Verschraubte Widderhörner
in Schläfen gedübelt
scharfe Schrauben
am Frontallappen
knapp vorbei
Der Druck
die Enge
Die Stirn geboten
mit gesenktem Kopf gen Golgatha
das ausgewachsene Lamm
Kämpfer
mit gedrehtem Horn
La Mancha
Goldene Hörner mit Schrammen
Ecken, Kanten
abgeschraubt am Fuß des Altars
Kopf geneigt
mit leicht geöffneten Augen
nur ein Gefühl noch
Sanftheit
Das Horn
als Opfergabe zu Füßen
geschmückt, gekrönt
mit Liebesblumen
Im Niedersinken
schließen sich die Augen
der Brustpanzer des Gladiators
öffnet sich
Der Körper dreht nach rechts
legt auf die Seite
das Herz dem Himmel dargeboten
Die Schwere fällt
als würde Gold in einen tiefen Brunnen sinken
Der dicke Teppich unter allem
trägt
Wolle auf Wolle
in diesem Augenblick
Die Wärme hüllt den Hauch
der geht
Wie Luft mit Luft vermischt
wie trockner Weizen
Korn für Korn
aus der Hand zu Boden fällt
wird alles leicht und hell
Der Augenblick
in allem aufgelöst zu sein
nun abzugeben
kein Körnchen mehr
für irgendeinen Kampf
Der Luftzug lässt die Kerzen des Altars
kurz flackern
die goldnen Hörner
Duft und Rauch im Raum
Nun ist es gut
Die Bögen, Speere, Schwerter
sind verstaut
kein spannen, spitzen, schleifen mehr
So ruhig, entspannt
ein Lächeln trägt
und legt sich golden
streichelnd schimmernd sanft
darüber
februar 2012
Hallo Jens,
eine feine, mystische Lyrik. Deine Kopfmaschine ist phänomenal!
Leise Grüße
Annegret
Hi Annegret,
dank Karneval hat der Apparat, die Maschine zwischen meinen Ohren ein wenig Produktionszeit abgeknapst vom Zeitbudget. Danke.
Liebe Grüße
Jens
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