Festplattenstöbern Zeit verstreichen lassen wie schön

Uah.

Ein Durchatmen am Morgen. Der erste Tag seit Monaten, an dem ich nicht schreiben muss, als wäre es der letzte Tag und es müssten noch so viele Dinge gesagt werden. Ruhe. Ein Termin hat sich verschoben. Von ganz alleine im Luftzug der Zeit aufgelöst. Schwupps. Freie Zeit vom Himmel gefallen. Morgen bin ich wieder unterwegs, Köln, Meeting, am Abend eine Agentur hier, Präsentation. Heute, Ruhe. Draußen stürmt es, die Blätter fallen von der großen Eiche. Herr Cooper steht vorm Büro und will raus. Ich will noch nicht. Gleich. Gemütlich. Wie am Wochenende in Köln durch die Keupstraße. Vorher beim Türken an der Ecke etwas gegessen. Es ist so schön, wenn es ruhig ist. Wenn die Lichter nicht blinken und blitzen, kein Alarm, S.O.S., Notfall. An der Ecke die Männer mit dunklen Geschäften in der Hofeinfahrt. „Hast du noch?“

Habe eben in alten Fotos gekramt. Die Festplatte ist voll. Ich habe mir eine zweite gekauft, um die Fotos zu sichern. Ein Crash und alle wären verloren und ich müsste neu beginnen. Was ist das, ein Archiv? Mein Leben? Nur Fotos? Eine Zeit? Kinderbilder. Als sie noch klein waren. Die ersten Jahre kleben in Alben, die weiteren liegen auf der Platte. Auf den Platten und teils im Karton auf dem Speicher. Ein Foto am Rhein. Jim steht dort vor der Rodenkirchener Brücke. Ein besonderes Licht. Zoe auf dem Pferd beim Turnier. Im Kindergarten, in der Schule in ihrem Zimmer mit Freundin. Alte Zeiten, als wir noch eine konventionelle Familie waren.

Es ist schön, all diese Fotos zu entdecken, das eigene Leben in Bildern zu sehen, die oft schon vergessen oder zu tief abgespeichert sind. Auffrischung. Gesichtsausdrücke, Entwicklungsstufen, ach so war das. Der Spaziergang durch Köln im Sommer. SSV. Sommerschlussverkauf. Schaufenster. Eine ganze Serie an Bildern. Lebendig, urban, so anders als die, die ich hier mache. Schieße. Jagd auf dem Land.

Schön, so ein Tag mit Zeit. Erst wollte ich etwas unternehmen, den Augenblick nutzen, die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, mich aufmachen. Gursky in Düsseldorf. Dann dachte ich: Nö. Nicht ins Auto. Morgen wieder. Heute. Heute. Nichts. Nur ein wenig denken, reflektieren, schauen, Revue passieren lassen. Cruisen durch die Zeiten. Sortieren, vielleicht. Versuchen, ein wenig mehr in diesem neuen, verrückten Leben anzukommen. Die letzten Monate waren, als hätte man mir ein neues Malbuch geschenkt. Alles ausmalen, füllen, neue Farben, kein Fleckchen freilassen, die weißen Flächen verschwinden lassen, damit alles schön, bunt, lebendig wird. Kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier. Nina Hagen. Ich glotz TV. „Einen recht schönen guten Abend meine Damen und Herren…“

So. Nun werde ich Fotos raussuchen, die mir heute gefallen. Einfach so. Hier unten kommt das bunte hin. Ich wünsche euch einen schönen, ruhigen, entspannten Tag. Ciao.

This is the Sea an der Wand

Das weite Meer. Der Blick vom Anleger in Vernazza auf die unruhige See, das brodelnde, wellige Leben als Hintergrund. Es war ein Abend, an dem wir alle dort gelandet sind. Das ganze Wohnprojekt plus Freunde. Ein schöner Abend. Ein Teil der Gruppe war gewandert. Ich war mit den Jungs unterwegs, wir hatten rumgeblödelt, was so weit ging, dass Jim und sein bester Freund auf dem Weg lagen, rumkugelten und sich die Bäuche hielten. Der Grund: Unser Geheimnis. Es ging um eine Szene, die wir uns vorgestellt haben. Um einen Gesichtsausdruck als Reaktion. Und es hatte mit Mädchen zu tun. Jungs halt.

