The old-sku:l-studios

Manchmal denke ich ja tatsächlich, diese Familie ist verrückt. Aber das denken wahrscheinlich alle Familien von sich.

Gestern, am Feiertag, Tag der deutschen Einheit, waren wir hier ein komplettes Medienzentrum. Ich hatte zu arbeiten, weil ich gerade kaum noch nachkomme und deshalb um 7:30 h am Rechner gesessen habe, um die Finger fliegen zu lassen. Ein großer Job musste fertig werden. Sieben Stunden Arbeit. Anschließend noch zwei kleinere Jobs, die heute fertig sein müssen und ich habe gleich zwei Briefingtermine. Kaum Zeit zum Bloggen.

Als ich da gestern also saß und mit meinen 26 kleinen Freunden spielte, rumorte es im Haus. Großer Shooting-Tag. Jens hatte Zoe ein Fotoshooting zum Geburtstag geschenkt. So volles Programm. Gestern war es soweit. Unser Klassenzimmer verwandelte sich in ein Studio. Lampen, Blitzgerät, Hintergründe. Da wimmelte es von Stativen, Kisten, Kabeln und Fotoapparaten. Wobei das hier mittlerweile so ist, dass jeder jeden fotografiert. So ziemlich gleichzeitig. Jim hat unsere alte Spiegelreflex okkupiert. Klick. Ich habe meine neue. Klick. Und Jens hat eine ganz neue. Klick, klick. Und so löst hier dauernd irgendwo irgendwer aus. Oder filmt odcer macht sonstwas. Permanenter Output.

Während Jim und Jens das Studio aufgebaut haben, waren Zoe und ihre beste Freundin in der Maske. Denn: Jens hatte tatsächlich eine befreundete Maskenbildnerin engagiert, die den Mädchen die Haare gestylt hat, die Gesichter geschminkt. Echt süß. Schön. Topmodels beim Beste-Freundinnen-Shooting. Und so liefen dann hier den ganzen Tag die Rechner. Meiner wurde mit Texten gefüllt, Elas mit Jens Fotos und parallel saß Jim in seinem Zimmer und zauberte mit After Effects. Er hat gerade Videoschnitt und Videobearbeitung entdeckt. Da heißt es zwischendurch: Kommt mal gerade gucken. Und auf seinem Bildschirm läuft dann ein kleiner Film, in dem es scheppert und kracht. Action. Hauptdarsteller: Jim. Er hebt die Hand und schon ballert es wie verrückt. Die Holztür seines Zimmers splittert. Maschinenpistolensalven. Oder er schleudert Feuerbälle durch sein Zimmer. Wuuuwww. Krawummm. Oder er entwirft gerade eine Party-Einladung für Freunde… „Habe ich versprochen. Muss heute noch fertig werden.“ Hm. Scheint abzufärben.

Und so ist hier dauernd was los und es gibt dauernd was zu sehen und es wird produziert und entworfen und geknipst und gemacht und getan. So habe ich mir das früher immer vorgestellt. Eigentlich hatte ich schreibend in einer alten Fabrikhalle wohnen wollen, nun lebe ich schreibend in einer Alten Schule. Ich muss sagen, das gefällt mir genauso gut, oder sogar noch ein wenig besser, weil es hier so viel echte Natur so nah gibt. Da kann mein Kopf morgens auf den Cooperrunden wunderbar resetten und weißabgleichen, sofern ich nicht gerade fotografiere. Was ab und an auch vorkommt.

So. Dann bin ich auch wieder weg. Neuen Input holen. Erst in einer Fabrik, dann in einer Agentur. On the road. Immer weiter auf der Medienautobahn. Fest verstöpselt mit dem dicken Kabel im Nacken wie in Matrix. Euch wünsche ich einen schönen Tag. Ciao.

2 Antworten auf „The old-sku:l-studios“

  1. Hallo Jens,

    eure Old School ist ja eine richtige Multi-Medial-Medien-Werkstatt geworden. Super! Immer Action. Immer Output. Wenn der Tag mehr als 24 Stunden hätte, könntet ihr auch noch Medien-Kurse in der Old School anbieten. Oder Fun-Projects for Kids oder Jugendliche. Nein, genug der Spinnerei. Mehr als ständig Arbeiten geht auch nicht. Abschalten.

    Ich wünsche Dir einen guten Tag, trotz grauem Herbstwetter.

    LG
    Annegret

  2. Hi Annegret,

    je älter die Kinder werden, desto multimedialer wird das ganze hier. „Kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier.“ Manchmal schon ziemlich verrückt. Abschalten. Ja. Die Geräte. Nächste Woche. Bin ich weggggggg.

    Liebe Grüße

    Jens

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert