makes me happy:)

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happy:)

O.K. Schluss. Aus. Wir müssen jetzt zu außergewöhnlichen Mitteln greifen. Alles Glück der Welt liegt schließlich tief in uns. Nirgendwo sonst. Also nehmen wir eine Prise von dem, was da ist. Und ein Schäufelchen von dem, was wir uns erhoffen. Garen das Ganze auf kleiner Flamme. Lassen wir die Gelegenheiten nicht vorbeiziehen, machen wir aus einer Mücke einen Mammut und strahlen mit unserer Nachtischlampe um die Wette. Oder so. Schönlau, du warst auch schon mal besser. WAAASSS? Hasse ma rausgeguckt? Inspiration bei Minusgraden?

Deshalb hab ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, quasi bei den Eiern, und bin durch die Wohnung, um für euch Sonnenstrahlen einzufangen. Abendrot. Wedekind. Frühlingserwachen. Klick, Klicki die Klick. Da hatt‘ ich sie im Kasten, konserviert, der große Himmelslorenz to go. Let the sun shine oder the sun always shines on TV oder so. Oder im Blog, was ja auch irgendwie TV ist. Ach, egal. Schönes Wochenende euch:)

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Parameter des Augenblicks

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Outstanding moments.

Manchmal hat das Leben einen wissenschaftlichen Touch. Vielleicht dann, wenn man zur Ruhe kommt und dem Luxus Zeit frönt. Heute Mittag habe ich mir einen Augenblick gestohlen und habe etwas getan, was eher eine Vorstellung als eine Wirklichkeit ist. Ich bin ins Hotel van der Werff gefahren. Mit Herrn Cooper im Schlepptau. Wir haben den Gastraum betreten und uns einen Platz am Fenster gesucht.

Ich wollte dort sitzen, bei einem der Kellner im blauen Anzug ein Bier bestellen und ein Gedicht schreiben. Dazu hatte ich mir einen Block gekauft und so einen Bic-Kulli, bei dem man zwischen vier Farben wählen kann. Herr Schönlau war bei der Waffenwahl nicht älter als sechs Jahre. Spielkind.

Dort saß ich im Hotel neben dem Billardtisch und dem Eingang zur Lobby. An einem Nachbartisch saßen ein Vater mit seinem Sohn und ein Paar. Die Erwachsenen unterhielten sich auf Englisch über die Zustände des Lebens und die Wirklichkeit. Währenddessen flirtete ein Kellner mit Herrn Cooper – schnalzte ihm zu, fütterte ihn mit Leckerlis. Dieser Gastraum ist tatsächlich ein wenig unwirklich. Ich hoffe, er wird niemals renoviert. Sie könnten Wesentliches übertünchen.

Der Raum kam mir vor wie ein Labor, in dem die Menschen die Laborratten sind. Wie viele Einflüsse, wie viele Parameter sorgen dafür, wie sich die Anwesenden fühlen? Jeder Einzelne kommt mit seiner ganzen Geschichte und der Geschichte des laufenden Tages herein. Zwischenzeitlich kamen neue Hotelgäste, weil die Fähre angelegt hatte. Die Tür flog auf, die Temperatur änderte sich, es zog, Kinderwagen wurden hereingefahren, Gepäck hineingeschleppt, Tische gerückt, um den Weg frei zu machen.

Und wie viel Einfluss hat die Geschichte dieses Raumes? Die Ölbilder von Segelschiffen, das ausgestopfte Krokodil im Regal hinter dem Tresen, die Inselfotos aus vergangenen Zeiten, all diese memorierenden Requisiten? Der Gastraum des Hotels van der Werff ist einer meiner Lieblingsorte, an die ich gerne zurückkehre. Nun habe ich dort tatsächlich ein Gedicht geschrieben. Das hatte ich vorher schon einige Male probiert. Vielleicht Schreibereitelkeit. Die oben erwähnte Vorstellung von. Da sitzen wie die Romanciers in alter Zeit und so melancholisch wunderbar am Leben leidend. Mit einer Kippe im Mundwinkel und der ausstehenden Miete im Nacken.

Ja, ich habe ein wenig geschauspielert. Mache ich manchmal. Den Alltag in seinen Möglichkeiten dehnen. Eine Freundin nennt mich deshalb tuckitucki und so ganz allmählich habe ich eine Ahnung, was sie meint. Hat Spaß gemacht, dieses Spiel aus Wissenschaft, Parameteränderung, Lyrik, Bier, Hund, Fotos, Bühne voller Requisiten.

