move, move, move it:)

Lust auf Eis

Yes Sir, mir ist nach tanzen. Heute Nachmittag habe ich nicht getextet, konzeptioniert, gedacht, gewerkelt, weil ich in der Schule beim Schullaufbahngespräch war. Weil allmählich die Schulpflicht in Freiwilligkeit übergeht, sollen die jungen Menschen sich mal Gedanken machen, was werden soll. Wie es mit Schule und so weitergeht.

Da können also wirklich alle über Namentanzen und so ablästern (zum Beispiel Harald Schmidt, dessen Kinder selbst eine Waldorfschule in Köln besuchen), aber es muss hier mal geschrieben werden: Zumindest unsere Waldorfschule hier in Dieringhausen ist die geilste Schule der Welt. Was die alles machen, mitgeben – für das Leben lernen wir. Aber volles Programm. Wenn einem Lehrerinnen und Lehrer gegenübersitzen, in deren Augen es leuchtet, die am Nachmittag dort sitzen, obwohl sie wohl eigentlich frei hätten und mit vollem Herzen dabei sind, die etwas zu sagen haben, die hingeschaut haben, dann ist das ergreifend. Wenn ein Schulbesuch beseelt, kann die Sache mit dem Namentanzen nicht so ganz verkehrt sein. Musste mal gesagt werden und jetzt is auch gut.

14 Uhr, Klassenzimmer, eine Lehrerin und ein Lehrer haben uns erwartet. Wir als Eltern rechts und links, zuhören. Sehr interessant. Die Schüler/innen schreiben im Vorfeld auf, was sie vor haben und wie sie sich einschätzen. Dann gibt es detailliert Feedback und Tipps und es werden Wege aufgezeichnet. Wir haben zwar als Eltern dagesessen, aber wir waren eigentlich schon raus. Das regeln die Jugendlichen alleine. Ich muss zugeben, das ist ein gutes und gleichzeitig merkwürdiges Gefühl nach all den Jahren der Fürsorge, Pflege, des Mitdenkens, Organisierens… Ach.

Nach 20 Minuten war das Gespräch vorbei und wir sind gefahren. Ein gutes Gespräch, wieder eine gute Erfahrung. Nach Hause. Nachmittag gelaufen, weil ich da war, hab ich den Fahrdienst übernommen. Die Mädels zum Tanzen gebracht, eine Stunde Pause. Da habe ich mir die Kamera geschnappt und den Herrn Cooper und bin raus in die Sonne. Also ehrlich. Dieses Gefühl, als wäre ich ein frisch geschlüpftes Schneeglöckchen.

Und dann, und dann. Auf der Heimfahrt. Radio an und da war der Song, den ich seit geraumer Zeit immer wieder gerne höre. So ein Hit, der den Popo im Fahrersitz tanzen lässt. Move your ass, baby. Fahren und tanzen, tanzen und fahren. Die Moderatoren erzählten dann, dass der Song auf einem neuen Album ist, das jetzt raus kommt. Freitag, glaube ich. Sie sprachen von Clubs und Groove und überhaupt. Da spürte ich die Frühlingsgefühle. Tanzen. Move your body, shake your hipps.

Zuhause haben wir dieses Internet angeworfen und haben die Kollegen der Organisation grenzenloser Beschallung (youtube) gebeten, uns das mal vorzuspielen. Meine Kids kannten den Song, die Historie der Videos und auch die anderen Songs des Interpreten. Da war der Daddy mal wieder im Winterschlaf und hätte früher aufstehen müssen. Egal. Wir haben den Song angeschmissen und die Küche beim gemeinsamen Spülmaschineausräumen gerockt. Hier der Song. Darin geht es um 50 Dollar T-Shirts, Secondhand-Shops und diesen ganzen Marken-Konsum-Wahn. Also auch noch politisch korrekt. Geht doch:)

Aber damit nicht genug. Gibt man den Kids diese Beschallungsseite an die Hand, sprudelt es nur so. Hey, das, do you know anything about Harlem Shake? Äh, nö. Hinterm Mond bei den sieben Zwergen. “Man, musste wissen, musste gucken, sonste bisse hinten dran.” O.K. – supi, denn mal die Regler hoch und auch noch den Tisch abgeräumt, denn ganz so doof is Papi auch nich.

