Woody WOODKID tomorrow

Woodkid

Mit Jim. Vater und Sohn.

Ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Zwei Karten und eine CD. THE GOLDEN AGE. Vielleicht erinnert ihr euch. 7. April 2011. Da habe ich hier über Yoann Lemoine alias Woodkid in Form eines Videopostings berichtet. Treibender Rhythmus, schöne Bilder, martialisches Auftreten der Kämpfer.

Zur Info: „Woodkid (* 1983 in Reims; bürgerlich Yoann Lemoine) ist ein französischer Musiker und Regisseur, der bei dem 2007 gegründeten, französischen Plattenlabel Green United Music [2] unter Vertrag steht. Woodkids Musik lässt sich den Genres Indie, Alternative und Pop zuordnen. Als Regisseur drehte er unter anderem die Musikvideos zu den Liedern Teenage Dream (2010) von Katy Perry sowie Back to December (2010) von Taylor Swift.[3]“ Thanx, Wikipedia.

Morgen Abend nun. Live. Live Music Hall in Köln. Zugegeben, ich bin ein wenig aufgeregt. Ich habe eine Geburtstagswoche vor mir. Morgen das Geschenk, Donnerstagabend gehe ich mit meinen Lieben (Zoe, Jim, Ela Und Jens) in Köln essen. Am Wochenende kommen meine Schätze. Ein Essen. Ich werde den Samstag über in der Küche stehen und kochen. Leckere Sachen. Zoe hat schon gefragt: „Papa, darf ich dabei sein?“ Aber klar.

So. Jetzt pennen. Ist schon wieder spät genug und morgen warten Textaufgaben. Diverse. Ciao, bis die Tage. Machts gut.

Fällen oder fallen?

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Er oder ich?

Er ist, war, ein Ahornbaum. Wir beide sind lange Zeit gut zurecht gekommen, bis er mir über den Kopf gewachsen ist. Genau vor mein Fenster und inmitten des freien Blicks auf den Mühlenberg. Der Baum war noch gar nicht so alt, hatte sich aber iregndwie in den letzten Jahren explosionsmäßig ausgebreitet und breit gemacht. Erst denkt man, ach, der kleine Baum, und plötzlich, scheinbar wie über Nacht, sind die Teile groß.

Das Problem bislang war, dass er nicht auf unserem Grundstück stand. Ich hatte mal mit meinem Nachbarn gesprochen, als der Baum noch in den Kindergarten ging, und er hatte sich nicht trennen wollen. Nun wollte er Bäumen auf unserem Grundstück ans Leder, äh die Rinde, und so kam es zum Deal.

Als wir auf Schiermonnikoog waren, hatte die Säge gesprochen. Alle Bäume weg, nur der Ahorn nicht. Weil er ein Problembaum war. Er stand direkt neben einem Carport, was aus einer Fällaktion schnell einen Versicherungsfall macht. Mein lieber Nachbar hatte alles versucht. Das RWE, dem der Baum zu nah an die Stromleitung kam, hatte auch schon ein wenig geschnippelt. Der Baum stand wirklich ungünstig.

Dieses Wochenende hatte ich mir nun vorgenommen, den Blick auf die Alpen und das Meer frei zu schneiden. Es kommt der Tag, da muss die Säge sägen. Weil fällen im Sinne von unten abschneiden und Rums nicht ging, blieb nur das Runtersägen von oben. Ganz oben, für meine Begriffe. Rund elf Meter.

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Es war schon schwierig, die Leiter anzustellen. Die musste ich auf einen Holzstapel setzen und über einen Spalt (zwei Meter runter) an den Baum fallen lassen. Hochgeklettert, festgezurrt. Genauso, wie mich auch. Klettergurt, Seil, Karabinerhaken, Zack. Es war Freitag, es regnete, der Wind ließ den Baum wackeln. Der erste Ast fiel bzw. er fiel nicht, ich habe ihn an einem Seil herabgelassen. Das war ein ganz schöner Eiertanz. Dort oben stehen, Seile befestigen, nachdenken, was nach dem Sägen passiert? Wo fliegt der Ast hin, wo stehe ich, wo ist das Stromkabel? Puh.