Irgendwann waren wir alle angekommen in meinem schönsten Ort der Welt, in dem der Sommer wohnt und der Friede, weshalb es so komisch war, dass ausgerechnet dort die Schlammlawine runterkam, um alle zuzumatschen. Aber haben sie ja wieder hingekriegt. Im Sommer drauf gleich wieder gelacht, getanzt, Konzerte gegeben.

Nun wollten wir dieses Meer gerne in unsere Wohnung holen. Ein Tapetenwechsel. Ein neues Bild an der Wand im Ofenzimmer, eines, das uns durch den Winter trägt. Wir haben Bilder gesichtet, und von denen gab es reichlich, weil Jim, Jens und Jens ihre Kameras dabei hatten und für viel Material gesorgt haben. Letztlich sind es dann die Wellen oben geworden. Ein ruhiges und zugleich aufgewühltes Foto jenseits der lieblichen Urlaubsimpression.

Wir haben es in matt auf Alu-Dibond im Art-Finish-Look produzieren lassen. In der Größe (100 x 150 cm) wäre das richtig teuer geworden – Museumsqualität:) – aber das Glück war uns hold und ließ eine Mail mit 40% Rabatt ins Haus flattern. Die 40% galten bis 12 Uhr mittags am nächsten Tag. Highnoon. Das hat für ein wenig Hektik im Hause gesorgt. Aber, es hat geklappt. Bei ablaufender Uhr. Tatsächlicher Versandzeitpunkt der Bilddatei: 11:59 Uhr. Das war knapp.

Vorgestern kam das Bild mit professionellem Aufhängesystem, gestern haben Ela und ich die Sache profimäßig an die Wand gebracht. Als Grafikerin wollte sie es ziemlich exakt gerade haben, was bei schiefen Wänden nicht so einfach ist. Old School. Erst mit der Wasserwaage, was ihr nicht gefiel. Es war immer einen Ticken… Nach rund 20x aufhängen, abhängen, justieren, aufhängen hat es dann gestimmt. Eine Freundin, die auf einen Kaffee vorbei gekommen war, hat es als gerade abgenommen. Puh. So hängt unsere neue Errungenschaft nun also an der Wand und schwappt einen Hauch Meer und Italien ins Ofenzimmer. An der Wand gegenüber von unserem Podest mit Futon. Also freue ich mich auf Winterabende, an denen der Ofen bollert, sein Licht in den Raum wirft und wir gemütlich dem Meeresrauschen zuhören. Das wird schön. „Hast du’s schön? Weiß nich… Dann mach es dir schön.“

Außerdem: Ich sage nur Feng Shui. Verbindung der Elemente. Feuer, Wasser. Ein energetisierendes Spannungsfeld. Zwei Pole. Als wäre das so geplant. Der rechte Ort. Die Puzzleteile rutschen in ihre Ordnung.

Als ich gestern Abend vom Sport zurückkam, aufwendiges Arbeiten an Sixpack & Co., lief im Radio ein Rückblick auf das Jahr 1992. Es wurde über den französischen Film Delicatessen gesprochen, über die Musik von Rage against the Machine und von Quentin Tarantinos Regiedebüt Reservoir Dogs. Das war das Jahr, als Ela und ich nach Mannheim gezogen sind. Der erste Job nach dem Studium – Sie als Grafikerin, die Ausstellungskataloge entworfen hat, ich als Regieassistent am Nationaltheater. Wir hatten eine Wohnung mit Garten in der Vorstadt, wo wir wilde Partys gefeiert haben. Da liefen unter anderem die Waterboys mit This is the Sea.