Wollt ihr Harlem Shake erleben, so komplett, dann gebt doch bitte einmal bei Youtube “do the harlem shake” ein. Das lässt den Bildschirm tanzen! EHRLICH!!! Macht mal. Und dann klickt ihr euch durch die Spots. Wirklich lustig. Die Welt ist verrückt, wird immer verrückter und keiner merkt es. Außer der fiftyfiftyblog, der Augen und Ohren offen hält, um zu sehen, was geht. Ne, Alter. Deine Mudder… Ach nö, andere Baustelle. Genug beschallt, gelallt, ich winke ab und schiebe von dannen und probe meinen eigenen Harlem Shake mit 20 Dollars in my pocket:) Bye.

Propeller, heavy metal und die Perspektiven

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Man könnte es fotografisch sehen. Die Perspektive, den Blick auf die Dinge und die sekündlich aktuelle Frage: Was wollen wir sehen, worauf konzentrieren wir unseren Blick, wie wollen wir leben?

Gestern hatte ich das große Vergnügen, einen Tag in Essen zu verbringen. In der Stadt, am Baldeneysee und in der Villa Hügel und um sie herum. Dort traf ich auf Stahl. Thyssen, Krupp. Einen Propeller, eine riesige Schiffsschraube des Schiffes Europa. Vier Meter hoch vielleicht? Dort stand sie beeindruckend in der langsam versinkenden Sonne. Das Grün, der Rasen um die Villa leuchtete. Ein unerwartet sattes Grün, wie gefärbt. Ich wollte es nicht glauben, habe es aber doch getan, weil mir das lieber war. Hoffnung, die ja bekanntlich grün ist. Manchmal hinter den Ohren, wenn sie noch nicht reif ist und geerntet werden kann wie pralle, süße Kirschen. Ein wenig sprachlicher Kitsch und Puderzucker am Sonntagnachmittag (zuerst habe ich Zuderpucker geschrieben, auch kein schlechtes Wort).

Dort stand ich und knipste. Packte die vier Propellerflügel in ihren harmonischen Ausmaßen von vier x vier Metern in die 16 Millionen Pixel meiner Kamera und verbannte sie in die Tiefen der Speicherkarte. Dort drängeln sich die Bilder, reihen sich auf, stellen sich an, gehen in Vergessenheit, bekommen lebenslänglich für nichts.

Auf dem Display sah ich die formatfüllenden Aufnahmen. Ich sah, was ich sah. Digitalisierte Vollflächigkeit. Einen großen Propeller, diese riesige Schiffsschraube, die nun so klein war. Unbefriedigend. Setzen, sechs. Kacke. Was tun? Innehalten, schauen. Wie die Dinge sind. Das Einfache, der platte Blick verrät nichts, löst nichts, führt nicht weiter. Man könnte immer wieder nur sagen: Wie groß, wie beeindruckend, wie stählern, wie kraftvoll. Eine Litanei. Ah. Dumm.

Als ich Trash Treasure in ihrem Atelier interviewte, erzählte sie mir von einem Prozess in einer Schaffensphase, in der es um Staub ging. Sie war in das Thema so weit eingestiegen, dass sie irgendwann mit Elektronenmikroskop-Aufnahmen der NASA arbeitete. Da wurde es sehr spannend. Eine Metapher des Lebens. Der Einstieg in die Materie. Das Hinabsteigen in den Hades, das Herantasten an die unsichtbare Wahrheit dahinter, das Erfühlen einer immer noch imaginierten Wirklichkeit. Die Wahrheit als eine Abstraktion, eine homöopathische Dosierung des Seins. Dort an diesem Ort Einsteinscher Unendlichkeit im gekrümmten Raum liegt unsere eigene Geschichte. Der Sinn.

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Wir graben in Schichten, nähern uns dem Erdmittelpunkt der Individualität. Man nenne es Erfahrung, Reife, Wissen. Und? Was wissen wir? Wirklich? Das bisschen, was wir gelesen, erfahren haben im Strudel der Zeit. Dieses gefälschte Bild Wirklichkeit, das hochgespielt, interpretiert und letztlich für bare Münze genommen wird. Lug und Trug. Schade auch, es könnte so einfach sein, ist es aber nicht.

Also doch lieber einfach glauben? An die betonierten Sätze, an die Tipps und Tricks der Freunde, der Gelehrten, Fachleute und Spezialisten aus Fensehen, Radio und Internet? “Wir fragen Prof. Dr. Emil Schlau vom Institut für Lebensbegreifen nach dem wahren Sinn…” Äh.

Lange Rede, kurzer Sinn. Man könnte verzweifeln, könnte aufgeben, könnte pessimistisch werden und es sein lassen. Oder man geht weiter. Als ihr lebensmedizinischer Berater empfehle ich ihnen, weiterzuatmen. Das hat immense Vorteile und hilft ungemein, lebendig durch den Tag zu gehen. O.K. Quatsch mit Sauce.

Mir fiel beim Ablichten auf, dass mich die Tiefe interessierte. Der infinitesimale Blick auf die kleineren, unübersichtlicheren Strukturen, das Kerngewerbe. Also habe ich gezoomt und der Blick verschwamm und nahm das Ganze ins Partikelhafte. Dort öffneten sich Löcher wie Tore und Falltüren zu weiteren Sphären. Sowas. Die hier schon öfter erwähnten Prozesse der Ontogenese und Phylogenese. Die Satellitenfunktion der Annäherung, des Abtastens von Quadratmillimetern. Und dann? Ist nichts mehr zu erkennen und es beginnt die Auflösung in Struktur und Schönheit und es wird egal, wie das Ganze aussieht.

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Übrigens: Auf das Wort EGAL wollte ich hinaus. Wisst ihr, es ist schön, wenn die Härte verschwindet. heavy metal is gone. Wenn es dann glänzt und warm wird, wenn die Elstern Interesse bekunden, weil es fasziniert, dann kommen wir in den Bereich der Menschlichkeit, den Ort, wo die Seele Flügel erhält und das Miteinander ein Tanz des Lachens wird. Hat man diesen Text nun gelesen, könnte man denken, die Dinge sind kompliziert. Ja, sorry. Meine Conclusio ist aber eine andere: Muss nich kompliziert sein. Unsere Entscheidung, wie wir schauen. Auf die Themen, die uns begegnen. Ob wir erstarren in der festen Vorstellung des Bildes oder uns einlassen auf die tieferen Ebenen der Möglichkeiten. So, dann übergebe ich euch mal diesen Text und bin gespannt, was ihr draus macht.

Sie dürfen die Braut jetzt küssen. Quatsch, äh. Das Büffet ist eröffnet. Nein. Also, was ich sagen möchte, es darf getanzt werden. Klar, ne. Kommentare sind wieder herzlich erbeten:) Ich wünsche euch einen schönen Sonntag, eine Woche voller Sonne und schöner Einblicke, die zu hoffnungsfrohen Möglichkeiten, erschaffenden Einsichten werden, die natürlich wie alles andere auch ihre Halbwertszeiten haben…

Eine Frage des Überlebens…

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Es geschehen Zeichen und Wunder, hat mein Vater früher immer gesagt. Das ist wohl ein Bibelzitat, wie ich annehme. Und wieder einmal zitiere ich Coelho, der von den Zeichen spricht, die es zu erkennen und zu deuten gilt auf dem Weg.