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Ich hatte Respekt. Und ein wenig Schiss. Erstens, weil es sauhoch war, zweitens, weil ich so etwas erst einmal gemacht hatte. Wie ihr seht, ist alles gut gegangen. Am Samstag in der Früh bin ich hochgestiegen, habe mich angeseilt und lange überlegt. Der große Ast über der Stromleitung. Sehr schwer vom Gewicht her, sehr doof von der Position her. Letztlich habe ich ihn unten eingesägt, habe ihn mit einem Spanngurt vom Kabel weggezogen, abgesägt und am Dach des Carports vorbei heruntergelassen.

Mittags war der letzte Ast abgesägt und es stand nur noch der Stamm, den ich zusammen mit einem Nachbarn und dessen Seilwinde in zwei Schritten gefällt habe. Jetzt ist der Baum weg und der Sommer kann kommen. Kein grünes Blättermeer mehr, dass sich in den Weg stellt. Ein schöner Blick. Wie früher.

Ich wünsche euch eine schöne Woche. Ciao.

P.S. Fotos: Jens K. Danke:)

8

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Mal wieder eine kleine Ausstellung. 5 Grad Minus. 7 Windstärken (Wind aus Nord-Ost). 8 Fotos.

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Leinen Los! Freiheit für Herrn Cooper:)

Flugcooper

arriba, arriba…andale…

Ab und an muss ich mit dem Jäger meines Vertrauens ein kleines morgendliches Gespräch über den Sinn und Unsinn von Leinen führen. Er hätte gerne, dass sich Herr Cooper ausschließlich kontrolliert durch eine uns verbindende Leine durch die Natur bewegt. IMMER! Wegen des Wildes, das Cooper jagen könnte. Ich sage dann: Mein lieber Herr Jäger, mein Hund ist erstens ein Kuschelhund mit Familienanbindung (sehen sie ihm einmal in die Augen), zweitens wurde er als Retriever gezüchtet, wodurch er sich mehr für die ganze Sache nach der Jagd interessiert (Stöckchen bringen und so oder mir seinen Stoffhund – den wir Hasen nennen – vor die Füße legen und wedeln) und drittens hab ich vergessen, ah nä, doch nicht: Also drittens habe ich ihn jetzt seit acht Jahren und in der Zeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass er zum Beispiel den Weg vor uns passierende Rehe nicht wahrnimmt. Also. Kein Interesse an Rotwild (was man vom Jäger nicht sagen kann. PENG!)

Also lasse ich ihn weiter frei laufen. Denn es gibt für Herrn Cooper keine generelle Leinenpflicht, weil er kein Kampfhund ist. Irgendwie so gar nicht, obwohl manche Menschen vor ihm Angst haben, weil er schwarz ist und einen recht großen (hübschen) Kopf (mit sanften Augen) hat. Wer Hunde kennt und mag sieht sofort, was für einer er ist. Ein durchaus feiner Kerl (Ich weiß, sagen alle.).

Nun möchte ich aber natürlich niemanden ängstigen und nehme so weit wie möglich Rücksicht. In Köln, im Restaurant oder in Parks nehme ich ihn selbstverständlich an die Leine, was er nicht so gut findet. Er braucht einfach Auslauf. Er läuft immer mindestens die doppelte Strecke, weil er hierhin rennt, dorthin. Schnuppert, markiert, nach Essbarem sucht. So das ganze Hundeprogramm. Das kann ich ihm an der Leine nicht geben, weil ich dann permanent über Zäune und durch Bäche müsste. Oder ich würde ihn einschränken, doch das hätte einen entscheidenden Nachteil. Ich antizipiere: Er würde unglücklich und unzufrieden werden. Und unzufriedene Hunde sind nicht gut (da sind sie dem Menschen sehr ähnlich).

Die Hunde, die dauernd angeleint sind, diese wilden, heiß gemachten Kampfhunde oder auch die gedrillten Jagdhunde (die ja aggressiv sein sollen, weil sie sich zum Beispiel mit Wildschweinen auseinandersetzen), die rasten schier aus, wenn man ihnen im Wald begegnet. Die haben richtig schlechte Laune. Klar: Schnur um Hals, Gefängnis dran. Weil man für die eben einen Waffenschein bräuchte.