Auf der Landstraße mit Zoe, Caligula, den Red Hot Chilli Peppers und Y-Titti

Taja, wie krieg ich das jetzt hin. So worttechnisch. Von der Headline auf die Landstraße hier in den Blog. Ihr müsst verzeihen, wenn das hier heute krass wird. Voll krass. Wenn ich das vermasele und vor den Baum fahre. Aber ich hab wenig gepennt. Gefeiert bis 6 Uhr. Köln, Altstadt. Mit den Jungs. Getanzt, getrunken, gelacht. Das Übliche. Dieses Mal haben wir ein Hotel gebucht, um nicht nachts irgendwie nach Hause kommen zu müssen. Ins Mercure eingecheckt. Weil wir das ein wenig verpeilt hatten, war am Ende ein Doppelzimmer über, das ich dann bekommen habe. Um heute Morgen drei Stunden darin zu pennen. Jungs eingepackt, Heimreise.

Wieder viel passiert die Nacht. Hangover. Auf der Rücktour vom Südstadtausflug so um fünf Uhr wurde plötzlich unser Taxifahrer geschlagen. An der Ampel riss ein Typ, der vorher aus dem Taxi geflogen war, die Tür auf und schlug zu. Ich saß vorne, bin direkt raus und hab die Polizei gerufen, die das Partyleben der Zülpicher Straße mit Mannschaftswagen absichert. Die haben sich den Schläger geschnappt und wir sind doch noch weitergekommen. Köln. Stadt. Halloween halt. Monster und Psychopathen…

Da bin ich doch auch immer wieder froh, wenn ich hier von der Autobahn zurück auf die Landstraße und damit zum Blogthema komme. Kurve gekriegt, könnte man sagen. Ich musste nämlich Zoe nach einem kleinen Schläfchen bei ihrer Herzensfreundin abholen. Auf dem Rückweg: Radio. 1LIVE. Die waren gut drauf. Zoe und ich flogen durch die Landschaft, swingten mit und freuten uns des Lebens. Ist so schön, wenn alles schön ist. Und locker und entspannt.

Dann plötzlich schrie Zoe. Kreischmäßig. Wie damals, als die Beatles nach Deutschland kamen und die erste Reihe Mädels kollektiv schreiend umkippte. Oder? Auj jeden Fall so ein Teeniekreischer. Denn im Studio waren TC und OG von Y-Titti. Das sind Youtuber, die Videopersiflagen drehen. Comedians. Youtuber. Im letzten Jahr waren sie sogar mit ihrem Hit „Der letzte Sommer“ in den Charts. Y-Titti sind drei Jungs, die in Köln in einer WG wohnen, seit sechs Jahren Youtube-Clips drehen und seit zwei Jahren davon leben. Hut ab. Sie haben mit zwei Youtube-Kanälen eine Millionen Abonnenten. Ihr Sommerhit wurde fast acht Millionen mal geklickt. Morgen ist wieder FrY-Titti-Tag – dann kommt das nächste Video. Dieses Mal wird es um einen Sprung aus dem Weltall gehen.

Zoe hat beide Kanäle abonniert, alle Kids kennen Y-Titti und viele sind Fans. Wieder was gelernt. Und so durfte ich neben Zoe über die Landstraße dudeln, mich über ihr freudiges Gesicht freuen und dann nach Caligola mit „Forgive Forget“

Stop dreaming ‚bout the good old times
You need to forgive, forget
You need to forgive, forget
Stop dreaming ‚bout the good old times
You need to forgive, forget
You need to forgive, forget

auch noch die Red Hot Chilli Peppers mit „Can’t stop“ und dann auch noch Pittbull mit „Don’t stop the party“ hören. Ja, soll die Party niemals aufhören. Ach, noch ein wenig weiter feiern… Partyyyy. Bin dabei. Und morgen, ja, morgen dann, kommt eventuell präsidialer Besuch. Freu mich total. Party, Freude, Landstraße… Passt doch. Geht doch:)

To be overwhelmed with…

Overwhelmed.

