Das weite Meer. Der Blick vom Anleger in Vernazza auf die unruhige See, das brodelnde, wellige Leben als Hintergrund. Es war ein Abend, an dem wir alle dort gelandet sind. Das ganze Wohnprojekt plus Freunde. Ein schöner Abend. Ein Teil der Gruppe war gewandert. Ich war mit den Jungs unterwegs, wir hatten rumgeblödelt, was so weit ging, dass Jim und sein bester Freund auf dem Weg lagen, rumkugelten und sich die Bäuche hielten. Der Grund: Unser Geheimnis. Es ging um eine Szene, die wir uns vorgestellt haben. Um einen Gesichtsausdruck als Reaktion. Und es hatte mit Mädchen zu tun. Jungs halt.
Irgendwann waren wir alle angekommen in meinem schönsten Ort der Welt, in dem der Sommer wohnt und der Friede, weshalb es so komisch war, dass ausgerechnet dort die Schlammlawine runterkam, um alle zuzumatschen. Aber haben sie ja wieder hingekriegt. Im Sommer drauf gleich wieder gelacht, getanzt, Konzerte gegeben.
Nun wollten wir dieses Meer gerne in unsere Wohnung holen. Ein Tapetenwechsel. Ein neues Bild an der Wand im Ofenzimmer, eines, das uns durch den Winter trägt. Wir haben Bilder gesichtet, und von denen gab es reichlich, weil Jim, Jens und Jens ihre Kameras dabei hatten und für viel Material gesorgt haben. Letztlich sind es dann die Wellen oben geworden. Ein ruhiges und zugleich aufgewühltes Foto jenseits der lieblichen Urlaubsimpression.
Wir haben es in matt auf Alu-Dibond im Art-Finish-Look produzieren lassen. In der Größe (100 x 150 cm) wäre das richtig teuer geworden – Museumsqualität:) – aber das Glück war uns hold und ließ eine Mail mit 40% Rabatt ins Haus flattern. Die 40% galten bis 12 Uhr mittags am nächsten Tag. Highnoon. Das hat für ein wenig Hektik im Hause gesorgt. Aber, es hat geklappt. Bei ablaufender Uhr. Tatsächlicher Versandzeitpunkt der Bilddatei: 11:59 Uhr. Das war knapp.
Vorgestern kam das Bild mit professionellem Aufhängesystem, gestern haben Ela und ich die Sache profimäßig an die Wand gebracht. Als Grafikerin wollte sie es ziemlich exakt gerade haben, was bei schiefen Wänden nicht so einfach ist. Old School. Erst mit der Wasserwaage, was ihr nicht gefiel. Es war immer einen Ticken… Nach rund 20x aufhängen, abhängen, justieren, aufhängen hat es dann gestimmt. Eine Freundin, die auf einen Kaffee vorbei gekommen war, hat es als gerade abgenommen. Puh. So hängt unsere neue Errungenschaft nun also an der Wand und schwappt einen Hauch Meer und Italien ins Ofenzimmer. An der Wand gegenüber von unserem Podest mit Futon. Also freue ich mich auf Winterabende, an denen der Ofen bollert, sein Licht in den Raum wirft und wir gemütlich dem Meeresrauschen zuhören. Das wird schön. „Hast du’s schön? Weiß nich… Dann mach es dir schön.“
Außerdem: Ich sage nur Feng Shui. Verbindung der Elemente. Feuer, Wasser. Ein energetisierendes Spannungsfeld. Zwei Pole. Als wäre das so geplant. Der rechte Ort. Die Puzzleteile rutschen in ihre Ordnung.
Als ich gestern Abend vom Sport zurückkam, aufwendiges Arbeiten an Sixpack & Co., lief im Radio ein Rückblick auf das Jahr 1992. Es wurde über den französischen Film Delicatessen gesprochen, über die Musik von Rage against the Machine und von Quentin Tarantinos Regiedebüt Reservoir Dogs. Das war das Jahr, als Ela und ich nach Mannheim gezogen sind. Der erste Job nach dem Studium – Sie als Grafikerin, die Ausstellungskataloge entworfen hat, ich als Regieassistent am Nationaltheater. Wir hatten eine Wohnung mit Garten in der Vorstadt, wo wir wilde Partys gefeiert haben. Da liefen unter anderem die Waterboys mit This is the Sea.
Hallo Jens,
also, lieber Texter, ich bin gerade etwas gestolpert über die Überschrift. This is the Sea an der Wand. So ein Kuddelmuddel am Morgen. Ich sage nur: Ent- oder -weder. This is the Sea on the wall – oder – Das ist die See an der Wand.. Ja, „This is the Sea“ an der Wand, geht auch noch.
Gelandet (Ich).
Das Bild an der Wand, mit der See, stelle ich mir schon beeindruckend vor. Bringt euch etwas vom Sommer nach Hause. Eine prima Idee. Und dann noch entsprechende Musik. Was will man mehr. Meer.
LG
Annegret
Hallo liebe Blogleserin No. 1,
du weißt doch, dass ich gerne spiele, sprachlich keine Grenzen akzeptiere und versuche, mich an nichts zu halten. Das hier ist Freestyle. Jawoll. Und da müssen die Leserinnen und Leser dieses Blogs auch einmal durch Stolperfallen und mixtures hindurch:) Einfach und klar verständlich kann ja jeder.
Das Bild ist beeindruckend, mein Foto im Blog nicht, weil das natürlich nicht einfach so abfotografierbar ist. Schon gar nicht morgens nach dem Aufstehen. Vorne dieser helle bereich ist die Spiegelung unseres Hängesitzes.
Liebe Grüße so long
Jens
Hallo Jens,
Du hast ja soooo Recht. Du darfst auf Deinem Blog das machen, was Du willst. Du bist der Blogger!
Auch wenn ich das Bild nur „in klein“ sehe, kann ich mir vorstellen, daß es groß an der Wand beeindruckend aussieht.
Ich wünsche Dir ein geruhsames Wochenende.
LG
Annegret
P.S.: Blogleserin No. 1 ist lieb gemeint, aber ich bin doch nicht die Einzigste.
Hi Annegret,
danke:) You are the number 1. Niemand artizipiert mehr, kommentiert mehr, ist immer da. Also kannst du ruhig deine Meinung sagen, mich beeinflussen, Wünsche äußern, fiftyfiftyblog verändern… Do it. Was würde ich ohne dich machen?
Liebe Grüße
Jens
Cool! Die Geschichte mit dem Bild, die Geschichte eines Lebensteilchen, einer bestimmten Zeit…
Musik voller Leben- mitreißend! Leicht, groovig-schööön!
Und wieder- Annegret und Jens ihr seid sooo süß, ja ja ja.
Würde euch gerne mal sehen, jeden für sich, noch mehr ein Bild machen können…, wer steckt hinter all diesen Worten???
Liebe, liebe Grüße und eine wunderschöne Zeit zum Wochenende wünscht
sarah