Man muss einfach gucken, wie ein Hund drauf ist und welche Gefahren von ihm ausgehen. Neben der natürlichen Veranlagung spielt da die Sozialisation und Erziehung eine große Rolle. Die Zeit hat kürzlich in einem wunderbaren Optimismus-Dossier berichtet, dass die häusliche Gewalt in Deutschland zurückgeht. Weshalb? Unter anderem, weil nicht mehr geschlagen werden darf. Das hat zu einem besseren Verhältnis zwischen den Generationen geführt. Ach nee.

Menschen. Hunde. Wenn ich meinen Hund prügele, um ihm Pfötchengeben beizubringen, macht das die Sache natürlich auch nicht besser. Da muss dann später die Leine her, weil der arme Kerl das weitergibt. Und wer Kinder und einen Hund im Haus hat, muss einfach ein paar Dinge wissen. Der Hund fühlt sich im „Rudel“ (so sieht er das) über die Kinder gestellt. Das gibt ihm das vermeintliche Recht, die Kinder zu dominieren. Durch Knuffe oder kleine Bisse. Geht natürlich nicht, weshalb man konsequent zeigen muss, dass die Kinder tabu sind. Das ist eine wichtige Aufgabe für den Anfang. Und dann muss man ihm immer wieder sagen: Ich mag dich, aber du musst dich im Rudel hinten anstellen. Du bist nicht der Boss. Das sind Kleinigkeiten im Alltag – der Hund bekommt mittags als Letzter zu essen. Er geht als Letzter aus der Tür. Das hört sich unfreundlich an, hilft ihm aber, seine Position zu erkennen und sich nicht auf Alphatier-Spielereien mit Provokationen einzulassen. Auch der Herr Cooper hatte da so seine Vorstellungen und Allüren als junger Wilder. Wir haben in der Zeit viel miteinander geredet:)

Man kann einiges tun, dass ein Hund auch ohne Leine in der Welt funktioniert. Ist meine Erfahrung. Und wenn ich im Wald sehe, dass Menschen kommen (was selten der Fall ist), nehme ich ihn am Halsband, damit er nicht freudig auf sie zustürmt – das berühmte „der will doch nur spielen“. Zweimal ist mir das nicht gelungen: Einmal hat er einen Golfball apportiert, was den gut gekleideten Golfer so gar nicht amüsiert hat und einmal hat er bei einem Wanderer in den Bergen Elbas ein Jack Wolfskin-Logo auf der weißen Hose hinterlassen, weil er erst durch eine Pfütze gelaufen ist und dann den werten Herrn angesprungen hat. Beides war ziemlich peinlich! Der Golfer hat seinen vollgesabberten Golfball recht entrüstet entgegengenommen (Sorry!), der Wanderer hat sich kaputtgelacht (Danke!). Herr Cooper liegt jetzt hier und pennt. Leinenlos und völlig tiefenentspannt – der macht nämlich jeden Morgen nach dem Aufstehen Yoga. Downdog. Tatsächlich. Perfekte Haltung.

YES!

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Einfach mal JA sagen. Ich meine, is ja nicht so populär, JA zu sagen. JAsager sind Warmduscher. So allgemein genommen. Also ist das NEIN – man muss auch mal NEIN sagen können – irgendwie ein Hauch wertiger. NEINsager sind vermeintlich stärker. Auf den ersten Blick. Oder eben einfach nur wütender oder schlechtgelaunter. Wie mans im Einzelfall nimmt. Eben nicht zu allem JA und Amen sagen. Das impliziert: Wer JA sagt, muss auch B sagen. Quatsch, wieder falsches Sprichwort. Wer JA sagt, ist schwach. Alles Unsinn natürlich, weil das JA-Wort wiederum hoch im Kurs steht. Und letztlich muss man eh entscheiden, in der Situation. Nur auch hier gibt es, das möchte ich eigentlich sagen, den konventionellen JA-NEIN-Reflex, bei dem wir erst einmal automatisch ein wenig zum NEIN tendieren. Abwarten, Tee trinken, JA kann man immernoch sagen.

