Caroline Vermalle: Denn das Glück ist eine Reise

Kennt ihr Blogg dein Buch? Eine Internetseite, auf der Blogs sich Bücher aussuchen können, über die sie dann bloggen, äh, berichten, also im Sinne von rezensieren. Kürzlich bin ich auf diese Seite gestoßen und habe ein kleines süßes Buch entdeckt, das mir von Titel und Cover her gefallen hat. Also habe ich mich angemeldet, bin ausgewählt worden und der Lübbe-Verlag hat mir das Buch zugesendet. Auf der Seite des Lübbe-Verlags habe ich dann gesehen, dass das Buch der Lesekategorie „Frauen“ zugeordnet ist. Ts. Egal. Kann ich jetzt schon sagen: Ist auch für echte Kerle – vielleicht sogar im stärkeren Maße…

Es hat 224 Seiten, kleine Seiten und ist für mich in der Kategorie Kleinod einzuordnen. Mögt ihr Frankreich? Reist ihr gerne? Lest ihr gerne Geschichten von Menschen, die sich auf den Weg machen? Die nach über 30 Jahren Nachbarschaft ihre Freundschaft entdecken? Die Protagonisten sind Georges und Charles. Ein Dreiundachtzigjähriger und sein junger Nachbar Charles, der deutlich über Siebzig ist. Georges ist Witwer und wird aufgrund diverser Krankheiten und Gebrechen von seiner Tochter Françoise gepflegt und gehütet. Als sie für zwei Monate nach Südamerika reist, kommt die Gelegenheit für Georges und Charles, ihren lang gehegten Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Sie besorgen sich ein Auto, einen Reanult Scenic und machen sich auf den Weg, die Tour de France nachzufahren. All die legendären Orte, die sie seit ihrer Kindheit im Fernsehen gesehen haben, die Orte, an denen Mythen entstanden sind und sich Radfahrerlegenden gebildet haben, wollen sie sehen. 3.500 Kilometer. Eine letzte Reise. Ein letztes Aufbäumen gegen das Alter, gegen das Unvermeidliche. Der Weg führt sie in die Bretagne und sie treffen Ginette, Charles Schwester. Zwischen Georges und ihr entsteht etwas, sie verabreden sich zu einem späteren Treffen in Nantes. Plötzlich meldet sich Adèle, Françoises Tochter bei ihrem Großvater George und droht ihn zu verraten. Nur das Versprechen, ihr täglich eine SMS zu senden, beruhigt sie und bringt sie davon ab, das Vorhaben des Großvaters der Mutter zu erzählen. Das wäre das jähe Ende des Abenteuers. Georges entdeckt das Medium der Jugend, schreibt täglich erst eine, dann mehrere SMS an seine Enkelin. Es entsteht eine SMS-Begegnung, eine neue alte Beziehung zwischen Großvater und Tochter der Tochter.

Es ist ein durch und durch französischer Roman, der neben den Menschen die Landschaften und das Essen in den Mittelpunkt stellt. Es macht Spaß, die Reiseeinladung von Caroline Vermalle anzunehmen, die Landschaften und Orte der Bretagne zu entdecken und immer wieder mit den Protagonisten mitzuessen und mitzutrinken. Ich habe mal einen Nachmittag mit einem französischen Kochbuch verbracht: Französische Spezialitäten aus der Culinaria Reihe des Könemann Verlags. Das war ähnlich intensiv. Nur werden hier neben dem Essen und den französischen Orten und Landschaften Figuren präsentiert, die mitleben lassen. Zu Beginn jedes Kapitels fallen die Namen der Regionen, die gerade bereist werden. Die klingen wie Vorspeisen, Käsesorten oder erlesene Weine. Chanteloup (Deux-Sèvres), Notre-Dame-de-Monts (Vendée), Saint Brieuc (Côtes-d’Armor)…

In dem Roman wird viel gegessen, getrunken, gelacht und gelebt. Dass die Reise zweier alter Männer, die eine solche Ochsentour auf sich nehmen, zweifelsohne zahlreiche dramatische Momente bereit hält, dürfte auf der Hand liegen. Und dass gleichzeitig die Reise der beiden eine Reise zu sich selbst ist und von einigen tiefen zwischenmenschlichen Irrungen und Wirrungen begleitet wird, auch. Wo die Reise letztlich hinführt, lässt sich während des Lesens nicht abschätzen. Die Leser/innen und Leser dürfen sich auf einige Wendungen gefasst machen. Es macht viel Spaß „Denn das Glück ist eine Reise“ zu lesen. Es ist kein ganz großer Roman, weder im Stil noch im Format des Buches, aber es ist eine Geschichte, die fesselt und berührt. Ich kann das Buch durchaus empfehlen. Als Reiselektüre für den nächsten Frankreich-Aufenthalt ist es wie geschaffen. Von den fünf erreichbaren Sternen der Seite Blogg dein Buch gebe ich vier. Von Herzen.

