Sunny Sunday!

Die Griechen haben richtig gewählt (hoffe ich mal, who knows…), die Deutschen gegen Dänemark alles richtig gemacht und am Freitag spielt Griechenland-Deutschland im Viertelfinale. Ich sehe schon die Schlagzeilen und Stahlhelmfotos… Ein Spiel mit Bedeutung und Untertönen. David gegen Goliath. Wir werden sehen.

Blick zurück aufs Wochenende. Freitag, der Tag vor Samstag vor der Gartenattacke rund um unser Haus inklusive Rhabarberkuchen-Contest. Wir helfen uns gerade mit Freunden gegenseitig im Garten. Da rücken ganze Familien an, um Unkraut zu rupfen, Erde zu bewegen, Beete neu zu bepflanzen… Dazu gibt es natürlich immer was Leckeres zu essen. Dieses Mal stand für den Nachmittag ein Rhabarberkuchen-Contest an. Problem: Beim Einkaufen am Freitag gab es keinen Rhabarber mehr. „Die Zeit ist um.“ Mist.

Also habe ich im Dorf rumtelefoniert, um einen Garten mit Rhabarber ausfindig zu machen und habe die Info erhalten: Im Garten des Bauernhofs. Ich habe die Nummer gewählt und den Sohn an die Strippe bekommen: „Au, Garten ist Mamas Ressort. 17 Uhr ist sie wieder da.“ Also bin ich um 17 Uhr hin, bin direkt durch in die Küche, habe mich zum Bauern an den Tisch gesetzt und mein Problem geschildert. Seine Antwort: „Au, der Garten ist das Ressort meiner Frau.“ Er hat sie gerufen, sie kam, hat mir tief in die Augen gesehen und gesagt: „Gut. Wie viel?“ Vier Stangen. Sie ging zur Schublade und holte ihr Messer raus. Ich sagte: „Du brauchst kein Messer, ich hab mein Taschenmesser dabei.“ Ups. Blick. O.K. Wieder hingesetzt. Garten ist ihr Ressort. Also habe ich gewartet, mit dem Bauern gequatscht, was ja auch immer nett ist, und habe dann den Rhabarber bekommen…

Die Gartenattacke war dann ziemlich nass, aber sehr erfolgreich. Wie viel Unkraut und Zweige und Wildwuchs so ein Garten produziert. Ich war nur mit dem Traktor unterwges, das Zeug wegfahren. Nun, oh. Bella Italia. Bellissima! So schön der Garten. Der Natursteinweg wieder sichtbar, die Beete mit Natursteinen eingerahmt. Und die Rharbaberkuchen waren wirklich lecker…

Gestern dann: Sunny Sunday. Endlich Sonne, ein Lichtblick. Ich bin am Morgen mit Cooper raus, um endlich mal bei Licht zu fotografieren. Dabei sind wir auf dem Bauernhof nebenan gelandet. Licht in der Scheune. Eine Wand voller Geräte, Funktionen, Geschichten. Sah das schön aus.

Und am Nachmittag ging es mit dem Traktor auf die Höhen, wo alles grün und der Himmel so blau ist. Dort lässt es sich gut atmen und die Seele fühlt sich ausgesprochen wohl. Hier scheint nun noch die Sonne. Raus, bevor sich das wieder ändert… Ich wünsche euch eine schöne Woche. Tschüss.

A big, fat slope!

Suddenly. Kurzgeschichten sollten unvermittelt beginnen. It happens. Es geschah. English for runaways. Otto. Es war dieser Tag, als sich plötzlich die Erde verdunkelte. Es schob sich etwas vor die Sonne, das größer war. Die Krümmung des Raums hatte nach Einstein eine Dimension erreicht, in der sich Materie maximal verdichtet, um sich einen kurzen Augenblick später ins Unendliche zu transformieren. Wie eine Explosion, eine Eruption in der Stärke berstender, verliebter menschlicher Herzen. Unermesslich.

