Der Tag des Heiligen Geistes und der Waldgespenster…

Schatten_red

49 Tage nach Ostersonntag. Der Tag, an dem der heilige Geist zu den Jüngern kam, sie in verschiedenen Sprachen sprechen ließ, um sie auszusenden, das Wort Christi im Auftrag des Herrn zu verbreiten. Der Tag, an dem die Christliche Kirche ihren Anfang nahm. Om.

Also habe ich mich heute Morgen auf den Weg gemacht. Bin Schatten begegnet, echten Waldgeistern, bin bei den Toten im Ruheforst gelandet, war plötzlich auf dem Pilgerweg und durfte eine wunderbare Wanderung fernab begangener Pfade ganz allein mit Herrn Cooper genießen.

Jim und Zoe wollten nicht. Lieber abhängen. O.K. Ela und Jens hatten noch nicht gefrühstückt und wollten auch nicht so recht. Cooper will immer, was ihn mir sehr sympathisch macht.

Mein Ziel war es, Schloss Crottorf auf neuen Pfaden zu erreichen. Ein wenig querfeldein, ein wenig in der Natur zwischen den Wegen, die ich schon öfter gegangen bin. Mir liegt das Neue, Unentdeckte. Die ausgelatschten Pfade sind nicht so mein Ding. Also sind wir den Zeichen gefolgt.

Stock_red

Haben sie wie die Indianer gelesen. Am Dorfausgang lag ein Stock auf dem Weg, der die Richtung klar vorgab. Osten mit einem Hauch Süden. Gerne. Also Richtung Russland-Erdgas-Pipeline und Gruselhaus. Über diesen Ort im Wald hatte ich schon einmal berichtet. Sehr speziell dort. Momentan sprießt gerade das Springkraut, aber noch sind die Grundmauern der Ruine erreichbar. Wir kamen hin, ich fotografierte den alten Motorradmotor und hatte die ganze Zeit das Gefühl, da würde jemand neben mir stehen. Uuaaaahh! Ich musste wirklich weg. SPOOKY! Falls ich euch mal als Ghostbusters ausprobieren möchtet, ich zeig euch den Weg…

Motor_red

Von dort haben wir uns ins Tal durchgeschlagen, vorbei an der undurchdringlichen Kyrillfläche. Ein kleines Seitental, ein schmaler Bachlauf und: Schmetterlinge. Ab jetzt heißt es das Schmetterlingstal östlich von der Gespensterruine. Besonders angetan hat es mir ein kleiner, heller Schmetterling mit orangefarbenen Ovalen an den Flügelspitzen. Ungelogen: Es waren fünf verschiedenen Sorten Schmetterlinge dort unterwegs. Leider waren die alle ein wenig hektisch, weshalb ich sie nicht fotografieren konnte.

Naturschutz_red

Aus dem Tal rauf auf die schmale Landstraße. Schattenspiel der Bäume auf dem Asphalt. Der Straße folgen, nach Wildberg rein. Zwischenstopp im Gasthof Breiderhoff, wo der Frühschoppen allmählich ausklang. Wasser für Herrn Cooper, ein Kölsch für mich. Schön frisch und kühl.

Raus aus dem Dorf auf die Höhe. Die Grenze zu Rheinland Pfalz, der Blick weit übers Siegerland. Ich wollte zu den Wiesen mit den Solitärbäumen, um sie zu fotografieren. Die haben mich in den letzten Jahren beim Vorbeifahren immer wieder fasziniert. Aber: Das mit dem Fotografieren hat nicht geklappt. Die Fotos auf dem Laptop – leider langweilig. Die Farben kommen nicht. Nichtssagend. Der berühmte Unterschied zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. Da fehlt mir dann doch das wichtige fotografische Handwerk. Egal.

Weiter. Ins Tal runter, den Hang hinab, über die Weide und den Hof im Nowhere. Hoch auf den Höhenzug in die absolute Einsamkeit. Dort kommt niemand hin. Niemandsland. Nur ein paar Wege für den Holztransport, ein paar Pferdespuren sonst nichts. Schön. Der Himmel blau, die Buchen so grün, die Sonne heiß. Tatsächlich ein Sommertag. Geschenkt. Hatte ich so nicht mit gerechnet.