Und was lag jetzt bei mir auf dem Weg? Ein toter Maulwurf. Da lag er, schön, schneebedeckt, mit roter Nase und vollkommen tot. Nun kann ich nicht sagen, dass ich sonderlich morbid bin oder einen Faible für das Tote a la Harald & Maude habe. Nein. Der Tod beschäftigt mich nicht sonderlich und ich habe auch relativ wenig Angst und Respekt vor ihm. Wenn es sein soll, O.K. Ich hoffe, der Maulwurf hat ähnlich gedacht und ist jetzt dort, wo Milch und Honig fließen und vielleicht kann er dort sehen. Vielleicht wird er als ein Wesen wiedergeboren, dass er lieber ist. Sein wird. In sieben Wochen. Ich drücke ihm die Daumen.

Worum geht es jetzt also hier? Nennen wir es einmal Vergänglichkeit. Eine Sache, die uns Menschen nicht sonderlich leicht fällt. Die man eher gerne auf die lange Bank schiebt, bis es sich nicht mehr ignorieren lässt. Irgendwann wird es eng. Enger und enger. Falten, Alterung, Ausfälle, Krankheiten, Gejammer.

Nun ist das keine aristotelische Weisheit. Bewahre. Wissen wir alle, weil wir das selbst von Tag zu Tag erleben. In meinem geliebten Buddhismus ist aber nun gerade diese Vergänglichkeit ein zentrales Moment. Die Logik ist in etwa folgende: Wir leben unser irdisches Leben als wiedergeborene Wesen. Der eine ist Maulwurf, der andere Erdmännchen und manche sind Menschen. Wobei die Tendenz, Mensch zu werden, zunehmend ausgeprägt ist. Man könnte von einem Trend sprechen. Sieben Milliarden.

Als wiedergegorene Wesen haben wir Karma angesammelt. Gutes, schlechtes. Wer einer alten Frau sicher über die Straße hilft und dadurch seinen Bus verpasst, der bekommt Karmapunkte. Sagen wir mal genau 100 Pluspunkte. Bingo. Wer aber auf dem Weg zum Bus die alte Frau anrempelt, so dass sie stürzt und sich womöglich verletzt, und dann nicht stehenbleibt, um ihr zu helfen und sich zu entschuldigen, der macht Miese. Minus 500. Sagen wir mal.

Nun gibt es den Spruch: Man sieht sich im Leben immer zwei Mal. Das bedeutet übersetzt: Nichts wird vergessen. Allerdings sehe ich das nicht so wie die Flensburger Verkehrssünder-Datei. Da gibt es keine Institution über allem, die Karmapunkte verwaltet, ausschüttet, verzinst. Keine Sünde, die Auge um Auge, Zahn um Zahn vergolten, gerächt wird. Das wäre so in etwa der Gottgedanke der Weltenlenkung fernab des Ichs. Nach meinem Verständnis geht es dem, der hilft, einfach besser, weil er sich mit sich wohler fühlen kann. Er hat von der Frau ein Lächeln, einen Dank und einen Händedruck bekommen. Er nimmt den nächsten Bus, sitzt am Fenster, schaut raus und ist mit sich und der Welt im Reinen. Ein guter Tag. Macht er das öfter, hat er viele gute Tage, die ihm sagen: Das Leben ist schön. Wir alle sitzen in einem Boot, halten zusammen, reiten die Welle und führen miteinander ein gutes Leben. Der Mann speichert für sich positive Information, baut gutes Karma auf.