Die Welt verdunkelte sich wie in den düstersten Tagen. Armageddon. Das jüngste Gericht. War da. Die Boten der finsteren Welten erstanden auf aus den Tiefen der Seelen. Materialisierte Wesenheiten formten sich im martialischen Klang der Maschinen. Stockhausen meets Emmerich. Geräusche, Laute wie in Jahrtausenden gesammelt pressten sich aus den Trompeten von Jericho. Dort stand ich am Ende der Welt, wo die Schiffe die Kante hinabstürzen und Seemänner ein letztes Mal die Hände zum Gebet falten.

Was? War? Geschehen?

THE SLOPE. Vom Himmel gefallen. In unseren Garten. Nachbargarten. Wir leben hier auf dem Land, wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt. Hier laufen die Dinge anders. Projekte entstehen und werden durchgezogen. Tatkraft. An diesem beschriebenen Samstagmorgen tauchten Männer auf. Mehrere. Und Maschinen. Große. Es ging darum, eine beträchtliche Menge Erde verschwinden zu lassen, die an anderer Stelle übrig war. Sehr viel Erde, die von einem Kettenbagger auf einen LKW geladen wurde, der sie in permanenter Fahrt in den Garten unserer Nachbarn ergoss. Sehr nette Nachbarn, die ich sehr mag. Ich bin nur gerade dabei, die Veränderung an der Nordseite unseres Hauses zu verarbeiten. Denn letztlich ist da ein gigantisches Erdufo gelandet. Starwars. Transporter der imeprialen Truppen. Braun, düster, matschig. Ich schätze mal über 500 Kubikmeter oberbergischer Vaterboden.

Das hat den Blick aus dem Küchenfenster heraus verändert. Und mit Veränderung tun sich Menschen ja bekanntlich schwer, obwohl ich schon so gut wie durch bin, weil in meinem Leben Veränderung momentan eher die Regel denn die Ausnahme ist. Nichts bleibt, wie es ist. Also. Akzeptieren. Sichtweise ändern. Gut finden. Das Monster rausnehmen, aus meinen Gedanken. Umswitchen. Tatsächlich geben unsere Nachbarn alles. Weil die wirklich sehr, sehr nett sind. Erste Aktion war die Pflanzung eines Baumes, kurz nachdem der Bagger den Erdhügel hat landen lassen. Nun kommen Blumen an den Hang, der zu unserem Garten abfällt. Das wird sehr schön. Wenn ich die Augen schließe und in die Zukunft schaue, sehe ich obendrauf den Baum blühen, das grüne Gras wachsen und zu unserem Garten hin leuchten die Blumen. Also? Super. Alles bestens. Jetzt bin ich nur gespannt, was als nächste Veränderung eintritt. Alles ist möglich. Anything. Hätte da ein paar Wünsche. Schicksal, hallo? Verbunden? Können wir mal sprechen, hast du fünf Minuten Zeit… Also… Wohl selbst in die Hand nehmen. Erst einmal ein paar Akzente im Garten setzen. Mit schönen Pflanzen in schönen Töpfen. Habe da ein paar schöne, mediterrane Blumentöpfe auf Blumentopf24.de gesehen…

Cool, cold water – fresh up:)

So. Da las ich doch kürzlich was in meinem Blog von wegen „Weichei“. Ich hatte wegen der Kälte ein wenig gejammert. Sibirien und so. Da konnte ich Anspielungen in Richtung „echter Kerl“ und „seinen Mann stehen“ rauslesen. Is ja richtig. Dieses Rumgejammere bringt ja Null Komma nix. Nun muss ich aber doch dazu erwähnen, dass ich ja bei allem Minustemperaturen-Gezetere doch jeden Tag in der Frühe draußen bin.