Summer of love…

Gestern lief auf1LIVE, dem „Jugendsender“des WDRs, den ganzen Tag Musik der Sixties. Ich hatte Jim zu einem Freund von ihm gebracht, weil er heute frei hat. Er macht gerade ein Praktikum bei einem Fotografen in Köln. Am Montag haben die beiden unsere Landesmutter Hannelore Kraft fotografiert, nächste Woche Samstag ist Nick Heidfeld dran. Und weil er dann am Samstag arbeitet, hat er heute frei. Deshalb ist er nun bei seinem Freund und die beiden reparieren eine alte Hütte, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Auf der Hintour bin ich über die Autobahn geflogen, auf der Rücktour habe ich mir die wunderbare Landstraße gegönnt. Den Soundtrack dazu lieferte das Radio mit dem Programm „Summer of Love 2011“.

Wie ich da so durch diese Welt mit explodierendem Grün und sonnenbeschienenen Wolken tuckerte, präsentierte der Moderator einen Song aus dem Jahr 1965. Der Interpret: Robert Allen Zimmermann mit „Like a Rolling Stone“ aus dem Jahr 1965. In dem Jahr bin ich geboren. Am 18. April, einem sonnigen Ostersonntag. In einer Zeit, als die Welt in einen positiven Umbruch stürmte. Da sang dieser Robert Allen Zimmermann alis Bob Dylan diesen Song und trug dazu bei, die Welt zu verändern. Auf Youtube habe ich einen netten Film gefunden, aber leider sind alle Orginal-Videos zum Song in Deutschland gesperrt. Den Songtext lesen und reinhören könnt ihr auf der Seite von Bob Dylan.

How does it feel
How does it feel
To be without a home
Like a complete unknown
Like a rolling stone?

Und dann kamen noch eine Reihe anderer Songs und Hintergrundberichte zu der Zeit. Amazing! Ich hätte, hätte, hätte nach Las Vegas reiten können, die Sonne putzen. Oder nach San Fancisco, „with Flowers in my hairs“. Scott McKenzie – San Francisco (Be Sure to Wear Flowers in Your Hair). Was für eine Zeit.

Um zurück zu kommen, was ich gerade ungern tue, erinnere ich an einen Kommentar von Eva zu „Big, big Monopoly…“ am Dienstag diese Woche. „Zu den Fünfzigerjahren: Es war genau diese Spießigkeit, in der ein Jahrzehnt später der Aufbruch in eine neue Zeit reifen konnte. Wäre schön, wenn die momentane, von Gier geprägte Zeit dann in der rückwärtigen Betrachtung auch etwas vergleichbar Positives “ausbrüten” würde.“ Ja, das wäre schön.

Bevor ich gestern mein persönliches Road Movie startete, hatte ich ein längeres Gespräch mit der Mutter des Freundes von Jim. Es ging um Schule und darum, worauf es ankommt. Sie selbst hat vier Söhne, von denen zwei Abi gemacht haben, der dritte nächstes Jahr Abi macht und der vierte hoffentlich dann irgendwann mit Jim gemeinsam ebenfalls Abi machen wird. Das heißt, sie hat einige Erfahrung. Und diese Erfahrungen haben mich gestern glücklich und zuversichtlich gemacht. Sie meinte, es kommt nicht auf den Stoff an. Es kommt darauf an, dass die Menschen werden. Persönlichkeiten. Dass sie sie selbst werden, weil sie dann alles machen und erreichen können. Die Söhne sind auch auf die Waldorfschule gegangen und da läuft eben vieles anders. In der zwölften Klasse wird nicht fürs Abi gelernt, sondern der künstlerische Abschluss gemacht. Ich weiß, das hört sich jetzt wieder realitätsfern und nach „die können ihren Namen tanzen“ an. Geschenkt. Aber was die da lernen, das macht sie so stark, dass sie dann in der Dreizehn sich in einem Jahr den kompletten Stoff reinziehen. Und dabei ein sehr gutes Abi machen – bei uns im Kreis weit über dem Durchschnitt. „With Flowers in my hairs“.