Morgen ist dann Schluz. Ab nach Hause. Fähre, Autobahn, Heimat. Zurück in die Normalität, Spielende:)

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Inselfotos

Ihr Lieben, ich mag nicht viel schreiben. Wen interessiert schon Urlaubsgedöns. Ist ja keine Postkarte hier. Alles ist wunderbar, macht viel Spaß und klappt bislang reibungslos. Hier ein paar Fotos von der Insel. Ciao.

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Happy Birthday.

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Heute wäre mein Papa 79 geworden. Am Wochenende fahre ich zu meiner Mutter und werde das Grab besuchen. Er fehlt mir. Oft muss ich an ihn denken, dann fallen mir Sätze von ihm ein. Ziemlich viele Sätze, die er mir vererbt hat. Seinen Todestag habe ich vorbeiziehen lassen. Das war mir zu traurig – sein Geburtstag ist das nicht.

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Noch jemand hat heute Geburtstag. Ein Sonntagskind, ein Ostersonntagskind wie ich. Am selben Tag geboren wie mein Papa – 26. März. Auch auf diesem Weg: Alles Liebe, alles Gute. Ciao.

David Bowie – the next day


David Bowie — Where Are We Now? – MyVideo

Lieber David, wir kennen uns nicht persönlich, aber ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich war arrogant, oberflächlich, tief konventionell. Und das ausgerechnet dir gegenüber. Ich lief durch Köln, nicht allein, neben mir dein größter Fan überhaupt. Wir kamen aus einer Ausstellung, waren auf dem Weg, wollten in ein Café, eine Bar, etwas trinken. Reden, lachen, du weißt.

Und dann, an der Wand unter der S-Bahn-Brücke nicht weit vom Saturn: Dein Konterfei. Dein Gesicht. Und ich: Bin vorbeigegangen, habe kaum reagiert. Etwas in mir war ignorant gelangweilt. Hat dich abgetan. Bowie ne neue Platte? In eine Schublade vergangene Zeiten gesteckt, weil du seit zehn Jahren keine Platte mehr gemacht hast. Und jetzt. Plötzlich. Bowie Hype. Ausstellung in London. 50.000 verkaufte Karten. Ausstellung schon vor Ausstellungsbeginn verlängert.

Tja. Damit nicht genug. Du bist ins Studio gegangen, hast Songs eingespielt. Eine neue Platte, mit der niemand gerechnet hat. Genau diese Platte steht jetzt schon in über vierzig Ländern auf Platz 1. Das Radio spielt die neuen Songs. Lobeshymnen sind zu hören. Von einem Lebenswerk wird gesprochen, von Unvergleichbarkeit. DER MANN DER VOM HIMMEL FIEL. Ganz ehrlich? Selbst das hatte mich nicht überzeugt, bis ich „Where are we now?“ hörte. Im Radio, im Hintergrund, nur angespielt. Sie brachten dann „Heroes“.

Zuhause hab ich mich auf Spotify gestürzt, habe die Platte durchgehört. Asche auf mein Haupt. Du bist eben David Bowie, genau der, der du immer warst. Wie habe ich das vergessen können? Meine eigene Jugend verleugnen, wo du doch ein Teil davon warst. Jetzt tauchst du wieder auf und deine Stimme, deine Tiefe, deine Empfindsamkeit machen mich glücklich. Wieder. „Had to get the train. From Potzdamer Platz.“ Du hast mal in Berlin gewohnt. Mit Iggy Pop.

„In der Hauptstraße 155 hatte Bowie seine Wohnung – zusammen mit Kumpel Iggy Pop. Man kann das Domizil zumindest von außen besichtigen, es liegt im Vorderhaus, erster Stock. Ja, dort oben teilten sich David und Iggy sieben Zimmer. Ein Duo Infernale, der eine auf Heroin, der andere dem Kokain zugeneigt.“ (Berliner Zeitung)

Du singst über die Zeit. Was für ein schöner Song. Damals. Zur Feier des Tages schaue ich mir deinen Film „DER MANN DER VOM HIMMEL FIEL“ an. Vorher höre ich noch „Heroes“ und freue mich. Du bist zurück. Ja.