend. Ciao.

Big, big Day!!!

Für euch alle ist dieser Tag wahrscheinlich ein ganz gewöhnlicher Mittwoch. Aufstehen und machen und tun, was ihr immer macht und tut. Bei uns ist es heute anders. Die Schwiegereltern sind da, Zoe ist schon um 4 Uhr aufgewacht, Ela stand um 6 Uhr in der Küche, obwohl ich Kinderdienst habe und Jim schnieft und röchelt. Dabei ist er heute die absolute Hauptperson. Die Schüleraufführung hat heute früh Premiere. Das Achtklassspiel der Freien Waldorfschule Oberberg.

Das bedeutet, der große Theatersaal wird gut gefüllt sein. So zirka dreihundert Menschen werden ihren Blick auf die Bühne richten, wenn “Die Welle” gezeigt wird. Ein aufregendes Projekt. Jede achte Klasse muss ein Stück inszenieren. Unsere hat nun rund fünf Wochen geprobt, gearbeitet, gezittert. Regisseur und Regisseurin sind der Klassenlehrer und eine professionelle Schauspielerin, die für einen professionellen Rahmen gesorgt hat. Richtige Proben, richtige Bühne mit Vorhängen, Prospekten, Mobiliar, Requisiten. Und Jim wird vorne stehen und die Hauptrolle spielen, den Mr. Ross, der seine Schüler in die Bewegung “Die Welle” führt.

Die Wochen waren aufregend. Allein das Besetzen der Rollen. Ein langer Prozess, bei dem auch Tränen geflossen sind. Einen Samstag, da wurde auch geprobt, war ich als Coach im Einsatz. Eine Schülerin hatte ihre Rolle geschmissen und wollte in eine andere Szene. Das wollten die Schülerinnen dieser Szene nicht, weil sie etwas Gutes entwickelt hatten. Fast zwei Stunden haben wir geredet und nach einer Lösung gesucht. Am Ende hatten wir einen guten Kompromiss. Das zeigt: So ein Theaterstück führt die jungen Menschen an Grenzen ihrer Selbst. Sie müssen über Mauern springen, durch Täler gehen und vor allem eines überwinden: Hindernisse in sich. Es wird viel über Waldorf gelästert. Und Theaterstücke werden als Kunstquatsch abgetan, der keine Inhalte transportiert. Fakten, Zahlen, Daten. Dafür lernen die Schüler/innen die berühmten, oft eingeforderten sozialen Kompetenzen. Teamarbeit, einander zuhören, es irgendwie schaffen, das Projekt durchzuziehen. Talente erkennen und einsetzen. Und das ist kein Kinderspiel: Denn heute Abend bei der Aufführung wird die Öffentlichkeit da sein. Jeder und jede kann kommen. Und die Schüler/innen müssen zeigen, dass sie gut sind. Dass sie gearbeitet haben, dass sie im Team funktionieren, dass sie es schaffen, über den Bühnenrand hinaus den Saal zum Leuchten zu bringen. Dass sie in der Erwachsenenwelt eine Rolle spielen. Ich bin gespannt.

Ela hat am Montag Fotos gemacht. Große Durchlaufprobe. Was allein auf den Fotos in den Gesichtern der Schauspieler/innen zu sehen ist, beeindruckt. Also freue ich mich, da gleich im Publikum zu sitzen und das Ergebnis der Metamorphose Pubertät zu betrachten. Es ist eine Botschaft der jungen Menschen. Wir sind keine Kinder mehr. Wir sind Persönlichkeiten, Charaktere, Menschen mit Profil. Und ja, das sind sie. Weil sie wieder und wieder gefordert werden. Weil sie immer wieder in der Verantwortung stehen. Nun auf der Bühne, vor kurzem bei der Präsentation ihrer persönlichen Biografiearbeiten vor jeweils über einhundert Menschen. Als Eltern begleiten und unterstützen wir diese Klasse nun seit acht Jahren. Es ist unglaublich, was in der Zeit alles geschehen ist. Und dieses Stück, mit dem sich die Klasse nun auch von ihrem Klassenlehrer verabschiedet, der in der neunten Klasse traditionell durch einen Klassenbegleiter ersetzt wird, ist die Summe aus vielen individuellen Entwicklungen. Es ist ein Blick zurück und ein Blick nach vorne. Da wachsen Menschen heran, die immense Fähigkeiten haben. Soziale Kompetenzen. Die wissen, welche Talente jeder Einzelnen, jede Einzelne von ihnen hat. Auch das ist echtes, aufrichtiges, sinnvolles Fiftyfifty. Darüber freue ich mich sehr. Immer wieder.

Eben habe ich Zoe und Jim zum Bus gebracht. Jim war ziemlich cool. Ich habe ihm über die linke Schulter gespuckt. Der alte Theatergruß. So, wie wir das früher immer vor Premieren gemacht haben. Toi, toi, toi. Ich kann gar nicht sagen, wie aufgeregt ich bin. Wie ich mich freue. Das heute ist ein großer Tag in unserer Familie. Ein big, big Day, wie er nicht all zu oft kommt.