Buchentrieb_red

Nun lag nur noch ein Höhenzug zwischen uns und Schloss Crottorf. Aber welchen Weg nehmen? Ich wählte einen und der war plötzlich gesperrt. Rot-weißes Flatterband: „Betreten verboten. Holzfällung.“ Pfingsten? Ignoriert und durch. Tatsächlich zeigte sich, dass hier gefällt worden war. Alles voller Fichten in der Horizontalen. Fein entastet und vermessen. Weil überall die Äste lagen, war kaum ein Durchkommen. Zurück? NEVER! Vor? Schwierig. Also haben sich Herr Cooper und ich mal wieder für einen Plan B entscheiden. Den Hang rauf. Durch Gestrüpp und kleine Fichten hindurch. Mein Hund ächzte. Nicht einfach. Schweißtreibend. Und dann plötzlich eine flach liegende Fichte. Wie die Diven auf dem Schwebebalken sind wir drüberbalanciert. Ich voraus, mein haariger Kollege hinterher. Am Ende der Fichte kam die nächste und wieder die nächste und noch eine. Eine ganz Schneise voller gefällter Bäume, die ineinander- und übereinander lagen und uns den Weg bahnten. Super. Leicht wie die Elfen:) Zack, oben.

Leider hatte ich bei einem Sprung falsch gezielt und musste mich deshalb abfangen. Mit der rechten Hand volles Programm in flüssigen Baumharz getatscht. IH! MAMA!!! Abputzen. Nichts half. Keine Spucke, kein Wasser aus ner Dreckpfütze, kein Dreck, kein Gras. Es dauerte eine halbe Stunde, bis das ganze Klebszeug abgerubbelt war. Ätzend.

Und dann waren wir plötzlich mitten im Ruhe Forst. Ein Waldfriedhof ohne Grabsteine. Kleine Holzpfosten mit Zahlen zeigen, wo die schnell verrottbaren Urnen liegen. Ein schöner Ort. Das Licht fiel vom Himmel durch die Bäume, die Vögel sangen. Ein guter Platz, um tot zu sein.

Ruhe Forst 1_red

Leider war ich ein wenig zu weit gelaufen, weil irgendwie kein Weg abging. Also mussten wir uns quer durch den Wald schlagen. Die Wege entlang, die das schwere Holzfällergerät gezogen hat. Sieht nicht schön. Reifenspuren, tiefe Furchen. Aber es ist eben wirtschaftlicher, mit Maschinen zu arbeiten. Und der Graf hat ja auch so seine Kosten, wenn man alleine an das Heizen der Schlösser denkt…

Ja, und was soll ich sagen. Plötzlich standen wir auf dem Pilgerweg – einem Zuweg des Jakobsweges. Ich war also direkt verbunden mit Santiago di Compostella. Coelho. Yep. An Pfingsten! Der Weg führte uns dann direkt in den Wildenburger Hof am Schloss, wo wir in der Sonne saßen und tranken und aßen und uns von Ela und Jens abholen ließen. Zuhause gab es dann noch einmal Essen. Jens hatte Maultaschen – original importiert aus dem Schwabenland – gekocht. Sehr lecker.

Nun sitze ich im Garten an einer Stelle, wo ich WLAN habe, lasse mir die Abendsonne ins Gesicht scheinen und höre dem Dorfhahn beim Krähen zu. Da war doch was: Ehe der Hahn dreimal… Ein schöner, geschenkter Tag. Thanx:) So kann es gerne weitergehen. Ich wünsche euch weiterhin schöne Pfingsten.

Cooper_red

Gefahrfäller und Gefahrensucher

Telefonbuchse

Gefahrfäller war kürzlich, Gefahrensucher gestern. In so einem Haushalt, ich weiß auch nicht, aber, Mensch, da sammeln sich irgendwie permanent Aufgaben an. Und da ich hier so etwas wie der Hausmeister mit Handwerkerfunktion bin, habe ich mich nun in ein vollkommen neues Metier begeben. Strom, Energie, 230 V.

UPS. Der Elektriker schwarz an der Decke. Ich hatte Respekt. Mächtig. Hatte vorher im Internet nachgelesen und bin dann zur Tat geschritten. Projekt Verlegen eines Kabels unter dem Putz her und Installation einer Steckdose. Alles möglichst fachgerecht unter Einhaltung der empfohlenen Maße hinsichtlich Abstand vom Boden und so.

Ich habe die Sicherung runtergedrückt, getestet, ob es die richtige ist, habe mir den Bohrhammer geschnappt und einen Schlitz in die Wand gekloppt, die Steckdosenbuchse im Mauerwerk versenkt, Kabel rein, angeschlossen, alles zugeschmiert und die Steckdose dran. Fertig.