Number 2. Der Rempler. Schafft es, den Bus zu bekommen. Springt rein, zeigt seine Monatskarte, knallt sich irgendwo genervt hin und hadert mit dem Leben. “Selbst Schuld, die blöde Kuh, weshalb läuft sie mir auch in den Weg. Die ist doch Rentnerin, was macht die um die Uhrzeit auf der Straße? Die arbeitende Bevölkerung von ihrem Job abhalten. Selbst schuld…” Und so geht es den ganzen Tag. Er erzählt es Kollegen/innen, um sein blödes Gefühl los zu werden. Er sieht eine Verschwörung. Die ganze Welt stellt sich gegen ihn, nimmt den Kampf mit ihm auf, versucht ihn aufzuhalten, ihm ein Bein zu stellen. Solche Szenen häufen sich, die Mitmenschen werden immer feindlicher. “Nur Arschlöcher und Idioten.” Und fertig ist das selbstgemachte Unglück, weil die Trennung von den anderen da ist, was keinen Spaß macht. Die 500 Negativ-Karmapunkte sind also ein Individual-Baustein des eigenen Unglücks.

Und was hat das mit Vergänglichkeit zu tun? Nun, wir haben nur eine gewisse Zeit auf diesem Planeten. Irgendwann geht es uns wie diesem netten Maulwurf von nebenan. Game over. Dann sollten wir unser Karma so weit im Griff haben, dass wir gutgelaunt wiedergeboren werden. Denn Karma zieht sich durch. Anlagen nimmt man mit. Und so bewegt man sich Stück für Stück in die eine oder andere Richtung. In einem Leben, in vielen Leben. Und: Ganz egal, ob man an Karma und Wiedergeburt oder sonstwas glaubt, nett sein hilft immer, besser durchzukommen. Das heißt natürlich: Nicht zu Idioten, die Nettigkeit ausnutzen wollen. Also kein Idiotenmitgefühl, denn das bringt einen selbst und auch den Idioten nicht weiter. Ergo: Carpe diem. Was draus machen aus dem, was uns in unserer persönlichen worldshow an Möglichkeiten geboten wird. Xavier Naidoo singt von einem Weg, der nicht einfach ist. Glaubenssatz, Karmaeinschränkung. Es hilft schon ungemein, den Weg als einfach zu definieren und die Steine darauf als Glücksbringer oder Lutschbonbons oder Zauberkugeln oder Freunde auf dem Weg. Das lässt lächeln und beschwingt weiterziehen…

Straße_Winter_Spiegel_red

Warum haben wir eigentlich immer zu wenig Geld?

Absperrhahn_red
Kürzlich habe ich irgendwo eine Zeile von Karl Marx gelesen, in der es um die Entfremdung ging, die durch Geld bewirkt wird. Kein Austausch von Naturalien, Waren, Dienstleistungen, nein, Geld. Der teuflische Stellvertreter, der so praktisch ist, weil man mit unserem Geld in Spanien ein Bier trinken kann. Ich arbeite hier, bekomme dafür Geld, mit dem ich mir bei germanwings im Sonntagsschlussverkauf ein Ticket für 33 Tacken ziehe, dass die für 100.000 Mäuse in irgendwelchen Radiosendungen beworben haben, die ich für 17,99 Piepen im Monat hören kann (so nebenbei: bei der GEZ zwangsgebucht inklusive Fernsehen, das ich seit 1999 nicht mehr habe.) Nun bekomme ich mein Geld ja durch Werbung, die ich schreibe, die dann von germanwings bei der GEZ (also WDR und so) gebucht wird. Also zahlt mir germanwings letztlich das Ticket und das Radio und das Bier in Spanien. Sonst könnte ich mir das ja nicht erlauben. Sind die bescheuert. Aber so kann man sagen, Geld hat doch was Gutes: Mit alle Mann, am Ballermann…

Jetzt mal Spaß beiseite, money is ja ein ernstes Thema, nö! Weil: Lustig ist das nur, wenn mans hat. Wenn nich, muss man betteln oder klauen oder auf eines dieser Ämter, die so ganz wenig Erotik entfalten, obwohls da immer Nummern gibt. TÖRÖÖÖ. Boah ey, war der schlecht. Egal, weiter hier im Text, wir müssen jetzt mal zum Ergebnis kommen.

