Trofie mit Steinpilzen

Als wir diesen Sommer in Ligurien waren, habe ich für mich Trofie al Pesto entdeckt. Trofie sind eine ligurische Spezialität, die es dort – und ich glaube fast nur dort – zu kaufen gibt. Es sind Nudeln, die aussehen, als seien sie zwischen den Händen gerollt worden. Ich habe sie oben im Kloster oberhalb von Monterosso gegessen mit ganz frischem, hellgrünem Pesto.

Auf dem Nachhauseweg habe ich den wenigen, nach dem Einpacken allen Krams übriggebliebenen Raum hinten im Kombi mit Lebensmitteln aufgefüllt. In erster Linie Olivenöl und eben Trofie. Nun ist dieser Sommer wieder ein Pilzsommer und bei uns gab es jede Menge frische, ganz frische Pfifferlinge aus dem Wald. Lecker. Am Wochenende nun habe ich drei kleine, frische, knackige Steinpilze gefunden. Mir kam die Idee, die Steinpilze mit den Trofie zu kombinieren. (Kleiner Hinweis: Wenn ihr Pilze suchen und finden geht, nehmt bitte ein scharfes Messer mit, um die Pilze sauber abzuschneiden und das Pilzgeflecht im Boden nicht zu zerstören. Bitte nicht rausdrehen oder rausziehen.)

Es ist ein ganz einfaches Gericht. Olivenöl (gutes Olivenöl!!!) in die Pfanne und ein wenig Knoblauch hineinpressen. Pressen ist hier besser, weil beim Kleinschneiden die kleinen Würfel im Öl gerne verbrennen und dem Öl einen bitteren Geschmack geben. Also den Knoblauch hineinpressen, mit dem Olivenöl verrühren und noch ein wenig Pfeffer und Salz sowie Petersilie hinzugeben. Leicht erhitzen, nicht sprudeln lassen. Nun die Steinpilze sehr fein in Scheiben schneiden. Fast eher hobeln wie bei Trüffeln. Ihr werdet sehen, dass die Steinpilzscheiben sehr fest sind. Der Steinpilz hat einfach eine sehr kompakte Struktur, die ihm auch sein Gewicht gibt. Man glaubt wirklich ein wenig, man hätte einen Stein in der Hand.

Nun die Steinpilze ins Olivenöl geben und Öl und Pilzen die Möglichkeit geben, sich im Geschmack sanft miteinander zu verbinden. Vertraut dem intensiven Geschmack des Steinpilzes. Ihr müsst gar nicht viel machen. Die Pilze ein wenig mit dem Kochlöffel hin und her schieben, damit sie wirklich ganz mit Öl benetzt sind. Parallel könnt ihr die Trofie kochen. So, wie ihr sie mögt. Jedoch: Sie sollten so weich sein, dass sie das Steinpilz-Olivenöl gut aufsaugen. Nehmt bitte nur so viele Trofie, wie ihr Steinpilze habt. Ein kleiner Steinpilz reicht in etwa für eine Hand voll Trofie. Habt ihr nur einen Steinpilz, dann entscheidet euch für eine kleine Vorspeise. Zwar sind Steinpilze recht geschmacksintensiv, aber auch keine Wunderpilze. Damit es wirklich schmeckt, muss schon ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Trofie und Pilzen vorliegen. Gleiches gilt natürlich beim Olivenöl. Die Steinpilze müssen die Möglichkeit haben, es geschmacklich zu färben. Bei zuviel Olivenöl klappt das natürlich nicht. Also lieber viel Steinplize und wenig Öl und Trofie. Müsst ihr ausprobieren. Leider kann ich euch keine Mengenangaben liefern, weil ich immer aus dem Gefühl heraus koche. Geht meistens gut…. Haben Olivenöl und Steinplize genügend miteinander gekuschelt (einfach mal nachschmecken), könnt ihr die Trofie hinzugeben. Alles sanft miteinander in der Pfanne verrühren und auf warme Teller füllen. Wichtig ist, dass die Trofie das Olivenöl aufnehmen können. Nicht zuviel Parmesan nehmen – nur einen Hauch. Schmeckt lecker. Sehr lecker.

Übrigens ist es sehr hilfreich, das Ganze auf einem Gasherd zuzubereiten, weil sich dann die Temperatur zum Erhitzen des Olivenöls sehr fein justieren lässt. Es soll eben nicht passieren, dass die feinen Steinpilze scharf angebraten werden. Dann ist der Geschmack weg. Wir haben vor einigen Jahren in der Küche auf Erdgas umgestellt. Darüber freue ich mich immer wieder. Und umweltfreundlicher und günstiger ist das auch. Zumal wir uns über Verivox einen günstigeren Gasanbieter gesucht haben. Es gehört zu meinen Hausmeistertätigkeiten hier in der alten Schule, regelmäßig nach dem für uns besten Gasanbieter zu suchen. Unter Verivox wird folgendes Unternehmen für uns zur Zeit als besonders günstiger Gasanbieter angegeben. Ich denke, so kann sich die Umstellung auf Gas in der Küche doppelt lohnen.

2 Antworten auf „Trofie mit Steinpilzen“

  1. Hallo Jens,

    nene, das geht gar nicht! Uns literarisch (??) morgens schon soooooo unheimlich lecker vorzuköcheln, vor unserem geistigen Auge. Und dann keine Geschmacksprobe anzubieten!!!!! Nene. Unverschämtheit! Ich glaube, beim Einkaufen muß ich unbedingt nach Pilzen Ausschau halten.

    Lieber Koch, Du weißt die Gaumen Deiner Lieben zu verwöhnen.

    Viele Grüße

    Annegret

    1. Hi Annegret,

      ja, so ein bisschen was essen ist doch immer was Schönes:) Und wo es gerade so leckere Pilze gibt… Meine Kinder essen übrigens nicht so gerne Pilze. Aber Ela kann ich damit verwöhnen, die isst auch sehr gerne leckere Sachen.

      Liebe Grüße

      Jens

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