Dieser Begriff kam mir heute Morgen in den Sinn. Wie ihr wisst und als fiftyfiftyblog-Öfterleser bereits gemerkt habt, weiche ich öfter ins Englisch aus. Als Texter, der auf Deutsch schreibt. Eigentlich. Nun vertrete ich die These, dass diese Vereine zur Rettung von Sprachen Verhinderungseinrichtungen sind, die etwas Altem anhängen. Einem Wunschgedanken, der sich nicht halten lässt. Permanent kommen in diesem unserem Lande Thesen, die Sprache würde den Jordan runtergehen und verdenglishen und die guten alten Goethe-Schiller-Hölderlin-Zeiten gingen in Flammen auf. Eine Asozialisierung des deutschen Sprachraums. Huch. Quatsch mit Sauce. Selbstverständlich gibt es Extreme. Jugendsprache, die kaum verständlich ist. Werbeboys and Werbegirls, die sich englishcool verhaspeln und keiner blickt mehr durch. Gibt es. Aber das ist nun einmal die Realität, das Abbild der Zeit, der gesellschaftlichen Dynamik. In Zeiten von Globalisierung, von Exporten in alle Welt, von Firmen aus der Nachbarschaft, die ihre Produkte zu 80% nach China verschiffen, in Zeiten von Vernetzung, facebook und WWW allerorten lassen sich die Dämme nicht stützen. Wer wollte das auch? Und dieser Sprachdruck ist eben auch sprachinspirierend. Es passiert so viel. Sprachwandel. Wir können doch nicht dauernd die alten Worte verwenden, die nicht mehr passen.

Ist doch toll. Passiert was. Druck auf die Sprache, Innovationspotenzial, Veränderung, Erneuerung. Wozu? Ein Beispiel. Gedichte. Kürzlich sagte sie zu mir, ich sein ein Romantiker. Was ja nicht so ganz von der Hand zu weisen ist. Ich schreibe Gedichte, die öfter mal von Liebe handeln. Gefühlen. Menschlichen Innensichten. Muss ich euch nicht erklären. Es kommt so ein Augenblick, der mich overwhelmed with. Mit Freude überwältigt, weil mich etwas anfliegt. Weil dieser spezielle Zustand entsteht, der entrückt. Der Körper fühlt sich anders an, der Kopf auch, die Worte suchen sich zu ordnen. Welche nehme ich? Höderlin? Goethe? Novalis? Lasker-Schüler? Brecht? Heiner Müller. Something is rotten in this age of hope… Fickzellen mit Fernheizung. Worte eines deutschen Dichters. Der hat sich in der DDR an Shakespeare rangemacht. Hat mit ihm gekuschelt und mitten im Osten die Sprache des Klassenfeindes genutzt. Über Mauern, Selbstschussanlagen und Tretminen hinweg. Denn Worte fliegen selbst über Todesstreifen. Die fliegen mit dem Wind, kann man hören, wenn man will. Wer sich mit Sprache beschäftigt, spürt, wo die Worte herkommen. Sie haben eine lange Tradition, sind in unsere Gene gehämmert und transportieren sich mit. Bis ein „Hey, Alder, wat…“ da integriert ist, das dauert. Und geht. Natürlich bin ich schockiert, wenn Zoe zu mir sagt: „Hey Alter, kannste mal…“ Ist dann auch wieder süß. Und eine Zwischenstation, ein Ausprobieren, Individualität formen, schleifen, polieren. Auf dem Weg. By the way:)

Tatsächlich bin ich vom Thema abgekommen, weil dieses „To be overwhelmed with…“ eigentlich in dem Sinne gedacht war, dass ich sagen wollte: Ich bin überwältigt. Das wäre eine gleichzeitig reißerische und langweilige Head (Überschrift) gewesen, die mir nicht gefallen hätte. Also die englische Version, die diesen Zustand des überwältigt Seins stärker in den Klang nimmt. Wenn man das Wort langsam ausspricht, ist es tatsächlich so, als würde ein Vierzigtonner über einen hinwegrollen, als würde man langsam durch eine 100 to. Rollenpresse geschoben und zur Briefmarke verarbeitet.

