Bin gerade viel unterwegs. Mit dem Auto. Hierhin, dorthin. Während ich so fahre, versuche die Kiste auf der Straße zu halten, weil alles ziemlich rutschig ist und die Schneeräumer die Sache irgendwie recht entspannt angehen lassen, höre ich Musik.
Musik von. Ihm. Meinem momentan neuen Favourite. Dieses Jahr haben sich ja schon einige die Klinke in die Hand gegeben. Die CDs stapeln sich in meinem Zimmer. I’m listenig to the worlds music. There are so many people. Sehr viele, die es drauf haben. Gerade habe ich ein Dejavu – als hätte ich diese Szene mit diesen Gedanken und dem, was folgt schon einmal erlebt. Gehirnquuxquax. Egal. Fehlschaltung.
Henrik Schwarz. Musiker und DJ. Elektroszene, in die es mich verschlagen hat. Weil mich da jemand versorgt. Das macht mich glücklich, wenn sich Menschen rührend um mich kümmern und Dinge mit mir teilen und mir gutes tun. Geschenke des Lebens. Immer und überall. Von wegen der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Nix da. Der Mensch ist dem Menschen ein Weihnachtsmann. Eine Weihnachtsfrau.
Auf jeden Fall habe ich jetzt eine Henrik Schwarz CD mit 23 sehr unterschiedlichen Tracks, die eine ziemliche Bandbreite darstellen. Gestern habe ich eine Klarinette gehört, ein Saxophon, ein Fagott, eine Oboe? Und dann klang es wie James Brown und plötzlich ein Schuss Reggae. Bob Marley. Alles verarbeitet. Heiner Müller sprach immer von Material.
Jetzt habe ich noch 10 Minuten. Dann ist es 00 Uhr und ich muss pennen, weil der Wecker wecken wird. Unmissverständlich. Bin spät dran. Eis, Schnee, Fußball, Haushaltsdienste von Holz hoch holen bis Spülmaschine. Natürlich muss ich euch noch einen Song präsentieren. Das ist nicht so einfach, weil die Bandbreite breitband ist. Ganz breit. Ich habe mich auf youtube durchgehört und für einen elektrisch minimalistischen Track mit Jazzelementen entschieden. Den hat er zusammen mit Bugge Wesseltoft aufgenommen. Sind ja immer Projekte und jeder mit jedem. Tatsächlich leben wir in freakigen Zeiten, wo schon lange nichts mehr so ist wie früher und es wird rasant weniger, was ja auch gut ist, es sei denn, man gehört zu den nostalgischen Melancholikern – wer tut das nicht, manchmal. Hier also “Leave My Head Alone Brain”, was ich mir auch manchmal wünsche.
Ein Wort zu den Fotos noch. Oben, das war das Abendrot von meinem Schlafzimmerfenster aus gesehen. Vorgestern. Leider hat mir jemand die Kamera weggenommen, ich hätte da gerne noch mehr. Egal. Hatte ja recht. Ich muss nicht immer fotografieren. Wird man süchtig von. Aber geht halt nicht immer, nicht fotografieren. Den Baum hatte ich vormittags in der Mittagssonne – Highnoon – getroffen. Der sah im Gegenlicht so fantasymäßig aus.
Ich wünsche euch einen schönen Dienstag. Bleibt auf der Straße. Fahrt langsam. Heute Morgen auf meinem Weg zur Arbeit war direkt hinter dem Dorf ein 7,5 Tonner in der Kurve geradeaus in den Wald gefahren. Und Tschüss. Kleine Böschung runter, eingeparkt. Dem Fahrer war nix passiert. Später stand ein Kleinwagen leicht verdreht in einer Böschung mit Felskontakt. Sah auch nicht gut aus. Manchmal ist das Leben einfach kein Ponyhof, sondern ein schöner, großer Pferdehof. Also. Ergo. Manjana.