Also: Keine Kohle, unlustig, weil Amt. Will ja niemand. Das ganze Ausfüllen und Bestätigen und das darfste nicht und jenes auch nicht und am Ort bleiben und wie fünf Jahre alt und Papa bestimmt, der Sack. Und andersrum? Viel Kohle? Is ja man ordentlich selten geworden. Eigentlich. Da is ja der alte Spruch “wir sind eines der reichsten Länder der Welt und so”. Is ja was dran. So viele Autobahnen, Straßenlaternen, selbst die Straßen im Osten renoviert und große neue Bahnhöfe tief in der Erde und Opernhäuser fast schwimmend in Häfen, wer kann sich das schon leisten. Ergo: Voll viel Kohle da. Dennoch – so rein gefühlt – reichts nicht. Nich zum Leben, nich zum Sterben. Wie mit den Kinder-Gummistifeln: Immer ein Zentimeter zu kurz, schon hat man den Salat.

Ja, und so malochen alle, machen Überstunden, verdienen hier und noch 400 €-Job und n bisschen schwarz und gemaggelt und getan und doch: Passt nicht. Monatsende rote Zahlen obwohl das alles mal so optimistisch angefangen hat. Verdampft, zwischen den Fingern verflogen. Wer hätte denn damit rechnen können, dass die Versicherung genau in diesem Augenblick einzieht. Penner. “Wir mussten leider aufgrund der zunehmenden Schadensentwicklung den Beitrag um 6 % erhöhen.” Ach nö. 6 %. Wie im letzten Jahr und im Jahr davor. Muss man Verständnis für haben, wo ein armes Institut wie die Allianz mal gerade ihren Gewinn in 2012 auf 5,2 Milliarden gesteigert hat. “Aufgrund der Zinsentwicklung mit erheblichen Zinsrückgängen müssen wir die Verzinsung Ihrer Lebensversicherung leider an die Finanzmarktrealitäten anpassen.” Wie im Vorjahr und im Jahr davor.

Klar, dass da mal so rein emotional betrachtet das Gefühl entsteht, da bleibt nix. Überall Haie und Halsabschneider. Penner. Gefühlslose, emotional minderbemittelte BWL-Kostenoptimierer mit dem ABSOLUTRÜCKSICHTSLOSUNMENSCHLICHGEN. Bleibt also nix. Egal, wie viel es vorher ist. War. Vergangenheit. Am Ende des Tages ist der Jammer groß.

So. Was bedeutet das? Was ist das Fazit? Nun, ich muss leider sagen: Gibbet nicht. Is halt so. Haste 1000 im Monat, sind die weg. Haste 5000 im Monat, auch. Tennis für die Kinder, 2x Malle und Silvester Champagner macht unterm Strich: Null. 10.000? Das Pferd, die große Karre, um das Pferd zu transportieren und wenn man schon schwer ziehen kann, hängen wir auch noch n Boot dran. PENG. Kohle futsch. Scheiß Finanzkrise. Nun, weil das alles so traurig ist, haben die Leute Marx weiter gedacht und eine Lösung des zentralen Menschheitsproblems gefunden: Über Geld redet man nicht. Alaaf. Goodbye. Volle Fahrt voraus. Küsschen. Und Tschöö mit ö und z wie Banane.

Im Jahr des Zwei-Null-Dreizehn-Regenbogens:)

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Nachdem sich das Jahr 2012 irgendwie ein wenig eierig verabschiedet hat und, sagen wir mal, sich indifferent in 2013 verwandelt hat, kommt allmählich ein Gefühl von YES. Go for it. Take it. Die Chancen stehen gut. Mindestens fifty-fifty, was ja mal das Thema dieses Blogs ist, womit ich den fiftyfiftyblog zum Blog des Jahres 2013 erkläre.

