Am Wochenende habe ich medienfrei gemacht. Kein Polit- und Katastrophen- und Streit- und Panik-Input. Aus. Peter Lustig von Löwenzahn hat das immer so schön am Ende der Sendung gesagt. „So, und jetzt ausschalten.“ Was momentan schon wieder ein Statement wäre. Ich habe mich entschieden, erst einmal vor der eigenen Haustür zu kehren. Hier wartet so viel Arbeit. Deshalb habe ich Holz gespalten und unseren Hausabfluss freigelegt, der einer Dichtigkeitsprüfung unterzogen werden muss. Es gelangt in unserer Gemeinde zu viel Regenwasser in den Kanal, wodurch zu viele Wasser geklärt werden muss, das eigentlich gar nicht schmutzig ist. Jedes Haus muss nun seinen Anschluss prüfen und in Ordnung bringen. Das Rohr verläuft über zwanzig Meter in zwei Meter Tiefe durch unseren Garten. Das kann noch lustig werden…
Am Dach sind Reparaturen zu erledigen und zwei Fenster sind zu reparieren und zu streichen. Bei dem schönen Wetter macht das richtig Spaß, da draußen in der Sonne herumzuwirtschaften. Vor allem, weil hier auf dem Land am Samstag alle draußen sind und irgendwelche Arbeiten ausführen. Großer Heimwerkertag. Sägen singen, Traktoren brummen durch die Gegend, es wird gehämmert, gebohrt, die Kinder wuseln mittendrin herum… Und irgendwann stehen die Nachbarn zusammen, es wird vom Tag berichtet, von den Problemen, Erfolgen, technischen Lösungen. Heimwerkerlatein.
Gestern haben wir dann einen Ausflug in die Hansestadt Attendorn unternommen. Die heißt tatsächlich so. Fragt mich bitte nicht nach den historischen Zusammenhängen. Attendorn liegt am Biggesee und hat viel Industrie. Vielleicht wurde der Biggesee genutzt, um Güter bis zur Bahnstrecke Frankfurt-Dortmund zu transportieren. Oder so. Attendorn hat eine nette kleine Altstadt. Wir haben in der Sonne gesessen auf einer Bank, die Köpfe wie die Gänseblümchen (bald kommen sie wieder) ausgerichtet, Eis geschleckt und Milchshakes geschlabbert. Wir sind zum Biggesee gefahren, spazieren gegangen und haben am Ufer auf Rindenmulch gelegen. Licht, Sonne, Wärme. Strand. Ein wenig wie Urlaub. Alles gut. Italien ist gebucht. Der Rest: weit weg.
Mir hat es gut getan. Die letzte Woche war mir einfach zu anstrengend. Weil ich mich im Blog auf die Themen eingelassen habe, musste ich natürlich noch mehr lesen und recherchieren. Was für ein Sumpf. Diese Woche werde ich mich wieder mehr den Landthemen widmen. Der Schönheit der Dinge.
Euch eine schöne Woche. Vielleicht macht ihr auch mal kurz medienfrei. Ich denke, das ist gut für das Seelenheil und schützt vor all zu düsteren Gedanken. Die bringen der Welt auch nichts… So, und jetzt Computer aus:)




