Ja. Yes. I did it. Sometimes, also so manchmal, habe ich kleine mentale Zwischentiefs. Da wird mir die Welt zu viel. Und ich werde mir zu viel. Wer den Blog liest, kennt das, weiß das. Manchmal ist es mit dem Typen nicht auszuhalten. So viele Ideen und Verrücktheiten und Projekte im Kopf. Da wird einem schwindelig, da mag man gar nicht zuschauen.
Momentan habe ich ja diesen wunderbaren Job, und den habe ich noch länger, in dem ich Menschen rund um den Globus interviewe. Das ist sehr spannend und gleichzeitig anstrengend, weil es viel zu organisieren gibt. Um wie viel Uhr kann ich in Australien anrufen? Wie ist die Zeitverschiebung gegenüber Amerika und Kenia? Und habe ich die Menschen an der Strippe, muss ich überlegen, welche Story in dem Gespräch steckt. Ich frage, schreibe mit, strukturiere im Kopf, höre zu, formuliere die nächste Frage, vertiefe das entstehende Konzept. Diese Gespräche dauern zwischen 30 und 60 Minuten. Anschließend schreibe ich die Beiträge, stimmme sie mit den Interviewten ab und gehe weiter. Am Tag sind maximal zwei Interviews drin, dann weiß ich schon, was ich getan habe.
Parallel laufen die Familie, Haus, Hund, andere Jobs und der fiftyfiftyblog. Jetzt habe ich eben mit einem sehr guten Freund telefoniert, was dann zwischendurch einfach gut tut. Auch wenn es sich vielleicht anders anhört, ich kann und will mich ja überhaupt nicht beklagen. Alles ist gut. Alles läuft. So soll es sein. Doch zwischendurch brauche ich ein kurzes Timeout und Rekonzentrieren auf das Wesentliche. Kennt ihr wahrscheinlich alle. Nach dem Telefonat hatte ich frischen Wind unter den Flügeln. Dieser Mann ist einfach wunder-, wunder-, wunderbar. Analoge Freundschaften werden auch in zwei Millionen Jahren nicht durch Social Media ersetzt.
Nach dem Telefonat bin ich dann digital shoppen gegangen. Habe mir ein Sakko und einen Schal in meinem Lieblingsshop gekauft. Da weiß ich, dass die Sachen passen und gut verarbeitet sind. Ich muss zugeben: Ich habe aus purer Lust am Kaufen gehandelt. Wollte mir was Gutes tun. Mich auf den Augenblick freuen, wenn die Sachen hier ankommen, ich sie anziehen kann und mich neu fühle. Äußerlich. Ab und an muss das sein. Heute musste das sein. Ein Telefonat, ein Einkauf. Jetzt ist besser als vorher. Mache ich natürlich nur selten, die Nummer mit dem Konsumjunkie. Ihr müsst also nicht mit mir schimpfen. Ein neues Sakko war fällig. Dieses ist für den Alltag, also nix Feines. Eher schön und bequem. Hoffe ich. Vintage heißt das heute, Casual Look. Gut, dass Ihr nicht neugierig seid und das Sakko sehen wollt. Ansonsten hätte ich euch hier nun einen Link zum Bild eingebaut. Aber, das wollt ihr ja gar nicht. Doch? Na, gut. Also hier ist es. Aber jetzt bitte keine Kommentare, die meine Wahl kritisieren. Gnade.