Also so richtig in der kalten Luft bevor die Sonne aufgegangen ist, was sie hier gerade wunderschön macht, um mich am Schreibtisch von Ost, leicht Süd-Ost, aufzuwärmen. Sehr freundlich, auch, wenn ich das natürlich nicht brauche, weil ich selbstverständlich eisenhart bin. Heizung? Ach was. Warmes Wasser? Das da oben in dem Film ist meine morgendliche Dusche. Das könnt ihr einem waschechten Werbetexter ruhig mal glauben:) Mr. Davidoff. Ich habe euch den Werbespot rausgesucht – richtig aus dem wahren Leben.

Mein Eisbach-Video (Premiere im Blog anlässlich der Bienale!) habe ich als Wachwerd- und Cooldown-Video für die Multiverwendung aufwendig und unter größten Gefahren inklusive Abseilen und in der Felswand festnageln gedreht. Is ja klar. Die Sicherungsleine hatte ich an das Gipfelkreuz geknotet und Herr Cooper assistierte mit einer Thermoskanne heißem Tee am eigenen Seil. Sah schon komisch aus, wie der da so mit Gurt und Helm hing. Jetzt wo die Sonne aufgeht, wäre das Eisbach-Video natürlich noch schöner geworden, aber bitte, ich kraxel da jetzt nicht wieder rauf, wo ich gerade so schön hier sitze (bei offenem Fenster und einem kühlen Glas Quellwasser on the rocks).

Menno. Dieses Video in HD-Quality hoch zu laden dauert eine Ewigkeit. 130 MB, die dann von Youtube runtergerechnet werden – und das alles mit Rechenschieber in China, weil das günstiger ist. Aber wenn es dann da ist, ich bin gespannt… Und der Sound des plätschernden Nasses. In etwa so wie ein prasselndes Kaminfeuer auf einem Großbildfernseher. Ja, ja, teilweise ist es nicht scharf. Da wollte ich zu nah ran. Avanti diletanti. Schön is ja, hier im Blog muss ich nicht ganz so professionell sein. Da kann ich mir Amateurspaß erlauben. Mach ich dann ja auch.

Als kleine Extra-Erfrischung hier unten noch das Foto zum Film. Eigentlich hätte ich noch ein Make-off drehen sollen. Diese Möglichkeiten heutzutage, Wahnsinn.

Um dem heutigen Frostthema einen wärmenden Abschluss zu geben, hier Damien Rice und Lisa Hannigan mit Cold Water im Kerzenschein – „Cold water surrounds me now…“

White Christmas?

Wie sieht’s aus? Bei uns liegt Schnee und in den nächsten Tagen soll es kühl genug bleiben, damit der nicht wegschmilzt. Das wäre doch schön. Weiße Weihnacht. Allerdings. Freitag und Samstag sind in der Wettervorhersage für die Region deutlich steigende Temperaturen und Regen angekündigt. Also: Abwarten und Tee trinken, Kekse essen, Adventskranz leuchten lassen. Ich für meinen Teil habe zumindest gestern den Schee bei einer langen Schneewanderung schon einmal intensiv genießen können. Auch, wenn es da draußen gerade ein wenig gespenterhaft anmutet. Tiefe Wolken voller Schnee, Nebel allerorten, der sich nicht auflösen kann, weil die Wolken drauf liegen. Trotzdem schön, die klare Luft.

Dann warten wir mal ab, was wird. Und dann muss ich auch noch einen Weihnachtsbaum besorgen… Kaufen? Aus dem Wald? Mal sehen…

Der Baum

Hier ist er nun. Der Baum mit Stütze. Heute Morgen schien plötzlich die aufgehende Sonne von Osten durch die Buchen am Hang und die Eiche auf dem Schulplatz zu mir ins Büro. Ich schnappte mir die Kamera und bin den gestern beschriebenen Weg inklusive Stacheldrahtzaun wie ein Irrer samt Cooper hochgeprescht, um das Licht zu nutzen. Und den Baum zu präsentieren. Oben der Baum, unten das Licht:)