Helga Mols: STRANGE LOOPS.


©Helga Mols. Aus der aktuellen Ausstellung STRANGE LOOPS.

Eben habe ich mit David telefoniert. David Grasekamp von mowaii.com, der deutschen Kommunikationsagentur, die beim internationalen Web Font Awards in New York den 3. Platz belegt hat. David lebt mit Helga, Helga Mols, zusammen, die als zeitgenössische Malerin zunehmend an Bedeutung und Berühmtheit gewinnt. Im letzten Jahr hatte ich im Blog über eine Ausstellung in ihrem Haus berichtet, in der sie Arbeiten ihrer Mutter vorgestellt hat. Nun stellt sie selbst aus und zeigt, was in ihrem Atelier zuletzt entstanden ist.

Das sind vornehmlich abstrakte, grelle, bunte, kraftvolle Arbeiten, die eine Magie entwickeln. Wenn man ihnen gegenübertritt, wenn man mit ihnen – man muss letztlich sagen mit sich – konfrontiert wird. Die Bilder, teils Großformate der Größe 120 x 150, teils kleine 30 x 30 Quadrate, entstehen über Wochen. Schicht lagert sich über Schicht. Die Erkennbarkeit verschwimmt, die Eindeutigkeit löst sich auf im Raum der Bilder. Es entsteht Tiefe, die zieht, die spiegelt, die befremdet, beglückt.

Helga arbeitet in ihrem Atelierhaus parallel an unterschiedlichen Schaffenssträngen, die sich letztlich vereinen. In ihrer Ausstellung im Kulturhaus Zander zeigte sie wunderschöne Blumen neben abstrakteren Tuschezeichnungen und dynamischen Spritzbildern. Da stand ein Auto aus Leinwand, ein dreidimensionales Gemälde – FLOW. Wie im Flug hatte es Farbspritzer aufgenommen und mit ihnen die Geschwindigkeit der Zeit aufgenommen. STRANGE LOOPS. nun ist wie die Fortführung des Themas. Ein Übergang in eine tiefere, verdichtete Abstraktheit.

David, der am Sonntag um 11 Uhr in die Ausstellung einführen wird, hat mir den tieferen Ansatz am Telefon erläutert. Es geht um Strukturen, rekursive Prozesse. Daher ist der Ausstellungsname STRANGE LOOPS. vom amerikanischen Mathematiker Douglas R. Hofstadter geliehen, der in dem Bereich forscht. Wer jetzt glaubt, solche Bilder würden in wenigen Minuten aus dem Bauch heraus auf die Leinwand gespachtelt, den möchte ich einladen, sich die Ausstellung anzusehen. Die Termine und weiteren Infos findet ihr hier. Ich bin überzeugt, es lohnt sich.

STRANGE LOOPS. Neue Bilder von Helga Mols im Atelierhaus Mols in Overath.

» SA. 21. Mai / Vernissage
» SO. 22. Mai / Einführung (12 Uhr)
» MI. 25. Mai / Werkschau (19 Uhr)
» SA. 28. und SO. 29. Mai
» DO. 02. und SA. 04. und SO. 05. Juni 2011

Immer ab 11 Uhr und an den Wochentagen auch nach telefonischer Vereinbarung.

9 Antworten auf „Helga Mols: STRANGE LOOPS.“

  1. Hallo Jens,

    ich beneide die Künstlerin. Sooo schöne Farben! Was für eine Vorstellung: in einem großen Atelier arbeiten, große Leinwände, lichtdurchflutete große Fenster ….Ich liebe die Kunst, in ihrer Mannigfaltigkeit. Bei meiner Tochter und mir reicht es nur zu kleinen Kunstwerken, die an den Kühlschrank drappiert werden.

    Viel Spaß bei der Ausstellung.

    Annegret

    1. Hi Annegret,

      ziemlich grelle Farben. Das erste Bild stand schon im letzten Jahr im Atelier und ich dachte “Hey, was ist das?” Signalfarben. Dann hat mich das Bild angezogen – wie die Schraube vom Dübel. Schlürfffffff… Drin war ich im Buntwaschgang der Vielschichtigkeit und konnte mich im Spiegel meiner Seele reflektieren. Dangerzone! Wir fahren heute zur vernissage und ich freue mich schon sehr, zu sehen, was entstanden ist. Helgas Atelier ist übrigens nicht riesig, hat aber ein gutes Licht. Sie arbeitet und arbeitet und arbeitet. Ein ständiger Prozess, eine kontinuierliche Entwicklung. Macht viel Spaß, das zu sehen und auch zu spüren, wie die Bilder in der Gesamtstrecke miteinander verbunden sind. Eine Geschichte mit vielen Facetten. Vielleicht hast du ja auch Lust, dir die Ausstellung anzusehen.