Das war ja jetzt mal die längste Vorrede bzw. dreisteste Themenabweichung, die ich bislang aufs Parkett gelegt habe. Schönlau: Thema verfehlt. Setzen. Stupido. Womit verdienst du dein Geld? Hey, das hier ist Freestyle. Freizeit. Klar? Mach ma nich die Welle. Gut.

Momentan bin ich überwältigt vom Leben. So viele Eindrücke. Frankfurt, Glen, Besichtigung einer Maschinenfabrik, Meeting in einem abhörsicheren Ovaloffice, Briefing in einer Agentur zu drei Themen, Fahrt in einem 420PS-Boliden über eine Landstraße, Telefonate, Mails, Texten in Köln in einem Postraum mit Blick auf eine Hinterhofmauer mit drei restlichen Blättern vom roten Wein, im Stau stehen morgens, es nicht glauben können, was da abgeht. Autos, Autos, Autos, die sich wie Wasser in die Stadt drängen, die aus allen Ritzen sprudeln, alles verstopfen, zum Stehen kommen. In jedem Auto ein Mensch. So wie ich. Wie bescheuert ist eigentlich das Verkehrssystem der Menschheit? Individualismus. Egoismus. Abends wieder im Stau. Die gleiche Sache andersherum. Würden in jedem Auto zwei Menschen sitzen, wäre die Zahl der Autos schon halbiert. Ja. Ganz einfach. Allein in unserem Dorf: 210 Einwohner und bestimmt 90 Autos. In manchen Familien hat jedes Familienmitglied einen Wagen. Fünf Personen, fünf Autos. Wir haben auch zwei. Hier unten im Dorf stehen neun Häuser. Zu denen gehören 20 Autos – ohne die Geschäftslieferwagen und die Feuerwehrautos. Man könnte sich einen Fuhrpark teilen und würde mit deutlich weniger Fahrzeugen hinkommen. Würde man dann noch gemeinsam fahren – zum Beispiel zum Einkaufen… Wären das dann noch Elektroautos, die von einem Windrad auf dem Berg betankt würden…

Wie war das Thema? Überwältigt. Wahrscheinlich deshalb. Ich kapituliere. So wie gestern vor meinen Kindern. Auf der Rückfahrt aus Köln habe ich einen überwältigten Jim aus der Schule abgeholt, der mich zugetextet hat. Ich hatte also diesen Kölner stadtauswärts Stau überlebt, war dann geheizt, um pünktlich zu sein und habe mir dann Jetstream und Corioliskraft erklären lassen. „Weißt du Papa…“ Dann hat er mir noch im Detail erläutert, welche Fälle es im Russischen gibt und wie seine mündliche Prüfung in Russisch gelaufen ist. Ich hatte ja eher die Assoziation eines KGB-Verhörs. Sieben Minuten allein mit der Lehrerin und das Wissen der vergangenen Unterrichtseinheit auf Russisch erzählen. Puh. Zuhause dann kam mir Zoe entgegen geflogen, die fragte, ob sie morgen, also heute eine Gegenparty veranstalten dürfe. Weil ihre Freundinnen und sie nicht eingeladen worden wären… Irgendsoetwas. Sie nannte drei Namen, die kommen würden und in meinem Kopf drehte sich noch die Corioliskraft auf Russisch im Stau und ich sagte JA. Fehler. Ich ging die Treppe herauf, wo mich Herr Cooper überschwenglich oben stolz stehend, schwanzwedelnd, popowackelnd empfing. Da drang vom Telefon her die Zahl 8 in mein Ohr und Zoe legte auf und erzählte, wer alles kommen würde und dass die Mama nicht da sei und das alles kein Problem sei… Äh, moment mal. Zu spät, Papi. Boah, ey. Frech. Timing.

So. Jetzt wisst ihr ungefähr, was ich mit der Überschrift meine. Oder? Jetzt werde ich hier ganz ruhig arbeiten und all das, was ich die Woche über in meine Tasche habe stecken dürfen, texten. Kaum ein Wort geschrieben. Nur geredet. Schönen Tag euch, schönes Wochenende. Was nehme ich für ein Foto? Ach, was schreib ich denn, ihr habt es ja schon gesehen:) Overwhelmed…

Nosbach-Night-Blogging

Also wirklich.