Wer jetzt denkt, das ist mal eben so aus der hohlen Hand gezaubert, dem sag ich: Nix da. Von wegen Kollegen. Das hat alles Hand und Fuß. Als alter Indianer, der täglich in der Natur unterwegs ist, habe ich die Vogelzeichen gelesen und gedeutet. Es geht voran. Neulich in Siegen. Über mir am Himmel Heerscharen tanzender Vogelschwärme. Ich gebe zu, ein ein wenig indifferentes Zeichen. Sag ich ja. Ende 2012, Anfang 2013. Mein morgendlicher Kaffeesatz hat da auch nicht mehr hergegeben, es sei denn, ich habe da was wichtiges übersehen und habe die Zentralmessage der Menschheit im Komposteimer entsorgt.

Aber ich gehe mal nicht davon aus, dass die Zentralmessage alleine über mich läuft. Wir wollen ja mal nich dem Größenwahn verfallen. Also Fuß vor Fuß, relativ kleine Brötchen mit Schokostücken backen, den Glückskeks von Silvester nicht vergessen (“Das Bemühen um einen Menschen bringt unerwartet Belohnung” – echt jetzt, stand drin) und dranbleiben. Mach ich eh und ihr hoffentlich auch. Müsst ihr ja, wenn ihr regelmäßig fiftyfiftyblog lest. Denn hier geht es ans Machen, Tun, Eingemachte. Vorwärtsschauen, Ärmel hoch. Hingucken, nicht wegducken und loslegen, ablegen, sich auf See begeben.

Da war doch noch was. Ich halte euch hin und ein wenig auf. Aber mittlerweile weiß ich ja, dass ihr fiftyfiftyblog zum Frühstück lest. Also gemütlich, relaxt. Zum ersten Kaffee, zum Müsli, Petra zu den Cornflakes. Was die Social Media alles so verraten. Sozialstudien, die so nebenbei laufen. Ungewollt, unwissend.

Der Regenbogen. Somewhere over the rainbow. Und Jimmy ging zum Regenbogen. Jetzt mal positiv gedeutet. Ins Licht. In die Hoffnung. In die wunderbare leichte Zuversicht. 2013. Mir sind gleich zwei Regenbögen über den Weg gelaufen. Geschenke, die mir vor die Füße, vor die Augen gekullert sind wie ein Goldstück, das über die Straße auf einen zurollt. Einfach nehmen, aufheben, in den Händen halten und sich dem Glanz ergeben. So in der Art. Kommen wir mal zurück auf den Boden der Tatsachen, den Teppich der Realität.

Zwei Regenbögen. Einen habe ich oben an der Eiche gesehen gemeinsam mit Herrn Cooper. Die Sonne ging auf und am westlichen Horizont tummelten sich atlantische Regenwolken mit der Absicht, etwas vorbeizubringen. Delivering the rain. Und den Regenbogen. Für Herrn Cooper und mich, die wir nebeneinander stehend das himmlische Schauspiel bestaunten wie die Fünfjährigen. Oh. Ah. Tage später kam Post. Eine liebe Grußkarte in einem schönen transparenten Umschlag mit einem kleinen Präsent. Einer durchsichtigen Regenbogenscheibe. Hält man die zwischen den Fingern ins Licht, tanzen kleine Regenbogenelemente. Schön. Eine Art Kaleidoskop. Pour moi. Regenbogen 2. Wie das zweite Greenpeace Schiff, nachdem die Rainbow Warrior 1 vom französischen Geheimdienst versenkt wurde.

Rainbow_School_red

Also rufe ich das Schönlausche Jahr des Regenbogens aus. Mit den Füßen auf dem Boden, mit dem Kopf im Himmel. Und ihr seid natürlich eingeladen, mitzugehen. Ein spektraler Spaziergang Richtung Horizont. Ein weiteres Abenteuer. Ein weiteres Jahr. 2013. Here we go. Here we come.