Bislang hatten wir ein schnurgebundenes Telefon, das im Flur stand. Weil ich manchmal aber auch gerne ungestört telefoniere, ohne, dass die halbe Familie samt Hund zuhört und mitredet, habe ich zu meinem Geburtstag ein schnurloses Telefon bekommen. Schön strahlungsarm und schön – aber mit Netztteil. Aber, es gab im Flur keine Steckdose und wer will schon Kabel quer durch den Raum ins nächste Zimmer liegen haben? Keiner. Also musste eine Steckdose her.

Gestern Abend hatte ich mich entschlossen, das Projekt anzugehen. Zwei Stunden später schon konnte ich telefonieren. Alles fertig, alles klappt, alles gut. Jetzt muss ich nur noch, wenn der Putz trocken ist, streichen. Und was soll ich sagen? Hat Spasss gemacht. Jetzt weiß ich, wie es geht und kann ganz gemütlich auf meinem Bett lungernd telefonieren. Ungestört. Super Sache:)

Steckdose

Futter für Herrn Cooper

Immer wieder taucht die Frage auf, welches Futter für einen Hund gut ist. Häufig wird einem diese Frage dann noch erschwert, indem man mit den Angaben und den Deklarationen auf der Verpackung gar nichts anfangen kann. Worauf sollten Hundehalter achten, wenn sie Hundefutter online kaufen möchten?

Woraus besteht ein gutes Hundefutter?
Das wichtigste ist erst einmal Fleisch, da der Hund ein Beutetierfresser ist. Der Fleischanteil sollte in der Deklarierung an erster Stelle stehen. Diese Fleischeiweißquellen liefern dem Hund wichtige Nährstoffe wie Lysin und Methionin. Auch hochwertiger Fisch ist alternativ geeignet, da er Vitamin D und ungesättigte Fettsäuren enthält. Wichtig ist, darauf zu achten, dass auf der Verpackung nicht Fischmehl steht, da ihm dann die Vitamine und Fettsäuren entzogen werden. Als Energielieferanten werden hochwertige Fette benutzt. Am Besten sind Omega 3 Fette für den Hund zu empfehlen. Die Anteile der Fette sollten genau angegeben sein. Im Idealfall sind dem Futter nur sehr wenige Zusatzstoffe beigefügt. Je weniger deklariert sind, desto hochwertiger ist das Futter. Calcium, Phosphor und Magnesium dürfen in einem hochwertigem Futter auch nicht fehlen. Diese Mineralstoffe und Spurenelemente sind wichtig für die Zähne und den Knochenbau des Hundes. Auch Zink, Jod, Seelen und Kupfer finden mittlerweile immer mehr die notwendige Beachtung.

Was gehört nicht ins Hundefutter?!
Getreide hat in einem guten Hundefutter nichts verloren, da der Hundemagen keine Möglichkeit hat, die Zellulose zu spalten. Alternativ kann man aber eine Kartoffel dem Futter beifügen. Sie ist proteinarm, liefert aber trotzdem wichtige Nährstoffe. Gesättigte Fettsäuren sollten im Hundefutter nicht vorkommen, wegen ihres hohen Fettgehaltes. Vorsicht ist auch geboten, wenn tierische Nebenerzeugnisse deklariert sind. Hierbei kann es sich um Hufe, Haut, Federn, Schnäbel, Knochenmehl oder sonstige Abfallprodukte handel, die aber nicht als diese angegeben werden. Künstliche Aromastoffe und Geschmacksverstärker sind ebenso ein Tabu. Auch Zucker hat in keinem guten Hundefutter etwas verloren, da er unter anderem schädlich für die Zähne des Hundes ist. Dass Gleiche gilt für Rübenmelasse. Dabei handelt es sich auch um eine Form des Zuckers. Detaillierte Infos zur Ernährung gibt auch das Dogs-Magazin.

50/50 proudly presents Jim Richters flower power

Vergissmeinicht

Jim war eben draußen mit dem Hund. Laufen und fotografieren. Dabei sind ihm ein Vergissmeinnicht, ein Gänseblümchen und eine Apfelblüte vor die Linse gesprungen. Klick und schon passiert. Erhat sie mir gezeigt und sie haben mir gut gefallen. Ich habe ihn gefragt, ob ich dürfte. Ja. Ich durfte. Für Papas Blog:)

Und so zeige ich euch, was Jim so gelernt hat. Unter anderem bei seinem Fotografie-Praktikum bei Kurt Steinhausen in Köln. Er kann tatsächlich mit der Kamera umgehen. Er nutzt unsere alte Spiegelreflexkamera – eine Nikon D70. Und ein altes Objektiv, das nur manuell funktioniert. Also immer alles fein einstellen.