Die Uhr zeigt ziemlich spät und bisher bin ich nicht dazu gekommen, den Blog zu füllen. Dienstag nicht. Mittwoch nicht. Dabei… Ja. Dienstag hätte ich gerne über Glen Hansard geschrieben. Über das Konzert in Frankfurt. Da war ich mit meiner besten Freundin. Allerbesten Freundin. Zwei Karten. War sehr schön. Glen mit 13 Musikern/innen auf der Bühne. Komplettes Programm.

Nun waren wir erst mitten in der Nacht zurückgekehrt, hatten kaum Schlaf bekommen und am Dienstag hatte ich zwei Kundentermine und Kinderdienst. 6 Uhr. Heavy. 1o Uhr erster Termin, inklusive fahren. 14 Uhr der nächste. Eine Agentur hatte mich gebucht, meinen Senf dazu zu geben. Konzeption. Ideen. Hellwach. Sich konzentrieren, genau zuhören, in den Kreativmodus schalten, Glen ausblenden, die inneren Prozessoren füttern. Kam was raus. Puh. Geht doch nichts über Handwerk und Erfahrung.

Heute Morgen wieder Kinderdienst und einen Tag in der Agentur. Kurz nach acht Uhr Abfahrt. Vorher mit Cooper raus und den Schlaf nachholen. Schön am See entlang. Mit Kamera diesmal. Kurze Fotopause. Klick. Gearbeitet. Nach Hause. Kinder, Ela, Vorbereitung des Abends, weil zwei Freundinnen kamen, um Ela zum Geburtstag zu gratulieren. Vorher eine Runde mit Cooper – runter zum Bach.

Es ist viel gerade. Zwischendurch Mails. Mein Freund Andreas hatte einen Pilz gegessen, von dem er nicht wusste, ob. Er hatte mich als „Pilzexperten“ gefragt: Kann man den essen? Per Mail und Fotoanhang. Ich meinte: Never!!! Weil, wenn du den nicht kennst, ist das scheißegefährlich und ich kann per Mail und Fotoanhang nix sagen. Die Farben, die genaue Form. Alles. Genauso ungenau wie jedes, jedes Pilzbestimmungsbuch. Sicheres Pilzwissen kann nur anhand von konkreten Pilzen von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Ein Nachbar hat mir alle Details von Farbe bis Form erklärt. Das muss man gesehen haben. Live. Er hatte schon gegessen. Manchmal sagt man ja, die Hoffnung stirbt zuletzt… Bei Pilzen ist das anders. Es war kein Knollenblätterpilz, der die Leber versagen lässt. Never, bitte, never. Keine Pilze, von denen man es nicht hundertprozentig weiß. Pilze können einen definitiv umbringen.Ich habe es nur zwischendurch geschafft, ihm zu mailen und zu antworten. Schande.

Morgen bin ich wieder in Köln in einer Agentur. Weiß gar nicht, was los ist. Früher habe ich immer Zuhause gearbeitet. Der Wandel, der Wandel. Komme ich also wieder nicht zum Bloggen, weil ich kurz vor Acht auf der Autobahn bin. Das Doofe ist: Wenn ich so viel arbeite, gibt es auch nicht viel zu berichten. Passiert ja nix außer Arbeit. Mensch.

Müsst ihr euch an die Fotos halten. Der See, an dem ich entlangfahre und der Bach, die kleine Wiehl unten im Maikäfertal.

Ich wünsche euch einen schönen Donnerstag. Viel Spass. Am besten Wetter genießen, denn nächste Woche soll es schneien… Die Nachbarn montieren wie blöd Winterreifen. Böse Vogelzeichen…

P.S. – ich hoffe, die Fotos sehen auf euren Bildschirmen O.K. aus. Bearbeite die gerade am Laptop, was nicht so richtig anzeigt, wie es aussieht. Kommt auf den Blickwinkel an. Sie könnten also überzeichnet sein in Farbe und Kontrast.