      Liebe Grüße

      Jens

  2. Genau, das sind diese Bilder, von denen man meint, die kann man mal eben nachmalen – von wegen…Finde ich aber total inspirierend, danke für das Posten. Würde ich mir auch sofort aufhängen, die strahlen Vitalität, Lebensfreude, Dynamik, Spannung aus. Vielleicht versuche ich es trotzdem mal mit dem Nachmalen… ;-)
    Kreative Grüße, Uta

    1. Ja: Contemporary Art. Was soll das denn? Kann ich auch! Von wegen. Den Unterschied zu sehen, zu empfinden, verlangt das Bedürfnis, einzusteigen. Sonst ist es ein Wegwischen. ist auch in Ordnung, denn Kunst ist ja kein Zwang und nicht für alle Menschen eine Notwendigkeit. Über das Bild hinaus zählt der Kontext, die Gesamtstory. Mir macht es ziemlich viel Spaß, da hinter die Kulissen zu schauen und mehr zu erfahren. Das ist ein Geschenk, eine Freude. Auseinandersetzung mit dem Hier und Heute. Sehen, dass da mehr ist. Tieferes.

      Wenn dein Bild entstanden ist, zeig es doch mal. Bin gespannt. Vielleicht hast du ja auch Lust, den Weg auf dich zu nehmen und dir die Ausstellung anzusehen. Morgen um 123 Uhr die Einführung von David wird bestimmt spannend. Und dann lohnt sich ein Ausflug eh, weil das Atelierhaus idyllisch an der Agger liegt. da es morgen eh regnet, istr Kunst eine gute Alternative zu allem…

      Liebe Grüße

      Jens

  3. Hallo Jens,
    nee, das kann mitnichten jeder und demjenigen, der das behauptet sollte man eigentlich einfach nur sagen: “Na, dann mach doch!”. Da wird er ganz schnell ganz kleinlaut werden. Ich hab mal so einen kombinierten Schreib-Malkurs gemacht.
    Das Schreiben war – wie immer- sehr bereichernd und befriedigend und das war auch bitter nötig. Denn das, was ich ich auf die Leinwand brachte, war mehr als kläglich. Ich habe, neben einen eklatanten Mangel an Talent, auch einfach nicht die Geduld Farben zu mischen und Schicht um Schicht aufzutragen und dann auch noch alles so zu “komponieren”, das es einfach stimmt. Ich würde es gern können, kann es aber nicht. Das gezeigte Bild finde ich wunderschön! Liebe Grüße Eva

    1. Hi Eva,

      wir waren am Samstag da und es war/ ist wirklich wieder eine bewegende Ausstellung im Atelierhaus. Teilweise hat Helga die Bilder über 30 Schichten entstehen lassen. Schicht malen, trocknen lassen, neu schauen, malen. Sehen, was fehlt, schauen, was sein könnte. Zudem lag Ihre Mappe aus mit fast allen Bildern, die sie je gemalt hat. Auch die: beeindruckend. Als wir da waren, wurde gleich ein Bild verkauft. Die Sammler entdecken Helga allmählich, was mich für sie freut. Mir persönlcih hat ein anderes Bild aus der Reihe sehr gut gefallen. Ich hatte die Möglichkeit, es mit im Atelier eine Zeit lang für mich alleine anzusehen. Leider habe ich nicht genügend Geld…

      Liebe Grüße

      Jens

    1. Hi David,

      schön, von dir zu hören. Ich habe die Ausstellung auf dem Schirm, bin aber gerade jobmäßig ziemlich eng eingebunden. Zudem ist da immer noch die Eingewöhnungsphase in dieses neue Haus und Leben, die Aufmerksamkeit braucht. Ab Mitte Dezember habe ich drei Wochen Urlaub in der Agentur und werde mich dann auch wieder stärker der Kunst widmen. Was ich auf Fotos gesehen habe, ist vielversprechend und Helgas Ausstellungen sind immer spannend und einen Besuch wert.

      Liebe Grüße – auch an Helga – und viel Erfolg

      Jens

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