Gänseblümchen_red

Apfelblüte_red

Romantic Camping in Italy (RCiI)

caravan_red

Dears. Machen wir mal gemeinsam so einen fetten Metallhaken aus gehärtetem Megastahl an diese Woche. Puh. Niemals zurück schauen. Is ja auch eigentlich gut gelaufen bis auf kleine Abzüge in der B-Note und allem in allem war es dann doch recht erfolgreich. Mit dem Riesen-Beidhänder-Filzschreiber also eine Doppelunterstreichung drunter, zusammenzählen, Datum abziehen (alter Joke meines Papas bei jeder Bezahlung im Restaurant. Ach, Papa. Ja.) und freuen. Ich lebe, bin gesund, lächle und freue mich: Auf Italien.

Wochenende. Zeit die Seel baumeln zu lassen. In Vorfreude und Vergangenheit. Von wegen, nur der Augenblick zählt. Nix da. Der durch Zukunft und Vergangenheit geprägte Augenblick jetzt. Eben habe ich die Bilder durchgesehen. Italien 2004. 2005. 2009. 2011. 2012. Wie Vignetten an der Windschutzscheibe.

Als ich das Bild oben sah, war alles da. Wie ein Einschalter. Erinnerung an. Ich konnte die Wärme des Abends spüren, die Vorfreude, die Liebe dieses Urlaubs. Ja, da war diese unglaubliche Romanze, die alle Klischees einer Italienromanze erfüllte. Und: Erfüllt. Still going on.

An diesem Abend, als dieses Foto entstand ging es runter in die Stadt und weiter an den Strand. Die Luft so frisch und warm. Der Mond voll und hell. Das Meer erst ruhig und später wild. Auf dem Campingplatz war es schon ruhig, die Kinder lagen auf ihren Matratzen, verdauten Eis und Eindrücke. Tauchen im blauen, warmen Meer, hinabstürzen von Klippen, eintauchen, auftauchen, lächeln.

Camping in Italien. Drei Wochen unter freiem Himmel leben. Außer beim Joggen die FlipFlops das einzige Schuhwerk. Wenn überhaupt. Paella kochen für Zehn auf zwei Elektroplatten, die der Sicherung bei Vollgas den Gar aus machen. Zum Kasten, Sicherung rein, weiterkochen. Das Mäuerchen die Küche, das Lachen und Toben der Kinder die Musik, die Schattenbilder der Olivenbäume die Tapete, der Wein, das Meer, die Liebe – das alles, das Glück.

Vorfreude. Im Juli. Wieder. Mit vielen, dieses Mal. Mit ihr. Wahnsinn. Monate später, immer noch. Dieser Abend auf der Via del Amore. Ja, klingt kitschig süß wie ein schmalziger Italo-Pop-Barde mit Piemontkirsche zwischen den Zähnen. Die Sonne ging unter, zwei freie Plätze vorne am Geländer hoch über dem Meer, die angehenden Lichter in den Cinque Terre, zwei Aperol, sanfte Luft, warm, satt. Einander ansehen. Reden. Umfallen.

Nun laufen die Vorbereitungen. Wir werden mehr sein. Mehr Menschen, Mitreisende. In veränderten Konstellationen. Zoe möchte nicht mehr mit dem Papa im Zelt schlafen, die E-Platten müssen weichen, neue Matratzen her. Ela hat seit Jahren eine Packliste, die alles vereinfacht. Vor der Abfahrt auf den Speicher, nach Liste runtertragen, einpacken, Abfahrt. Sie ist einfach gut strukturiert. Nun muss die Liste überarbeitet werden. Neue Bezeichnungen für neue Ausrüstung.

Seit geraumer Zeit stöbere ich auf Camping- und Outdoorseiten, weil ich keinen Schrott will. Nix von dem billig-billig-drangekommen-auspacken-und-wegwerfen-Schund. Gestern bin ich auf einer schönen Campingausrüster-Seite gelandet, die mir gefallen hat. Dort ist mir ein wunderbarer Zweiflammen-Gasherd mit Edelstahldeckel ins Auge gefallen. Ich nähere mich wie die Schlange. Happ.

Vorfreude, heißt es, sei das Schönste. Ich kann auch gut mit der Nachfreude oder der Momentfreude leben. Egal, Hauptsache, es macht Spaß. Italien 2013. Die nächste Vignette, der nächste Festplatten-Fotoordner. Bin gespannt auf die Bilder im Kopf. Ein paar hab ich jetzt schon. Die sind gut:)