Und was wird dann aus denen? Die gehen ihren Weg. Wie alle. Nur vielleicht etwas sanfter. Unrealistischer? Nein! Denn es geht immer auch anders. Seit einigen Jahren arbeite ich der internen Kommunikation eines internationalen Unternehmens in Deutschland zu. Die hatten jahrelang Verluste eingefahren, bis ein Mann kam, ein Geschäftsführer, der einen „Changeprozess“ angestoßen hat. Change in den Köpfen der Menschen des Unternehmens. Er hat das Du eingeführt, er hat mit den Menschen gearbeitet, er hat sie motiviert, er hat am „Gleichklang“ gearbeitet. Ich habe den Prozess begleitet und gesehen, wie sich die Sprache der Mitarbeiter/innen in ihren selbst geschriebenen Artikeln verändert hat. Die Texte wurden immer menschlicher und die Fassade der steifen, als Schutzmantel verstandenen Businesssprache brökelte. Es tauchten Emotionen auf, die Mitarbeiter/innen trauten sich was, gingen mit, lebten auf. Nach drei Jahren war das Unternehmen wieder auf der Gewinnspur. Kein kleines Unternehmen, ein richtig großes. Und der Weg, der dahin geführt hat, war Menschlichkeit. Sinngebendes Miteinander. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen Summer of Love. Vielleicht habt ihr mal wieder Lust in die alten Zeiten einzutauchen und fernab der Hippie-Werbewelt und Retro das Original zu spüren: Janis Joplin, Jimmy Hendrix, The Doors…

The End:)

Ein LichtBlick – schon auf echten Ökostrom umgestiegen?

Ein Lichtblick: Lichtblick – die Zukunft der Energie. Nach Fukushima habe ich mich schlau gemacht, welche Stromanbieter denn nun tatsächlich und wirklich Strom komplett nachhaltig aus regenerativen Energien erzeugen und anbieten. Gefunden habe ich die Great Four – die Pioniere der Energiezukunft. Die Unternehmen, die sich wirklich für eine saubere Umwelt einsetzen. Die das ungeklärte Atommüll-Problem des „sauberen Atomstroms“ nicht aussitzen und schon jetzt Nägel mit Köpfen machen und gleichzeitig CO2 einsparen. Eine Übersicht gibt die Seite echter Ökostrom:

EWS

Greenpeace energy

LichtBlick

naturstrom

Echter Ökostrom? Ja, dann muss es doch auch falschen Ökostrom geben. Es gibt die Möglichkeit der Zertifizierung. Steht irgendwo ein Kontingent Ökostrom zum Verkauf, kann ein Anbieter diesen Strom einkaufen und als Ökostrom ins Netz speisen. Das kann Strom aus norwegischen oder österreichischen Wasserkraftwerken sein. Aus der Steckdose kommt dann Atomstrom, der sich Ökostrom nennen darf. In der europäischen Gesamtrechnung mag das Modell stimmen, der Haken ist aber folgender: Es wird nicht weiter ausgebaut. Diese Wasserkraftwerke hat es schon immer gegeben und nun, wo die Verbraucher verstärkt Ökostrom nachfragen, wird der eben besonders teuer verkauft. Früher ist der einfach ins Netz geflossen, heute macht er das als deklarierter Ökostrom. Ob Raider oder Twix, geändert hat sich nix. Sprich: Der Energiemix bleibt der alte, nur wird der Strom eben separiert verkauft, um den umweltbewussten Menschen ein Gefühl von „grün“ zu geben.

So würde der Status Quo erhalten bleiben, weil sich die Versorgungsstruktur nicht ändert. 22 % Kernkraft, 61 % fossile Energieträger, 17 % erneuerbare Energien. Aus den 17 % werden die Ökostromler bedient. Um diese 17 % nun aufzustocken, müssen neue Anlagen gebaut werden, die regenerative Energien produzieren. Das machen meine Great Four. Die nehmen das Geld ihrer Kunden und investieren in regenerative Energien. Das haben sie auch schon vor Fukushima gemacht. Und deshalb sieht der Energiemix dieser echten Ökostrom-Anbieter tatsächlich so aus: 100% aus regenerativen Energien.

Seit gestern nun weiß ich, dass wir ab dem 1. Juli zu den LichtBlickern gehören. Der Wechsel hat super gut geklappt und LichtBlick hat uns über den gesamten Wechselprozess immer unaufgefordert informiert, was gerade Sache ist. Und auch die Hotline ist erreichbar! Und die Menschen am Hörer, wissen, was sie tun! Selbst die Anrede im vertrag stimmte: Lebensgemeinschaft Ela und Jens. Da würden die konventionellen Anbieter eher Pickel kriegen, als dass sie eine wilde Ehe in irgendeiner Form benennen. Das hat bei denen bislang immer zu Komplikationen geführt, weil die noch nicht einmal Formulare haben, um das irgendwie richtig aufzunehmen. Zumindest die, mit denen ich bislang zu tun hatte.

Möchtet Ihr euch auch aktiv in den Energiewandel einbringen, dann wechselt doch auch zu den Great Four. Zu den Helden der Energieerzeugung, den echten Innovativen. Den Unternehmen, die mit technischen Lösungen und Visionen ganz real Zukunft gestalten.