Für mich ist heute ein JA-Tag. Nicht weil ich im Rewe preiswerte No-Name-Produkte mit dem Namen ja kaufe, sondern weil es ein schöner Tag ist. JA. Und das empfinde ich nicht nur, das wurde mir auch schriftlich bestätigt. Mit einem YES-Törtchen. Das mit der Kerze und dem Geburtstag. In großen LETTERN. Es war lange weg vom Fenster und nun, plötzlich, ist es wieder da. Revival. Totgesagte Törtchen leben länger. Nun, JA, das ist von dieser bösen Firma, die nach Weltherrschaft strebt? Oder so. Wie war das jetzt? Weshalb darf ich das nicht kaufen? Die machen was? Auf Kosten vom wem? Nicht wirklich nett? Ach JA, ist mir entfallen. Ich werde rund um das Thema politische Korrektness müde. Im Laufe der nächsten Woche werde ich 48 Jahre alt und habe dann Jahrzehnte Straßenkampf hinter mir – eher an WG-Tischen ausgetragen, an denen morgens Spuren der Verwüstung zu sehen waren. Leere Bierflschen, volle Aschenbecher, die von hitzigen Weltrettungsdiskussionen zeugten. Schuld waren immer die. Zum Beispiel die oben, weil irgendwer gehört hat, dass die in Afrika… Afrika kam immer gut.

Und nun? Schäferidyll. Ruhe. Draußen singen die Vögel. Heute Morgen war ich mit Herrn Cooper zunächst im Garten und habe eine alte Baumwurzel, die mich schon seit Jahren beim Rasenmähen stört und die auch irgendwie hässlich aussieht, ausgegraben bzw. animalisch martialisch aus dem Boden gerissen. Mit der Spitzhacke. Und meinem Fällheber von Stihl, den ich quasi umfunktioniert habe. Ich musste die Dauenjacke ablegen und die Wollmütze auch. Alles raus. Keine trockene Restwurzel mehr im Boden. Verfüllt, glatt gezogen. Die erste gute Tat. Ein guter Moment. Jackpot.

Dann sind wir runter ins Tal, Herr Cooper war schon ein wenig genervt, weil alles so lange gedauert hat und er kein Freund von Gartenarbeit ist, die mich okkupiert. Also tänzelte er im Garten, versuchte sich wegzuschleichen, tat es auch, kam zurück. Hin und her. Unten im Tal dann fiel mir auf, dass das Zuhauselassen der Kamera ein Fehler war. Die Sonne ging auf. Vorne eine Tautropfen bedeckte Wiese mit einem kleinen Bach und nach hinten hin größer werdenden Weiden. Dahinter ein Fichtenwald, hinter dem es leuchtete – die offizielle Ankündigung eines bevorstehenden Sonnenaufgangs. Das ist etwas, was es nicht wirklich to-go gibt. Muss man dabei sein, am besten live. War ich. Zehn Minuten, Herr Stoiber, stand ich da und blieb, obwohl ich in der Zeit vom Flughafen, also wenn man…

Es war schön. Die Vögel zwischerten kitschig in die Runde. Total aufgeregt. Was tun? Erst Nest baun und dann Partner suchen, oder erst… Oder was? Ein Chor der Verrückten, Liebesgetriebenen. Überall ein wenig Nebel und noch Restschnee in Form von glitzernden Karibikinseln. Die Sonne stieg, lugte hervor, warf mir erste Strahlen ins Gesicht. Unaufhaltsam. In your face. Oh. Das ist aber freundlich von Ihnen, Madame Sunshine. Ich stand, sie stieg, ich schaute, sie strahlte. Immer mehr. Also sie, nicht ich. Ich stand ja unverändert. Dann war sie ganz oben und es kam eine Wolke von rechts. Typ Regenwolke im grauen Anzug – Typ Banker, Spaßverderber. Aber, zunächst brachte die Wolke die Sonne zum Glühen. Aus Gelb wurde Rot. Toller Trick, Mr. Nature-Copperfield. Hat mir gefallen und so ging ich gut gelaunt nach Hause. Diese Sonne ist nun wirklich magisch, was die mit ihrem zauberhaften Lächeln bewirken kann. Chapeau. Zuhause bekam ich das YES-Torty und ich konnte nur sagen: JA. Gerne. Euch wünsche ich auch einen schönen JA-Tag. Viel Spaß und Freude. Let the sun shine.

Morning has broken 3